Toyota ProAce City im Test: Praktisch und vielseitig

Einen kleinen Hochdachkombi à la VW Caddy und Opel Combo gibt es auch von Toyota. Allerdings mit französischer Hilfe. ADAC Test des Toyota ProAce City Verso, Daten, Bilder, Preise.
Toyota ProAce City wurde von Stellantis entwickelt
Mit zwei Radständen als Transporter und Familien-Van
Motoren: Diesel, Benziner, Elektro
Toyotas Nutzfahrzeug-Kooperation mit Stellantis (Peugeot/Citroën/DS/Opel/Fiat) hat Früchte getragen: Mit dem 2024 leicht überarbeiteten ProAce City konnten die Japaner unterhalb des größeren ProAce eine eigene Variante von Citroën Berlingo, Peugeot Rifter, Fiat Doblò und Opel Combo auflegen.
Den Hochdachkombi gibt es als Kastenwagen und als Pkw mit der Zusatzbezeichnung "Verso", außerdem in zwei unterschiedlichen Längen. Die Karosserie ist prinzipiell mit der der Schwestermodelle identisch, nur die Front wurde dem Toyota-eigenen Stil angepasst. Die Preise starten bei 20.765 Euro (netto) für die Transporter-Ausführung. Das Familienauto ProAce City Verso gibt es ab 24.835 Euro (brutto).
ProAce City Verso: Fünf oder sieben Sitze

Im Inneren geht es durchaus wohnlich zu, das Cockpit-Design orientiert sich an Pkw-Maßstäben. Lediglich die Materialauswahl, bei der harter Kunststoff dominiert, erinnert daran, dass der ProAce im Kern ein Nutzfahrzeug ist. Die Bedienelemente stammen aus dem Portfolio der Franzosen, sind sinnvoll und ergonomisch angeordnet. Das Infotainmentsystem wurde bei der jüngsten Überarbeitung leicht aufgefrischt, im Testwagen (Test von 2020) arbeitete noch die ursprüngliche Version.
In Sachen Bestuhlung haben Käufer außer in der Basisversion namens "Flow" die Wahl zwischen normalem und langem Radstand. In den höher positionierten Versionen "Team Deutschland" und "Lounge" stehen eine fünf- und eine siebensitzigen Ausführung (Aufpreis) zur Verfügung. Die beiden vollwertigen, längs verschiebbaren Zusatzsitze sind inzwischen nur noch für das Langmodell mit 4,77 Metern zu haben. Nutzfahrzeugkäufer können ebenfalls zwischen den beiden Längen wählen.
Kastenwagen mit einer Tonne Nutzlast

Darüber hinaus gibt es den Toyota als Kastenwagen oder verglast mit zwei oder drei Sitzen in der ersten Reihe. Die Langversion ist zusätzlich als Doppelkabinenmodell mit Fondbank zu haben und bietet dann fünf Insassen Platz. Das Ladevolumen fasst laut Hersteller je nach Ausführung zwischen 3800 und 4400 Liter, die maximale Nutzlast beträgt bis zu einer Tonne.
Im ADAC Test des kurzen Toyota ProAce City Verso wurden zwischen 620 und 2135 Liter gemessen, das sind ausgezeichnete, familientaugliche Werte.
Die Ladelänge gibt der Hersteller mit 3,10 Meter bis 3,40 Meter an, die Anhängelast mit bis zu 1,5 Tonnen. Der Zugang zum Laderaum erfolgt – abhängig vom Ausstattungslevel – über eine oder zwei seitliche Schiebetüren. Große Güter lassen sich am besten durch die asymmetrischen Hecktüren laden. Optional ist auch eine Klappe zu haben, beim Pkw ist diese Standard. Praktisches Detail: Die Heckscheibe lässt sich separat öffnen, was etwa bei engen Parkplätzen angenehm ist.
Motoren: Benziner, Diesel, Elektro

Das Verbrenner-Motorenangebot der Pkw-Version und des Transporters besteht aus einem 1,5 Liter-Vierzylinder-Diesel mit wahlweise 75 kW/102 PS oder 96 kW/130 PS und einem 1,2-Liter-Benziner mit 81 kW/110 PS. Für die Kraftübertragung sorgen manuelle Getriebe mit sechs Gängen, der Diesel ist optional mit einer Achtstufenautomatik zu haben.
Darüber hinaus gibt es ab 36.432 Euro (Transporter) oder 40.960 Euro (Pkw) eine Elektrovariante mit 50-kWh-Akku und einer Leistung von 100 kW/136 PS. Toyota nutzt also die komplette Antriebstechnik aus dem Stellantis-Konzern, eigene Antriebe bieten die Japaner für den ProAce nicht an.
Testverbrauch: 7,1 l/100 km
Der 110 PS starke Turbobenziner sorgte beim ADAC Test im 1,5 Tonnen schweren ProAce City Verso (Test vor Facelift) für befriedigende Fahrleistungen und im vierten und fünften Gang noch für gute Elastizitätswerte. Den Zwischensprint von 60 auf 100 km/h absolviert der Japaner in 7,3 Sekunden – ein durchschnittlicher Wert. Der Testverbrauch lag bei 7,1 Liter pro 100 Kilometer. Das wiederum ist ziemlich viel. Und nur die Tatsache, dass es im Schadstoff-Kapitel gute Noten gab, ermöglichte drei von fünf möglichen Sternen im ADAC Ecotest.
Auf der Straße kann der Toyota seine Nutzfahrzeug-Herkunft vor allem wegen seiner mäßigen Geräuschdämmung nicht ganz verhehlen. Er fährt sich aber sonst wie ein Pkw, handlich und mit ordentlichem Federungskomfort.
Fahrverhalten: Sicher, aber wenig dynamisch
Fahrdynamik ist nicht die Stärke des Hochdachkombis. Der weich gefederte "Japaner" zeigt in schneller durchfahrenen Kurven viel Karosserieneigung – besonders hohe Kurvengeschwindigkeiten sind ohnehin nicht möglich. Bei nur einem Hauch von kritischem Fahrzustand fängt das ESP bereits zu regeln an und bremst den Toyota stark ein. Im ADAC Ausweichtest zeigt sich der Hochdachkombi zwar sicher, aber wenig dynamisch.
Viel Platz für Passagiere und Gepäck
Seine wahren Stärken liegen beim Platzangebot: Das Raumempfinden fällt vor allem vorn sehr großzügig aus, und auch hinten geht es sehr luftig zu. Die Beinfreiheit auf dem Fahrersitz reicht für Personen bis zu zwei Metern aus, im Fond für Passagiere bis zu einer Größe von rund 1,85 Metern, wenn die Vordersitze auf dasselbe Maß eingestellt sind. Die Kopffreiheit ist opulent und selbst für über zwei Meter große Insassen mehr als ausreichend.
In Kombination mit den zwar nicht übermäßig kräftigen, aber ausreichend starken Motoren dürften auch lange Urlaubstouren mit der Familie entspannt ablaufen. Auch in der Stadt ist der Toyota noch handlich genug, auch wenn die Breite von 2,11 Metern inklusive Spiegeln nach besonderer Vorsicht verlangt.







1 von 5
Die Optionsliste hat Toyota mittlerweile ein wenig ausgedünnt, das Head-up-Display ist nicht mal mehr gegen Aufpreis zu haben. Die 180-Grad-Kamera ist dagegen mittlerweile ab der Version "Club" und das Panorama-Glasdach ab "Lounge" an Bord. Während bei der Transporter-Ausführung vieles nur gegen Zuzahlung zu haben ist, bietet der Pkw schon in der Basisvariante ein ordentliches Niveau. Serienmäßig an Bord sind unter anderem das Notbremssystem mit Fußgängererkennung, der Spurhalteassistent mit aktiver Lenkunterstützung oder die Verkehrszeichenerkennung.
Fazit
Mit den Stellantis-Modellen als Basis setzt Toyota bei seinem Hochdachkombi auf das richtige Pferd. Großen Wert auf Eigenständigkeit legt der ProAce nur beim Motoren-Angebot. Denn seine baugleichen Mitbewerber aus dem Stellantis-Konzern gibt es nur noch mit Elektro-Antrieb. Wer sich mit keinem Vertreter des Quartetts anfreunden kann: Der VW Caddy wurde 2020 frisch aufgelegt.
Lesen Sie hier den ausführlichen Test des Toyota ProAce City Verso L1 1.2 Turbo Team Deutschland als PDF (Test von 2020)
Toyota ProAce City Verso: Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Toyota Proace City Verso L1 1.2 Turbo Team Deutschland (ab 04/24) |
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Motorart | Otto |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 1.199 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 81 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 110 |
Drehmoment (Systemleistung) | 205 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.500 U/min |
Antriebsart | Vorderrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 13,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 174 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 143 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 6,3 l/100 km |
Kofferraumvolumen normal | 641 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 2.126 l |
Leergewicht (EU) | 1.366 kg |
Zuladung | 684 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 1.100 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 3 Jahre oder 100.000 km |
Länge x Breite x Höhe | 4.401 mm x 1.848 mm x 1.812 mm |
Grundpreis | 32.480 Euro |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | Toyota ProAce City Verso L1 1.2 Team Deutschland |
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Überholvorgang 60-100 km/h | 7,3 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 36,7 m |
Wendekreis | 10,6 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 7,1 l Super/100km, 198 g CO₂/km (well-to-wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | *** |
Reichweite | 855 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 68,3 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1510 / 540 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 620 / 1190 / 2135 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | Toyota ProAce City Verso L1 1.2 Team Deutschland |
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Karosserie/Kofferraum | 2,3 |
Innenraum | 2,3 |
Komfort | 3,3 |
Motor/Antrieb | 2,8 |
Fahreigenschaften | 3,1 |
Sicherheit | 2,1 |
Umwelt/Ecotest | 2,8 |
Gesamtnote | 2,6 |
Text mit Material von SP-X