Testfahrt Fiat Tipo: Das kann die günstige Alternative zum Golf

Fiat bietet den Tipo nur noch als Stufenheckmodell mit Dieselmotor an und hat Kombi und Fünftürer vom Markt genommen. Wer sich für den Kompaktwagen als Fünftürer gebraucht interessiert: Hier ist der Fahrbericht von 2022 zum Hybrid-Benziner. Testfahrt, Daten, Preise.
Abenteuerlustig: Tipo Cross mit SUV-Anleihen
Als Fünftürer und Kombi; nur noch mit Hybridmotor
Die komplette Fiat-Flotte wird elektrifiziert
Erinnern Sie sich noch an den Golf Country aus den 1990ern? Der höher gelegte Golf wurde damals eher verspottet als geschätzt, was sehr schnell zu seinem Aus geführt hat. Heute wäre das bestimmt anders, denn nicht nur SUVs sind schwer in Mode, sondern auch höher gelegte Kompaktwagen in SUV-Optik. Auch Fiat folgt daher dem Trend und bietet den Fiat Tipo Cross als zusätzliche Variante zum Tipo Fünftürer und Kombi an.
Weil der Stellantis-Konzern aber beschlossen hat, dass die komplette Fiat-Modellpalette in Deutschland nur noch mit Hybrid- oder Elektrovarianten angeboten wird, wurden die drei bisherigen Antriebe – ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 74 kW/100 PS sowie ein 1,3-Liter-Diesel mit 70 kW/95 PS oder 96 kW/130 PS – gestrichen. Es gibt den Tipo nur noch mit einem 1,5-Vierzylinder-Hybrid mit 96 KW/130 PS und 48-Volt-Technik.
Und der treibt die Kosten des Tipo in die Höhe: War der Vorgänger mit dem 3-Zylinder-Benziner schon für knapp 17.500 Euro zu haben, werden jetzt günstigstenfalls fast 31.500 Euro fällig.
Tipo Cross ist vier Zentimeter höher

Ob die Kunden diesen Preissprung mitmachen werden? Immerhin hatte bisher der Tipo das Image der preisgünstigen und nicht unbedingt schlechteren Alternative zu Bestsellern wie VW Golf oder Opel Astra. Weil von dem Modell in Deutschland trotzdem nur relativ wenige Fahrzeuge verkauft wurden, sollen mit der Cross-Variante mehr Kunden angelockt werden. Und zwar solche, denen ein SUV zu hoch und zu teuer, aber ein Kompakter zu flach und zu langweilig ist – weshalb sie sich bisher für einen Mini-SUV à la Seat Arona, Ford Puma, VW T-Cross oder Fiat 500X entschieden haben.
Um vier Zentimeter haben die Italiener die Karosserie des Cross höher gelegt. Planken an den Radkästen, Seitenschweller, eine Dachreling und ein angedeuteter Unterfahrschutz machen den Tipo zwar nicht zum Geländewagen, aber zu einem modernen Kompakten mit frischer Optik. Vorteil der Höherlegung: Passagiere steigen leichter ein und aus und haben einen besseren Überblick über das Verkehrsgeschehen.
Analoge Instrumente sind passé

Natürlich bietet Fiat auch noch die Normalvariante an. Die gibt es nur noch als "Dauer-Sondermodell" (Red) oder Garmin, jeweils ab 31.490 Euro als Fünftürer und ab 32.990 Euro als Kombi. Dazu können noch die Pakete Tech (mit 10,25-Zoll-Infotainmentsystem, 7-Zoll-Zentralinstument und mehreren Assistenzsystemen) und Komfort (u.a. mit Rückfahrkamera und Parksensoren vorne und hinten) dazugekauft werden.
Beim Cross, der ab 33.990 (Fünftürer) und 35.490 Euro (Kombi) zu haben ist, steckt schon grundsätzlich mehr Ausstattung drin. Gut: Das Lenkrad liegt nun besser in der Hand, und die Bedienung geht sehr leicht vonstatten. Lange eingewöhnen, wie etwa bei einem Golf 8, muss man sich im Tipo nicht. Schalter und Tasten liegen in Reichweite und sind logisch angeordnet. Lediglich die harte und billig wirkende Türverkleidung trübt den ansonsten guten Eindruck.
Das neue Infotainmentsystem UConnect, ein Bestandteil des Tech-Pakets und Standard im Cross, lässt sich leicht mit dem Smartphone verbinden: Via Apple Car Play und Android Auto können Smartphone-Apps wie Spotify oder Google Maps jetzt direkt über den Bordbildschirm bedient werden, während das Smartphone kabellos geladen wird.
Bildergalerie: Tipo Fünftürer und Tipo Kombi
