Elektro-Kleinwagen: Welche Modelle es gibt – und welche gut sind
Elektro-Kleinwagen sind nicht nur für die Stadt gut geeignet: Einige Modelle taugen auch für längere Strecken. Welche Modelle gibt es? Und welche sind die besten? Marktübersicht aller E-Kleinwagen, Testergebnisse, Preise.
Diese Elektro-Kleinwagen gibt es auf dem deutschen Markt
Günstigstes Modell ist der Dacia Spring Electric
Testergebnisse: Das sind die besten E-Kleinwagen
Wer einen Kleinwagen als E-Auto sucht, hat noch nicht so viel Auswahl wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Und manche Elektro-Kleinwagen wie Mitsubishi i-MiEV, Seat Mii Electric, Škoda Citigo, BMW i3, der Smart Fortwo und jüngst auch der Honda e wurden sogar schon wieder vom Markt genommen. Dennoch gibt es ein passables Spektrum an Kleinstwagen und Kleinwagen mit unterschiedlichen Größen, Preisen und Reichweiten.
Große Batterie, große Reichweite
Grundsätzlich gilt hier wie bei allen Elektroautos: Je leistungsfähiger die Batterie, desto höher die Reichweite – und desto höher der Preis. Wer ein kleines E-Auto nur als Zweitwagen für die Stadt und zum Pendeln in die Arbeit braucht, dürfte nicht auf eine maximale Reichweite angewiesen sein und kann daher auch ein Modell mit kleiner Batterie zum günstigen Preis wählen. Bei einem Kleinwagen als Erstauto zählt die Reichweite aber sehr wohl, genau wie das Thema Schnelllademöglichkeit auf Langstrecken.
Elektro-Kleinstwagen – also eine Kategorie unter den Kleinwagen – haben wegen ihrer geringeren Grundfläche keinen Platz für üppige Batterien, sodass sie oft weniger Reichweite haben. Die Auswahl in dieser Kategorie beschränkt sich derzeit ohnehin auf Fiat 500e, e.Go e.wave X, Elaris Dyo und Renault Twingo.
Marktübersicht Elektro-Kleinwagen
In der folgenden Liste hat der ADAC alle auf dem deutschen Markt erhältlichen und bestellbaren Kleinst- und Kleinwagen mit Elektroantrieb zusammengetragen:
Alle Preise sind Grund- und Listenpreise, alle Daten Herstellerangaben. Ausstattungslinien werden nicht extra gelistet, aber verschiedene Batteriegrößen (falls vorhanden). Reichweiten und Verbrauchswerte sind von verschiedenen Faktoren wie Fahrprofil, Temperatur und Geschwindigkeit abhängig und können in der Praxis variieren. Die Liste können Sie nach Preis, Reichweite oder Batteriegröße sortieren, indem Sie auf die jeweilige Spaltenüberschrift klicken oder tippen.
Tipp: Im ADAC Neuwagenberater finden Sie noch ausführlichere technische Daten zu allen elektrisch angetriebenen Kleinwagenmodellen.
Bildergalerie: Alle Elektro-Kleinwagen
Kleine Elektroautos gibt es auch als SUV
SUVs müssen nicht immer groß und sperrig sein. Es gibt auch Kleinwagen als SUV – und sogar eine Hand voll elektrisch angetriebene Vertreter, wie die Liste zeigt. Der Vorteil ist der gleiche wie beim Mini-SUV mit Verbrennungsmotor: Man sitzt ein paar Zentimeter höher, kann bequem einsteigen und hat meist ein besseres Raumgefühl – auch wenn die zwar höhere, aber nicht viel längere SUV-Karosserie objektiv gemessen oft nicht mehr Platz bietet als ein konventioneller Elektro-Kleinwagen.
Elektro-Kleinwagen mit guter Reichweite
Die reichweitenstärksten Vertreter schaffen nach WLTP-Norm mehr als 400 Kilometer (siehe Tabelle), doch der eher theoretische Wert ist auf der Autobahn und im Winter nicht zu erreichen, dessen sollte man sich bewusst sein.
Diese Modelle kommen 2024/2025 neu
Angekündigt sind für 2024 ein elektrischer Ford Puma, der Fiat Panda und der R5 von Renault als Nachfolger des Zoe. 2025 sind weitere Fahrzeuge geplant: Volkswagen hat bereits einen Vorgeschmack auf den kommenden VW ID.2 (ab 2025) präsentiert, Cupra bringt etwas zeitversetzt dessen technischen Bruder Raval, und Renault will den R4 als Elektroauto neu auflegen.
Von Toyota soll ein derzeit noch "bZ small" genannter Kleinwagen kommen, Lancia plant ein Comeback mit dem elektrischen Ypsilon. Und auch der Nachfolger des eingestellten Nissan Micra wird elektrisch fahren. Der lang erwartete Sion von Sono Motors mit Solarzellen auf der gesamten Karosserie hat es leider nicht bis zur Serienproduktion geschafft.
Preis: Kleine E-Autos müssen nicht billig sein
Ist ein Kleinwagen preiswert? Wer die obige Liste anschaut, dürfte sich bei manchen Modellen verwundert die Augen reiben. Elektro-Kleinwagen mit hoher Reichweite sind nicht unter 30.000 Euro Listenpreis zu haben, weil die Antriebsbatterie einfach noch sehr teuer ist. Bei sehr günstigen Modellen muss man mit Abstrichen bei der Alltagstauglichkeit klarkommen. Zu bedenken ist: Die angegebene Normreichweite in der Tabelle ist nur unter besten Voraussetzungen zu schaffen. Die vom ADAC gemessenen Reichweiten liegen meist darunter.
Die besten und schlechtesten E-Kleinwagen
Wie haben die Elektro-Kleinwagen in ADAC Test insgesamt abgeschnitten? Grundsätzlich gut. Die meisten Modelle bewegen sich mit Testnoten zwischen 2,1 und 2,5 im empfehlenswerten Bereich. Nur zwei Fahrzeuge landen abgeschlagen auf den hintersten Rängen: Renault Twingo Electric und Dacia Spring Electric. Die Modelle aus dem Renault-Konzern haben Defizite bei Sicherheit und Assistenzsystemen und schwächeln bei der Reichweite.
Wie immer lohnt es sich aber, auf die einzelnen Stärken und Schwächen zu schauen. Im folgenden Ranking, das nach Notengruppen gegliedert ist, sind die Links zu den ausführlichen Testberichten mit allen technischen Angaben hinterlegt, die genau dazu Aufschluss geben:
Marke/Modell | Note im ADAC Autotest |
---|---|
2,1 | |
| 2,2 |
| 2,3 |
2,4 | |
2,5 | |
| 2,7 |
4,1 |
Fazit: Es gibt Modelle für jeden Anspruch
Bei den derzeitigen Elektro-Kleinwagen dürfte für jeden Anspruch etwas dabei sein. Der Klassiker Renault Zoe, der knuffige Fiat 500 oder der elektrische Opel Corsa liegen in der Käufergunst nicht ohne Grund weit oben. Zwar wird sich die Auswahl an kleinen E-Autos in den nächsten Jahren stetig verbessern, doch explosionsartig werden sich die kleinen Stromer nicht vermehren. Die Autobauer fokussieren sich nach wie vor eher auf größere, ertragreichere Elektromodelle.