Marktübersicht 7-Sitzer: Mit Familie und Freunden unterwegs

Wer heute nach einem Auto mit mehr als fünf Sitzen sucht, wird überrascht sein wie vielfältig das Angebot an 7-Sitzern geworden ist. Die aktuelle ADAC Marktübersicht zeigt, welche Autos zu wem passen.
Gerade Familien können nie genug Sitze im eigenen Auto haben. Denn neben den eigenen Kindern müssen auch schnell mal deren Freunde, Verwandte oder die Teamkollegen der Junior-Fußballmannschaft mitfahren. Ein Fünfsitzer reicht da oft nicht aus.
Bis vor einigen Jahren konnten sich Interessenten für einen Siebensitzer nur bei den Vans oder Kleinbussen umschauen. Mittlerweile gibt es über 50 verschiedene Automodelle, die in Deutschland serienmäßig oder optional mit sieben Sitzen zu bekommen sind: Vans, SUVs, Hochdachkombis, Kleinbusse und Geländewagen. Und sogar eine Limousine, das Tesla Model S. Im günstigsten Fall ist ein neuer Siebensitzer bereits ab etwa 17.000 Euro (Dacia Jogger) zu haben.
Der ADAC hat eine Übersicht über die verschiedenen Modelle der 7-Sitzer zusammengestellt.
Kleinbusse: Als 7-Sitzer praktisch und bequem

Die idealen Fahrzeuge für den Transport von mehr als fünf Personen bleiben die Kleinbusse. Hier sind selbst in der hintersten Reihe bequeme Sitze vorhanden, auf denen in der Regel auch drei Erwachsene nebeneinander bequem Platz haben. Da steht dem Trip auch mit Freunden nichts im Weg. Dass die optische Erscheinung der meisten Kleinbusse eher an Baustelle als an Luxuslimousine erinnert, ist angesichts der praktischen Tugenden verschmerzbar. Außerdem gibt es mit der Mercedes V-Klasse sogar einen fast schon eleganten Kleinbus. Günstig ist der allerdings nicht, doch das gilt für die meisten Fahrzeuge dieser Größenklasse.
Größter Konkurrent ist dort der VW-Bus. Den König unter den Kleinbussen gibt es sogar in doppelter Ausführung: Als neuen VW T7 und als VW T6.1, der nach wie vor weitergebaut wird: Kein anderer Vertreter dieser Gattung verkauft sich so oft wie der Hannoveraner, weil er für viele Familien zum Statussymbol wurde. Aber: Mit guter Ausstattung ist er alles andere als ein Schnäppchen – und nur mit sehr einfacher Ausstattung für Normalverdiener halbwegs bezahlbar.
Einen ähnlichen Nutzwert bieten die baugleichen Konkurrenten aus dem Stellantis-Konzern Peugeot Traveller, Citroën Spacetourer, Opel Zafira, Fiat Ulysse und Toyota Proace Verso. Interessant: Nur Letzteren gibt es noch mit Verbrennungsmotoren, alle anderen ausschließlich mit Elektroantrieb. Bei der Anordnung der Sitze gibt es in der Regel vielfältige Möglichkeiten mit Einzelsitzen, Zweier- und Dreierbänken sowie in drei oder vier Sitzreihen angeordnet.
Vans: 7-Sitzer-Angebot nimmt ab

Die Modellvielfalt bei den Vans hat in den letzten Jahren abgenommen: Die Großraumlimousinen wurden Stück für Stück von den SUVs verdrängt. Trotzdem gibt es vor allem von europäischen Herstellern noch eine gewisse Auswahl: Einige der Vans sind zumindest optional auch mit sieben Sitzen erhältlich. Der sechste und der siebte Sitz sind in der Regel als dritte Sitzreihe ausgeführt und lassen sich zusammenklappen, wenn sie nicht benötigt werden. Das erweitert den Kofferraum deutlich, denn wenn die dritte Sitzreihe aufgeklappt ist, steht meist nur noch spärlich Stauvolumen zur Verfügung. Im Vergleich zu Hochdachkombis gibt es oft deutlich mehr Komfort – was der Kunde natürlich bezahlen muss. Van-Klassiker sind VW Touran und Renault Espace.
Hochdachkombis: Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis

Wenn es um das Verhältnis von Preis und Leistung geht, kommt an den Hochdachkombis keiner vorbei. Die eher rustikal gestalteten Autos bieten auf geringer Grundfläche sehr viel Platz und eignen sich durch die serienmäßigen Schiebetüren besonders für Familien mit kleinen Kindern. Sie glänzen mit hervorragenden Platzverhältnissen vor allem bei den zumeist verfügbaren Langversionen. Dann bieten sie auch bei voller Bestuhlung einen noch gut nutzbaren Kofferraum. Bei den Kurzversionen hat man hinter der dritten Sitzreihe allerdings fast keinen Stauraum mehr übrig. Die Auswahl bei den Hochdachkombis ist nur auf den ersten Blick groß, denn der Citroën e-Berlingo, der Peugeot e-Rifter, der Toyota Proace City Verso sowie der Opel Combo-e Life sind baugleich. Besonderheit: Nur den Toyota gibt es noch mit Verbrennungsmotor, alle anderen der baugleichen Stellantis-Modelle sind ausschließlich elektrisch unterwegs. VW Caddy und Ford Tourneo (ebenfalls baugleich) haben konventionelle Verbrennungsmotoren.
SUVs mit 7 Sitzen: Große Auswahl, wenig Platz

Bei dieser Fahrzeuggattung besteht derzeit die größte Auswahl an Siebensitzern. Die Hochbeiner sind seit Jahren voll im Trend. Die Modelle, die zumindest optional sieben Sitze bieten, entstammen häufig der oberen Mittelklasse und der Oberklasse – das merkt man spätestens an der Kasse. Der günstigste siebensitzige SUV ist der Škoda Kodiaq, der für knapp 34.000 Euro zu haben ist. Die meisten siebensitzigen SUVs sind aber deutlich teurer. Einen der teuersten Grundpreise hat das Tesla Model X, für den mindestens 141.000 Euro ausgegeben werden müssen.
Das Kofferraumvolumen schrumpft bei der Nutzung aller sieben Sitze allerdings erheblich. Viel Gepäck kann dann nicht mehr mitgenommen werden. Da die Platzverhältnisse in der dritten Sitzreihe ohnehin meist eher beengt sind, sollten längere Strecken mit sieben Personen an Bord eher die Ausnahme bleiben.
Große Geländewagen: Günstig und kultig

Wer sieben Personen regelmäßig über Stock und Stein transportieren muss, für den gibt es die klassischen Geländewagen. Überraschend viele gibt es zumindest optional als Siebensitzer. Mit dem SangYong Rexton steht sogar ein relativ günstiges Modell zur Verfügung. Dagegen richtig kultig ist der neue Landrover Defender. Als enorm robust gilt der Toyota Landcruiser.
Ähnlich wie bei den SUVs und Vans bleibt bei voll genutzten Sitzen allerdings kaum Kofferraumvolumen übrig. Vor dem Kauf sollte man bedenken, dass große Geländewagen selten zu den Sparkünstlern zählen und sich durchaus gern den ein oder anderen Schluck gönnen.
Fazit: Platz und Komfort haben ihren Preis
Wer sich dafür entscheidet, einen 7-Sitzer zu kaufen, hat durchaus die Qual der Wahl. Deshalb ist es wichtig, sich vorher genau zu überlegen, wozu und wie oft man alle Sitze nutzen wird. Wer also beispielsweise nur gelegentlich zu siebt im Auto sitzt, der findet auch bei einem SUV oder Van den richtigen Weggefährten. Bei der Nutzung als Siebensitzer bleibt in diesen Klassen dann allerdings kaum noch Kofferraumvolumen übrig.
Beim Preis gibt es zwischen neuen Siebensitzern riesige Unterschiede. Das günstigste Modell kommt wie so häufig von Dacia: Der Jogger ist in der einfachsten Ausstattung bereits für etwa 17.000 Euro zu bekommen. Dass es auch deutlich teurer geht, beweist der Range Rover: Über 149.000 Euro müssen für diese Wuchtbrumme ausgegeben werden. Das können sich wohl nur die wenigsten Familien leisten.
Tipps zum Kauf eines 7-Sitzers
Das Auto sollte nur so groß wie unbedingt nötig sein.
Kleinbusse kommen in der Regel nur für Käufer in Betracht, die regelmäßig mehr als fünf Personen transportieren.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten die Hochdachkombis.
Überprüfen Sie bei der Probefahrt, ob alle Familienmitglieder bequem sitzen können.
Probieren Sie bei der Probefahrt auch aus, wie viele Kindersitze korrekt im Auto verwendet werden können.
Schwere SUVs und Geländewagen bieten meist weniger Platz als große Vans, sind aber in Einkauf sowie Unterhalt deutlich teurer und belasten die Umwelt wegen höherem Kraftstoffkonsum meist mehr.
Fachliche Beratung: Maximilian Bauer, ADAC Technik Zentrum