"Hunde-Autos": Die besten Fahrzeuge für Hundebesitzer

Ein Hund sitzt im Kofferraum eines Autos
Hund und Frauchen: Unterwegs, aber sicher© iStock.com/Synergicworks

Insassenschutz gilt auch für Hunde: Daher sollten die Vierbeiner nicht ungesichert mitfahren. Welche vom ADAC getesteten Autos sich besonders gut für Hundebesitzer eignen und Platz für eine Transportbox im Kofferraum bieten.

  • Geeignete Hundeautos verschiedener Klassen

  • Kofferraum muss groß genug für eine Transportbox sein

  • Tipps für Neu- und Gebrauchtwagen

Dass man seinen vierbeinigen Liebling gern in unmittelbarer Nähe wähnt, ist verständlich. Doch im Auto empfiehlt es sich nicht, den Hund auf dem Beifahrer- oder auf dem Rücksitz mitzunehmen. Das hat seinen Grund: Selbst wenn die Fellnasen mit Spezialgurten befestigt sind – was oft leider auch nicht der Fall ist –, können sie bei einem Unfall herumgeschleudert werden, sich selbst verletzen oder aber zur Gefahr für andere Insassen werden.

Es ist daher sicherer, den Vierbeiner im Kofferraum als im Innenraum zu transportieren. Dieser muss aber eine ausreichende Größe haben und darf nicht komplett vom Passagierraum getrennt sein. Heißt: Stufenheckautos sind selbstverständlich tabu. Idealerweise wird das Tier außerdem in einer Hundebox transportiert – ein stabiles Gepäck-Trenngitter kann diese nur zum Teil ersetzen.

Die nachfolgenden Autos verschiedenster Fahrzeugklassen erfüllen exemplarisch diese Kriterien des ADAC Autotests:

  • Mindestens 450 Liter Stauvolumen

  • Niedrige Ladekante

  • Praktisches Kofferraumformat

Die Klassiker: Hochdachkombis

Ein VW Caddy fährt auf einer Straße
VW Caddy: Als typischer Hochdachkombi gut für Hunde geeignet© Volkswagen

Wegen ihrer großen und kantigen Kofferräume, in denen selbst größere Hundeboxen gut Platz finden, sind Hochdachkombis ideal für die Fahrt mit Fiffi und Co. Die Materialien sind relativ einfach gehalten und meist gut abwaschbar, was besonders nach einem Ausflug mit dem Hund im Grünen praktisch ist. Teilweise sind die Sitzpolster mit schlichten, aber robusten Stoffen überzogen. Zudem sind die Bezüge oft abwaschbar und nehmen unangenehme Gerüche weniger stark auf als feines Stoffgewebe.

Die meisten Modelle gibt es auch in einer "Stretchversion", deren Vorteile klar auf der Hand liegen: mehr Beinfreiheit im Fond und ein noch größeres Ladeabteil.

Manche Fahrzeuge werden nur noch elektrisch angeboten. Die baugleichen Modelle Opel Combo, Fiat Doblo, Peugeot Rifter und Citroën Berlingo beispielsweise. Ihre Reichweite ist allerdings noch ausbaufähig, was gleichermaßen für die Elektro-Varianten von Mercedes T-Klasse, Nissan Townstar und Renault Kangoo (ebenfalls alle baugleich) gilt. Sie sind aber auch noch mit Verbrennungsmotor zu haben.

Typische Vertreter des Segments:

Die Günstigen: Kompakt und praktisch

Fiat Tipo Kombi
Ein Geheimtipp für Hundehalterinnen und -halter: Der Fiat Tipo Kombi© FCA Germany AG

Es braucht nicht unbedingt ein riesiges oder teures Auto, wenn ein Hund mitfahren soll. Selbst Kompaktwagen sind heute flexible Multitalente mit Platz für Alltag, Freizeit und Urlaub – und den Hund. Zumindest, wenn man sich die Kombivarianten von VW Golf, Ford Focus , Toyota Corolla und Co. ansieht. Die sind meist erheblich länger als ihre Basisversionen und bieten entsprechend mehr Kofferraumvolumen.

Waren bis vor ein paar Jahren selbst in der Kleinwagenklasse noch geeignete Kombis zu finden, sind diese nun vom Neuwagenmarkt verschwunden. Schade, denn ein Škoda Fabia Kombi hatte sich beispielsweise für den Hundetransport ebenfalls gut geeignet.

Typische Vertreter des Segments:

Die Edlen: Große Kombis

Ein Mercedes E-Klasse T-Modell fährt auf einer Straße
Mercedes E-Klasse T-Modell: Gediegener Komfort für Hund und Herrchen© Mercedes

Wer beim Verreisen mit einem Hund auf nobles Ambiente Wert legt, greift idealerweise zu einem großen Kombi. Da moderne Kombis der Optik wegen oft eine schräg abfallende Dachlinie und schräg stehende Heckscheiben haben, bieten nicht alle genügend Platz für eine Hundebox im Kofferraum. BMW 5er, Opel Insignia oder auch der Volvo V90 sind zwar auch große Kombis, ihr Kofferraum schafft nach ADAC Messung aber nicht die oben genannte 450-Liter-Grenze im Test.

Es gibt aber nach wie vor Kombis, die trotz Lifestyle-Design einen erstaunlich großen Kofferraum haben, wo sich der Vierbeiner auch wirklich wohlfühlt.

Generell gilt: Große Kombis gibt es nicht mehr so oft, denn die Käufer greifen verstärkt zum SUV. Edel heißt aber meist auch teuer – hier lohnt sich ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt.

Typische Vertreter des Segments:

Große Kombis




Mercedes E-Klasse T-Modell

Škoda Superb Combi

VW Passat Variant


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Mit Allrad: Die Geländegängigen

Seitenansicht eines Seat Tarraco
Viel Platz und auch mit Allrad zu haben: Seat Tarraco© Seat

Sie brauchen ein geländegängiges Fahrzeug, weil Sie einen Hund haben und im Gebirge abseits befestigter Straßen wohnen? Auch dafür gibt es passende Lösungen. Mit einem SUV kommen Sie hier nicht weit, denn selbst wenn diese mit robuster Optik aufwarten, verhindern Bodenfreiheit oder Böschungswinkel oder der häufig fehlende Allradantrieb einen Ausflug ins anspruchsvollere Gelände.

Grundsätzlich taugen natürlich auch große SUVs oftmals für Hunde. Wenn Allradantrieb aber ein Muss ist, kommen zum Beispiel die unten stehenden Modelle in Frage. Sie haben viel Platz und einen großen Kofferraum.

Daran denken sollte man, dass nicht alle Versionen der aufgeführten Modelle automatisch immer Allradantrieb haben. Meist sind nur die teuren, besser motorisierten Varianten mit Allradantrieb ausgerüstet.

Typische Vertreter des Segments:

Die Geländegängigen




Land Rover Discovery

Seat Tarraco

Škoda Kodiaq

VW Tiguan Allspace

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Platz satt: Die Großen

Ein Opel Zafira Life Electric fährt auf einer Straße
Viel Platz: Der Opel Zafira Life© Opel

Auch wenn klassische Vans aus der Mode gekommen sind, haben sie nach wie vor einige Vorteile. Gerade große Vans punkten mit einem hervorragenden Raumangebot inklusive eines riesigen Kofferraums. Zumindest optional sind in der Regel auch sieben Sitze möglich, was große Vans auch für größere Familien attraktiv macht. Wird ein Hund in einer Hundebox transportiert, stehen meist immer noch sechs Sitzplätze zur Verfügung.

Der Haken: Das Neuwagenangebot wird immer spärlicher, da Vans von den beliebteren SUVs verdrängt werden. VW Sharan, Seat Alhambra oder Ford Galaxy sind daher nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.

Alternativ empfehlen sich Busse vom Schlag eines VW T6 oder T7, einer Mercedes V-Klasse oder Opel Zafira Life. Und ganz cool ist man natürlich mit einem elektrischen VW ID. Buzz unterwegs. Gerade große Hunde werden den Platz im großen Bus zu schätzen wissen. Allerdings sind Kleinbusse auch etwas sperriger als Vans.

Typische Vertreter der Segments:

Tipps für Autokäufer

Jeder Käufer hat individuelle Bedürfnisse an sein Fahrzeug, auf die Wert gelegt werden sollte.

  • Idealerweise sollte stets eine Hundebox oder zumindest ein Trenngitter verwendet werden, wenn der Hund im Kofferraum transportiert werden soll.

  • Den Hund unangeschnallt auf der Rückbank zu transportieren kann gefährlich sein.

  • Vor einem Fahrzeugkauf sollte sichergestellt werden, dass der Hund – idealerweise in einer Hundebox – dort ausreichend Platz findet.

  • Ein luxuriöser Innenraum ist eine feine Sache. Wenn dieser aber durch den Transport eines Hundes stark in Mitleidenschaft gezogen wird, ist das schade drum. Hier gilt: Weniger ist mehr. Im Zweifel daher lieber zur einfacheren Ausstattung greifen, die im Bedarfsfall abwaschbar ist.

ADAC Vergleich: Gängige Hundetransport-Systeme mit Vor- und Nachteilen, Kosten, Handhabung

Fazit: Angebot für Hundebesitzer ist groß

Es gibt zahlreiche Autos, die für den Transport von Hunden gut geeignet sind. Bereits in der Kleinwagen-Klasse finden sich passende Modelle. Je nach individuellen Ansprüchen und Umständen können sich viele verschiedene Anforderungen an das Fahrzeug ergeben. Wenn man Fahrzeuge der letzten Jahre betrachtet, ist das Angebot an gebrauchten und neuen Fahrzeugen riesig.

Von den Fahrzeugherstellern beziehungsweise vom Zubehörhandel sollten gerade für Vans und Kombis nützliches Zubehör wie Trenngitter angeboten werden. Diese verhindern im Falle eines Unfalls ein Umherfliegen von Gepäckstücken oder eben auch von Vierbeinern – mit Vorteilen für alle Insassen.

Hundeboxen sollten in verschiedenen Größen angeboten werden, sodass auch in kleineren Fahrzeugen ein sicherer Transport von Hunden möglich ist. Stabile Verzurrösen im Kofferraum erleichtern das Befestigen von Gepäck und auch von Hundeboxen.

Und eines bitte immer beherzigen: Lassen Sie Ihren Hund an warmen Sommertagen unter keinen Umständen im Kofferraum oder im Innenraum zurück! Schon nach wenigen Minuten ohne Klimatisierung wird es unerträglich heiß.

Fachliche Beratung: Maximilian Bauer/ADAC Technik Zentrum