Ford Kuga im Test: Ein SUV mit drei Zylindern - kann das funktionieren?

Ford Kuga Hybrid fährt dynamisch auf einer Strasse
90 Kilo leichter als der Vorgänger: Der Ford Kuga© Ford

Der Ford Kuga punktet mit schickem Design, ordentlichen Platzverhältnissen und zwei Hybrid-Versionen. Ein paar Schwächen hat der Kompakt-SUV aber. ADAC Tests von Benziner und Plug-in-Hybrid. Plus: Alle Infos zum Facelift 2024

  • Innen viel Platz, aber viel Hartplastik

  • Getestet: Kuga 1.5 EcoBoost und 2.5 Plug-in-Hybrid

  • Ab Sommer 2024 wird der überarbeitete Kuga ausgeliefert

Der Kuga von Ford ist ein europäischer Verkaufsschlager. Sein Marktdebüt feierte der SUV 2008 – und seitdem hat Ford in Europa bereits weit mehr als eine Million Stück abgesetzt. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 zählte der Kuga knapp hinter dem Ford Focus und leicht vor dem Ford Puma zu den drei bestverkauften Baureihen der Marke auf dem deutschen Markt.

Ford Kuga: Mehr Platz als altes Modell

Ford Kuga Hybrid von hinten, fahrend auf einer Strasse
Mehr Platz dank größerer Breite und Länge: Heckansicht des Ford Kuga© Ford

Der Ford Kuga wurde im Vergleich zum bis 2019 gebauten Vorgänger um bis zu 90 Kilogramm leichter. Das aktuelle Modell ist um 44 Millimeter auf knapp zwei Meter Breite und um 89 Millimeter auf gut 4,61 Meter Länge gewachsen. Der Radstand wuchs um 20 Millimeter – und das wirkt sich auch auf das Interieur positiv aus. Die hinten Sitzenden profitieren von mehr Schulterfreiheit und mehr Zuwachs im Beckenbereich. Und obwohl die Gesamthöhe des Kuga um 20 Millimeter flacher ausfällt, freuen sich Fahrer und Beifahrer über 13, die Passagiere hinten sogar über 35 Millimeter mehr Kopffreiheit.

Für ein Fahrzeug der Kompaktklasse bietet der Kuga vorn reichlich Platz – wenn auch etwas weniger Beinfreiheit und bemerkenswerterweise nicht mehr Kopffreiheit als der Focus. Selbst gut 1,90 Meter große Menschen können sich die Sitze aber weit genug zurückschieben.

Sind die Vordersitze für 1,85 Meter große Menschen eingestellt, haben auf den Rücksitzen auch über zwei Meter große Mitfahrer genügend Beinfreiheit, über dem Scheitel wird es ab 1,95 Meter eng. Praktisch: Die hintere Sitzreihe kann vor- oder zurückgeschoben werden. So ergibt sich wahlweise eine üppige Beinfreiheit von über einem Meter oder zusätzliches Kofferraum-Volumen.

Das liegt nach der ADAC Messmethode zwischen 445 und 1435 Liter (Plug-in-Hybrid: 365 bis 1355 Liter). Die Ladekante ist erfreulich niedrig, doch hinter den Sitzen offenbart der Ford Kuga eine erste Schwäche: Die Kofferraumauskleidung wirkt ziemlich billig.

Plug-in-Hybrid: 45 km E-Reichweite im Test

Der Ford Kuga Hybrid, Nahaufnahme vom Elektrostecker
Der Strom des Plug-in-Hybrid reichte im Test für 45 Kilometer© Ford

Den Kuga gibt es mit zwei verschiedenen Hybrid-Optionen: als Plug-in-Hybrid und als Voll-Hybrid. Das System des Plug-in-Hybrid umfasst einen 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner sowie einen elektrischen Generatormotor und eine Lithium-Ionen-Batterie mit 14,4 kWh. Die gemeinsame Systemleistung von 166 kW/225 PS wird über ein stufenloses Automatikgetriebe auf die Straße gebracht.

Die resultierenden Fahrleistungen erwiesen sich im ADAC Test als vollkommen ausreichend, sportliche Fahrgefühle kommen bei einem Fahrzeuggewicht von knapp 1,9 Tonnen allerdings nicht auf. Noch gemütlicher muss man es im E-Modus angehen lassen, wenn der E-Motor allein auf sich gestellt ist. Die Spitze liegt dann bei 135 km/h. Mit vollem Akku kommt der Ford rund 45 Kilometer weit, was bei einem entsprechendem Fahrprofil für viele Alltagsfahrten ausreichend sein dürfte. Ford gibt mit bis zu 64 Kilometern einen doch sehr optimistischen Wert an.

Bei geladener Batterie startet das SUV automatisch im Elektro-Modus. Der reine Stromverbrauch liegt hier bei 27,0 kWh/100 km (inklusive Ladeverluste) und damit nicht sonderlich niedrig. Fährt man mit leerer Batterie im Hybrid-Modus weiter, kommt man mit der 45-Liter-Tankfüllung etwa 605 Kilometer weit. Der Benzinverbrauch liegt dann bei ebenfalls recht hohen 7,4 l/100 km.

Aktuelle SUV im ADAC Check

Die Batterie hat laut Hersteller eine Kapazität von 14,4 kWh (brutto). Für eine vollständige Ladung werden inklusive Ladeverlusten 12,6 kWh benötigt, sodass der Ladevorgang an einer Wallbox sowie an öffentlichen Ladepunkten mit nur maximal 3,6 kW (optionales Typ-2-Ladekabel) rund 3,5 Stunden dauert.

Bei den Schadstoff-Emissionen schneidet der Kuga Plug-in-Hybrid recht ordentlich ab. Allerdings fällt der 2,5-Liter-Benziner im anspruchsvollen Autobahnzyklus mit hohem Volllastanteil mit erhöhten CO-Emissionen auf. Unterm Strich reicht es nur für eine eine Drei-Sterne-Bewertung im ADAC Ecotest.

Die ursprünglich angebotene Mild-Hybrid-Version mit 48-Volt-System hat Ford gestrichen. Den Ford Kuga Vollhybrid mit optionalem Allradantrieb gibt es aber noch. Er setzt auf einen 190 PS starken Motor mit einem WLTP-Durchschnittsverbrauch von 5,4 bis 6,4 l/100 km.

ADAC Test: Kuga mit 150-PS-Dreizylinder

Ford Kuga Hybrid fährt dynamisch auf einer Strasse
Fords Vertreter im Kompakt-SUV-Segment kann sich sehen lassen© Ford

Der vom ADAC getestete 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS ist nicht nur für einen Dreizylinder äußerst laufruhig, zudem bei Bedarf auch spurtstark. Nur bei ganz niedrigen Drehzahlen muss der Turbomotor erst mal Luft holen. War der Motor aber schon im Focus nicht der sparsamste, so schlägt er im SUV-Gewand über die Stränge: 7,7 Liter Ecotest-Verbrauch sind heutzutage für einen Benziner dieser Leistungsklasse zu viel. Die Konkurrenz verbraucht hier gern mal einen Liter weniger.

Positiv: Den Zwischensprint von 60 auf 100 km/h erledigt der Kölner in flotten 5,5 Sekunden, die Elastizitätsprüfungen (von 60 auf 100 km/h in den Gängen vier bis sechs) absolviert er dank des früh anliegenden Drehmoments (240 Nm bereits ab 1600 Touren) sowie wegen der passenden Getriebeübersetzung ebenfalls zügig.

ADAC Autotest: Das steckt hinter den Ergebnissen

Die ADAC Autotest-Ergebnisse beruhen auf akribischen Messungen: Mehr als 300 Prüfpunkte untersuchen die Testingenieure des ADAC Technikzentrums in Landsberg am Lech. Vom Platzangebot über die Sicherheit bis hin zum Schadstoff- und CO₂-Ausstoß reicht die Bandbreite.

Drei von fünf Sternen im ADAC Ecotest

Ford gibt für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h 9,7 Sekunden an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 195 km/h. Das manuelle Sechsgang-Getriebe kann auf ganzer Linie überzeugen. Alle Gänge flutschen leicht und präzise in die gewünschte Gasse, unterstützt von der fein dosierbaren Kupplung. So macht Schalten Spaß! Im Schadstoff-Kapitel gibt es ein paar Punkte Abzug für leicht erhöhte Kohlenmonoxid-Werte bei hoher Last. Und ausgerechnet die Partikelanzahl führt zu einem weiteren Punktabzug, obwohl der Kuga serienmäßig einen Ottopartikelfilter an Bord hat. Ecotest-Wertung: nur drei von fünf möglichen Sternen.

Auf kurvigen Landstraßen überzeugt der Kuga, der dank seiner aktuellen Plattform bis zu 90 Kilogramm abgespeckt hat, mit guter Präzision; lediglich die Lenkung dürfte gerade in der Mittenlage etwas feinfühliger sein. Auch bei der Fahrstabilität kann er nicht vollends überzeugen. Auf Spurrinnen, Fahrbahnverwerfungen und auf Lastwechsel reagiert der Ford-SUV deutlich.

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Enttäuschend beim ADAC Ausweichtest

Beim ADAC Ausweichtest, der ein Ausweichmanöver in Notsituationen simuliert, wird weder der Benziner-Testwagen in seiner sportlichen Aufmachung im Zeichen der ST-Line, noch der Plug-in-Hybrid den Erwartungen gerecht. Ersterer untersteuert gnadenlos. Zwar greift das ESP ein, verstärkt so die Untersteuer-Neigung aber noch. So besteht der Kuga den Ausweichtest nicht, er würde bei einem Ausweichvorgang auf der linken Fahrbahn in den Gegenverkehr rutschen.

Der Plug-in-Kuga untersteuert zwar vergleichsweise spät, zudem ist die Hinterachse dank gripstarker 20-Zoll-Reifen deutlich spurstabiler als beim Benziner mit schmaleren Pneus. Im Ausweichtest schneidet er allerdings ähnlich schlecht ab wie die reine Benziner-Variante: Verantwortlich hierfür ist das übereifrige elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), das zu stark und grob eingreift, woraufhin das kurvenäußere Vorderrad blockiert und der Kuga beim Versuch zurück in die Ausfahrgasse zu lenken geradeaus schiebt: durchgefallen.

Bequeme Sitze, laufruhige Motoren

Aber die großen, bequemen Sitze empfehlen sich sowieso eher für eine ruhige Gangart – Seitenhalt bieten sie kaum. Punkte sammeln kann der Kuga in Sachen Laufkultur, Fords 1,5-Liter-Benziner mit Zylinderabschaltung zählt zweifellos zu den besten seiner Art. Selbst wenn Zylinder drei stillgelegt wird, verkneift sich das Aggregat das typische Zweizylinder-Schnattern, zeigt gute Manieren und stört nicht die Klänge des Bang&Olufsen-Soundsystems, das es aber nur in den höheren Ausstattungslinien gibt. Auch die Laufkultur des Vierzylinders kann überzeugen, solange er nicht in hohe Drehzahlen getrieben wird – dann wird er laut, kann sich Dröhnen aber verkneifen. Vibrationen vom Vierzylinder sind im Innenraum kaum zu spüren.

360-Grad-Blick in den Innenraum

So schneidig der Kuga nach außen auftritt: Im Innenraum selbst hätte sich Ford bei der Materialauswahl etwas mehr Mühe geben können – die Controller haben ziemlich viel Hartplastik durchgesetzt. Verglichen mit dem schnieken Äußeren wirkt das Cockpit fast schon ein wenig altbacken. Insgesamt passt die Verarbeitung aber, wenn auch Luft nach oben ist. Das kleine, knapp vor der Scheibe positionierte Mäusekino-Display des Vorgängers ist zwar Geschichte, doch mit acht Zoll wirkt auch der jetzt auf dem Armaturenbrett aufgesetzte Infotainment-Bildschirm nicht gerade überdimensioniert. Dass er zudem gefühlt eher Richtung Beifahrer ausgerichtet ist, irritiert.

Leider verzichtet Ford auf praktische Direktwahltasten für die grundlegenden Funktionen (Navigation, Radio, Telefon, etc.), immerhin gibt es entsprechende Touchflächen auf dem Bildschirm. Auch ein praktischer Drehregler zum Scrollen oder Zoomen fehlt leider. Aber zumindest setzen die Kölner weiterhin auf einen Lautstärke-Drehregler. Up to date ist der Kuga mit seinem volldigitalen Kombiinstrument, das die Anzeige an den jeweils gewählten Fahrmodus anpasst. Allerdings ist das virtuelle Cockpit den höheren Ausstattungslinien vorbehalten.

Das gilt auch für das Head-up-Display, das ohnehin verzichtbar erscheint: Ford setzt auf eine Lösung mit kleiner Plastik-Ausklappscheibe hinter dem Lenkrad und vor allem größere Fahrer sehen die Infos eher auf der Motorhaube denn auf der Straße. Wenn sich dort dann noch der Himmel spiegelt, ist von Tempo oder Navi-Anweisung nicht mehr viel zu erkennen.

In puncto Konnektivität setzt der Kuga auf das FordPass Connect-Modem. Es verwandelt das Fahrzeug in einen mobilen WLAN-Hotspot für bis zu zehn Endgeräte gleichzeitig. Mit Echtzeit-Verkehrsdaten ("Live Traffic") erleichtert es die Routenplanung. Die Bewertung im ADAC Test: "Das Multimedia-Angebot im Kuga ST-Line X ist bemerkenswert gut."

Preis: Der günstigste Kuga kostet 36.250 Euro

Zu haben ist der Kuga in sieben Ford-üblichen Ausstattungsvarianten von Cool & Connect bis Vignale. Der günstigste Kuga kostet 36.250 Euro und bringt neben dem 8-Zoll-Touchscreen, einem Tempomat und einer manuellen Klimaanlage kaum Komfort-Extras mit.

LED-Scheinwerfer, den Wlan-Hotspot, eine elektrisch betätigte Heckklappe, den praktischen Türkantenschutz, der beim Öffnen automatisch ausfährt und leider auch die meisten Assistenten (unter anderem Geisterfahrer-Warner, Ausweichassistent, Tot-Winkel-Überwacher und Stau-Assistent) gibt es nur in den höheren Versionen.

Fazit

Frei von Schwächen ist der aktuelle Ford Kuga leider nicht. Der vergleichsweise hohe Verbrauch und die Mängel beim Ausweichtest trüben das mit Gesamtnoten von 2,3 und 2,4 im ADAC Test dennoch akzeptable Endergebnis. Die Konkurrenz kann manches aber besser.

Lesen Sie hier den ausführlichen Test des Ford Kuga 1.5 EcoBoost ST-Line X als PDF
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Lesen Sie hier den ausführlichen Test des Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid Vignale als PDF
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Ford Kuga: Technische Daten, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Ford Kuga 1.5 EcoBoost ST-Line X (ab 09/20)

Ford Kuga 2.5 Plugin-Hybrid Vignale CVT (ab 09/20)

Motorart

Otto
PlugIn-Hybrid

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.496 ccm
2.488 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

110
165

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

150
225

Drehmoment (Systemleistung)

240 Nm
n.b.

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

6.000 U/min
5.500 U/min

Antriebsart

Vorderrad
Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

9,7 s
9,2 s

Höchstgeschwindigkeit

195 km/h
200 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

-
65 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

149 g/km
22 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

6,6 l/100 km
1,0 l/100 km

Batteriekapazität (Brutto) in kWh

-
14,4

Ladeleistung (kW)

-
AC:2,3-3,6

Kofferraumvolumen normal

435 l
405 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.534 l
1.517 l

Leergewicht (EU)

1.564 kg
1.843 kg

Zuladung

511 kg
477 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg
750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.800 kg
1.500 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre
2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.626 mm x 1.883 mm x 1.650 mm
4.629 mm x 1.883 mm x 1.658 mm

Grundpreis

42.750 Euro
50.050 Euro

ADAC Messwerte

ADAC Messwerte (Auszug)

Ford Kuga 1.5 EcoBoost ST-Line X

Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid Vignale

Überholvorgang 60 – 100 km/h

5,5 s

4,8 s

Bremsweg aus 100 km/h

32,4 m

35,1 m

Wendekreis

11,8 m

11,4 m

Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest

7,7 l Super/100 km, 214 g CO₂/km (Well-to-Wheel)

3,9 l Super/100 km, 170 g CO₂/km (Well-to-Wheel)

Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne)

***

***

Reichweite

700 km

655 km

Innengeräusch bei 130 km/h

68,0 dB(A)

68,9 dB(A)

Leergewicht / Zuladung

1510 / 565 kg

1862 / 458 kg

Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch

445 / 815 / 1435 l

365 / 735 / 1355 l

Testergebnis

ADAC Testergebnis

Ford Kuga 1.5 EcoBoost ST-Line X (04/20 - 09/20)

Ford Kuga 2.5 Plugin-Hybrid Vignale CVT (ab 09/20)

Karosserie/Kofferraum

2,5
2,6

Innenraum

2,1
2,3

Komfort

2,5
2,6

Motor/Antrieb

1,9
1,6

Fahreigenschaften

2,4
2,7

Sicherheit

1,6
1,9

Umwelt/EcoTest

3,1
3,0

Gesamtnote

2,3
2,4
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

Ford Kuga 2024: Das bringt das Facelift

Ford beschert der 2020 in dritter Generation eingeführten SUV-Reihe eine Modellpflege. Im Sommer 2024 kommt der ab sofort bestellbare Fünftürer wie zuvor mit mehr oder weniger stark elektrifizierten Benzinantrieben zu erheblich gestiegenen Preisen auf den Markt. Startete die Preisliste vor dem Facelift bei 36.250 Euro, sind nun mindestens 39.950 Euro für den Kuga fällig.

Äußere Modifikationen finden sich vor allem im vorderen Bereich. Der in Wagenfarbe lackierte Bereich zwischen Motorhaube und Kühlergrill entfällt. Zwischen Kühlergrill und Motorhaube wurde stattdessen eine Lichtleiste eingelassen, die mit in den Frontscheinwerfern integrierten Tagfahrleuchten eine horizontale Linie bildet. Der optisch modifizierte Kühlergrill ist nun zweiteilig. In der neuen Ausstattungsvariante Active ist die untere Luftöffnung von einem Unterfahrschutz-Inlay gerahmt.

Der neue Kuga kommt zudem mit modernisiertem Infotainment, die auf höhere Rechenleistung, 5G-Bordmodem und die Einbindung des Sprachassistenten Amazon Alexa setzt. Das Infotainmentsystem der neuen Generation Sync 4 kommt zudem mit einem neuen Touchscreen mit 13,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Über den lassen sich in einer im unteren Bildschirmrand angezeigten Bedienleiste die Klimafunktionen steuern.

Die bisherige Klima-Bedieninsel mit physischen Knöpfen entfällt. Insgesamt präsentiert sich der Arbeitsplatz entsprechend aufgeräumter. Neu bei Sync 4 ist ein Navigationsmodus für Fahrten mit Anhänger, bei der die Routenführung potenzielle Engstellen umfährt.

Bei den Assistenzsystemen gibt es ebenfalls neue Funktionen. Der Abstandstempomat passt die Geschwindigkeit nicht mehr nur auf vorausfahrende Fahrzeuge, sondern außerdem auch auf den Straßenverlauf etwa vor Kurven oder Abzweigungen an. Dank Rundum-Kameras wird beim Rangieren auf dem Zentral-Display ein 360-Grad-Bild aus der Vogelperspektive gezeigt. Dieser bessere Überblick soll auch das Ankoppeln eines Anhängers erleichtern. Serienmäßig sind LED-Schweinwerfer mit Fernlicht-Automatik. Mit den optionalen LED-Matrix-Scheinwerfern leuchtet das SUV-Modell mit Unterstützung von Kamerabildern und Navi-Informationen Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehre besser aus.

Wie zuvor stehen drei Antriebsvarianten zur Wahl. Den Einstieg markiert der frontgetriebene und mit 6-Gang-Handschaltung kombinierte 1,5-Liter-Dreizylinder mit 110 kW/150 PS. Alternativ gibt es den Kuga als Vollhybrid 2.5 Duratec FHEV mit CVT-Getriebe und einer auf 132 kW/180 PS leicht reduzierten Systemleistung für die Version mit Frontantrieb. Die Allradversion leistet 135 kW/183 PS. Schließlich gibt es für den Kuga noch die Plug-in-Hybrid-Variante 2.5 Duratec PHEV mit Frontantrieb, CVT und einer auf 179 kW/243 PS gestiegenen Systemleistung mit bis zu 69 Kilometer E-Reichweite. Mit dem Facelift erhöht sich die Anhängelast für die elektrifizierten Antriebsvarianten von 1,7 auf 2,1 Tonnen.

Text: Thomas Kroher mit Material von SP-X

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