VW Golf 8 Variant: Das bringt das Technik-Facelift

Ein VW Golf 8 Variant in Fahrt
Nur ein leichtes Facelift: VW Golf Variant des Jahres 2024© Volkswagen

Der VW Golf 8 Variant machte im ADAC Test zuletzt eine außergewöhnlich gute Figur. Mit dem Facelift 2024 gibt es einige spannende Änderungen.

  • Bestseller VW Golf: Als Variant mit deutlich mehr Platz

  • Facelift 2024: Alle optischen und technischen Änderungen

  • Im ADAC Test: Variant 2.0 TDI und Alltrack 2.0 TDI 4Motion

Keine Frage: Der Golf Variant ist die praktischste aller Golf-Versionen. Wo der "normale" VW Golf mit 4,28 Metern Länge noch sehr kompakte Maße hat, schielt der Golf Variant mit einer Länge von 4,63 Metern selbstbewusst Richtung Mittelklasse. Das erleben die Fondinsassen in Form einer guten Beinfreiheit. Für das Gepäck steht im Golf Kombi ebenfalls außerordentlich viel Platz zur Verfügung. Keine Frage, der Raumvorteil gegenüber dem normalen Golf ist im Alltag deutlich spürbar. Und auch das Fahrwerk bietet einen sehr guten Komfort, wie die ADAC Tester bescheinigen.

Golf-Variant-Facelift (2024)

Nun hat Volkswagen Golf und Golf Variant ein Facelift angedeihen lassen. Abmessungen und Platzverhältnisse bleiben identisch. Die Modellpflegemaßnahmen für VW Golf und Golf Variant betreffen vor allem das Infotainmentsystem, die Assistenzsysteme und das Motorenprogramm. Äußerliche Retuschen beschränken sich auf weiterentwickelte LED-Matrixscheinwerfer und LED-Rückleuchten, den Frontstoßfänger, die Lichtsignatur an der Front, neue Außenfarben und neu designte Felgen.

Äußerlich erkennbar ist das Facelift-Modell 2024 an dem neu gestalteten Frontstoßfänger sowie am bei Dunkelheit beleuchteten VW-Logo des Kühlergrills.

Die Top-Version des neuen Infodisplays ("Discover") misst nun 12,9 Zoll in der Diagonalen, werksseitig sind 10,4 Zoll installiert. Was übrigens völlig ausreichend ist. Die berührungsempfindlichen Flächen unterhalb des Bildschirms ("Slider") sind nun beleuchtet.

Und auch die Menüstruktur wurde vereinfacht: Jetzt lässt sich das System intuitiv bedienen, es gibt für die wichtigsten Grundfunktionen oben und unten am Display feste Touch-Menüpunkte. Die obere Leiste ist individuell konfigurierbar, unten befindet sich das (statische) Klimamenü. Auch die Mitte des Homescreens ist frei mit Kacheln für Apps belegbar. Ebenso positiv ist uns bei einem ersten Fahrtermin aufgefallen, dass das System nun erheblich schneller reagiert als der träge Bildschirm vor dem Facelift. Bei der Bedienung hat der Golf erheblich gewonnen!

Und das ist nicht alles an Verbesserung. Bei den Assistenten ist der neue "Park Assist Pro" erwähnenswert, der das fernbediente Ein- und Ausparken per Smartphone ermöglicht. Die neuen LED-Matrixscheinwerfer sollen eine Leuchtreichweite von 500 Metern haben.

VW Golf Variant 2024: Die Motoren

Für den VW Golf Variant 2024 stehen zunächst sechs Motoren zur Wahl, darunter zwei Mildhybride mit 48-Volt-Generator. Eine Erdgasversion wird nicht angeboten. Der neue Plug-in-Hybrid in den Versionen eHybrid und GTE mit bis zu 143 Kilometern elektrischer Reichweite bleibt dem Golf als Kompaktlimousine vorbehalten.

Die Motoren des VW Golf Variant


TSI Turbobenziner

1.5 TSI

1.5 TSI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

eTSI Mildhybride

1.5 eTSI

1.5 eTSI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

TDI Turbodiesel

2.0 TDI

2.0 TDI


85 kW / 115 PS

110 kW / 150 PS

Die ausführlichen technischen Daten aller Golf-Variant-Versionen finden Sie im ADAC Autokatalog.

Platz ist Trumpf im Golf Variant

Ein VW Golf 8 Variant in Fahrt
Der Golf 8 Variant: Die Alternative zum SUV© Volkswagen

Geblieben sind die übrigen Talente des VW Golf 8 Variant. Die moderne Form mit der stark geneigten Heckscheibe geht nur marginal zu Lasten des Stauraums. Bei voller Bestuhlung passen laut ADAC Messung bei einem Vor-Facelift-Modell 455 Liter unter die Abdeckung, dachhoch sind es 630 Liter oder bis zu elf Getränkekisten. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 1380 Liter Volumen verfügbar. Weiteren Stauraum gibt es unter dem Kofferraumboden, wo zusätzlich noch etwa 35 Liter in der Reserverad-Mulde Platz finden.

Über Platzmangel können auch die Fondpassagiere nicht klagen, wie der ADAC nachgemessen hat. Sind die Vordersitze für 1,85 Meter große Menschen eingestellt, berühren erst ab etwa 2,05 Meter Körpergröße die Knie die vorderen Lehnen. Und vorn? Da reicht die Beinfreiheit für knapp zwei Meter große Personen, die Kopffreiheit sogar bis etwa 2,05 Meter. Die Innenbreite ist angemessen, entsprechend gut fällt das Raumgefühl aus.

Kombi mit praktischen Details

Aber der VW Golf Variant hat nicht nur viel Platz, er bringt auch viele praktische Details mit. Das Gepäckabteil bietet ein Trennnetz, das sich an verschiedenen Positionen (auch direkt hinter der ersten Reihe) montieren lässt, diverse Verzurrösen, Taschenhaken und auf Wunsch zwei Steckdosen: einmal den klassischen 12-Volt-Zigarettenanzünder-Anschluss, aber auch eine vollwertige 230-Volt-Steckdose.

Ebenfalls aufpreispflichtig ist die elektrische Betätigung für die Heckklappe, die auch per Fußschwenk geöffnet werden kann. Die optionale Anhängerkupplung lässt sich elektrisch ausklappen.

Sprachsteuerung verbessert

Ein VW Golf 8 Variant in Fahrt
Zum Facelift sind die Tränensäcke an den Scheinwerfern verschwunden© Volkswagen

Pluspunkte bekommt der Golf Variant auch für das gegen Aufpreis erhältliche Head-up-Display sowie den Sprachassistenten, der zum Beispiel auf "Mir ist warm" reagiert und die Temperatur der Klimaanlage herunterregelt. Auch das Diktieren von Navigationszielen funktioniert in der Regel gut. In der 2024er-Version des Golf hilft nun ChatGPT mit und kann auch Fragen beantworten, die nichts mit dem Golf und dessen Bedienung zu tun haben.

Außerdem können weitere Assistenzsysteme das Leben mit dem Golf Variant erleichtern. Der sogenannte Travel Assist kombiniert beispielsweise Abstandstempomat und Spurführung. Der Abbiegeassistent greift beim Linksabbiegen ein, falls Gegenverkehr kommt, und selbstverständlich gibt es auch die Car2X-Kommunikation, mit der sich Autos gegenseitig vor Gefahren warnen können.

Der Golf Variant 2.0 TDI im Test

Der Test des gelifteten Golf Variant steht noch aus. Vor der Überarbeitung musste sich im ADAC Test der Variant mit 150-PS-TDI (Technikstand April 2021) beweisen. Das Aggregat spricht gut an und zieht sehr sauber durch, ohne die geringsten Ruckler oder Zugkraftschwankungen. Der Überholvorgang mit einer Beschleunigung von 60 auf 100 km/h gelingt in knapp fünf Sekunden. Auch das Einfädeln beim Abbiegen in den fließenden Verkehr klappt gut, von 15 auf 30 km/h geht es in lediglich einer Sekunde.

Begleitet wird dieser positive Auftritt mit guten akustischen Manieren und einem Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern Diesel je 100 Kilometer. Das Getriebe bietet eine intelligente Freilauffunktion, die je nach Situation den Motor in den Leerlauf versetzt und das Auto damit weiter rollen lässt. Grundsätzlich sollte sich hieran nach dem Facelift nichts geändert haben, denn der Diesel blieb unangetastet.

Das Fahrwerk federt prima

Als R-Line war der 2021 getestete Golf Variant mit einem Sportfahrwerk sowie der optional erhältlichen adaptiven Dämpferregelung ausgerüstet. Damit liegt er sicher auf der Straße und lässt sich weder von engen Kurven noch von Ausweichmanövern aus der Ruhe bringen. Beim langsamen Überfahren von Temposchwellen zeigt sich das gute Schluckvermögen der Federung. Selbst Kopfsteinpflaster weiß das Fahrwerk zu parieren und möglichst wenig Erschütterungen an die Insassen weiterzureichen.

Auch der Geradeauslauf ist einwandfrei – und es gibt sogar einen dezenten automatischen Ausgleich von Seitenwind und seitlich abschüssiger Fahrbahn. Damit ist der Variant ein angenehmer Reisewagen für lange Strecken.

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