SUV oder Geländewagen? Was ist was?

Die Abgrenzung zwischen SUV und Geländewagen ist auf den ersten Blick schwierig. Aber es gibt dafür ganz klare Kriterien.
Was heißt SUV?
Was macht einen SUV aus?
Was macht SUVs so beliebt?
Egal, wo man sich umhört und hinschaut: Sowohl in Verkaufsprospekten von Autoherstellern und Händlern wie auch in den Medien ist der Begriff SUV präsent. "Sports Utility Vehicles", kurz SUV, werden von immer mehr Autoherstellern produziert. Und die Käufer greifen mit großer Begeisterung zu.
Weil der Kundenwunsch besteht, gibt es SUVs inzwischen nicht nur in der Ober- und Mittelklasse, sondern sogar im Kleinwagenformat. Denn Autos dieser Art haben zweifelsfrei Vorteile: Der Fahrer sitzt leicht erhöht und sieht besser auf das Verkehrsgeschehen – allein schon dadurch fühlt er sich sicherer. Auch gestaltet sich das Ein- und Aussteigen bequemer, was gerade für ältere Autofahrer ein wichtiges Argument ist.
Darüber hinaus bietet ein SUV aufgrund der größeren Bodenfreiheit eine höhere Robustheit im Alltag. Und hat der SUV auch noch einen Allradantrieb, steht dem Befahren von Feldwegen und Wiesen nichts mehr im Wege – sofern dies vom Waldbesitzer überhaupt erlaubt ist und die meist montierten Straßenreifen den Vortrieb nicht vorzeitig beenden.
So gut verkaufen sich SUVs und Geländewagen
Schaut man in die Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) stellt man fest, dass der Marktanteil für diese Art von Fahrzeugen in den letzten zehn Jahren massiv angestiegen ist: Von etwa 10 Prozent im Jahr 2010 auf heute über 30 Prozent des Pkw-Marktes.
Allerdings hat sich auch das statistische Zählverfahren geändert. Das KBA weist das Fahrzeugsegment SUV erst seit dem Jahr 2015 gesondert aus: Bis dahin wurden alle offroad-ähnlichen Fahrzeuge als Geländewagen geführt. Im vergangenen Zulassungsjahr 2019 listet das KBA aktuell 60 Modellreihen als SUV auf und in die Klasse der Geländewagen wurden 42 Modellreihen einsortiert.
Doch was ist eigentlich der "offizielle" Unterschied zwischen einem SUV und einem Geländewagen. Warum zum Beispiel wird ein BMW X1 als SUV geführt, ein BMW X3 hingegen als Geländewagen? Obwohl sich beide doch sportlich fahren lassen, beide zumindest optional Allrad haben und sich auch äußerlich zum Verwechseln ähnlich sehen?
Mindest-Offroad-Werte für Geländewagen

Also: Wie definiert sich ein Geländewagen? Und wann wird ein SUV zum Geländewagen? Die Antwort ist einfach: Im Laufe des Typgenehmigungsverfahrens. Während ein SUV im Unterschied zur Limousine lediglich durch eine erhöhte Bodenfreiheit und die mehr oder weniger charakteristische Karosserieform gekennzeichnet ist, muss ein Geländewagen sehr klare Kriterien zur tatsächlichen Geländetauglichkeit erfüllen.
Neben dem obligatorischen Allradantrieb und einer Differentialsperre (oder einer vergleichbaren Vorrichtung) sind diese Geländewerte die Minimalanforderungen für einen Geländewagen:
Steigfähigkeit (am Berg) von wenigstens 30 Prozent
Böschungswinkel vorn mehr als 25 Grad
Böschungswinkel hinten mehr als 20 Grad
Rampenwinkel mehr als 20 Grad
Bodenfreiheit direkt unter den Achsen mehr als 180 Millimeter
Bodenfreiheit zwischen den Achsen mehr als 200 Millimeter
Von den sechs genannten Mindest-Geländewerten muss das Fahrzeug wenigstens fünf
erreichen bzw. übertreffen, um ganz offiziell als Geländewagen (Typ M1G) zu gelten.