VW Golf 8 Variant: Das bringt das Technik-Facelift

Heckansicht eines VW Golf Variant nach Facelift
Fast nicht als Facelift-Modell zu erkennen: VW Golf Variant des Jahres 2024© Volkswagen

Der VW Golf 8 Variant machte im ADAC Test zuletzt eine außergewöhnlich gute Figur. Mit dem Facelift 2024 gibt es einige spannende Änderungen.

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  • Im ADAC Test: Variant 2.0 TDI und Alltrack 2.0 TDI 4Motion

  • Facelift 2024: Alle optischen und technischen Änderungen

Mit einer Länge von 4,63 Meter schielt der VW Golf 8 Variant seit seiner Markteinführung im Jahr 2020 selbstbewusst Richtung Mittelklasse. Das erleben die Fondinsassen in Form einer guten Beinfreiheit. Für das Gepäck steht im Golf Kombi ebenfalls außerordentlich viel Platz zur Verfügung. Keine Frage, der Raumvorteil gegenüber dem normalen Golf ist im Alltag deutlich spürbar. Und auch das Fahrwerk bietet einen außerordentlich guten Komfort, wie die ADAC Tester bescheinigen.

Nun hat Volkswagen Golf und Golf Variant ein Facelift angedeihen lassen. Abmessungen und Platzverhältnisse bleiben aber praktisch identisch.

VW Golf Variant: Platz ist Trumpf

der Kofferraum des VW Golf Variant
Der Kofferraum des Variant schluckt viel: Bis zu 1380 Liter nach ADAC Messung© Volkswagen AG

Bleiben wir also erst einmal bei dem, was wir zweifellos über die Talente des VW Golf 8 Variant wissen. Die schnittige Form mit der stark geneigten Heckscheibe geht nur marginal zu Lasten des Stauraums. Bei voller Bestuhlung passen laut ADAC Messung 455 Liter unter die Abdeckung, dachhoch sind es 630 Liter oder bis zu elf Getränkekisten. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 1380 Liter Volumen verfügbar. Weiteren Stauraum gibt es unter dem Kofferraumboden, wo zusätzlich noch etwa 35 Liter in der Reserveradmulde Platz finden.

Über Platzmangel können auch die Fondpassagiere nicht klagen, wie der ADAC nachgemessen hat. Sind die Vordersitze für 1,85 Meter große Menschen eingestellt, berühren etwa erst ab 2,05 Meter Körpergröße die Knie die vorderen Lehnen. Und vorn? Da reicht die Beinfreiheit für knapp zwei Meter große Personen, die Kopffreiheit sogar bis etwa 2,05 Meter. Die Innenbreite ist angemessen, entsprechend gut fällt das Raumgefühl aus.

Kombi mit praktischen Details

VW Golf Variant fahrend von schräg hinten aufgenommen
Der Golf 8 Variant: Kraftvoll wirkende Statur© Volkswagen

Aber der VW Golf Variant in seiner bisherigen Form hat nicht nur viel Platz, er bringt auch viele praktische Details mit. Das Gepäckabteil bietet ein Trennnetz, das sich an verschiedenen Positionen (auch direkt hinter der ersten Reihe) montieren lässt, diverse Verzurrösen, Taschenhaken und auf Wunsch zwei Steckdosen: Einmal den klassischen 12-Volt-Zigarettenanzünder-Anschluss, aber auch eine vollwertige 230-Volt-Steckdose. Ebenfalls aufpreispflichtig ist die elektrische Betätigung für die Heckklappe, die auch per Fußschwenk geöffnet werden kann. Die optionale Anhängerkupplung lässt sich elektrisch ausklappen.

Bedienbarkeit nicht überzeugend

Das Cockpit eines VW Golf Variant
Das digitale Cockpit des normalen Golf übernimmt der Variant natürlich© Volkswagen

Die Bedienbarkeit des digitalisierten Cockpits konnte dagegen bislang nicht voll überzeugen. Die Kritik betrifft vor allem die Slider-Flächen unter dem Touchscreen-Bildschirm, mit denen per Fingerwisch Temperatur, Sitzheizung und Lautstärke reguliert werden. Denn das ist eine eher umständliche Prozedur mit wenig Präzision – die zudem den Fahrer ablenkt.

Pluspunkte bekommt der Golf Variant für das gegen Aufpreis erhältliche Head-up-Display sowie den Sprachassistenten, der auch auf Befehle wie "mir ist warm" reagiert und die Temperatur der Klimaanlage herunterregelt. Auch das Diktieren von Navigationszielen funktioniert in der Regel gut.

Außerdem können weitere Assistenzsysteme das Leben mit dem Golf Variant erleichtern. Der sogenannte Travel Assist kombiniert beispielsweise Abstandstempomat und Spurführung. Der Abbiegeassistent greift beim Linksabbiegen ein, falls Gegenverkehr kommt, und selbstverständlich gibt es auch die Car2X-Kommunikation, mit der sich Autos gegenseitig vor Gefahren warnen können.

Außerdem strahlt der Kombi mit hellem Matrixlicht durch die Nacht. Das System überzeugte im ADAC Test mit einer hellen und breiten Ausleuchtung der Fahrbahn – eine klare Empfehlung für mehr Sicherheit im Dunkeln.

Der Golf Variant 2.0 TDI im Test

Der TDI Motor eines VW Golf Variant
Mit dem 150-PS-TDI ist der Variant angemessen motorisiert© Volkswagen

Im ADAC Test musste sich der Variant mit 150-PS-TDI (Technik-Stand April 2021) beweisen. Das Aggregat spricht gut an und zieht sehr sauber durch, ohne die geringsten Ruckler oder Zugkraftschwankungen. Der Überholvorgang mit einer Beschleunigung von 60 auf 100 km/h gelingt in knapp fünf Sekunden. Auch das Einfädeln beim Abbiegen in den fließenden Verkehr klappt gut, von 15 auf 30 km/h geht es in lediglich einer Sekunde.

Begleitet wird dieser positive Auftritt mit guten akustischen Manieren und einem Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern Diesel je 100 Kilometer. Das Getriebe bietet eine intelligente Freilauffunktion, die je nach Situation den Motor in den Leerlauf versetzt und das Auto damit weiter rollen lässt.

Das Fahrwerk federt prima

Als R-Line war der getestete Golf Variant mit einem Sportfahrwerk sowie der optional erhältlichen adaptiven Dämpferregelung ausgerüstet. Damit liegt der Golf Variant sicher auf der Straße und lässt sich weder von engen Kurven noch von Ausweichmanövern aus der Ruhe bringen. Beim langsamen Überfahren von Temposchwellen zeigt sich das gute Schluckvermögen der Federung. Selbst Kopfsteinpflaster weiß das Fahrwerk zu parieren und möglichst wenig Erschütterungen an die Insassen weiterzureichen.

Auch der Geradeauslauf ist einwandfrei – und es gibt sogar einen dezenten automatischen Ausgleich von Seitenwind und seitlich abschüssiger Fahrbahn. Damit ist der Variant ein angenehmer Reisewagen für lange Strecken.

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Golf Variant: Das bringt das Facelift

Die Modellpflegemaßnahmen für VW Golf und Golf Variant betreffen vor allem das Infotainmentsystem, die Assistenzsysteme und das Motorenprogramm. Äußerliche Retuschen beschränken sich auf weiterentwickelte LED-Matrixscheinwerfer und LED-Rückleuchten, den Frontstoßfänger, die Lichtsignatur an der Front, neue Außenfarben und neu designte Felgen.

Die Topversion des neuen Infodisplays ("Discover") misst nun 12,9 Zoll in der Diagonalen. Die Slider sollen besser bedienbar sein und sind nun auch beleuchtet. Die Menüstruktur wurde laut VW vereinfacht. Für die wichtigsten Grundfunktionen sind oben und unten am Display Touchmenüpunkte prominent platziert. Die obere Leiste ist individuell konfigurierbar, unten befindet sich das (statische) Klimamenü. Auch die Mitte des Homescreens ist frei mit Kacheln für Apps belegbar.

Bei den Assistenten ist der neue "Park Assist Pro" erwähnenswert, der das fernbediente Ein- und Ausparken per Smartphone ermöglicht. Die neuen LED-Matrixscheinwerfer sollen eine Leuchtreichweite von 500 Metern haben

Für den VW Golf Variant stehen zunächst sechs Motoren zur Wahl, darunter zwei Mildhybride mit 48-Volt-Generator. Eine Erdgasversion wird nicht angeboten. Der neue Plug-in-Hybrid mit 100 Kilometer elektrischer Reichweite bleibt dem Golf als Kompaktlimousine vorbehalten.

Äußerlich erkennbar ist das Facelift-Modell 2024 an dem neu gestalteten Frontstoßfänger sowie am bei Dunkelheit beleuchteten VW-Logo des Kühlergrills.

VW Golf Variant 2024: Motoren

Die Motoren des VW Golf Variant


TSI Turbobenziner

1.5 TSI

1.5 TSI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

eTSI Mildhybride

1.5 eTSI

1.5 eTSI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

TDI Turbodiesel

2.0 TDI

2.0 TDI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

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