Gebrauchtwagen: Wie gut sind die Bestseller von 2010?

Opel Corsa, VW Golf und Skoda Octavia gehörten 2010 zu den meistverkauften Modellen
Opel Corsa, VW Golf und Skoda Octavia gehörten 2010 zu den meistverkauften Modellen© Volkswagen, Opel, Skoda [M]

Was taugen 10 Jahre alte Gebrauchtwagen? Der ADAC hat sich die zehn meistverkauften Modelle des Jahres 2010 angesehen. Alle Stärken und Schwächen von VW Golf, Opel Astra, Škoda Octavia und Co. – und worauf Sie beim Gebrauchtwagenkauf achten müssen.

  • Die Bestseller von 2010 sind heute gesucht

  • Hoher Bestand auf dem Markt, viel Auswahl

  • Meist sehr gute Ersatzteilversorgung

Die Suche nach dem richtigen Gebrauchtwagen kann ziemlich nervig sein. Beispielsweise dann, wenn man sich auf ein eher exotisches Modell versteift hat, das in nur geringer Stückzahl verkauft worden ist. Entsprechend dürftig ist das Angebot.

Es geht aber auch einfacher – mit einem Bestseller von gestern. Die simple Logik: Hat sich ein Auto als Neuwagen gut verkauft, ist das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt riesig. Allein 2010 wurde der damals aktuelle Golf VI als beliebtestes Modell in Deutschland 251.000 Mal an den Mann gebracht, ein VW Polo knapp 97.000 Mal und der drittplatzierte Opel Astra knapp 73.000 Mal.

Doch nicht nur das Zulassungsjahr 2010 ist entscheidend. Denn der Golf VI wurde beispielsweise von 2008 bis 2012 als Neuwagen verkauft. Für den Bestand heißt das: Laut Kraftfahrtbundesamt sind in Deutschland heute noch rund 880.000 VW Golf VI unterwegs, 630.000 VW Polo V, 320.000 Opel Astra J oder etwa auch 530.000 VW T5. Die Bestseller spielen folglich auf dem Gebrauchtwagenmarkt eine große Rolle: Allein auf der Internetplattform mobile.de werden aktuell etwa 10.000 Golf VI in allen Varianten, Leistungs- und Preisklassen angeboten.

Da sollte die Wahl nicht schwerfallen – wenn man die Tücken eines jeden Modells genau kennt und darauf achtet. Eine Zusammenstellung von Golf und Co als Gebrauchtwagen.

VW Golf VI

Der VW Golf VI punktet mit hoher Qualität © Volkswagen

Eigentlich ist der Golf VI "nur" ein aufwendig überarbeiteter Golf der 5. Generation. Den Qualitäten schadet das aber nicht, ganz im Gegenteil: Die Vorzüge des Vorgängers wurden ausgebaut, die wenigen Schwächen nachgebessert und die Qualität erhöht. Das Auto fährt sich sicher und erwachsen, das Platzangebot ist für die Fahrzeugklasse sehr gut. Auf bequemen Sitzen lassen sich auch lange Strecken entspannt zurücklegen. Mehr Platz bietet der Kombi Variant mit seinem sehr großen und gut nutzbaren Kofferraum; der Ableger Golf Plus dürfte dagegen allen gefallen, die etwas höher sitzen und ein großzügiges Raumgefühl genießen wollen.

Wie bei fast allen Golf-Generationen stehen vielen Stärken keine gravierenden Schwächen gegenüber. In der ADAC Pannenstatistik gibt der Golf VI wenig Anlass zur Sorge und erzielt gute Ergebnisse. Auch der TÜV bescheinigt dem Golf gute Gene, denn bei den Hauptuntersuchungen schneidet er überdurchschnittlich gut ab. Am ehesten bereiten die Feder-Dämpfer-Einheiten Probleme, und teilweise bemängeln die Prüfer Ölverlust.

  • Stärken: gute Verarbeitung, gutes Platzangebot vorn, niedriges Geräuschniveau, sehr hohes Sicherheitsniveau, guter Fußgängerschutz, sicheres Fahrwerk (ESP), gute Bremsen, einfache Bedienung, riesige Auswahl an Gebrauchtwagen

  • Schwächen: nach hinten unübersichtlich, TSI-Motoren mit labilen Steuerketten, TDI-Motoren benötigen verpflichtendes Software-Update

  • Karosserievarianten: Schräghecklimousine (Drei-, Fünftürer), Kombi Variant, Hochdachlimousine Plus, Cabriolet, Stufenheckversion Jetta

Empfehlung Benziner

Neben den betagteren 1,4- und 1,6-Liter-Saugmotoren war der Golf VI auch mit den moderneren Turbomotoren 1.2 TSI und 1.4 TSI in verschiedenen Leistungsstufen zu haben. Letztere bieten eine hohe Durchzugskraft und Drehfreude bei moderatem Verbrauch und stellen somit den besten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Leistung dar.

Da die TSI-Aggregate zu Steuerkettenschäden neigen, sollte man bei der Probefahrt auf Rasselgeräusche aus dem Motor achten und im Zweifel ein Fahrzeug vorziehen, bei dem die Steuerkette bereits ersetzt wurde. Die starken GTI- und R-Modelle sind deutlich teurer als die zivilen Varianten.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Golf VI Benziner.

Empfehlung Diesel

Bereits die Einstiegsmotorisierung mit 77 kW/105 PS Leistung (1.6 TDI) ermöglicht eine flotte Fahrweise und Verbräuche unter fünf Litern Diesel auf 100 km. Wer es besonders eilig hat, kann zur 170 PS-Version GTD greifen, die aber selten auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden ist.

Die Idealbesetzung ist der 2.0 TDI mit 140 PS. Damit sind auch zügige Autobahnetappen und Fahrten mit hoher Beladung oder mit Anhänger kein Problem. Alternativ zum Schaltgetriebe ist die empfehlenswerte Direktschaltautomatik (DSG) zu haben. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das verpflichtende Software-Update ("Schummel-Diesel") zur Verringerung der Stickoxid-Emissionen durchgeführt wurde.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Golf VI Diesel.

VW Polo V

Der VW Polo V wurde 2010 als Drei- und Fünftürer angeboten © Volkswagen

Die fünfte Auflage des VW Polo ist beinahe so groß wie ein Golf III. Damit ist der Kleinwagen absolut alltagstauglich und überzeugt vor allem durch das gute Raumangebot, die tadellose Verarbeitung und die problemlose Bedienung. Es gibt drei verschiedene Ausstattungslinien: Trendline bildet die einfach ausgestattete Basis, Comfortline ist mit allem Notwendigen wie Klimaanlage, Radio und Regensensor ausgestattet, und Highline bietet einen Hauch von Luxus mit Lederlenkrad, Sitzheizung und weiteren Extras.

Die Bandbreite der Motorisierungen reicht von 60 bis 220 PS. Bei den DSG-Automatikgetrieben sollte man bei der Probefahrt vor allem auf ein ruckfreies Anfahren achten und im Falle eines 1.2 TSI oder 1.4 TSI zudem auf die Steuerkette. Rasselt diese vor allem bei kaltem Motor, sollte sie schnellstmöglich gewechselt werden – sonst droht ein Motorschaden. 2014 wurde die Steuerkette durch einen lange haltbaren Zahnriemen ersetzt. Im TÜV-Report schneidet der Polo V überdurchschnittlich oft mängelfrei ab. Lediglich Ölverlust und die Bremsen bereiten hin und wieder Probleme. Auch in der ADAC Pannenstatistik macht sich der Polo V überdurchschnittlich gut.

  • Stärken: einfache Bedienung, gute Verarbeitung, großzügiges Raumangebot, zuverlässige Technik, wertstabil, niedriger Verbrauch (Diesel)

  • Schwächen: ruckartiges Anfahren mit DSG, Motoren mit Schummelsoftware (Diesel EA189), teilweise Ölverlust, Probleme mit Steuerketten bei 1.2 und 1.4 TSI

  • Karosserievarianten: Dreitürer, Fünftürer

Empfehlung Benziner

Die Basis der Benzinmotoren bilden die schwachbrüstigen 1,0- und 1,2-l-Dreizylinder mit 60 bis 75 PS. Für die Stadt eine Empfehlung, sonst eher nicht. Uneingeschränkt empfehlenswert ist der 1.4 Saugbenziner mit 86 PS bis Baujahr 2014, idealerweise als Comfortline. Dieser Motor bringt den Kleinwagen zügig in Schwung und verbraucht kaum mehr als die schwachen Dreizylinder. Zudem ist er solide konstruiert und macht nur selten Probleme.

Die moderneren 1.0 TSI und 1.2 TSI bieten bessere Fahrleistungen bei etwas geringerem Verbrauch. Beim 1.2 TSI muss allerdings auf die Steuerkette geachtet werden, was auch für den größeren 1.4 TSI gilt. Besonderheit beim seltenen Polo Blue GT: Er hat eine Zylinderabschaltung und fährt dadurch noch etwas sparsamer.

Die sportlichen GTI-Versionen sind mit 180 bzw. 192 PS sehr kräftig motorisiert, jedoch im Einkauf und Unterhalt deutlich teurer und daher nur für Liebhaber eine gute Wahl. Eine Besonderheit ist der nur 2500-mal gebaute Polo R WRC Street mit 220 PS. Ein Sammlerfahrzeug – für viel Geld.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Polo V Benziner.

Empfehlung Diesel

Die Dieselmotoren haben 1,2-, 1,4- (Dreizylinder) oder 1,6 Liter-Hubraum (Vierzylinder) und Leistungen von 75 PS bis 105 PS. Mit 75 PS ist der Kleinwagen zwar sparsam, aber nicht sehr flott unterwegs. Besonders genügsam sind die Bluemotion-Varianten.

Die kräftigeren Versionen mit 90 und 105 PS treiben den Polo deutlich souveräner an und verbrauchen kaum mehr. Den 90 PS-Motor gibt es auch mit 7-Gang-DSG-Automatikgetriebe. Die Varianten mit 105 PS sind eher selten und daher etwas teurer. Die Dreizylinder laufen relativ ruhig und vibrationsfrei und stehen den Vierzylindern in der Laufkultur kaum nach. Goldene Mitte ist eine 90-PS-Version in der Comfortline-Ausstattung. Diese Kombination ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig zu finden.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Polo V Diesel.

Opel Astra J

Der Opel Astra J hat Übergewicht © Opel

Mit der vierten Generation des Astra (Astra J) ist Opel ein nur durchschnittlich zuverlässiges und haltbares Auto gelungen. Zwar taucht der Astra im TÜV-Mängelindex im passablen Bereich auf, in der ADAC Pannenstatistik liegt er jedoch im unteren Mittelfeld. Größere Sorgen bereiten die Sechsganggetriebe, das Fahrwerk und Ölverlust. Der Astra J hat für einen Kompaktwagen zwar eine relativ große Karosserie und bietet zumindest vorn genügend Platz. Im Fond wird es allerdings eng. Der Sports Tourer genannte Kombi bietet einen erheblich größeren Kofferraum und ist dadurch familientauglich – bei noch größerer Karosserie.

Abgesehen davon überzeugt der Astra mit ausgewogenem Fahrverhalten und komfortabler Federung. Mit seinem relativ hohen Gewicht haben die schwächeren Motoren allerdings ihre Mühe, was sich auch auf den Spritverbrauch auswirkt. Positiv: die bequemen Sitze (vor allem die AGR-Sitze sind empfehlenswert) und die gute Verarbeitung. An die vielen kleinen Knöpfe im Armaturenbrett muss man sich allerdings erst gewöhnen.

  • Stärken: solide Verarbeitung, ausgewogenes Fahrverhalten, sehr bequeme Sitze (AGR)

  • Schwächen: relativ kleiner Kofferraum (Drei- und Fünftürer), hinten geringes Platzangebot, hohes Gewicht, schwache Saugmotoren, Getriebeprobleme (6-Gang), teils laute Dieselmotoren

  • Karosserievarianten: Fünftürer, Dreitürer (GTC), Kombi (Sports Tourer)

Empfehlung Benziner

Die Saugmotoren mit 87 bis 115 PS bringen den schweren Astra nur sehr mühsam in Schwung. Dafür sind sie robust konstruiert und gelten als zuverlässig, ihr Fünfganggetriebe macht keine Probleme. Bei den stärkeren Varianten und Sechsgangschaltung sollte man bei der Probefahrt auf Geräusche aus dem Getriebe achten. Sind Singgeräusche zu hören, droht ein Getriebeschaden.

Die Turbomotoren mit 120 bis 200 PS sind den schwachen Saugern überlegen. Goldene Mitte ist der 1.4 Turbo mit 140 PS. Er hat genug Kraft und hält sich beim Spritkonsum zurück. Außerdem macht er wenig Probleme und ist häufig am Markt zu finden. Eine Besonderheit stellt der sportliche, aber seltene und teure Opel Astra OPC mit 280 PS Leistung dar.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Opel Astra J Benziner.

Empfehlung Diesel

Der kleinste Diesel mit 1,3 Liter Hubraum und 95 PS macht im schweren Astra nur wenig Spaß und läuft relativ laut. Auch die 1,7-CDTI-Diesel sind nicht gerade leise, haben dafür aber mehr Kraft und gelten als robust.

Deutlich moderner und laufruhiger sind die 1,6-CDTI-Motoren. Mit der 136 PS-Variante ist das Fahrzeug ordentlich motorisiert. Sind Singgeräusche aus dem Getriebe zu hören? Dann droht ein teurer Schaden. Eine Automatik gibt es nur in Kombination mit dem starken 2.0 CDTI mit 160 oder 165 PS. Selten am Markt zu finden ist der Zweiliter-Biturbo mit strammen 195 PS.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Opel Astra Diesel.

VW Passat

Seltenes Exemplar: Die Stufenheckversion des VW Passat © Volkswagen

Die siebte Generation des VW Passat (Typ B7) kam 2010 auf den Markt. Kein ganz neues Modell, sondern ein umfangreiches Facelift. Das Fahrzeug ist insgesamt sehr gelungen und war nicht nur bei Familien, sondern auch bei Langstreckenfahrern sehr beliebt. Etwa 90 Prozent der gebrauchten Passat-Modelle sind daher Kombis (Variant), und die Laufleistungen liegen weit über dem Durchschnitt.

Überzeugen kann der Mittelklassewagen vor allem durch sein sehr gutes Platzangebot, den großen Kofferraum, die tadellose Verarbeitung und die problemlose Bedienung. Die mittlere Ausstattungslinie Comfortline ist der kargen Basis Trendline vorzuziehen, Highline bietet unter anderem mit Teilleder-Alcantara-Komfortsitzen einen Hauch von Luxus. Eine klare Empfehlung ist grundsätzlich ein Fahrzeug mit adaptivem Fahrwerk (DCC), das in „Komfort“-Stellung einen tollen Federungskomfort bietet.

Die Auswahl an Motorvarianten ist sehr groß, bei DSG-Modellen sollte man bei der Probefahrt vor allem auf ein ruckfreies Anfahren achten. Beim 1.4 TSI ist eine rasselnde Steuerkette (vor allem bei kaltem Motor) ein Hinweis auf eine baldige Reparatur, ein Austausch ein teures Vergnügen. Im TÜV-Mängelreport kommt der Passat B7 insgesamt recht gut weg. Lediglich das Fahrwerk und die Bremsen bereiten hin und wieder Probleme. Auch in der ADAC Pannenstatistik schneidet der Passat leicht überdurchschnittlich gut ab. Fahrzeuge aus dem ersten Baujahr (2010) sind etwas schlechter.

  • Stärken: sehr gute Verarbeitung, sehr großzügiges Raumangebot, zuverlässige Technik, funktionelle Bedienung, sichere Straßenlage, komfortable Federung (v. a. mit adaptivem Fahrwerk), geringer Verbrauch (Diesel)

  • Schwächen: ruckartiges Anfahren mit DSG, Probleme mit Steuerketten bei 1.4 TSI, anfälliges Fahrwerk, oft hohe Laufleistungen (Diesel)

  • Karosserievarianten: Limousine, Kombi (Variant), "Offroad-Version" Alltrack

Empfehlung Benziner

Der Einstiegsmotor mit 122 PS reicht prinzipiell aus, bei etwas üppigerer Beladung wünscht man sich jedoch mehr Leistung. Mit den kräftigeren Varianten mit 160 PS ist man deutlich entspannter unterwegs und sehr sportlich mit dem 2.0 TSI mit 210 PS. Letzterer verursacht allerdings hohe Unterhaltskosten.

Eine interessante Alternative ist der 1.4 TSI Ecofuel mit Erdgasantrieb und günstigen Kraftstoffkosten. Selten am Markt zu finden ist der trinkfeste und teure 3.6 V6 mit strammen 300 PS.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Passat Benziner.

Empfehlung Diesel

Für den Passat gibt es vier verschiedene Dieselmotoren. Der Einstiegsmotor mit 105 PS reicht prinzipiell aus, souverän ist man damit jedoch nicht unterwegs. Auf Dauer mehr Freude macht da der kräftigere und zugleich sparsame 2.0 TDI mit 140 PS. Mit ihm macht man nicht viel falsch, empfehlenswert ist die Kombination mit DSG und Comfortline-Ausstattung. Als Blue-TDI erfüllt der Motor sogar die Schadstoffklasse Euro 6.

Die Varianten mit 170 und 177 PS sind nochmals spürbar durchzugsstärker, jedoch weniger häufig auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Passat Diesel.

Opel Corsa

Von diesem Corsa-Modell fahren noch mehr als 500.000 Stück auf Deutschlands Straßen © Opel

Der Opel Corsa D wurde zwischen 2006 und 2014 hergestellt. Der beliebte Kleinwagen hat sich auch in der vierten Generation gut verkauft – ein breites Angebot an Gebrauchtwagen lässt grüßen. Das Platzangebot ist zumindest in der ersten Reihe gut, beim Fünftürer auch in der zweiten. Im kleineren Dreitürer wird es hinten für Erwachsene aber arg eng. Das Kofferraumvolumen ist für einen Kleinwagen bestenfalls mittelmäßig groß geraten.

Punkten kann der Opel mit einer soliden Verarbeitung und bequemen Sitzen. Das Fahrverhalten ist sicher und ausgewogen, die Geräuschdämmung dagegen nur mäßig gelungen, und die Lenkung könnte mehr Fahrbahnkontakt vermitteln. Zudem war anfangs ESP nicht serienmäßig an Bord, bei Gebrauchten sollte man auf den Schleuderschutz achten. Im TÜV-Mängelreport schneidet der Opel Corsa D unterdurchschnittlich ab. Vor allem Ölverlust und marode Federn und Dämpfer treten häufig auf. In der ADAC Pannenstatistik landet der Corsa unter den Kleinwagen im Mittelfeld und bewegt sich noch im akzeptablen Rahmen.

  • Stärken: solide Verarbeitung, sicheres und ausgewogenes Fahrverhalten, gute Platzverhältnisse vorn, bequeme Sitze vorn, kräftige Dieselmotoren

  • Schwächen: kleiner Kofferraum, hinten wenig Platz (Dreitürer), mäßige Geräuschdämmung, ESP anfangs nicht serienmäßig, schlechte Rundumsicht (v.a. Dreitürer), gefühllose Lenkung

  • Karosserievarianten: Drei- bzw. fünftürige Schräghecklimousine

Empfehlung Benziner

Der 1,0-Liter-Motor ist sehr träge und läuft unrund. Besser passt der 1,2-Liter-Saugbenziner mit 69 bis 85 PS. Für Wenigfahrer, die hauptsächlich in der Stadt unterwegs sind, liefert dieser Motor ausreichende Fahrleistungen.

Deutlich flotter bei nur geringem Mehrverbrauch sind die Saugbenziner mit 1,4 Litern Hubraum und 87 bis 101 PS. Der 1.4 LPG (Autogas) ist für Vielfahrer eine Empfehlung, da die Betriebskosten niedrig ausfallen.

Richtig zügig geht es mit dem 1.4 Turbo mit 120 PS voran. Die 150 PS starke Version des 1.6 Turbo im GSI macht den Kleinwagen zum Spaßmobil, ist jedoch deutlich teurer in Anschaffung und Unterhalt. Den seltenen Corsa OPC mit mindestens 192 PS schätzen Liebhaber für seine sehr sportliche Ausprägung. Modelle mit dem automatisierten Schaltgetriebe Easytronic nerven mit langen Schaltzeiten, ruckartigem Anfahren und erhöhtem Verbrauch.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Opel Corsa Benziner.

Empfehlung Diesel

Im Corsa D gibt es zwei verschiedene Dieselmotoren in unterschiedlichen Leistungsstufen. Bereits der schwächste Motor mit 75 PS (1.3 CDTI) zieht kräftig durch. Nur die sparsame EcoFlex-Variante leidet unter dem lang übersetzten Getriebe und fühlt sich daher etwas träge an.

Die 1,3-Liter-Varianten mit 90 und 95 PS reichen für alle Lebenslagen vollkommen aus. Richtig flott geht es mit dem 1.7 CDTI voran. Mit 125 oder 130 PS sind auch zügige Autobahnetappen drin. Ihr hartes Arbeitsprinzip können die Dieselmotoren akustisch nicht verbergen. Modelle mit dem automatisierten Schaltgetriebe Easytronic nerven mit langen Schaltzeiten, ruckartigem Anfahren und erhöhtem Verbrauch.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Opel Corsa Diesel.

Škoda Fabia II

Den Škoda Fabia gibt es als Fünftürer und als Kombi © Skoda

Der zwischen 2007 und 2014 produzierte Fabia II baut die Stärken des Vorgängers konsequent aus. Er überzeugt durch gute Raumergonomie und Platzverhältnisse – sowohl für die Passagiere als auch für das Gepäck. Die Fahreigenschaften sind ausgewogen und stets sicher. Als einer der wenigen Kleinwagen ist der Fabia auch als praktischer Kombi mit sehr großem Kofferraum erhältlich.

Die Bedienung ist simpel, das Armaturenbrett klar strukturiert und gut verarbeitet, auch wenn die Qualität der Kunststoffe eher schlicht ausfällt. Im TÜV-Mängelreport schneidet der Fabia II enttäuschend ab. In vielen Bereichen treten häufig Fehler auf und verhindern eine neue Plakette. Die Zuverlässigkeit des Fabia ist hingegen erfreulich: In der ADAC Pannenstatistik liegt der kleine Škoda im vorderen Mittelfeld.

  • Stärken: gute Verarbeitung, großzügiges Raumangebot, riesiger Kofferraum (Combi), sichere Fahreigenschaften, übersichtliches Cockpit, angenehme Federung

  • Schwächen: teilweise einfache Materialien im Innenraum, durchwachsen beim TÜV, Heckklappen und Kotflügel vorn rosten gerne, anfällige Steuerketten bei TSI-Motoren, TDI-Motoren brauchen verpflichtendes Software-Update (1.2 und 1.6 TDI)

  • Karosserievarianten: Schräghecklimousine, Kombilimousine

Empfehlung Benziner

Als Basisbenziner steht für den Škoda Fabia ein Dreizylinder-Sauger (1.2 HTP) mit 60 oder 70 PS zur Verfügung. Beide Varianten sind keine Energiebündel und daher eher für kurze Distanzen geeignet.

Der ADAC empfiehlt stattdessen den 1.4 mit 86 PS oder den 1.6 mit 105 PS. Mit beiden Varianten ist der Fabia ordentlich motorisiert, sie gelten als unkompliziert und verursachen wenig Probleme. Anders dagegen die 1.2-TSI-Motoren mit 86 oder 105 PS. Sie glänzen zwar mit einem guten Kompromiss aus Leistung und Verbrauch, neigen aber zu teuren Steuerkettenschäden, was gleichermaßen für die seltene RS-Version mit 180 PS gilt.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Skoda Fabia II Benziner.

Empfehlung Diesel

Die ab 2007 angebotenen Dieselmotorisierungen mit 1,4 und 1,9 Liter Hubraum sind zuverlässig und sehr sparsam. Sie laufen aber wegen der veralteten Pumpe-Düse-Technik recht rau und unkultiviert, was vor allem auf den dreizylindrigen 1.4 TDI zutrifft.

Besser machen das die ab 2010 ausgelieferten 1.2 und 1.6 TDI mit Common-Rail-Einspritzung. Sie bieten neben guten Fahrleistungen auch eine angenehme Laufkultur. Sie brauchen allerdings ein verpflichtendes Software-Update ("Schummeldiesel"), um die Emissionen an Stickoxiden zu minimieren. Bei der Besichtigung sollte daher darauf geachtet werden.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Škoda Fabia II Diesel.

VW Touran

Der VW Touran I wurde mehrfach geliftet © Volkswagen

Der erste VW Touran wurde von 2003 bis 2015 gebaut. Zwei größere Facelifts hielten das Fahrzeug optisch und technisch frisch. Der Touran überzeugt mit viel Platz, einem großen Kofferraum und durchdachtem Konzept. Bei Verwendung der optionalen dritten Sitzreihe schrumpft der Kofferraum allerdings stark. Durch die üppigen Fensterflächen entsteht ein recht angenehmes Raumgefühl, der Zustieg gelingt dank großer Türen leicht. Auch die Sitze sind bequem, und die Federung ist komfortabel abgestimmt.

Im TÜV-Mängelreport schneidet der VW allerdings unterdurchschnittlich ab. Bei älteren Modellen machen die Federn und Dämpfer häufig Sorgen, bei jüngeren kann es zu Ölverlust kommen. Auch die Bremsen machen häufig Probleme. Die ADAC Pannenstatistik weist beim Touran eine durchschnittliche Zuverlässigkeit aus.

  • Stärken: gute Verarbeitung, riesiger Kofferraum, bequeme Sitze, einfache Bedienung, durchdachtes Raum- und Sitzkonzept, großes Angebot an Gebrauchtwagen, sicheres Fahrverhalten , sparsame Dieselmotoren

  • Schwächen: beim TÜV unterdurchschnittlich, TSI-Motoren mit anfälligen Steuerketten, teils hoher Verbrauch (Benziner), Common-Rail-Diesel benötigen verpflichtendes Software-Update (1.6, 2.0 TDI), rostanfällige Heckklappe

  • Karosserievarianten: keine

Empfehlung Benziner

Für den VW Touran gibt es eine große Auswahl an Benzinern. Bereits der Basismotor (1.6) mit 105 PS reicht für das Mitschwimmen im Verkehr aus – außerdem gilt der Motor als unproblematisch. Am besten passt aber der 1.4 TSI mit 140 bis 170 PS. Allerdings leiden alle TSI-Aggregate unter sich längenden Steuerketten. Dieser Umstand kann teure Reparaturkosten nach sich ziehen. Daher idealerweise ein Fahrzeug wählen, bei dem die Steuerkette bereits repariert wurde.

Alternativ gibt es Erdgasvarianten mit 109 und 150 PS, die vor allem mit günstigem Verbrauch und niedrigen Unterhaltskosten punkten können. Der 2.0 FSI bietet zwar gute Fahrleistungen, ist aber nicht sonderlich sparsam.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Touran Benziner.

Empfehlung Diesel

Die Auswahl an Dieselmotoren ist groß. Bis 2010 wurden Pumpe-Düse-Diesel mit 90 bis 170 PS (1.9 TDI, 2.0 TDI) verbaut. Sie laufen relativ laut, gelten aber als robust (vor allem die Varianten bis 105 PS) und lassen sich sparsam fahren. Bereits der Basismotor mit 90 PS reicht für das Mitschwimmen im Verkehr aus.

Ab 2010 wurden moderne Common-Rail-Motoren verbaut (1.6 TDI, 2.0 TDI). Deren Laufkultur ist deutlich besser. Allerdings muss bei Ihnen ein verpflichtendes Software-Update ("Schummel-Diesel") durchgeführt werden. Am besten passt der 2.0 TDI mit 140 PS. Diese Versionen sind oft auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden, häufig auch in Kombination mit Automatik (DSG). Die stärkeren 2.0 TDI mit 170 oder 177 PS gehen nochmals etwas freudvoller zu Werke, sind aber seltener zu finden. Im Alltag lassen sich alle TDI sparsam bewegen.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Touran Diesel.

Škoda Octavia II

Für viele genau die richtige Größe: Der Škoda Octavia © Skoda

Die zweite Generation des Škoda Octavia wurde von 2004 bis 2013 hergestellt und nutzte die technische Basis des VW Golf V. Im Zuge des Facelifts 2009 wurde unter anderem die Front verändert. Der Tscheche überzeugt als Kombi und als fünftürige Limousine mit einem auch für Erwachsene guten Platzangebot und seinem riesigen Kofferraum. Die langstreckentauglichen Sitze, die sichere Straßenlage, die einfache Bedienung und die ausgewogene Federung stellen gute Kaufargumente dar, nur die schlechte Übersicht nach hinten ist beim Rangieren problematisch.

Der Octavia II gilt als solides und langlebiges Fahrzeug, schneidet im TÜV Mängelreport aber leicht unterdurchschnittlich ab. Unter den oft hohen Laufleistungen leiden besonders die Federn und Dämpfer. Auch defekte Beleuchtungseinheiten und Ölverlust treten häufig auf. Bei der Zuverlässigkeit sieht es aber gut aus: In der ADAC Pannenstatistik landet der Škoda im oberen Mittelfeld.

  • Stärken: solide Verarbeitung, großzügiges Raumangebot, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, riesiger Kofferraum, sichere Fahreigenschaften, einfache Bedienung, bequeme Sitze, sparsame Dieselmotoren

  • Schwächen: mäßige Rundumsicht, umständlicher Klappmechanismus der Rückbank (Limousine), anfällige Steuerketten (1.2, 1.4 TSI), oft hoher Ölverbrauch (1.8, 2.0 TFSI/TSI), hohe Laufleistungen (Diesel)

  • Karosserievarianten: Limousine, Kombi (Combi)

Empfehlung Benziner

Die Auswahl an Benzinmotoren ist groß. Die Basis bildet der 1.4 mit 75 oder 80 PS – zu wenig Leistung für den Octavia. Der Motor wirkt kraftlos und müde, bereitet aber zumindest wenig Sorgen. Besser passt der 1.6 mit 102 PS.

Nochmals kräftiger sind die FSI-Motoren mit 115 oder 150 PS. Einen guten Kompromiss aus Leistung und Verbrauch liefern 1.2 TSI und 1.4 TSI. Der Haken: Diese Motoren haben anfällige Steuerketten, weshalb bei der Probefahrt auf Rasselgeräusche geachtet werden sollte. Im Zweifel lieber zu einem Auto greifen, bei dem die Steuerkette bereits ersetzt wurde. 1.8 TSI und 2.0 TFSI/TSI (RS) spurten richtig flott, neigen aber zu höherem Ölverbrauch. Den Ölstand sollte man hier stets im Auge behalten.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Škoda Octavia II Benziner.

Empfehlung Diesel

Die Auswahl an Dieselmotoren ist groß. Bis 2009 wurden Pumpe-Düse-Diesel mit 105 bis 170 PS (1.9 TDI, 2.0 TDI) verbaut. Diese laufen relativ laut, gelten aber als robust (vor allem die Variante mit 105 PS) und lassen sich sparsam fahren. Bereits der Basismotor mit 105 PS reicht für das Mitschwimmen im Verkehr völlig aus.

Ab 2009 wurden Common-Rail-Motoren verbaut (1.6 TDI, 2.0 TDI). Sie laufen deutlich geschmeidiger, brauchen aber ein verpflichtendes Software-Update ("Schummel-Diesel"), um die Stickoxidemissionen zu minimieren. Am besten passt der 2.0 TDI mit 140 PS. Die Common-Rail-Diesel sind oft auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden, häufig auch in Kombination mit Automatik (DSG). Seltener ist die flotte RS-Version mit 170 PS zu finden. Im Alltag lassen sich alle TDI sparsam bewegen.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten Skoda Octavia II Diesel.

VW Tiguan

VW Tiguan: Viele Gebrauchte auf dem Markt dank zehn Jahren Bauzeit © Volkswagen AG

2007 kam die erste Generation des VW Tiguan auf den Markt. Der SUV auf Basis des Golf wurde sehr lang gebaut (zehn Jahre) – entsprechend hoch ist die Anzahl an Gebrauchtwagen. Überzeugen kann der Tiguan mit viel Platz, tadelloser Verarbeitung und einfacher Bedienung. Wegen der bequemen Sitze und der guten Geräuschdämmung empfiehlt er sich auch als angenehmes Reiseauto.

Es gibt drei Ausstattungslinien: Trend & Fun bildet die schlichte Basis, die immerhin schon eine Klimaanlage, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und ein CD-Radio mitbringt. Track & Field hat eine weniger weit nach unten gezogene Frontschürze und dadurch einen wesentlich besseren Rampenwinkel. Für leichtes Gelände ist diese Version daher am besten gerüstet. Sports & Style ist eher auf Chic getrimmt und mit sportlichen Stoßfängern und größeren Alurädern eher für den Boulevard gedacht als für den Feldweg.

Für den Tiguan stehen Motoren von 122 bis 211 PS mit Schalt- und Automatikgetriebe (DSG) zur Verfügung. Die DSG-Versionen können beim Anfahren ruckeln. Bei den 1,4-TSI-Motoren bis Baujahr 2015 bereitet die Steuerkette oftmals Probleme, die sich über Rasselgeräusche aus dem Motorraum ankündigen. Ab 2015 wurden die Steuerketten durch einen wartungsarmen Zahnriemen ersetzt. Fahrzeuge, die viel mit Anhänger bewegt wurden, sollten besonders kritisch untersucht werden. Sehr empfehlenswert ist das adaptive Fahrwerk, das dem Auto in Komfortstellung zu sehr geschmeidigem Abrollen verhilft.

Im TÜV-Mängelreport schneidet der Tiguan I überdurchschnittlich oft mängelfrei ab. Die Achsaufhängung und Federung bereiten aber Probleme, erkennbar an Poltergeräuschen aus dem Fahrwerk. In der ADAC Pannenstatistik kommt der SUV der unteren Mittelklasse ab Baujahr 2010 auf überdurchschnittlich gute Werte. Ältere Exemplare liegen im Mittelfeld.

  • Stärken: gute Verarbeitung, großzügiges Raumangebot, zuverlässige Technik, wertstabil, sichere Fahreigenschaften, leiser Innenraum, hohe Anhängelast, bequeme Sitze, einfache Bedienung

  • Schwächen: hohe Kofferraum-Ladekante, ruckartiges Anfahren mit DSG, Probleme mit Federn und Fahrwerk, verschleißanfällige Steuerketten (1.4 TSI bis Bj. 2015), teilweise hoher Ölverbrauch (2.0 TSI)

  • Karosserievarianten: keine

Empfehlung Benziner

Alle Benziner sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung, teilweise sogar mit Turbolader und Kompressor (150, 160 PS). Die Basisversionen mit 122 und 125 PS sind ausschließlich mit Frontantrieb zu haben und treiben den SUV gerade noch ausreichend zügig an.

Die stärkeren Varianten mit 150 und 160 PS erreichen deutlich souveränere Fahrleistungen und brauchen kaum mehr Sprit. Zudem sind sie häufiger am Gebrauchtwagenmarkt zu finden als etwa die kräftigen und teureren Versionen mit 170 bis 211 PS. Die 2,0-TSI-Motoren neigen bisweilen zu hohem Ölverbrauch. Automatik und Allrad passen gut zum Tiguan. Wer jedoch ausschließlich in der Ebene und nie im Gelände unterwegs ist, für den sind Versionen mit Frontantrieb kein Nachteil.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Tiguan I Benziner.

Empfehlung Diesel

Für den Tiguan gibt es Dieselmotoren in verschiedenen Leistungsstufen. Alle Motoren sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung (Common-Rail). Die Basisversionen mit 110 PS ist ausschließlich mit Frontantrieb zu haben und treibt den SUV gerade noch ausreichend zügig an.

Die stärkeren Varianten mit 140 und 150 PS haben deutlich souveränere Fahrleistungen und brauchen kaum mehr Sprit. Zudem sind sie häufiger am Gebrauchtwagenmarkt zu finden als die noch kräftigeren 2.0 TDI mit 170 bis 184 PS. Der Topdiesel mit 184 PS ist immer an eine DSG-Automatik gekoppelt. Alle Versionen ab 170 PS haben serienmäßig Allradantrieb. Wer ausschließlich in der Ebene und nie im Gelände unterwegs ist, kann auch mit den frontgetriebenen Versionen gut leben.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW Tiguan Diesel.

VW T5

Nicht alle Motoren sind beim VW T5 empfehlenswert © Volkswagen Nutzfahrzeuge

Der VW Bus T5 wurde zwischen 2003 und 2015 hergestellt und 2009 gründlich überarbeitet. Als nobler Multivan ist der Bus schon fast zum Statussymbol aufgestiegen. Der komfortabel eingerichtete Innenraum bietet enorm viel Platz für fünf bis sieben Personen oder alternativ einen Schlafplatz für zwei Erwachsene, wenn die praktische Rückbank umgeklappt wird.

Beim Fahren fühlt sich der große VW fast wie ein Pkw an, wenn auch die etwas holprige Federung und die allgemeine Machart die Herkunft aus der Nutzfahrzeugabteilung von VW nicht leugnen können.

Die Bedienung ist einfach, die Sitzposition sehr hoch und angenehm aufrecht. Auf langen Strecken fühlt man sich im T5 sehr wohl, in der Innenstadt ist der Bus wegen seiner Abmessungen und der schlechten Sicht auf nahe Hindernisse aber kein ideales Fortbewegungsmittel. Spätestens die Langversion ist hier schlicht zu groß. 99 Prozent aller T5 fahren mit Dieselmotor.

In der ADAC Pannenstatistik landet der T5 im Mittelfeld, spätere Baujahre schneiden tendenziell besser ab als frühe. Im TÜV Report ist der Bus nicht gelistet.

  • Stärken: hervorragendes Platzangebot, bequeme Sitzposition, praktische Schiebetüren, sicheres Fahrwerk, einfache Bedienung, viele durchdachte Details, gut geeignet für Kindersitze, große Auswahl an Gebrauchtwagen

  • Schwächen: teils anfällige Motoren, lauter Innenraum, sehr hohes Gewicht, teuer, umständliche Sitzverstellung im Fond

  • Karosserievarianten: Kurz- und Langversion, Multivan, Caravelle, Campingversionen und viele mehr

Empfehlung Diesel

Die Einstiegsmotorisierungen bis 114 PS gelten als unkompliziert, treiben den schweren VW aber nur verhalten an. Im Alltag kommt man damit zwar klar, wirklich Spaß macht aber erst der kräftige Fünfzylinder 2.5 TDI.

Frühe Modelle leiden unter sich auflösenden Zylinderbeschichtungen, was hohe Reparaturkosten zur Folge haben kann. Der Biturbo-Diesel mit 180 PS (2.0 BiTDI) im Facelift-Modell sorgt wegen einer fehlerhaft konstruierten AGR-Einheit (Abgasrückführung) für teure Motorschäden und kann daher nicht empfohlen werden.

Der ADAC empfiehlt daher einen späten Fünfzylinder (ab Baujahr 2007) oder den 2.0 TDI mit 140 PS. Der 2.0 schiebt den Bus nachhaltig an und hat keine Schwachstellen. Wer ein Auto mit Automatik möchte, sollte ein Facelift-Modell mit dem robusteren DSG-Getriebe wählen anstatt eines mit der anfälligen Wandlerautomatik. Bei häufigem Anhängerbetrieb empfiehlt sich ein Modell mit dem Allradantrieb 4Motion.

Hier finden Sie weitere Infos zum gebrauchten VW T5.

Tipps für den Gebrauchtwagenkauf

Selbst wenn ein Modell in der ADAC Pannenstatistik als zuverlässig aufgeführt ist, können einzelne Exemplare einer Modellreihe in ihrer Zuverlässigkeit doch sehr unterschiedlich sein. Denn: Je älter das Fahrzeug ist, umso größer ist der Einfluss des Halters auf die Pannenanfälligkeit.

Deshalb gilt beim Kauf eines älteren Fahrzeugs ganz allgemein:

Und hier finden Sie alles zum Thema Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagenkauf: Diese Daten zum Auto gibt es kostenlos

Valide Daten zum Gebrauchtwagen können sowohl für den Käufer ein Stück Sicherheit bieten als auch dem Verkäufer dabei helfen, Vertrauen in sein Angebot zu schaffen – auch wenn sich aus Sicht des ADAC so Tachobetrug nicht zuverlässig aufdecken lässt.

Was viele nicht wissen: Sie müssen nicht zwangsläufig die kostenpflichtigen Services von privaten Anbietern nutzen. Folgende Daten zum eigenen Fahrzeug lassen sich auch kostenlos abrufen:

  • Kennzeichen

  • Hersteller, Modell, Fahrgestellnummer, Versionsbezeichnung

  • Schlüssel- und Typnummer

  • Datum der Erstzulassung und Zahl der Vorbesitzer, nächste Hauptuntersuchung

  • technische Daten wie Maße, Leer- und Gesamtgewicht, Achslasten, Bereifungsgröße

  • Anhängelast, Zahl der Sitzplätze, Kraftstoff, Hubraum (bei Verbrennern), Nennleistung, Höchstgeschwindigkeit, Stand-/Fahrgeräusch, Emissionsklasse, CO₂-Wert, für Steuerklasse wichtige Zusatzinformation, Nummer der Typgenehmigung und deren Datum (wichtig zur Beurteilung, ob ein Auto schon den neuen Bestimmungen zum Schutz des Kilometerstands gemäß EU 2017/1151 genügen muss)

  • Hinweise zu Wechsel-, Saison-, Oldtimer-, Elektro- oder grünem Kennzeichen

  • Halter- und Versicherungsdaten

  • Umschreibungen auf andere Halter

  • abgelesene Kilometerstände bei den jüngsten Hauptuntersuchungen und ob Prüfplakette zugeteilt wurde

Und so geht's:

1. Möglichkeit: Mit elektronischem Personalausweis
Wer über den Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion verfügt, kann für alle auf ihn zugelassenen Fahrzeuge einen mehrseitigen Datenauszug kostenlos vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) anfordern. Erforderlich sind dazu der Personalausweis und die Ausweis-App2. Das dauert nur wenige Minuten und wird Autoverkaufenden vom ADAC empfohlen. Denn damit zeigen sie, dass sie nichts zu verbergen haben. Kaufinteressierte sollten gezielt nach diesem Datenauszug fragen.

2. Möglichkeit: Anfrage an die Fahrzeug-System-Daten GmbH
Wem die Daten der letzten Hauptuntersuchungen, dort abgelesene Kilometerstände, Messwerte der Bremsenprüfung sowie dabei festgestellte Mängel und erteilte Hinweise genügen, kann bei der Fahrzeug-System-Daten GmbH (FSD) gemäß Paragraf 15 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) anfragen. Dazu die Anfrage in das Kontaktformular auf fsd-web.de* eintragen und Kopie/Scan des eigenen Personalausweises sowie von Zulassungsbescheinigung Teil 1 oder 2 des eigenen Autos beifügen. Per Brief ist die Anfrage zu richten an : Fahrzeug-System-Daten GmbH , Wintergartenstraße 4 , 01307 Dresden.

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Jochen Wieler
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