Škoda Kodiaq: Reichlich Platz im Tiguan-Bruder

Der Škoda Kodiaq bietet viel Platz, Komfort und Sicherheit – ist aber auf Wunsch auch ganz schön dynamisch. Daten, Fakten, Fotos und Preise zum Mitte 2021 technisch und optisch leicht aufgefrischten Mittelklasse-SUV.
Kodiaq: viel Platz und hohes Kofferraumvolumen
Motoren vom braven Diesel bis zum kräftigen Benziner
Leicht geliftete Version mit mehr Ausstattung
Infos zum Kodiaq RS
Der Škoda Kodiaq basiert auf dem gleichen Baukasten wie der VW Tiguan und teilt sich daher viele Technik-Komponenten mit dem Konzernbruder. Und auch preislich liegen die beiden nah beisammen. Vorteil des Škoda ist, dass er 20 Zentimeter länger, vier Zentimeter breiter und drei Zentimeter höher ist – der Unterschied macht sich auch innen entsprechend bemerkbar.
Viel Platz, großes Kofferraumvolumen

In Sachen Platz stellt der Kodiaq den Tiguan klar in den Schatten. Das Raumangebot in der zweiten Reihe zählt zum Besten, was es in dieser Klasse gibt. Bis zu 1,90 Meter große Personen können es sich auf der Rückbank bequem machen. Gegen Aufpreis bietet der Tscheche zudem eine ausklappbare dritte Sitzreihe und wird dadurch zum Siebensitzer. Die beiden Sitze in der dritten Reihe sind allerdings nur für Kinder geeignet, Erwachsene finden dort vor allem für die Beine nicht genügend Platz. Die je nach Ausstattungslinie 1250 bis 1410 Euro Aufpreis werden sich die meisten Käufer wohl sparen.
Äußerst praktisch ist dagegen die serienmäßig um 18 Zentimeter verschiebbare Rückbank. Die schiebt man nach vorn, wenn viel Transportgut anfällt und der Knieraum hinten nicht ganz so wichtig ist. Ist der Kofferraum weniger gefordert, schiebt man die Bank nach hinten: Dann können die Fondpassagiere die Beine lang machen. Auf 4,70 Meter Länge bietet der Kodiaq ein riesiges Kofferraumvolumen: 835 bis über 2000 Liter Fassungsvermögen sollte auch für das große Urlaubsgepäck reichen.
Die Basisversion des Škoda Kodiaq mit dem 1,5-Liter-Benzinmotor (110 kW/150 PS), Schaltgetriebe und Frontantrieb kostet 33.430 Euro. Wem das als Einstiegspreis zu viel ist, der wird sich bei der Suche nach Alternativen wundern. So gibt es den Konzernbruder Seat Tarraco erst ab 35.890 Euro. Im Grunde war bisher nur ein einziger vergleichbarer Mittelklasse-SUV deutlich günstiger – der Mitsubishi Outlander für zuletzt mindestens 29.540 Euro, der aber nicht mehr angeboten wird.
Beliebteste Motorisierung beim Kodiaq ist nach wie vor der 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS, gern kombiniert mit DSG-Automatik und Frontantrieb. Diese Version kostete zuletzt in der Basis-Version Active (mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Digitalradio und Multifunktions-Lederlenkrad) 35.800 Euro. Diese wurde inzwischen gestrichen, aktuell (Stand August 2022) geht es mit der Version Ambition bei 40.880 Euro los. Mit einigen Extras dringt man jedoch schnell in noch höhere Regionen vor. Wählt man zum Beispiel auf der Aufpreisliste noch das Panorama-Glasdach, ein gehobenes Navigations-/Infotainmentsystem, die Anhängerkupplung und die Rückfahr- und 360°-Kamera, addieren sich schnell 13.000 Euro oben drauf. Macht zusammen schon gut 53.000 Euro.
Die Federung arbeitet sehr geschmeidig

Die nicht für die Basisversion verfügbare adaptive Dämpferreglung (1000 bis 1080 Euro, Serie im L&K) lässt dem Fahrer die Wahl zwischen drei Modi, von komfortabel bis sportlich. Selbst im Normalmodus bietet der Kodiaq einen guten Federungskomfort. Im Stadtverkehr spricht die Federung sensibel auf Unebenheiten an, bei höheren Geschwindigkeiten wird das Ansprechverhalten noch etwas besser. Auch Temposchwellen schluckt der Kodiaq dank der langen Federwege erstaunlich geschmeidig. Entsprechend diesem Charakter ist auch die Lenkung abgestimmt.
Ein großer Pluspunkt des Kodiaq betrifft das Kapitel Sicherheit. Škoda stattet das große SUV nämlich serienmäßig mit einem City-Notbremsassistenten samt Fußgängererkennung, Abstands- und Kollisionswarner aus. Neu seit dem Modelljahr 2021 ist das Assistenzsystem-Paket Traveller. Das gibt es nicht fürs Basismodell und die Version L&K – also für Ambition und Style.
Traveller bündelt dabei die Funktionen verschiedener Systeme, erkennt einen medizinischen Notfall und umfasst den prädiktiven und adaptiven Abstandsassistenten, eine verbesserte Verkehrszeichenerkennung und den adaptiven Spurhalteassistenten mit Baustellenerkennung. Das kostet 930 Euro, beim L&K sind der adaptive Abstandsassistent (ACC) mit Regelbereich bis 210 km/h und der Spurhalte-, Spurwechsel- und Ausparkassistent schon serienmäßig drin. Neu ist der proaktive Insassenschutz (480 Euro), der durch zusätzliche Radarsensoren am Heck auch reagiert, wenn nachfolgende Fahrzeuge auffahren könnten.
Assistentin "Laura" ist immer an Bord

Aktualisiert wurde beim Kodiaq auch das Infotainment-Angebot, neben der digitalen Sprachassistentin Laura gibt es jetzt auch die drahtlose Wireless SmartLink-Technologie für Apple. In Kombination mit dem Infotainmentsystem Bolero oder einem Navigationssystem ist sie grundsätzlich an Bord. Außerdem ersetzen USB-C-Anschlüsse die bisherigen USB-A-Ports. Als Extra gibt es für 130 Euro sogar einen zusätzlichen USB-C-Anschluss am Innenspiegel. Optional ist ein volldigitales Cockpit mit 10,25-Zoll-Display und vier verschiedenen Grundansichten zu haben.
245 PS stark: Der Kodiaq RS

Die Sportskanone Kodiaq RS gab es früher mit 176 kW/240 PS starkem Zweiliter-Diesel, doch die fiel den verschärften Abgas-Grenzwerten zum Opfer. Wer den Familien-SUV als sportliche Version haben möchte, muss nun zur RS-Version mit Benziner und 180 kW/245 PS starkem TSI-Motor zurückgreifen. Auch die hat es in sich: 234 km/h Spitze und eine Beschleunigung von 6,5 Sekunden auf Tempo 100 – das sind Werte, die man dem gemütlichen SUV auf den ersten Blick nicht zutraut. Reichlich Fahrspaß ist garantiert und ein souveränes und damit sicheres Überholen auf Landstraßen ebenso. Billig ist das Vergnügen allerdings nicht. Rund 53.000 Euro muss investieren, wer das imageträchtige "RS" an Front und Heck haben möchte.
Die konventionellen Diesel und Benziner
Wer es nicht ganz so rasant braucht, dem stehen neben den erwähnten 150-PS-Aggregaten ein Benziner mit 140 kW/190 PS und ein TDI mit 147 kW/200 PS zur Wahl. Sie kosten ab 45.450 (TSI) beziehungsweise 48.210 Euro und beschleunigen laut Hersteller in 7,5 und 7,6 (Siebensitzer: 7,6 und 7,8) Sekunden von null auf 100 km/h. Beide sind maximal 213 km/h schnell. Auch das sollte für einen Familien-SUV genügen.
Škoda attestiert den 190- und 200-PS-Versionen einen Normverbrauch von 7,3 bis 9,0 Liter Super und 5,9 bis 7,4 Liter Diesel je 100 Kilometer. Sie sind grundsätzlich mit Allradantrieb ausgestattet. Und wie alle anderen Kodiaqs außer der Basis verfügen sie über 7-Gang-DSG. Beim 150-PS-Benziner ist der Schaltautomat gegen 1970 Euro Aufpreis zu haben.
Die Automatik lässt sich mitunter Zeit
Die Automatik wechselt laut der ADAC Tester die Gänge unauffällig und komfortabel, lässt sich bei Beschleunigungs-Wünschen des Fahrers aber mitunter etwas lange Zeit – so auch beim Anfahren, egal ob vor- oder rückwärts. Dank der im Ölbad laufenden Kupplungen funktioniert aber die Kriechfunktion angenehm und gut – Doppelkupplungsgetriebe mit trockener Kupplung arbeiten sonst oftmals recht ruckartig und unharmonisch.
Im ADAC Crashtest erreichte der Kodiaq 92 Prozent der Punkte und fährt insgesamt ein Fünf-Sterne-Ergebnis ein. Die serienmäßige Multikollisionsbremse mindert zudem das Risiko eines Folgeaufpralls, indem es das Fahrzeug automatisch abbremst. Das ist vorbildlich.
Škoda Kodiaq: Basismotoren und RS, Maße, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Skoda Kodiaq 1.5 TSI ACT Active (06/21 - 02/23) | Skoda Kodiaq 2.0 TDI SCR Ambition DSG (ab 06/21) | Skoda Kodiaq RS TSI 4x4 DSG (06/21 - 02/23) |
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Motorart | Otto | Diesel | Otto |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 1.498 ccm | 1.968 ccm | 1.984 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 110 | 110 | 180 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 150 | 150 | 245 |
Drehmoment (Systemleistung) | 250 Nm | 340 Nm | 370 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.000 U/min | 3.500 U/min | 5.250 U/min |
Antriebsart | Vorderrad | Vorderrad | Allrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 9,8 s | 9,6 s | 6,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 206 km/h | 204 km/h | 234 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 148 g/km | 139 g/km | 196 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 6,5 l/100 km | 5,3 l/100 km | 8,6 l/100 km |
Verbrauch Gesamt (NEFZ) | 5,6 l/100 km | 4,5 l/100 km | 7,4 l/100 km |
Kofferraumvolumen normal | 835 l | 835 l | 835 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 2.065 l | 2.065 l | 1.960 l |
Leergewicht (EU) | 1.578 kg | 1.710 kg | 1.794 kg |
Zuladung | 649 kg | 649 kg | 579 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg | 750 kg | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 1.800 kg | 2.000 kg | 2.300 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 4.697 mm x 1.882 mm x 1.681 mm | 4.697 mm x 1.882 mm x 1.681 mm | 4.699 mm x 1.882 mm x 1.687 mm |
Grundpreis | 33.430 Euro | 42.850 Euro | 52.480 Euro |
Hier können Sie den ausführlichen Testbericht zum (nicht mehr angebotenen) Škoda Kodiaq RS TDI 4x4 DSG herunterladen.
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