In welches Auto passt der Kinderwagen? Die ADAC Marktübersicht
Schon die Wahl des richtigen Kinderwagens ist keine ganz leichte. Doch jetzt muss er auch noch ins Auto passen. Welche Modelle dafür infrage kommen, zeigt die aktuelle ADAC Marktübersicht.
Eltern-Grundausstattung: Der Kinderwagen muss auch im Auto mit
Nicht jedes Auto bietet ausreichend Stauraum
Ärgerlich: Oft fehlen hilfreiche Herstellerangaben
Bis Nachwuchs, Einkäufe und Taschen im Auto verfrachtet sind, kann es eine ganze Weile dauern. Und dann muss noch der Kinderwagen in den Kofferraum. Spätestens jetzt kommt der Stauraum vieler Pkw an seine Grenzen. Ein Buggy lässt sich vielleicht noch in einem Kleinwagen mit Schrägheck verstauen, aber üppigere Gefährte passen längst nicht überall hinein.
Plant man, sich ein neues Familienauto anzuschaffen, ist es deshalb sinnvoll, im Vorhinein zu wissen, ob und wie gut ein Kinderwagen in den Kofferraum verschiedener Pkw passt. Der ADAC hilft mit einer Übersicht, ein geeignetes Modell zu finden, das alle speziellen Kriterien erfüllt.
Kriterien für Kinderwagen-Transport
Welche Voraussetzungen muss ein Fahrzeug erfüllen, damit man problemlos einen Kinderwagen transportieren kann? Der ADAC hat vier Kriterien aufgestellt:
Innenraumbreite im Kofferraum: mindestens 95 Zentimeter
Höhe der Kofferraum-Öffnung: mindestens 62 Zentimeter
Kofferraumvolumen dachhoch: mindestens 600 Liter
Höhe Ladekante: höchstens 70 Zentimeter
Bei diesen Maßen sollten alle gängigen und auch größeren Kinderwagen Platz im Fahrzeug finden.
Übersicht: Kinderwagenfreundliche Autos
Die Modelle in der folgenden Übersicht erfüllen diese Kriterien. Es sind allerdings nur Fahrzeuge gelistet, die der ADAC in den letzten fünf Jahren im Rahmen des ADAC Autotests selbst ausgemessen hat, und die auf dem Markt als Neuwagen verfügbar sind. Natürlich gibt es noch weitere Autos, die zum Transport von Kinderwagen geeignet sind. Die Liste erhebt deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Kleinbusse: Typische Familientransporter
Kleinbusse bieten in der Regel riesige Kofferräume. Da passt dann neben dem Kinderwagen auch der Wocheneinkauf hinein. Der Bestseller VW Multivan kommt sogar auf fast drei Kubikmeter Stauvolumen, die sich durch Verschieben der Rückbank nochmals deutlich erweitern lassen.
Besonderheit bei den Alternativen Citroën Spacetourer und Opel Zafira: Sie sind nur noch rein elektrisch zu haben.
Klassische Kombis: Ein guter Kompromiss
Wer keinen Bus braucht, findet bei den klassischen Kombis ebenfalls geeignete Modelle. In dieser Karosserieform gibt es genügend Autos mit großen Kofferräumen, in denen ein Kinderwagen problemlos Platz findet – und das selbst im Kompaktwagenbereich mit entsprechendem Preisniveau.
Ein Beispiel ist der Ford Focus Turnier. Der Wagen der Golfklasse bietet ein überraschend großes Frachtabteil mit bis zu 710 Liter Stauvolumen, wenn der Kofferraum bis unters Dach beladen wird. Das ist sogar mehr als bei einem VW Passat Variant (675 Liter), der schon seit Jahrzehnten als "Lademeister" gilt.
Der König unter den Kombis, wenn es ums Ladevolumen geht, ist und bleibt das T-Modell der Mercedes E-Klasse. In dessen Kofferraum lassen sich 800 Liter verstauen – ein hervorragender Wert für einen Kombi. Eine E-Klasse will allerdings auch bezahlt werden.
Hochdachkombis: Konkurrenzlos praktisch
Wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht, liegen die verschiedenen Hochdachkombis weit vorne. Die in der unteren Mittelklasse angesiedelten Autos sind günstig zu haben – selbstverständlich muss dann auf allerhand Luxus verzichtet werden. Dafür sind sie konkurrenzlos praktisch.
Auf wenig Grundfläche bieten Hochdachkombis hohe Innenräume, oft mit vielen praktischen Fächern für diversen Kleinkram und sehr großen Ladebereichen. Je nach Ausstattung kann die Größe des Kofferraums stark variieren, beispielsweise schränkt eine dritte Sitzreihe das Volumen stark ein. Wird darauf verzichtet, stehen beispielsweise im Peugeot Rifter bis zu 1455 Liter Volumen zur Verfügung.
Vans: Weniger Platz, aber mehr Komfort
Zwar etwas kleinere Kofferräume, dafür aber mehr Komfort bieten die verschiedenen Vans. Mit bis zu 800 Litern Stauvolumen wie im Dacia Jogger sollte man auch in diese Autos die meisten Kinderwagen problemlos hineinbringen.
Auffällig ist, dass der Dacia zusammen mit dem VW Touran die einzigen Modelle dieser Klasse sind, die noch als Neuwagen zu bekommen sind. Die Hersteller setzen zunehmend auf SUVs, und auch bei Kundinnen und Kunden ist diese etwas sportlicher anmutende Bauform immer beliebter.
Ladungssicherung gilt auch für Kinderwagen
Wie jede Art von Ladung muss auch ein Kinderwagen im Kofferraum eines Fahrzeuges ordnungsgemäß gesichert sein. Die wichtigsten Tipps zur Ladung im Auto.
SUV: Oft stört die hohe Ladekante
Blickt man allerdings in die Liste, fällt auf, dass SUVs gar nicht so zahlreich vertreten sind, wie man aufgrund ihrer Verbreitung annehmen könnte. Die momentan so beliebten Modelle haben aber oftmals kleinere Kofferräume als die Kombis der gleichen Fahrzeugklasse. Zudem stört die häufig hohe Ladekante, über die der Kinderwagen zunächst gehoben werden muss.
Das SUV mit dem größten im ADAC Test vermessenen Kofferraum war der Peugeot 5008. Mit 830 Litern Kofferraumvolumen muss er sich vor den meisten Vans nicht verstecken. Doch wie bereits angedeutet, ist nicht nur das Volumen des Kofferraums für die Praktikabilität entscheidend, sondern auch die Ladekantenhöhe, die Innenbreite und die Höhe der Öffnung.
ADAC fordert genauere Herstellerangaben
Für Interessenten ist es oft schwierig, ein für sie passendes Auto zu finden. Der ADAC fordert daher von Automobilherstellern, dass sie realistische Angaben zur Größe der Kofferräume machen. Oftmals werden die Stauvolumen aus Marketinggründen besonders hoch angegeben. Neben dem Stauvolumen sollten auch die Maße (Länge, Höhe, Breite) der Kofferräume genannt werden.
Kauftipps: Kinderwagen-Autos
Vor dem Kauf eines für den Kinderwagentransport besonders gut geeigneten Autos sollten ein paar Punkte beachtet werden:
Das Auto sollte nur so groß wie unbedingt nötig sein, denn ein größeres Auto kostet meist auch mehr Geld und benötigt mehr Ressourcen.
Führen Sie eine großzügige Probefahrt durch. Achten Sie dabei auf alltagsnahe Situationen, fahren Sie gewohnte Strecken, fahren Sie zum Einkaufen und beladen Sie den Kofferraum.
Nehmen Sie den Kinderwagen mit zur Probefahrt.