Vergleich Mini-SUV-Modelle: Was sie können, was sie kosten

Vier SUV nebeneinander von Opel, Seat, Kia und Hyundai
Klassische Mini-SUVs: Hyundai Kona, Kia Stonic, Seat Arona und Opel Crossland © ADAC/Uwe Rattay

Mini-SUVs liegen voll im Trend. Kein Wunder, denn sie sind praktisch und von überschaubarer Größe. Was sind die Vor- und Nachteile kleiner SUVs? Und welche Modelle gibt es? Preise, Daten, Infos.

  • Praktische kleine SUVs mit höherer Sitzposition

  • Preise starten bei rund 20.000 Euro

  • Übersicht: Alle Mini-SUVs von Citroën über Hyundai bis VW

Es muss nicht immer größer, teurer und prestigeträchtiger sein: Viele Autokäufer haben heutzutage ein bedeutend pragmatischeres Verständnis von einem idealen Fahrzeug. Es muss zu ihrem Alltag passen und in erster Linie praktisch sein. Es darf auch gern etwas höher ausfallen, damit der Einstieg ohne Verrenkungen klappt und man eine gute Übersicht über den Verkehr genießt. Wenn das Fahrzeug auch preislich im Rahmen bleiben soll, kommt man schnell auf ein Mini-SUV.

Was ist ein Mini-SUV?

Größenvergleich, Mini SUV, VW T-Cross vs. VW Polo
Die Höhe macht den Unterschied, nicht die Breite: T-Cross und Polo im Vergleich© ADAC e.V.

Ganz gleich, ob man sie Mini-SUV (Sport Utility Vehicle), Kleinwagen-SUV oder City-SUV nennt – gemeint ist immer die gleiche Fahrzeuggattung. Als technische Basis dient stets ein Kleinwagen, die Karosserie ist aber eine andere. So ist ein Ford Puma eng mit einem Ford Fiesta verwandt und ein Seat Arona mit einem Seat Ibiza. In beiden Fällen kommt zum Beispiel der gleiche Armaturenträger zum Einsatz. Oft ist auch das Motorenangebot deckungsgleich.

Größenvergleich, Mini SUV, VW T-Cross vs. VW Polo
Der VW T-Cross hat den gleichen Radstand wie der Polo, ist aber fünf Zentimeter länger© ADAC e.V.

Unterschied: Die Karosserie fällt höher und länger aus als bei einem Kleinwagen, meist aber kaum breiter. Drei Personen im Fond dürfen also keine Raumwunder erwarten. Der Vergleich der Länge zeigt: Ein VW T-Cross liegt mit 4,11 Metern Länge genau zwischen seiner Basis VW Polo (4,05 Meter, nach seinem Facelift 4,07 Meter) und dem Kompaktwagen VW Golf (4,28 Meter), hat also immer noch sehr parkfreundliche Maße. Als gern genommene Zielscheibe für SUV-Gegner können die kleinen SUVs daher absolut nicht herhalten.

Bedeutung: Was heißt SUV?

SUV (sprich: essjuhwie) ist die Abkürzung für "Sports Utility Vehicle". Es handelt sich also im Wortsinn um ein sportliches Fahrzeug mit Nutzwert. Vom Geländewagen unterscheidet sich das SUV dadurch, dass es nur eingeschränkt geländegängig ist. So fehlt etwa ein Untersetzungsgetriebe, und die Bodenfreiheit ist oft nicht besonders gut. Von einer brauchbaren Achsverschränkung ganz abgesehen.

Hier können Sie die exakten Unterscheidungskriterien zwischen SUV und Geländewagen nachlesen.

Ob man sich für DER SUV oder DAS SUV entscheidet, ist übrigens egal: Laut Duden sind beide Formen korrekt.

Welche Vorteile haben kleine SUVs?

Kofferraum eines Opel Crossland
Der Opel Crossland bietet viel Stauraum© Opel

Ganz klar: Die höhere Sitzposition ist ein Vorteil, den die meisten Käufer besonders schätzen. Im Klaren muss man sich aber darüber sein, dass es sich meist nur um wenige Zentimeter handelt, die man im Mini-SUV höher sitzt als im Kleinwagen: Eine Aussicht wie in einem VW Bus darf man nicht erwarten. Aber es reicht, um viel bequemer einsteigen zu können und das Verkehrsgeschehen besser im Blick zu haben. In Zahlen: Nach ADAC Messungen sitzt man im Seat Ibiza 42 Zentimeter über der Fahrbahn, im SUV-Pendant Seat Arona dagegen 47 Zentimeter.

Zwar bietet die etwas üppigere Karosserie meist auch mehr Platz als ein Kleinwagen, dennoch sprechen wir hier nicht von Raumriesen. Ein Kleinwagen-SUV ist in etwa eine halbe Nummer größer als sein Pendant und liegt damit genau zwischen Kleinwagen- und Golfklasse. Für viele ist das die optimale Größe. Um beim Beispiel Ibiza/Arona zu bleiben: Der Kofferraum des Kleinwagens fasst nach ADAC Messungen 290 bis 1070 Liter, der des SUV 310 bis 1140. Etwas größer fällt der Unterschied beim Duo Opel Corsa und Opel Crossland mit 250 bis 890 Litern und 330 bis 1220 Litern (ADAC Messwerte) aus.

Manche Kleinwagen-SUVs bieten auch pfiffige Detaillösungen wie etwa der Ford Puma mit seinem abwaschbaren Zusatzstaufach unter dem Ladeboden oder der VW T-Cross mit seiner verschiebbaren Rückbank – sie macht das Auto fast so flexibel wie einen Van.

Welche Nachteile haben Mini-SUVs?

oranger Renault Captur stehend von hinten
Renault Captur: Nur leichter Mehrverbrauch im Vergleich zum Clio© Renault

Zwar haben Mini-SUVs durch ihren höheren Nutzwert immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch sie sind auch teurer als Kleinwagen. Wegen ihrer höheren Karosserie und des etwas größeren Gewichts verbrauchen sie zudem etwas mehr. Im ADAC Ecotest kam zum Beispiel die 100-PS-Version des Renault Clio auf 6,3 Liter auf 100 Kilometer, die des Renault Captur auf 6,5. Riesig ist der Unterschied also nicht.

Eine nur marginal höher liegende Ladekante am Kofferraum ist im Alltag zu vernachlässigen: Beim Škoda Fabia muss das Gepäck 68 Zentimeter angehoben werden, beim Kamiq 70.

Modelle: Diese Kleinwagen-SUVs gibt es

Die derzeit erhältlichen SUV-Modelle der Kleinwagenklasse können Sie der Tabelle entnehmen. Aufgeführt sind alle verfügbaren Motorisierungen in der jeweiligen Basisausstattung, Stand August 2023.

Mini-SUVs und alternative Antriebe

Opel Mokka fahrend auf einer Straße
Den Opel Mokka gibt es auch als Elektroauto© Opel

Auch bei kleinen SUVs halten alternative Antriebe immer öfter Einzug. So gibt es beispielsweise den Hyundai Kona nicht nur mit konventionellen Verbrennungsmotoren, sondern auch als Benzin-Hybrid und als reines Elektroauto. Auch Opel Mokka und Peugeot e-2008 sind in einer vollelektrischen Version zu haben. Ganz neu in der Riege der elektrischen Mini-SUVs sind Fiat 600e und Jeep Avenger. Für den Renault Captur und auch für den baugleichen Mitsubishi ASX steht eine Plug-in-Hybrid-Version zur Wahl.

Nicht alle Modelle sind antriebsseitig so breit aufgestellt. Zumindest eine milde Hybridisierung mit 48-Volt-Technik hat der Ford Puma zu bieten. Dabei kann der Elektromotor nur den Benziner unterstützen, aber nicht allein für den Antrieb sorgen. Der Toyota Yaris Cross ist ausschließlich mit einem Hybridmotor zu haben, den Kia Soul gibt es nur elektrisch, und bei Nissan Juke und Suzuki Vitara müssen zwei Motor-Alternativen reichen.

Welcher Antrieb der passende ist, muss jeder anhand von Fahrleistung, Fahrprofil und Geldbeutel entscheiden. Elektro-SUVs werden derzeit gefördert, umweltfreundliche CNG/Erdgas-Fahrzeuge gibt es aber nicht mehr. Vielfahrer mit hohem Autobahnanteil sind meist mit einem klassischen Diesel am besten bedient. Und wer überwiegend einen Mix aus Stadtfahrten und mittleren Strecken hat, könnte sich für einen Hybrid oder Plug-in-Hybrid erwärmen.

Gibt es kleine SUVs mit Allradantrieb?

Ein Mini-SUV ist kein Geländewagen. Der überwiegende Teil der kleinen SUVs hat daher Frontantrieb. Vier angetriebene Räder werden meist nicht einmal gegen Aufpreis angeboten. Ausnahmen sind unter anderem Suzuki Vitara, Jeep Renegade, Toyota Yaris Cross und Hyundai Kona (Benziner).

Nicht täuschen lassen sollte man sich von einem X im Namen. So wurde zum Beispiel beim Fiat 500X der Allradantrieb gestrichen. Zumindest Opel verzichtet bei den aktuellen Versionen von Mokka und Crossland gleich auf den irreführenden Zusatz "X".

Alternativen: Kompakt-SUVs und Hochdachkombis

Front und Seitenansicht eines fahrenden Dacia Duster
Der Dacia Duster ist das günstigste Kompakt-SUV© Dacia

Noch mehr Auswahl gibt es, wenn man die Klasse darüber in die Neuwagensuche mit einbezieht: Die der Kompakt-SUVs. Sie sind zwar etwas teurer, aber auch hier gibt es günstige Modelle wie den VW T-Roc (ab 25.860 Euro), den Mazda CX-30 (ab 27.990 Euro) und natürlich den erfolgreichen Preisschlager Dacia Duster (ab 16.900 Euro).

Sehr beliebt, aber nicht mehr zu den günstigen SUVs zählend, sind Kia Niro (ab 32.790 Euro), VW Tiguan (ab 32.930 Euro) als größerer Bruder des T-Roc, BMW X1 (ab 42.800 Euro), Mini Countryman (ab 38.600 Euro) und Toyota C-HR (ab 32.990 Euro).

Wenn es nicht zwingend ein SUV sein muss: Auch ein Hochdachkombi wie Citroën Berlingo, Opel Combo oder VW Caddy kann eine Alternative mit mindestens genauso viel oder noch mehr Platz sein. Und natürlich ein klassischer Kombi, etwa der Ford Focus Turnier oder ein Fiat Tipo.

ADAC Neuwagenberater als Kaufhilfe

Hilfreich bei der Autosuche kann der Neuwagenberater des ADAC sein. Hier lassen sich persönliche Präferenzen eingeben und sich infrage kommende Modelle mit allen technischen Daten anzeigen. Alle Varianten finden sich zudem im ADAC Autokatalog.

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