Das optimale Familienauto: Darauf kommt es an
Die Wahl des Familienautos will gut überlegt sein. Klar, viel Platz und Stauraum sind wichtig. Und sicher soll es sein. Doch worauf sollte man sonst noch achten, damit ein Auto familienfreundlich ist? Tipps des ADAC.
Große Auswahl an familienfreundlichen Modellen
Hochdachkombis und Schiebetüren weiterhin beliebt
Elektroautos bei Familien sind im Kommen
Bei der Anschaffung einer Familienkutsche stehen meist weniger Ästhetik und Fahrspaß im Vordergrund, sondern Sicherheit, Praktikabilität und Komfort. Daher sollten der Aufbau und die Ausstattung eines Autos vor dem Kauf besonders unter die Lupe genommen werden.
Der Kinderwagen muss mit
Fast jede Fahrzeugklasse bietet geeignete Modelle an, in die auch Kinderwagen passen. Da fällt es schwer, sich zu entscheiden. Deshalb hat der ADAC eine Auswahl an Fahrzeugen zusammengestellt, bei denen der Kinderwagentransport mühelos möglich ist, und stellt die besten Modelle pro Fahrzeugklasse vor.
Bestseller in der Kategorie Kleinbusse ist beispielsweise der VW Multivan. Als "Lademeister" gilt auch der VW Passat Variant, und im preisgünstigen Familienvan Dacia Jogger hat ein Kinderwagen ebenfalls gut Platz. Hier erfahren Sie, welche Autos sich noch für den Transport eines Kinderwagens eignen.
Drei Kindersitze auf der Rückbank
Ob Audi Q7, Citroën Berlingo, Renault Kangoo oder VW Touran: Viele Hersteller bieten Modelle an, bei denen drei Kindersitze nebeneinander Platz finden. Hier lesen Sie, welche Fahrzeugmodelle für drei Kindersitze auf der Rückbank auch noch unter anderen Aspekten attraktiv sind und zu welchem Testfazit die ADAC Experten kommen.
Modelle mit variablem Sitzsystem punkten
Die Anzahl der möglichen Fahrzeugsitze sollte schon beim Autokauf beachtet werden. Denn gerade bei Familien, die irgendwann – geplant oder ungeplant – aus mehr Kindern bestehen, ist es darüber hinaus wichtig, ob das Fahrzeug um weitere Sitze erweiterbar ist – bei Vans und großen SUVs beispielsweise.
Wenn Sitze ein- und ausgebaut werden können, sollte dies zudem keinen großen Kraftaufwand erfordern. Bei manchen Modellen gibt es eine verschiebbare Rückbank, die entweder den Kofferraum vergrößert oder die Beinfreiheit für die Kinder.
Autos mit Rückbank-Raumwunder
Auch Familien mit älteren Kindern, die keinen Kindersitz mehr benötigen, suchen nach einem geeigneten Fahrzeug. Deshalb bietet der ADAC eine Übersicht von 50 Fahrzeugen, die besonders viel Platz auf der Rückbank bieten.
Das Gute: Ein großzügiges Raumangebot ist keine Frage des Geldes. Günstige Modelle sind der Ford Focus und der Opel Grandland. So steht dem Familienurlaub nichts mehr im Weg.
7-Sitzer: Viel Platz für alle
Anders als bei den Autos mit Schiebetüren, kann sich das Angebot an Fahrzeugmodellen mit sieben Sitzen sehen lassen. Über 50 verschiedene Automodelle sind in Deutschland serienmäßig oder optional mit sieben Sitzen zu bekommen Darunter Vans, SUVs, Hochdachkombis, Kleinbusse und Geländewagen.
In der 7-Sitzer-Übersicht des ADAC ist beispielsweise der Renault Trafic ein attraktiver Bus. Er ist sogar mit acht Sitzen (optional mit neun Sitzen) ausgestattet.
SUVs für Familien
In der Klasse der SUVs ist die Preisspanne groß: Sie geht vom einigermaßen erschwinglichen Škoda Kodiaq bis hin zum sehr teuren Tesla Model X, für das mindestens 100.000 Euro bezahlt werden müssen. Bei den echten Geländewagen bietet vor allem Land Rover einige Modelle als 7-Sitzer an, wie etwa den Defender, Discovery oder Range Rover.
E-Autos für Familien
Auch auf dem Elektroautomarkt hat sich viel in Sachen familienfreundliche Autos getan. Mittlerweile gibt es einige Modelle, die ausreichend Platz und eine hohe Reichweite bieten, sodass man als Familie problemlos in Urlaub fahren kann.
Bei den familientauglichen Fahrzeugen findet man das SUV Audi Q4 e-tron, den Cupra Tavascan mit Schrägdach genau so wie den Hochdachkombi Peugeot e-Rifter. Ein günstiges Modell ist der Citröen ë-C4.
Welches Familienauto mit der höchsten Reichweite punkten kann, erfahren Sie bei der Modellübersicht der E-Autos für Familien.
Schiebetüren: Lieblinge der Kinder
Schiebetüren sind für Familienautos praktisch: Sie erleichtern das Ein- und Aussteigen, weil kleinere Kinder bequem ins Auto gesetzt werden können. Dennoch gibt es immer weniger Hersteller, die Fahrzeuge mit Schiebetüren anbieten. Wer aktuell ein neues Fahrzeug mit Schiebetüren sucht, findet nur noch 22 Modelle auf dem Markt. Interessierte bekommen hier preisgünstige Fahrzeuge wie den Toyota Proace City oder aber auch hochpreisige Modelle wie beispielsweise den VW T6.1 Multivan.
Familientauglich: Hochdachkombis
Pragmatisch veranlagte Familien lieben sie: Hochdachkombis. Sie bieten nicht nur viel Platz für eine große Familie, sondern auch für das Gepäck. Mit einem Hochdachkombi lässt sich also nicht nur der Alltag einfach managen, auch das Verreisen macht Spaß.
Besonders beliebte Modelle sind der Citroën Berlingo, VW Caddy, der Ford Tourneo oder auch der Renault Kangoo.
Das sollte ein Familienauto können
Das wichtigste Kriterium bei der Beurteilung der Familientauglichkeit ist die Sicherheitsausstattung. Deshalb sollten Sie darauf besonders achten:
Sicherheitssysteme wie Airbags, ABS und ESP (auch ESC genannt) sollten vorhanden sein.
Bei elektrischen Fensterhebern und Schiebedächern ist ein sensibler Einklemmschutz wichtig.
Die Fensterheber für die Sitzbank hinten sollten von der Fahrertür aus deaktivierbar sein.
Die Türen hinten müssen über eine Kindersicherung verfügen.
Hilfreich ist ein zusätzlicher Spiegel zur Beobachtung des Rücksitzraumes.
Abklappbare Kopfstützen-Hörnchen zum seitlichen Schutz von Kinderköpfen und zum Anlehnen (z.B. Renault, Volkswagen) sorgen für mehr Sicherheit und Komfort.
Familien-Vans unter 10.000 Euro
Im familienfreundlichen Rahmen sollten auch die Autokosten (Anschaffungspreis, Verbrauch, Fixkosten) bleiben. Die ADAC Auto-Experten haben 21 Familien-Vans ausgewählt, die auf dem Gebrauchtwagenmarkt zwischen 6000 und 10.000 Euro zu haben sind.
Für einen sechs Jahre alten Fiat 500L Urban 1.4 16V (Baujahr 2017) zahlt man zum Beispiel weniger als 9500 Euro und hat dafür ein Auto mit weniger als 100.000 Kilometern auf dem Tacho. Älter, aber deutlich günstiger ist der VW Golf Sportsvan 1.2 TSI BMT Trendline (2013). Für ihn zahlt man um die 6700 Euro. Allerdings sollten auch die monatlichen Gesamtkosten der Gebrauchten im Blick behalten werden.
Autos mit großem Kofferraum
Wer schon mal als Familie verreist ist, der weiß: Der Kofferraum ist oftmals viel zu schnell voll. Deshalb sollte man beim Kauf eines Fahrzeuges unbedingt darauf achten, ob der Kofferraum für die individuellen Ansprüche ausreicht.
Viel Platz bietet da beispielsweise der Ford S-Max (nur noch gebraucht), der Honda CR-V oder der Seat Leon Sportstourer. Aber nicht immer stimmen die Angaben der Hersteller. Der ADAC hat das Kofferraumvolumen im Autotest von 274 aktuellen Modellen überprüft – mit überraschenden Ergebnissen.
Bestplätze für den Familienhund
Wenn die Familie noch durch einen Vierbeiner ergänzt wird, muss das Auto weitere Ansprüche erfüllen. Der Kofferraum muss eine ausreichende Größe für die benötigte Transportbox haben und darf nicht vom Passagierraum getrennt sein. Ob Fiat Doblo, Peugeot Rifter, Mercedes E-Klasse oder Škoda Fabia Combi (nur noch gebraucht) – auch hier ist die Auswahl groß und für jeden Geschmack etwas dabei. Wir haben Modelle, die sich für den Hundetransport besonders gut eignen, für Sie zusammengestellt.
Weitere wichtige Kriterien bei der Beurteilung der Familientauglichkeit
Für die Tauglichkeit des Familienvehikels sprechen auch Details, die den Komfort erhöhen wie z.B. Beinfreiheit, Sitztiefe (sitzen die Sprösslinge trotz Kindersitz sehr tief, müssen sie sich strecken, um überhaupt aus dem Fenster gucken zu können), Halterungen für große Flaschen, viele Ablagen in den Türen, an den Sitzen, in der Mittelkonsole und gegebenenfalls im Fahrzeugboden oder auch integrierte Sonnenrollos.
Gerade auf langen Urlaubstouren muss im hinteren Teil des Wagens noch ein wenig Raum für Spiele, Bücher oder Plüschtiere vorhanden sein. Was Kindern hilft, sich bei langen Fahrten die Zeit zu vertreiben, sind Multimedia-Unterhaltungssysteme wie DVD-Player oder LCD-Bildschirme. Voraussetzung dafür ist aber eine Bordsteckdose zur Stromversorgung.
Multimedia-Systeme sollten fest mit dem Auto verbunden sein. Nachrüstlösungen können im Fahrgastraum herumfliegen und Verletzungen verursachen. Achtung: Verfügt das Auto über Aktiv-Kopfstützen, die sich im Falle eines Unfalls selbsttätig in optimale Position bringen, dürfen diese nicht mit Zusatzgewichten (etwa angebaute oder übergezogene Monitore) versehen werden, sonst wird die Schutzwirkung beeinträchtigt oder ganz aufgehoben. Unbedingt das Bordbuch des Autos beachten.
Die Ladekante sollte möglichst niedrig sein, sodass Kinderwagen, Gepäck und Großeinkäufe bequem ein- und ausgeladen werden können.
In den Kofferraum müssen nicht nur Kinderwagen, Großeinkäufe, ggf. die Hundebox für den Familienhund oder andere Alltagsgegenstände verstaut werden. Bei Urlaubsreisen mit der ganzen Familie fällt zudem viel Reisegepäck an, besonders wenn ein Campingplatz oder eine Ferienwohnung angesteuert wird.
Auch der Zuschnitt des Kofferraums ist wichtig. Hat ein Kombi zum Beispiel eine sehr schräge Heckklappe, sieht das zwar schick aus, schränkt aber das maximale Ladevolumen bis unters Dach erheblich ein.
Die Anzahl der Sitze ist zunächst einmal entscheidend. Gerade bei Familien mit mehreren Kindern ist überdies wichtig, ob das Fahrzeug um mehrere Sitze erweiterbar ist – bei Vans und großen SUVs beispielsweise. Und: Wenn Sitze ein- und ausgebaut werden können, sollte dies keinen großen Kraftaufwand erfordern.
Bei manchen Modellen gibt es eine verschiebbare Rückbank, die entweder den Kofferraum vergrößert oder die Beinfreiheit für die Kinder.
Wichtig sind nicht nur die Anzahl der Türen, sondern auch große, weit öffnende Türausschnitte für den bequemen Ein- und Ausstieg. Ebenfalls sehr praktisch: Schiebetüren.
An den hinteren Türen absolutes Muss: Kindersicherung. In manchen Fahrzeugen ist diese links bzw. rechts getrennt von der Fahrertür aus schaltbar. Die Heckklappe sollte so groß sein, dass bequemes Ein- und Ausladen möglich ist.
Sind Kinder an Bord, lassen Flecken im Fahrzeuginnenraum nicht lange auf sich warten. Das ist unvermeidlich. Daher sind strapazierfähige Materialien besonders hilfreich. Dazu zählen die im Vergleich zu Stoff leicht zu reinigenden Lederbezüge sowie abwaschbare Fußmatten und Oberflächen.