Abarth 500e: Ganz schön frech, dieser Elektro-Fiat!
Vom elektrischen Fiat 500e gibt es einen dynamischen Ableger. Als Abarth 500e verwandelt sich der knuffige Stadtflitzer in einen PS-starken Sportler. So fährt sich das kleine Spaßmobil.
Abarth 500e mit 155-PS-Motor und 37,8-kWh-Batterie
Auch nach außen krawalliger Motorsound
Höherer Verbrauch und geringere Reichweite als Fiat 500e
Dass sich Fiats sportliche Schwestermarke Abarth den elektrischen 500er schnappt und nach ihrem Gusto überarbeitet, war ein logischer Schritt. 2023 war es dann soweit: Der erste elektrische Abarth erblickte das Licht der Welt! Die Version mit Verbrennungsmotor in Form des Abarth 595 und 695 ist inzwischen röhrende Geschichte.
Auch der elektrische Abarth 500e kann laut
Am lauten Auftritt hielten die Italiener beim elektrischen 500er aber fest! Manche mögen hier mit Kopfschütteln reagieren, andere den Daumen nach oben strecken. Mit viel technischem Aufwand installierten die Ingenieure einen wasserdichten Soundgenerator vor die Hinterachse, der bereits bei "Leerlauf" so viel Rabatz macht, dass man denkt, hier röchelt ein echter Verbrenner.
Auch während der Fahrt begleitet einen permanent das künstliche Motorengeräusch, in der Lautstärke und Frequenz abhängig von Beschleunigung und Geschwindigkeit. Irgendwie hat man den Eindruck, Abarth ist zwar stolz, sein erstes Batterieauto auf die Straße gebracht zu haben, will es sich aber gleichzeitig nicht mit der alten Benzinfraktion verscherzen. Immerhin: Der Computersound lässt sich, wenn auch sehr umständlich, in einem Untermenü im Instrumenten-Display wegklicken. Die Nachbarn werden es danken.
Bildergalerie: Abarth 500e
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Der Elektro-Abarth macht einen Heidenspaß
Es herrscht wieder Ruhe im kleinen Stromer, was den Fahrspaß nicht im Geringsten schmälert. Im Gegenteil, gerade die Kombination aus leisem Antrieb, tollem Handling und rasanter Beschleunigung ist ein besonderes emotionales Erlebnis. Der Abarth 500e geht dermaßen knackig ums Eck, lässt sich so präzise lenken und klebt durch seinen niedrigen Schwerpunkt gefühlt so gut am Asphalt, dass man gar nicht mehr aussteigen möchte.
Mehr Leistung, weniger Reichweite
Der Elektromotor im Abarth 500e leistet 114 kW/155 PS. Ihn, wie auch die restlichen Komponenten, haben die Entwickler aus dem Fiat 500e übernommen (hier hat der Motor 87 kW/118 PS), jedoch den höheren Anforderungen angepasst.
Im Boden steckt ebenso ein Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 37,8 kWh, die eine Reichweite von 265 Kilometern ermöglichen soll. Das sind fast 20 Prozent weniger als jene des normalen Fiat 500e und zeigt, dass mehr Leistung auch in der Elektromobilität grundsätzlich den Regeln der Physik folgt und einen höheren Verbrauch nach sich zieht. Anstelle von 13,8 nimmt sich der Abarth 17,1 kWh auf 100 Kilometer.
Doch für Abarth-Kundinnen und -Kunden – ein nicht unwesentlicher Prozentsatz sollen laut Hersteller Frauen sein – dürfte dies von untergeordneter Bedeutung sein. Ein Langstreckenauto ist der Fiat 500 ohnehin nicht. Sie genießen eher den sportiven Auftritt des starken Stadtstromers.
Erst recht, wenn er in Farben daherkommt, deren Namen nicht minder giftig sind als der Skorpion im Markenemblem. Wie wäre es mit Acid Green, Poison Blue oder Adrenalin Red? Zu Deutsch: Säure-Grün, Gift-Blau oder Adrenalin-Rot. Besonders gut steht dem Wagen das Acid Green, weil bei ihm die schwarzen Schriftzüge an Front und Heck sowie der "elektrische" Skorpion an der hinteren Flanke schön zur Geltung kommen.
Im Innenraum sieht es sportlicher aus
Entsprechend dem äußeren Auftritt (neue Frontschürze, Seitenschweller, Heckdiffusor und 18-Zoll-Räder) richteten die Designer auch den Innenraum des Abarth 500e ein. Hingucker sind zum Beispiel ein Dreispeichen-Sportlenkrad mit blauer 12-Uhr-Markierung und Integralsitze aus Textil und Technopren mit Skorpion-Prägung samt zweifarbigen Doppelnähten. Wer die Turismo-Ausstattung wählt, bekommt obendrein Edelstahl-Einstiegleisten, Alcantara am Armaturenbrett und Lenkrad sowie Pedalabdeckungen in Stahl und eine Fußstütze mit Skorpion-Emblem.
Das Cockpit selbst blieb unangetastet, einzig die Displays wurden anders konfiguriert, zumal der Abarth 500e neue Fahrmodi erhielt. Sie heißen Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track und unterscheiden sich jeweils in ihrer sportlichen Abstimmung.
Im Track-Modus sind alle Sinne auf scharf gestellt, bei maximaler Leistungsabgabe. Bei Street ist die Rekuperation am höchsten, damit ist One-Pedal-Driving möglich. Ähnlich ist es bei Turismo, nur stehen hier lediglich 100 kW/136 PS an Leistung zur Verfügung, das Fahrpedal reagiert moderater, und das Auto fühlt sich insgesamt komfortabler an.
Abarth 500e: Technische Daten, Preise
Die kleine Spaßgranate hat natürlich ihren Preis. Sie kostet als Limousine 37.990 Euro und als Cabrio 40.990 Euro.
Technische Daten (Herstellerangaben) | Abarth 500e (42 kWh) (ab 05/23) | Abarth 500e Cabrio (42 kWh) (ab 05/23) |
---|---|---|
Motorart | Elektro | Elektro |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 114 | 114 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 155 | 155 |
Drehmoment (Systemleistung) | 235 Nm | 235 Nm |
Antriebsart | Vorderrad | Vorderrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 7,0 s | 7,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 155 km/h | 155 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | 265 km | 255 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 0 g/km | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 17,2 kWh/100 km | 17,9 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | 42,2 | 42,2 |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | 37,8 | 37,8 |
Ladeleistung (kW) | AC:3,0-11,0 DC:85,0 | AC:3,0-11,0 DC:85,0 |
Kofferraumvolumen normal | 185 l | 185 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 550 l | 550 l |
Leergewicht (EU) | 1.410 kg | 1.435 kg |
Zuladung | 385 kg | 370 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 3.673 mm x 1.682 mm x 1.518 mm | 3.673 mm x 1.682 mm x 1.518 mm |
Grundpreis | 37.990 Euro | 40.990 Euro |
Text: Michael Specht/SP-X
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