Neuer Nissan Qashqai: Mit cleverer Hybridpower
Der Nissan Qashqai gehört zu Deutschlands beliebtesten SUVs. Nun ist die dritte Generation am Start. Sie wird ausschließlich mit Hybridmotoren angeboten. Nissan setzt dabei auf eine besondere Technik. Infos, Daten, Bilder.
Die Karosserie ist nur leicht gewachsen
Keine Dieselmotoren mehr, ausschließlich Hybridbenziner
Markteinführung im Sommer 2021 zu Preisen ab 23.000 Euro
Eigentlich hätte sich Nissan den Schriftzug am Heck sparen können. Denn obwohl die dritte Generation neu entwickelt wurde und auch ein anderes Blechkleid bekommen hat, sieht man auf den ersten Blick: Das ist ein Qashqai.
Der Qashqai ist Nissans wichtigstes Modell
Dass seine Optik nicht mit der des Vorgängers bricht, hat seinen Grund: Der Kompakt-SUV in der Klasse von VW Tiguan und Ford Kuga ist ein Bestseller und in Deutschland sogar das mit Abstand meistverkaufte Modell der Marke. Für Nissan ist der Qashqai damit genauso wichtig wie der Golf für VW. Allzu gewagte Experimente kann sich der Hersteller da nicht erlauben. Und: Der Qashqai muss sich auch vom neuen Nissan Ariya abgrenzen. Der kommt 2021 als rein elektrischer und wesentlich mutiger gestalteter SUV auf den Markt und hat in etwa die gleiche Größe wie der Bestseller.
Der Nissan Qashqai wächst nur moderat
Bei den Karosseriemaßen ist bei Qashqai Nummer drei ein moderates Wachstum zu verzeichnen. In der Länge wächst der Qashqai um 35 Millimeter auf 4,43 Meter, in der Breite um 32 Millimeter auf 1,84 Meter und in der Höhe um 10 Millimeter auf 1,64 Meter. Kompakt und parkfreundlich ist er damit immer noch. Weil auch die Räder um 20 Millimeter weiter auseinanderstehen, soll sich das Platzangebot beim neuen Modell verbessern. Nissan spricht von 28 Millimetern mehr Beinfreiheit und 15 Millimetern mehr Platz über dem Kopf für die Fondpassagiere.
Der Kofferraum wurde laut Hersteller um 74 Liter größer und nimmt nun mehr als 500 Liter auf. Zudem hat Nissan die Rundumsicht verbessert: Schlankere A-Säulen vorn, eine größere Windschutzscheibe und an der Tür statt im Dreieck zwischen Tür und Fenster montierte Außenspiegel verschaffen einen besseren Überblick nach vorn und zur Seite.
1 von 6
Cockpit ohne Überraschungen – und noch mit ganz normalen Tasten ∙ © Nissan
Es gibt noch Knöpfe im Qashqai
Außer den voll digitalen Instrumenten gibt es im Cockpit keine großen Überraschungen. Natürlich thront ganz zeitgemäß ein großer Bildschirm auf der Mittelkonsole, der sich via Android Auto und Apple Car Play auch ganz prima mit dem Smartphone koppeln lässt. Doch den Krieg mit den Knöpfen, den andere Hersteller gerade auf die Spitze treiben, macht Nissan offensichtlich nicht mit. So lässt sich etwa die Heizung noch über klassische Knöpfe und Drehregler bedienen und am Fuß des Bildschirms gibt es noch "normale" Tasten. Das mag weniger stylish aussehen als bei anderen Modellen – dafür ist es intuitiv zu bedienen.
Technik-Freaks kommen dennoch auf ihre Kosten, denn nicht nur ein Head-up-Display ist zu haben, das relevante Infos direkt auf die Windschutzscheibe projiziert. Auch Google Assistant und Amazon Alexa lassen sich in das Nissan-System einbinden und wie zu Hause nutzen. Die Navi-Karte kann nun „Over the air“ aktualisiert werden, es stehen Verkehrsdaten in Echtzeit zur Verfügung, und via App lassen sich bestimmte Funktionen fernsteuern, etwa ein Navi-Ziel vom Wohnzimmer aus eingeben.
Selbstredend sind auch alle modernen Assistenzsysteme an Bord. Der Japaner kann teilautonom fahren und kommt mit einem Stauassistenten daher, er erkennt Querverkehr und nutzt im Tempomat-Modus Kartendaten, um etwa vor einer Kurve selbsttätig abzubremsen.
Motoren: Drei Benziner für den SUV
Beim Antrieb ist der Qashqai ebenfalls in der Jetztzeit angekommen. Dieselmotoren werden nicht mehr angeboten, was besonders deutsche Kunden schmerzen dürfte. Bei SUVs ist der Dieselanteil hierzulande schließlich immer noch hoch. Zur Wahl stehen nur noch Benziner. Die sind jedoch allesamt elektrifiziert: Die Basis bildet ein 1,3-Liter-Vierzylinder, den es wahlweise mit 140 und mit 158 PS gibt. Bei beiden Versionen ermöglicht ein integrierter Startergenerator eine leichte Hybridisierung – rein elektrisch fahren kann der Qashqai damit zwar nicht, aber beim Beschleunigen bekommt der Benziner zumindest elektrische Unterstützung. Die stärkere Variante ist auch mit Automatikgetriebe und Allradantrieb verfügbar.
Voll-Hybrid "E-Power" als Besonderheit
Die dritte Motorisierung stellt eine Besonderheit dar. Sie ist die Voll-Hybridversion des Qashqai und firmiert unter dem Namen "E-Power". Dabei wird ein 1,5-Liter-Benziner mit einer Leistung von 154 PS mit einem ungewöhnlich starken Elektromotor mit 140 kW gekoppelt. Für den Antrieb an der Vorderachse sorgt dabei ausschließlich der Elektromotor – während der Benziner zwar mitläuft, aber nur für die Stromerzeugung zuständig ist.
Das hat zwei Vorteile: Der Benziner kann immer im optimalen Bereich laufen, und es geht weniger Energie verloren. Und beim Gasgeben soll der Qashqai wie ein Elektroauto reagieren, also völlig verzögerungsfrei beschleunigen. Ein ähnliches Prinzip verfolgt Honda beim CR-V und beim neuen Jazz. Wie sich das im Verbrauch niederschlägt, muss ein kommender ADAC Test beweisen.
Preis: Rund 23.000 Euro für die Basisversion
Zum Preis hat sich Nissan bisher noch nicht geäußert, doch mit einem Einstandspreis von rund 23.000 Euro für das Basismodell ist zu rechnen. Die Markteinführung des neuen Qashqai soll im Sommer 2021 stattfinden.
SUV: Schon gefahren und bewertet
Der ADAC hat noch viele weitere SUVs und Geländewagen unter die Lupe genommen:
Audi Q2: Die Premium-Alternative
Audi Q3: So gut ist der Kompakt-SUV aus Ingolstadt
Dacia Duster: Schlichtheit in Perfektion
Fiat 500X: Mit italienischem Charme
Honda CR-V: Weltweiter Bestseller
Hyundai Kona Elektro: Wenn Reichweite zählt
Jaguar E-Pace: Wenn es etwas nobler sein darf
Opel Grandland X: Auch Opel kann SUV
Range Rover Evoque: Daten, Fakten, Infos zum Edel-SUV
Suzuki Jimny: Sympathischer Geländefloh
Škoda Karoq: Die clevere Alternative
Toyota RAV4: Wieder als Hybrid-Version
Volvo XC40: Der Schwede im ADAC Auto- und Crashtest
VW T-Cross: Volkswagens erster Mini-SUV
VW T-Roc: Eine Nummer kleiner als der Tiguan
So hat der Vorgänger im ADAC Test abgeschnitten:
Hier finden Sie viele weitere Neuvorstellungen, Fahrberichte und Autotests