ADAC Unfallforschung: Untersuchen, fordern, Leben retten
Seit 2005 analysiert die ADAC Unfallforschung schwere Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen, erforscht Ursachen und gibt Empfehlungen, wie Unfälle verhindert oder die Folgen reduziert werden können. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.
Die ADAC Unfallforschung wertet typische Unfallhergänge und Gefahrenstellen aus
Enge Zusammenarbeit zwischen ADAC Luftrettung und ADAC Technikzentrum
Bisherige Erfolge: Rettungskarte in Pkw, Ausstattung von Motorrädern mit ABS, Einführung des Kompatibilitäts-Crashtests
Dank einer effektiven Zusammenarbeit gelangt die ADAC Unfallforschung zu Erkenntnissen, die Leben retten. Mit mehr als 5400 Einsätzen pro Jahr hat die ADAC Luftrettung einen genauen Überblick über häufige Unfallszenarien und typische Unfallorte. Das ADAC Technikzentrum wertet diese Protokolle und Daten anonymisiert aus.
Auf Basis von knapp 20.000 Verkehrsunfällen werden die Euro-NCAP-Crashtests weiterentwickelt, die Interessensvertretung bei der Erarbeitung von ADAC Positionen unterstützt, Mitgliederfragen beantwortet, die Grundlage für Verbraucherschutzprojekte gelegt und Kampagnen entwickelt sowie Pressemeldungen herausgegeben. Regelmäßig veröffentlichte Studien dienen einem Ziel: mehr Unfallschutz, weniger Schwerverletzte und letztlich weniger Unfalltote.
Durch die Unfalldatenerhebung der ADAC Luftrettung sind die Fälle der ADAC Unfallforschung geprägt von einer hohen Unfallfolgenschwere, da bei diesen Unfällen der Rettungshubschrauber zum Einsatz kommt. Bei über 85 Prozent der Verkehrsunfälle erleiden die Beteiligten schwere bis tödliche Verletzungen. Obwohl die ADAC Unfalldatenbank dadurch nur eine Stichprobe des gesamten Unfallgeschehens in Deutschland beinhaltet, zeigt der Vergleich mit anderen Unfallforschungsstudien, dass die Datenbank für Unfälle mit schweren Verletzungen eine sehr gute Repräsentativität aufweist.
Schwanger Auto fahren: Haben schwangere Pkw-Insassen ein höheres Verletzungsrisiko?
Schwangere Frauen müssen oft auch während der Schwangerschaft regelmäßig Autofahrten unternehmen. Genau für diese Situation bieten die Hersteller spezielle Gurtadapter an, die insbesondere das ungeborene Kind besser schützen sollen als der herkömmliche 3-Punkt-Gurt. Um das Unfallgeschehen von schwangeren Pkw-Insassen zu untersuchen, wurde eine Auswertung von Verkehrsunfällen innerhalb der ADAC Unfalldatenbank durchgeführt.
Die Datenanalyse zeigt keine Anhaltspunkte dafür, dass schwangere Pkw-Insassen schwerer verletzt werden als eine gleichaltrige Kontrollgruppe.
Neben der Auswertung von Verkehrsunfällen wurden auch Crashtests mit schwangeren Dummys und den beworbenen Gurtadaptern durchgeführt sowie einige Probandinnen befragt. Die Ergebnisse der Studie finden sich unter: Schwangerschaftsgurte im ADAC Test: Keiner hält, was er verspricht
Motorradfahrer schützen
Basierend auf der Fahrleistung ist das Risiko eines Motorradfahrers, bei einem Unfall beteiligt zu sein, vier Mal höher als bei anderen Verkehrsbeteiligten. Allein die Gruppe der Motorradfahrer stellen ca. 20 Prozent der auf deutschen Straßen Getöteten dar.
Angesichts der Zahlen hat die ADAC Unfallforschung sich die Motorradunfälle im Detail angesehen: Bei einem Drittel handelt es sich um Motorrad-Alleinunfälle, bei zwei Dritteln der Unfälle mit Motorrad-Beteiligung kollidieren die Motorradfahrer mit anderen Verkehrsteilnehmern. Der häufigste Gegner ist dabei ein Pkw. Die jungen Motorradfahrer im Alter von 15 bis 24 Jahren haben im Vergleich zu den anderen Altersgruppen das höchste Unfallrisiko.
Welche Maßnahmen im Bereich Mensch, Fahrzeugtechnik und Infrastruktur helfen können, die schweren Unfälle mit Motorradfahrern zu vermeiden, sind unter Schwerer Motorradunfall: So lässt sich das Risiko verringern zusammengefasst.
Einfluss der Witterung/Straßenbedingungen auf schwere Verkehrsunfälle
Obwohl das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) seit fast 10 Jahren zur Serienausstattung jedes neuen Pkw zählt, gibt es immer noch Verkehrsunfälle, in denen Pkw-Fahrer von der Straße abkommen. Mögliche Einflussfaktoren sind die Witterung und die dazugehörigen Straßenbedingungen. Aus diesem Grund hat die ADAC Unfallforschung untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen den Witterungsbedingungen und den unfallanalytischen Parametern besteht.
Es zeigt sich, dass der Anteil an Fahrunfällen – insbesondere im Bereich von Kurven – bei nassen und schnee-/eisglatten Witterungsbedingungen teilweise doppelt so hoch ist wie bei trockenen Straßenbedingungen. Oft passen die Pkw-Fahrer ihre Fahrweise nicht den Straßenbedingungen an. Aufgrund des verringerten Reibwertes zwischen Reifen und Straße bei nassen und schneeglatten Straßen können nicht genügend Seitenführungskräfte übertragen werden und der Fahrer verliert besonders in Kurven die Kontrolle über sein Fahrzeug.
Unfälle wegen eines abgelenkten, müden oder gesundheitlich beeinträchtigten Fahrenden
Mehr als jeder zehnte Unfall außerhalb von Ortschaften wird durch einen Fahrenden mit mangelnder Verkehrstüchtigkeit oder durch einen abgelenkten Fahrenden verursacht. Ablenkung und Müdigkeit hinterm Steuer können nicht nur für die Insassen des Fahrzeugs fatale Folgen haben, sondern gefährden auch andere Verkehrsteilnehmende.
Alleine der 3-sekündige Blick auf das Handy führt bei 100 km/h zu einem fast 100 Meter langen Blindflug. Sogenannte In-Cabin Sensing Systeme könnten diese Unfälle verhindern. Sie basieren auf Sensoren im Fahrzeuginnenraum, die einen abgelenkten, müden oder gesundheitlich beeinträchtigten Fahrenden erkennen können. Wie viele der realen Unfälle durch einen abgelenkten und müden Fahrenden vermieden werden können, hat die ADAC Unfallforschung in einer Studie herausgefunden.
Weitere Informationen zu den Unterschieden und Funktionen zukünftiger In-Cabin Sensing Systeme sowie gesetzliche Anforderungen unter: Müde oder abgelenkt? Innenraum-Sensoren können Leben retten
Problemzone Landstraße: Überland-Unfälle verhindern
Nirgendwo passieren in Deutschland mehr schwere Unfälle als auf Landstraßen. Obwohl sich nur circa jeder vierte Unfall mit Personenschaden deutschlandweit außerorts (ohne Autobahn) ereignet, werden 57 Prozent der Getöteten und 39 Prozent der Schwerverletzten dieser Ortslage zugeordnet. Aufgrund der hohen Unfallfolgenschwere analysierte die ADAC Unfallforschung die Ursachen der Landstraßenunfälle genauer.
Die meisten derartigen Unfälle passieren, weil die Fahrer abgelenkt sind oder die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren. Sie kommen von der Straße ab oder geraten in den Gegenverkehr. Gehäuft passieren Unfälle an Einmündungen und Kreuzungen, das betrifft fast jeden dritte Unfall.
Bei den Fahrzeugen selbst hätten vor allem aktive Sicherheitssysteme eine hohes Potenzial, Unfälle zu vermeiden. Zuverlässige Spurhalteassistenten könnten das häufige Abkommen von der Fahrbahn verhindern. Notbrems- und Kreuzungsassistenten könnten dagegen helfen, die Unfallzahl an Kreuzungen außerhalb geschlossener Ortschaften zu reduzieren.
Ausführlicher Bericht der ADAC Unfallforschung zu Unfällen auf Landstraßen
Kreuzungsunfälle vermeiden
Fast jeder vierte Verkehrsunfall in Deutschland passiert beim Abbiegen, Einbiegen oder Kreuzen. Oft wird dabei die Fahrzeugseite beschädigt, was zu schweren Verletzungen führen kann. Zweiradfahrer sind besonders gefährdet.
Die ADAC Unfallforschung hat Unfälle beim Abbiegen, Einbiegen und Kreuzen von Kreuzungen näher untersucht. Häufig führt das Übersehen des anderen Verkehrsteilnehmers zum Unfall, Fahrerinnen und Fahrer ab 65 Jahren sind im Vergleich zum Gesamtunfallgeschehen öfter Verursacher dieser Unfälle.
Ein weiteres Unfallrisiko stellen die wegen der hohen Crash-Anforderungen heute stabiler und dicker ausgeführten A-Säulen am Pkw dar. Sie schränken das Sichtfeld des Fahrers ein und können ein herannahendes Fahrzeug verdecken. Abhilfe können sowohl Optimierungen am Fahrzeugdesign für eine bessere Rundumsicht als auch die verkehrssichere Gestaltung von Einmündungen und Kreuzungen schaffen. Auch die Weiterentwicklung von Assistenzsystemen in den Fahrzeugen kann dazu dienen, die Gefahr von Unfällen zu minimieren.
Der entscheidendste Sicherheitsfaktor zur Vermeidung von Kreuzungsunfällen sind jedoch die Fahrenden. Wer seinen Sitz optimal einstellt und sich schon beim Heranfahren an eine Kreuzung einen Überblick zur aktuellen Verkehrssituation verschafft, kann Unfälle vermeiden. Das regelmäßige Überprüfen der eigenen Sehfähigkeit sollte darüber hinaus selbstverständlich sein.
Haben Frauen ein erhöhtes Verletzungsrisiko bei Unfällen?
Bei Crashtests nimmt am häufigsten ein sogenannter 50-Perzentil-Dummy den Platz des Fahrenden ein. Er entspricht mit einer Größe von 1,75 Metern und 77 Kilo einem durchschnittlichen Mann. Um auch die Insassensicherheit kleinerer und leichterer Personen zu gewährleisten, setzt Euro NCAP seit 2015 auch den 5-Perzentil-Dummy im Frontalcrash ein. Obwohl die beiden Dummys eine große Bandbreite der Bevölkerung abdecken, gibt es Personengruppen, die hinsichtlich ihres Gewichts und ihrer Körpergröße davon abweichen.
Die ADAC Unfallforschung hat daher Frontalunfälle genauer untersucht, ob bestimmte Personengruppen aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Die Auswertung zeigte, dass sich die Unfallfolgen zwischen männlichen und weiblichen Insassen nicht unterscheiden. Aufgrund von zunehmendem Alter erleiden die über 60-Jährigen häufiger schwere Verletzungen, besonders oft treten Traumata im Bereich des Kopfes, der Brust und des Bauchraums auf.
Weitere Informationen zu den durchgeführten Crashtests und zum Potenzial von adaptiven Rückhaltesystemen gegenüber konventionellen unter: Rückhaltesysteme: Schützen Gurte & Airbags alle Insassen?
Assistenzsysteme für Lkw und Transporter
Unfälle, bei denen Güterkraftfahrzeuge beteiligt sind, haben meist schwerwiegende Folgen. Gründe sind z.B. das hohe Gewicht, die Größe und die damit eingeschränkte Sicht. Die ADAC Unfallforschung analysierte die Verkehrsunfälle, die von Lkw und Transportern verursacht wurden, und untersuchte in mehreren Projekten das Unfallvermeidungspotenzial von Assistenzsystemen.
Fährt ein Lkw mit 70 km/h ungebremst auf ein Stauende auf, haben die Insassen im vor ihm stehenden Pkw fast keine Überlebenschance. Das liegt an den großen Gewichtsunterschieden zwischen Lkw und Pkw. Unfallursache sind hier häufig Unaufmerksamkeit und zu geringe Sicherheitsabstände. Ein automatischer Notbremsassistent im Lkw könnte helfen, diese Verkehrsunfälle zu verhindern. Seit November 2015 schreibt der Gesetzgeber daher diese Systeme vor. Anhand von drei Lkw-Modellen hat die ADAC Unfallforschung untersucht, wie gut die verschiedenen Notbremsassistenten funktionieren.
Weitere Informationen zum Test von Lkw-Notbremsassistenten unter: ADAC Test: Lkw-Notbremsassistenten
Ein Lkw übersieht beim Abbiegen einen Fahrradfahrer, es kommt zum Zusammenstoß. Dies führt meist zu schweren bis tödlichen Verletzungen bei den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Abhilfe können Abbiegeassistenten schaffen, die den Bereich neben dem Lkw überwachen und den Fahrer bei einer drohenden Kollision warnen. Deshalb müssen europaweit alle neu zugelassenen Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ab 2024 über ein solches Assistenzsystem verfügen. Für ältere Fahrzeuge im Bestand gibt es nachrüstbare Lkw-Abbiegeassistenten, deren Einbau durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) finanziell unterstützt wird. Die ADAC Unfallforschung hat das Unfallgeschehen von Lkw genauer analysiert, ein Testverfahren entwickelt und die nachrüstbaren Abbiegeassistenten miteinander verglichen.
Weitere Informationen zum Testumfang und die Ergebnisse der getesteten nachrüstbaren Lkw-Abbiegeassistenten unter: Lkw-Abbiegeassistenten: Verhindern sie Unfälle?
Während Sattelzugmaschinen vor allem im Fernverkehr eingesetzt werden, werden die Lkw bis 3,5 Tonnen (Transporter) häufig von Handwerkern oder im Verteilnetz auf kürzeren Strecken genutzt. Statistisch gesehen passiert es jeden Tag, dass auf Deutschlands Straßen Transporter mit einem Pkw kollidieren, von der Fahrbahn abkommen, einen Fahrradfahrer touchieren oder einen Fußgänger anfahren. Am häufigsten verursachen Transporter Auffahrunfälle. Um die Unfälle von Lkw bis 3,5 Tonnen zu reduzieren, ist es gesetzliche Auflage, dass alle neu zugelassenen Transporter ab 2024 unter anderem mit Notbremsassistenten ausgestattet sein müssen. Die ADAC Unfallforschung hat dabei die Unfälle, die Transporter in Deutschland verursachen, genauer angesehen und untersucht, inwieweit aktuelle Notbrems- und Spurhalteassistenten diese Unfälle vermeiden können.
Weitere Informationen zum Unfallgeschehen von Transportern und den getesteten Assistenzsystemen unter: Notbremsassistent Pflicht: AEBS-Systeme im Test
Auch die Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP hat 19 Transporter getestet, da die Nutzung dieser Lkw-Klasse durch die ansteigende Nachfrage nach Lieferdiensten immer weiter zunimmt. Wie gut die einzelnen Assistenten im Test abgeschnitten haben, und welche Systeme auch schon vor der gesetzlichen Verpflichtung in jeden Transporter gehören unter: Euro NCAP-Test 2020: So gefährlich sind Transporter
Gurt rettet Leben
Seit 1984 wird in Deutschland ein Bußgeld beim Nichtanlegen des Gurtes verhängt. Die Wirkung zeigt sich deutlich in den Unfallzahlen: Während 1984 noch über 12.000 Personen bei Verkehrsunfällen in der BRD getötet wurden, reduziert sich danach die Anzahl an Getöteten um 75 Prozent. Schon bei einem Unfall mit 30 km/h ohne Gurt kann es zu lebensgefährlichen Verletzungen kommen. Dies zeigt auch eine Auswertung der ADAC Unfalldatenbank: Während im täglichen Straßenverkehr die Anlegequote bei nahezu 100 Prozent liegt, sind circa 3 bis 7 Prozent der schwerverletzten Pkw-Insassen bei Verkehrsunfällen nicht angeschnallt. Mit Gurt hätten diese schwerwiegenden Verletzungen vermieden werden können.
Weitere Informationen zur Anschnallquote in Deutschland, dem Gurt als Lebensretter Nummer eins und den damit verbundenen Mythen unter: Anschnallpflicht: Das sollten Sie wissen
Neue Sitzpositionen durch automatisiertes Fahren
Bereits 2012 zeigte ein Crashtest des ADAC, welche fatalen Auswirkungen es haben kann, wenn Insassen die Beine auf dem Armaturenbrett platzieren. Die Rückhaltesysteme (Sicherheitsgurt, Airbags) können nicht ausreichend schützen, wenn die Insassen nicht in der gewohnten Position, aufrecht und nach vorne gerichtet, im Fahrzeug sitzen. Im Zusammenhang mit automatisierten Fahrzeugen werden neue Innenraumkonzepte vorgestellt, in denen die Sitzposition variabel ist, da der Fahrer sich auch anderen Tätigkeiten widmen kann. Die ADAC Unfallforschung analysierte daher reale Unfälle und untersuchte mithilfe von zahlreichen Crashtests, ob die heutigen Airbags und Gurte Insassen in neuen Sitzpositionen ausreichend schützen können.
Weitere Informationen zu den durchgeführten Crashtests und den Auswirkungen einer variablen Sitzposition auf die Insassensicherheit unter: Out-of-position Crashtest
Assistenzsysteme für Fahrzeuge
ABS, Verkehrszeichenerkennung oder Spurverlassenswarner sind nur einige Fahrerassistenten.
Weitere Infos und Funktionsweisen von Assistenzsystemen im Auto
Abkommen auf den Seitenstreifen
Auf Landstraßen in Deutschland verunglücken jährlich mehr als 2000 Menschen tödlich. Häufige Ursache ist unbeabsichtigtes Abkommen auf den Seitenstreifen. Die bauliche Beschaffenheit der Straßen sollte daher selbsterklärend für die Verkehrsteilnehmer sein und kleinere Fahrfehler verzeihen können. Assistenzsysteme, die den Fahrer dabei unterstützen, die Spur zu halten, sollten stetig verbessert werden und in allen Fahrzeugklassen erhältlich sein.
Was kann der Fahrer tun, wenn er unbeabsichtigt auf den Seitenstreifen gerät? Wenn möglich, sollte das Fahrzeug im Bankett gehalten und moderat heruntergebremst werden. Erst bei deutlich reduzierter Geschwindigkeit sollten Fahrer wieder auf die Fahrbahn lenken, um ein Schleudern oder Ausbrechen des Pkw zu vermeiden.
Ausführlicher Bericht zu Abkommensunfällen auf Landstraßen
Tipp: Die ADAC Rettungskarte
Laut ADAC Unfallforschung kommt es bei jeder fünften Rettung zu Problemen mit eingeklemmten Personen. Auf der Rettungskarte, die hinter die Fahrersonnenblende geklemmt wird, finden Einsatzkräfte alle Informationen, um nach einem schweren Autounfall das Fahrzeugwrack an der richtigen Stelle aufzuschneiden und die Insassen schnellstmöglich zu retten.
Inzwischen bieten alle Autohersteller für ihre Modelle die Karte an, zunehmend nutzen die Feuerwehren auch die online abrufbare Rettungskarte. 2011 wurde die vom ADAC entwickelte Rettungskarte von der Initiative "Deutschland – Land der Ideen" ausgezeichnet.
Rettung aus Elektrofahrzeugen
Nach einem schweren Verkehrsunfall ist es enorm wichtig, verletzte Personen möglichst schnell ins Krankenhaus zu bringen. Nur: Die Bergung aus einem Unfallwagen kann je nach Unfallgeschehen und Bauart der beteiligten Fahrzeuge sehr lang dauern.
Der ADAC hat in einem Forschungsprojekt untersucht, ob die Bergung aus einem Elektroauto wegen der dort verbauten Hochvolttechnik zu Verzögerungen führt. Das Ergebnis: Das ist nicht der Fall.
Ausführlicher Bericht zur Rettung aus Elektrofahrzeugen
Weitere Berichte der ADAC Unfallforschung
Fachliche Beratung: ADAC Ressort Test und Technik