Günstige Gebrauchtwagen: Alternativen zu Polo, Golf und Tiguan

gelber VW Gold fährt auf Strasse
Gebrauchte Bestseller-Modelle wie Polo, Golf (Foto) und Tiguan sind selten günstig zu haben© Volkswagen

VW Golf, Audi A3, BMW 3er oder VW Tiguan sind selbst als Gebrauchtwagen noch teuer. Es lohnt sich daher, nach weniger gängigen Alternativen zu suchen. Die sind oft genauso gut, aber gebraucht günstiger zu haben. Kauftipps vom Kleinwagen bis zur Mittelklasse.

  • Günstige Gebrauchtwagen finden sich abseits des Mainstreams

  • Statt VW Polo auch mal einen Honda Jazz in Erwägung ziehen

  • Rabatte sind bei weniger gängigen Modellen wahrscheinlicher

Wer einen Gebrauchtwagen sucht, kann es sich natürlich leicht machen und einfach zum nächstbesten VW-, Audi- oder BMW-Händler gehen. Ein gängiges Modell wie ein VW Golf, ein Audi A3 oder ein BMW Dreier findet sich dort schnell, die Auswahl ist groß. Doch leider sind die Bestseller auch sehr gefragt – und deshalb teuer.

Günstiger kommt weg, wer sich etwas mehr Mühe gibt beim Gebrauchtwagenkauf und nach anderen Modellen sucht, die einem nicht gleich in den Sinn kommen. Schlecht fährt man auch mit ihnen nicht – und als weniger beliebte Fahrzeuge haben sie in der Regel niedrigere Preise. Oft ist der Verhandlungsspielraum bei ihnen auch noch größer. Der ADAC hat deshalb in vier beliebten Fahrzeugklassen nach guten Alternativen im Alter von rund fünf Jahren Ausschau gehalten. Hier sind sie.

Gebrauchte Kleinwagen

Die in Deutschland bekanntesten Kleinwagen sind VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa. Peugeot 208 und Renault Clio sind ebenfalls vielen ein Begriff. Doch ein VW Polo kostet als Fünfjähriger je nach Motorisierung, Kilometern und Ausstattung zum Beispiel zwischen 10.000 und 21.000 Euro. Hier kommen drei Alternativen zu den etablierten Modellen, die in der Regel etwas günstiger zu haben sind:

Honda Jazz (2015 bis 2020)

Preis: ca. 12.000 bis 17.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Honda Jazz
Der Honda Jazz überzeugt u.a. durch viel Platz© Honda

Warum nicht mal einen Honda Jazz fahren? Weil kein anderer Kleinwagen auf so kleiner Grundfläche so viel Raum zur Verfügung stellt und so variabel ist. Die intelligent konzipierte Rückbank (Magic Seats) lässt sich wie gewöhnlich umklappen, wodurch sich eine ebene Ladefläche ohne Stufe ergibt. Zusätzlich kann die komplette Rückbank aber wie ein Kinosessel nach oben geklappt werden. So ergibt sich ein Laderaum vom Bodenblech bis zum Dach und es lassen sich hohe Gegenstände wie Kleinmöbel oder Zimmerpflanzen transportieren.

Die beiden Benziner haben keine Turbo-Unterstützung und benötigen deshalb hohe Drehzahlen für flottes Vorankommen. Gerade der schwächere 1,3-Liter mit 103 PS reißt keine Bäume aus, der 130 PS starke 1,5-Liter bietet aber gute Fahrleistungen. Ab etwa 14.000 Euro bekommt man den Van-artigen Kleinwagen mit unter 100.000 Kilometern auf dem Buckel. Im TÜV-Report kommt der Honda übrigens auf den besten Wert aller Kleinwagen.

  • Vorteile: bequemer Ein-/Ausstieg, niedrige Ladekante, sichere Fahreigenschaften, sehr variabler Innenraum, haltbare Technik

  • Nachteile: lauter Innenraum, fehlender Fenster-Einklemmschutz, Motoren brauchen hohe Drehzahlen

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Honda Jazz und hier weitere Infos zum Jazz als Gebrauchtwagen

Kia Rio (2017 bis 2023)

Preis: ca. 11.000 bis 14.000 Euro

Der KIA RIO fährt auf einer Strasse, Ansicht von hinten
Sieht gut aus, hat aber kaum jemand auf dem Schirm: Kia Rio© KIA

In Deutschland stellt der Kia Rio nur eine Randerscheinung dar und wurde daher auch 2023 eingestellt. Dabei gilt er als richtig gelungener Kleinwagen. Gebrauchte Rios sind günstig zu bekommen: Ab etwa 11.000 Euro gibt es Exemplare mit überschaubarer Kilometerzahl. Die Verarbeitung gefällt, der Rio ist innen wie außen ein schickes und gleichermaßen solides Auto. Damit ist der Rio eine interessante Alternative im Kleinwagensegment.

Statt der Saugbenziner mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum, die zu Beginn der Bauzeit angeboten wurden, empfehlen sich eher die 1,0-Liter-Turbobenziner mit 100 und 120 PS: Die schwächere Variante stellte sich dem ADAC Autotest und wirkte recht munter. Dazu passt das agile Fahrwerk des Koreaners. Auch die Bremsen funktionieren gut und erhöhen zusammen mit dem sensibel eingreifenden ESP die Fahrsicherheit. 5,7 Liter Verbrauch im ADAC Ecotest sind ein ordentlicher Wert. Im TÜV-Report schneidet der Kia Rio der aktuellen Generation überdurchschnittlich gut ab. Sehr ähnlich das Bild in der ADAC Pannenstatistik.

  • Vorteile: sicheres und agiles Fahrverhalten, günstiger Unterhalt, lange Garantie

  • Nachteile: kein Fehlbetankungsschutz, nur Halogenscheinwerfer verfügbar, ungenügender Fenster-Einklemmschutz

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Kia Rio und hier weitere Infos zum Rio als Gebrauchtwagen

Mazda 2 (2017 bis heute)

Preis: ca. 11.000 bis 14.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Mazda2
Der kleine Mazda 2 gilt als besonders zuverlässig© Mazda

Aktuelle Mazda-Modelle bieten einen guten Kompromiss aus Qualität und Preis. Für einen fairen Tarif bekommt man mit dem 2er einen hübschen Kleinwagen mit einer wertigen sowie umfangreichen Ausstattung; auch im Unterhalt bleibt der Japaner günstig. Der Mazda 2 ist zwar kein perfekter Kleinwagen und hat auch ein paar Schwächen, wie etwa das knappe Platzangebot. Für den aufgerufenen Preis kann man das aber in Kauf nehmen.

Als lobenswert erweisen sich die einfache Bedienung, die für Mazda typische, präzise Schaltung und die direkte Lenkung, die den Japaner zum handlichen Stadtflitzer macht. Bei der Sicherheitstechnik wurde nicht gespart: Die Ausstattung an Assistenzsystemen ist reichhaltig. Richtig vorbildlich zeigt sich das Modell, wenn es um die Themen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit geht. Im TÜV-Report schneidet der Mazda 2 als einer der besten Kleinwagen ab und erweist sich damit als grundsolide. Ähnlich gut sieht es in der ADAC Pannenstatistik aus: In allen Jahren liegt die Pannenanfälligkeit unter dem Durchschnitt.

  • Vorteile: gutes Raumangebot vorn, umfangreiche Serienausstattung, günstige Unterhaltskosten, haltbare und zuverlässige Technik

  • Nachteile: geringe Fahrdynamik, zu lange Getriebeübersetzung, langer Bremsweg, knappes Platzangebot hinten

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Mazda 2 und hier weitere Infos zum Mazda 2 als Gebrauchtwagen

Gebrauchte Kompaktwagen

Die untere Mittelklasse wird auch als "Golfklasse" bezeichnet. Kein Wunder, denn seit mehreren Jahrzehnten dominiert der Golf als meistverkauftes Auto in Deutschland das Segment. Die wichtigsten Konkurrenten sind Opel Astra, Audi A3, BMW 1er, Mercedes A-Klasse und Ford Focus. Ein VW Golf kostet nach fünf Jahren zwischen 13.000 für die PS-schwächeren Ausführungen und 36.000 Euro für die Top-Versionen. Doch es gibt weitere interessante Modelle:

Fiat Tipo (2016 bis heute)

Preis: ca. 9000 bis 16.000 Euro

Heckansicht eines fahrenden Fiat Tipo
Der Fiat Tipo glänzt durch gutes Platzangebot und einfache Bedienung© Fiat

In der unteren Mittelklasse gibt es kaum ein Modell, das für vergleichbares Geld mehr Auto bietet. Der in der Türkei gefertigte Fiat Tipo glänzt mit guten Platzverhältnissen und ist sauber gefertigt. Eine noble Materialauswahl oder gar Mercedes-Qualität darf man angesichts des günstigen Preises aber nicht erwarten, die meisten Konkurrenten sind hier etwas besser aufgestellt. Die Ausstattung fällt eher spärlich aus.

Dafür lässt sich der Tipo im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugen spielend einfach bedienen. Wählt man statt des ohnehin schon geräumigen Fünftürers den Kombi, kommt auch das Gepäck für den Familienurlaub problemlos unter. Beim Kauf sollte man viel Wert auf eine lückenlose Service-Historie legen, denn oft wurde durch die Vorbesitzer an dieser Stelle gespart. Der träge, aber preiswert angebotene Basis-Benziner mit 95 PS verwöhnt nicht mit Leistung, spritziger sind die stärkeren Turbomotoren.

  • Vorteile: viel Platz, sehr großer Kofferraum (Kombi), konkurrenzlos günstiger Preis, ordentliche Verarbeitung, einfache Bedienung, sichere Fahreigenschaften, gefälliges Design

  • Nachteile: einfache Materialauswahl, wenig Sicherheitsausstattung, kein modernes Lichtsystem erhältlich, viele schlecht gewartete Exemplare im Umlauf

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Fiat Tipo und hier weitere Infos zum Fiat Tipo als Gebrauchtwagen

Honda Civic (2017 bis 2022)

Preis: ca. 15.000 bis 33.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Honda Civic
Auffällige Optik: Mit dem Civic geht man nicht in der Masse unter© Honda

Weltweit erfolgreich, aber in Deutschland ein seltener Gast: der Honda Civic. In zehnter Generation hat der Civic das raumschiffartige Design der Vorgänger abgelegt und trat eher als elegante Limousine auf. Der Fahrspaß ist aber geblieben: Das knackige Fahrwerk und die gekonnt abgestimmte Lenkung sorgen für Laune – und gerade in Verbindung mit den stärkeren Motoren kommt Fahrfreude auf. Das Topmodell Civic Type R hat sogar über 300 PS und macht auch optisch auf dicke Hose.

Aber auch die zivilen Varianten gefallen mit ordentlicher Verarbeitung, einem ausreichend großen Kofferraum und viel Platz in der ersten Reihe. Der sehr laufruhige Dieselmotor punktet zudem mit einem niedrigen Verbrauch. Beim TÜV beweist Honda seine Erfahrung: Der Civic schneidet hier gut ab. Auch den ADAC Pannenhelfern kommt ein Civic nur selten unter den Schraubenschlüssel.

  • Vorteile: gelungene Abstimmung von Lenkung und Fahrwerk, sichere Fahreigenschaften, umfangreiche Sicherheitsausstattung

  • Nachteile: mäßige Rundumsicht, erhöhte Stickoxid-Emissionen (Diesel), umständliches Bedien-/Infotainmentsystem

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Honda Civic und hier weitere Infos zum Honda Civic als Gebrauchtwagen

Hyundai i30 (2016 bis heute)

Preis: ca. 11.000 bis 28.000 Euro

Heckansicht eines fahrenden Hyundai i30
Gut ausgestattet: Der Hyundai i30© Hyundai

Ein Auto der unteren Mittelklasse ohne große Schwächen? Auf den Hyundai i30 trifft das zu. Der in Deutschland entwickelte und in Tschechien gebaute Koreaner bietet genügend Raum für die meisten Fälle im Alltag – im Kombi nochmals mehr, insbesondere natürlich für das Gepäck. Die Bedienung gelingt einfach, Materialauswahl und Verarbeitung entsprechen gutem Kompaktklasse-Standard. Als erfreulich erweist sich die recht umfangreiche Serienausstattung.

Beim Fahren zeigt sich der i30 unauffällig und gefällt mit sicherem Fahrverhalten. Den Antrieb übernehmen Benziner und Diesel mit einem breiten Leistungsspektrum von 110 in der Basisversion bis 280 PS im sportiven i30 N. Die Langzeitqualität ist ordentlich: Im TÜV-Report landet der Hyundai im Mittelfeld, noch besser sieht es in der ADAC Pannenstatistik aus. Insgesamt kann man mit dem i30 wenig falsch machen.

  • Vorteile: gutes Platzangebot vorn, sichere Fahreigenschaften, kurze Bremswege, viele Assistenzsysteme Serie

  • Nachteil: hohes Innengeräuschniveau

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Hyundai i30 und hier weitere Infos zum i30 als Gebrauchtwagen

Gebrauchte Mittelklasse

Ein Mittelklasseauto war früher das klassische Familienfahrzeug bevor SUVs ihren Siegeszug angetreten haben. In der Kategorie tummeln sich VW Passat, BMW 3er, Mercedes C-Klasse, Audi A4 und Opel Insignia. Ein fünfjähriger VW Passat ruft in etwa 17.000 bis 38.000 Euro auf, je nach Motorisierung. Es lohnt aber auch hier ein Blick auf weitere Modelle:

Mazda 6 (2013 bis heute)

Preis: ca. 16.000 bis 28.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Mazda 6
Nicht nur optisch gelungen: Der Mazda 6© Mazda

Ein Blick lohnt zum Beispiel auf den Mazda 6 – und das nicht nur wegen seines gelungenen Designs. Auch die sonstigen Qualitäten des Japaners überzeugen. So ist das Modell sauber gefertigt und punktet im Innenraum mit hochwertigen Materialien. Als wohltuend erweist sich die logische Bedienung mit Dreh-Drück-Steller anstatt der Bedienung ausschließlich über einen Touchscreen, wie sie mittlerweile auch bei jungen Gebrauchten weit verbreitet ist.

Beim Fahren erfreut das harmonisch abgestimmte Fahrwerk. In Kombination mit der gelungenen Lenkung macht das Fahren in diesem Japaner durchaus Spaß. Dank der einfach klasse funktionierenden Schaltung muss es beim Mazda 6 auch nicht unbedingt eine Automatik-Variante sein.

  • Vorteile: umfangreiche Komfortausstattung, viele Assistenten serienmäßig, gutes Platzangebot, sicheres und komfortables Fahrwerk, exaktes Schaltgetriebe, zuverlässige Technik

  • Nachteile: schlechte Sicht nach draußen, nicht optimale Rostvorsorge, Benzinmotoren ohne Turbounterstützung

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Mazda 6 und hier weitere Infos zum Mazda 6 als Gebrauchtwagen

Renault Talisman (2016 bis 2022)

Preis: ca. 16.000 bis 28.000 Euro

Heckansicht eines fahrenden Renault Talisman
Renault Talisman: Mittelklasse zum fairen Preis© Renault

Mittelklasse zum fairen Preis? Dafür steht der Renault Talisman. Gerade der Kombi stellt viel Raum für Passagiere und Gepäck zur Verfügung. Die Verarbeitung gibt wenig Anlass zur Kritik, und die verwendeten Materialien im Innenraum sind durchaus wertig. Der Kofferraum ist groß dimensioniert und lässt sich besonders im Kombi Grandtour gut nutzen. Zudem darf der Franzose auch schwere Anhänger an den Haken nehmen (Anhängelast bis zu 1850 Kilo).

Der Talisman will kein Sportler sein und setzt daher voll auf Komfort. So verkneift sich das Fahrwerk übertriebene Härte und überzeugt selbst bei gröberen Straßenschäden. Auch die bequem gepolsterten Sitze zahlen in das Komfortkapitel ein.

  • Vorteile: großer und gut nutzbarer Kofferraum (Kombi), helle LED-Scheinwerfer (optional), hohe Anhängelast, hoher Fahrkomfort, faire Preise

  • Nachteile: mangelhafte Abgasreinigung (NOx, bis Euro 6), schlechte Rundumsicht, gewöhnungsbedürftige Bedienung

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Renault Talisman und hier weitere Infos zum Renault Talisman als Gebrauchtwagen

Subaru Outback (2015 bis 2021)

Preis: ca. 23.000 bis 28.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Subaru Outback
Immer mit Allrad: Subaru Outback© Subaru

Der Subaru Outback der letzten Generation kam 2015 auf den Markt. Der hochgelegte Kombi hat Allradantrieb und als Benziner immer eine stufenlose Automatik an Bord. Der selten verkaufte Diesel gilt als anfällig und ist daher nicht zu empfehlen. Im Gegensatz dazu genießen die benzingetriebenen Subaru-Boxermotoren den Mythos der Unzerstörbarkeit. Tatsächlich gelten diese Motoren bei regelmäßiger Wartung als sehr langlebig und laufruhig. Sonderlich sparsam sind sie aber nicht.

Der Outback ist gut verarbeitet und solide gefertigt, wirkt an der ein oder anderen Stelle aber etwas altbacken. Statt moderner Drucktasten oder Sensorflächen finden sich im Innenraum teilweise noch altmodische Kippschalter. Trotzdem ist der Subaru ein Auto für alle, die einen Allradantrieb brauchen und ein Fahrzeug möchten, das einfach funktioniert und langlebig ist.

  • Vorteile: umfangreiche Serien- und Sicherheitsausstattung, viel Platz für Insassen und Gepäck, langlebige Technik

  • Nachteile: hoher Kraftstoffverbrauch, langer Bremsweg, Beifahrer- und mittlerer Fondsitz nur eingeschränkt kindersitztauglich, träge CVT-Getriebe

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Subaru Outback und hier weitere Infos zum Subaru Outback als Gebrauchtwagen

Gebrauchte SUVs

SUV der unteren Mittelklasse zählen in ganz Europa zu den meistverkauften Fahrzeugen. Zu den beliebtesten Modellen dieser Klasse gehört seit Jahren der VW Tiguan, aber auch Ford Kuga, VW T-Roc und Nissan Qashqai verkaufen sich sehr gut. Ein fünf Jahre alter Tiguan schlägt mit 18.000 bis 37.000 Euro zu Buche. Es gibt aber noch einige weitere interessante Modelle:

Renault Kadjar (2015 bis 2022)

Preis: ca. 13.000 bis 22.000 Euro

Frontansicht eines fahrenden Renault Kadjar
Beim Thema SUV denkt man nicht sofort an Renault. Hier der Kadjar© Renault

Dass der Renault Kadjar das Schwestermodell des beliebten Nissan Qashqai darstellt, hat sich noch nicht bei jedem herumgesprochen. Der Renault ist technisch fast identisch und hat ähnliche Tugenden wie die japanische Variante. Auf wenig Grundfläche beherbergt der in Spanien hergestellte Franzose vier Erwachsene kommod. Auch für das Gepäck steht genügend Raum zur Verfügung. Der Fahrkomfort ist gut, die Sitze sind komfortabel, und die Bedienung geht problemlos von der Hand.

Wirklich gravierende Schwachstellen hat der Renault nicht. Preislich ist das Modell deutlich unterhalb von Bestsellern wie dem VW Tiguan angesiedelt. Fünf Jahre alte Exemplare mit weniger als 100.000 Kilometern bekommt man schon für unter 15.000 Euro. Im TÜV-Report schlägt sich der Kadjar recht gut, in der ADAC Pannenstatistik liegt der Franzose im Mittelfeld. Insgesamt erhält man für einen fairen Preis also keinen perfekten, aber ein gutes sowie zuverlässiges SUV ohne große Schwächen.

  • Vorteile: großzügiger Innen-/Kofferraum, gute Bremsleistung, bequemer Ein- und Ausstieg, sehr faire Preisgestaltung, haltbare und zuverlässige Technik

  • Nachteile: schlechte Sicht nach hinten, hoher Kraftaufwand beim Rangieren, großer Wendekreis, kein Fenster-Einklemmschutz, erhöhter Schadstoffausstoß

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Renault Kadjar und hier weitere Infos zum Renault Kadjar als Gebrauchtwagen

Mitsubishi Eclipse Cross (2017 bis heute)

Preis: ca. 17.000 bis 22.000 Euro

Front des Mitsubishi Eclipse fahrend
Mit 163 PS starkem Benziner: Mitsubishi Eclipse Cross© Mitsubishi

Als der Mitsubishi Eclipse Cross 2017 auf den Markt kam, galt er als Geheimtipp für all jene, die ein Auto mit gutem Platzangebot, tadelloser Ausstattung und vor allem einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis gesucht haben. Anfangs wurde das kompakte SUV zum Schnäppchenpreis von 18.990 Euro für das Basismodell angeboten. Unter der Haube sorgte dann sogar schon ein 1,5-Liter-Benziner mit 163 PS für gute Fahrleistungen. Gegen Aufpreis gab es ein CVT-Automatikgetriebe und Allradantrieb.

Der relativ hohe Verbrauch, die eher schlichten Kunststoffe im Innenraum und der nicht allzu üppig bemessene Kofferraum gehören zu den Schwächen des Eclipse Cross. Mit dem Facelift 2021 wurden Verbrauch und Materialien verbessert. Das aktuelle Modell gibt es nur noch als Plug-in-Hybrid und ist mit einem Neuwagen-Listenpreis von über 40.000 Euro erheblich teurer. Ein Schnäppchen macht man also nur mit dem Vor-Facelift-Modell.

  • Vorteile: umfangreiche Serienausstattung, gutes Platzangebot vorne, sicheres Fahrwerk, gute Fahrleistungen, hohe passive Sicherheit

  • Nachteile: schlechte Abstimmung von Kupplung und Gasannahme, recht hoher Verbrauch

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Mitsubishi Eclipse Cross und hier weitere Infos zum Mitsubishi Eclipse Cross als Gebrauchtwagen

Peugeot 3008 (2016 bis heute)

Preis: ca. 17.000 bis 30.000 Euro

Heckansicht eines fahrenden Peugeot 3008
Ein Hauch von Extravaganz: Peugeot 3008© Peugeot

Einen gewissen Chic kann man diesem französischen SUV nicht absprechen: Der Peugeot 3008 kann sich sehen lassen. Was umso mehr für das extravagant gestaltete Cockpit gilt, mit digitalen Anzeigen und dem Peugeot-typisch kleinen Lenkrad. Das macht den 3008 zwar sehr handlich, doch weil das Arrangement mit kleinem Lenkrad und darüber platzierten Instrumenten nicht für jede Fahrerstatur passt, sollte man unbedingt Probe fahren.

Dann stellt man auch fest, dass der lebhafte und kultiviert laufende 130-PS-Dreizylindermotor im Grunde völlig ausreicht und dem 3008 zu guten Fahrleistungen verhilft. Sogar als Plug-in-Hybrid wird der Peugeot angeboten, doch die Kombination aus Verbrenner und Elektromotor ist nicht gerade günstig zu haben. Ein kurzer Bremsweg, gutes Platzangebot und der hohe Fahrkomfort stehen auf der Habenseite des Franzosen.

  • Vorteile: gute Verarbeitung, schickes Design, bequemer Ein- und Ausstieg, kurzer Bremsweg, viele Assistenzsysteme serienmäßig

  • Nachteile: teils umständliche Bedienung, mäßige Rundumsicht, unangenehm kalter
    Schaltknauf bei tiefen Temperaturen, verzögertes Motoransprechverhalten

Hier finden Sie den ausführlichen Autotest zum Peugeot 3008 und hier weitere Infos zum Peugeot 3008 als Gebrauchtwagen

Tipps für den Gebrauchtwagenkauf

Selbst wenn ein Modell in der ADAC Pannenstatistik als zuverlässig aufgeführt ist, können einzelne Exemplare einer Modellreihe in ihrer Zuverlässigkeit doch sehr unterschiedlich sein. Denn: Je älter das Fahrzeug ist, umso größer ist der Einfluss des Halters oder der Halterin auf die Pannenanfälligkeit.

Deshalb gilt beim Kauf eines älteren Fahrzeugs ganz allgemein:

  • Nehmen Sie das Auto kritisch unter die Lupe.

  • Informieren Sie sich vorher in der ADAC Autodatenbank (auch als App für Android und Apple). Hier finden Sie zum Wunschauto alle Informationen und erfahren auch die typischen Störungen sowie die häufigsten Pannenursachen je Modell und Jahr.

  • Lassen Sie das Fahrzeug fachmännisch überprüfen. Das kann in der Werkstatt Ihres Vertrauens sein oder die ADAC Gebrauchtwagenuntersuchung in einem ADAC Prüfzentrum in Ihrer Nähe.

  • Lassen Sie sich alle Wartungsnachweise bzw. Belege für durchgeführte Reparaturen zeigen.

  • Halten Sie alle zugesicherten Angaben des Verkäufers im Vertrag fest.

Und hier finden Sie alles zum Thema Gebrauchtwagen.

Fachliche Beratung: Maximilian Bauer/ADAC Technik Zentrum