Elektro-SUV DS 3 E-Tense: Der stärkere Motor steht ihm gut
DS, die Nobelmarke von Stellantis, hat Anfang 2023 den elektrischen Mini-SUV DS 3 E-Tense überarbeitet. Was kann das Elektroauto nun besser? Testfahrt, Daten, Preis, Infos zu Batterie und Reichweite plus ADAC Test des Vor-Facelift-Modells.
Der DS 3 E-Tense ist ein elektrischer Mini-SUV
DS verspricht mehr als 400 Kilometer Reichweite
Preis ab 40.440 Euro abzüglich Elektroauto-Förderprämie
Der Citroën DS ("die Göttin") von 1955 ist mit seinem avantgardistischen Auftritt und der Fülle von technischen Innovationen längst Legende. Seinen Status als Design- und Technikikone nutzte das französische Traditionsunternehmen Peugeot/Citroën (PSA) zur Gründung der Marke DS, die bis dahin Citroën-Modelle außen und vor allem innen veredelt hatte.
Längst bietet DS aber eigenständige Modelle an. Der mächtige, aber trotzdem elegante DS 7 machte im März 2018 den Anfang, im Mai 2019 trat der DS 3 noch mit dem Beinamen "Crossback" im Segment der beliebten Mini-SUV an und mittlerweile gibt es den DS 4 und den DS 9.
Der DS 3 Crossback E-Tense war als erster vollelektrischer SUV seit Februar 2020 im Handel. Konkurrenten sind zum Beispiel der Opel Mokka, der Hyundai Kona Elektro oder der Konzernbruder Peugeot e-2008. Anfang 2023 hat DS seinem 3er eine deutliche Auffrischung zukommen lassen und dabei konsequenterweise auch bei ihm das Crossback gestrichen.
Zum Modelljahr 2024 strukturiert die französische Marke die Ausstattungslinien des Kompaktmodells um und bietet nun die vier Komfortniveaus Bastille, Performance Line, Esprit de Voyage und Opera an. Die bisherigen Linien Performance Line+ und Rivoli entfallen. Außerdem ist der E-Tense wieder in der Basisversion Bastille ab 40.440 Euro zu haben. Zuvor konnte der Stromer nun mit einer höheren Ausstattungslinie ab 45.540 geordert werden.
Markanter Kühlergrill, schmale Lichter
Auf den ersten Blick ist der DS 3 mit seiner Länge von 4,12 Metern, den 17- oder 18-Zoll-Rädern und der großen Bodenfreiheit ein typisches Mini-SUV. Doch im Detail fanden die Designer eigenständige Lösungen. Äußerlich ist das Facelift an der Front mit frischem Kühlergrill, den geänderten LED-Scheinwerfern (optional mit Matrix-Technik) und Tagfahrlichtern in Form von senkrechten Strichen zu erkennen. Dazu gibt es Farben wie Seiden-Grau und Diva-Rot, letztere für satte 1300 Euro extra.
Die unsichtbaren Scheibenrahmen, markante Haifischflossen an der Seite und vor allem die serienmäßig versenkten Türgriffe sind geblieben. Das Prinzip: Die Griffe klappen zum Öffnen automatisch aus, sobald sich der Fahrer in einem Umkreis von 1,5 Metern befindet. Steigt er ein oder entfernt er sich vom Fahrzeug, fahren sie wieder ein und der DS 3 schließt ab.
Als Premiummarke setzt DS auf Individualisierung: Diverse Felgen, sieben Karosseriefarben sowie zwei Dachfarben stehen beim Außendesign zur Auswahl, diverse Innenraumwelten – "DS Inspirationen" genannt – komplettieren die Auswahl.
Hochwertige Materialien im Innenraum
Innendrin gibt es ein neues Lenkrad mit logischerer Aufteilung der Bedientasten. Das Infotainment-System wird grundsätzlich über einen 10,3 Zoll großen Touchscreen gesteuert. Für die vernetzte Navigation und die Spracherkennung hat DS das schon aus dem DS 4 bekannte Iris-System installiert. Damit können der zentrale Bildschirm und die sieben Zoll große Instrumententafel und das Head-up-Display (mit Plastikscheibe) nach den Vorstellungen des Fahrenden formatiert werden. Apple CarPlay und Android Auto funktionieren jetzt auch ohne Kabel.
Serienstandard sind unter anderem die automatische Notbremsung bis 85 km/h, der Spurhalteassistent mit Spurhaltewarnung und eine intelligente Geschwindigkeitsanpassung. Weitere Assistenten gibt es gegen Aufpreis.
DS versteht sich als von der Haute Couture inspirierte Marke. Das ist auch nach dem Facelift im Innenraum unschwer zu erkennen. Je nach Ausstattungsstufe finden sich am Armaturenbrett etwa Nappa-Leder und Perlenstickereien, Alcantara oder Stoffe in Perruzi-Bronze. Die Raute wird als typisches DS-Stilelement auch im Interieur eingesetzt. Das sieht vielleicht gut aus, ist aber nicht unbedingt ein Musterbeispiel für gute Ergonomie – etwa bei den im Mitteltunnel untergebrachten Tasten für die Fensterheber.
Im Fond des DS 3 ist nur wenig Platz
In der ersten Reihe fällt das Raumangebot des DS 3 unverändert ordentlich aus, hier limitiert die Beinfreiheit die Insassengröße auf rund 1,95 Meter. Sind die Vordersitze für 1,85 Meter große Personen eingestellt, reicht die Beinfreiheit hinten lediglich für etwa 1,75 Meter große Mitreisende. Das Raumgefühl ist im Fond recht beengt, maßgeblich verantwortlich dafür sind die schmalen und nach vorn kleiner werdenden Seitenfenster, die hohe Seitenlinie sowie die direkt neben dem Kopf befindliche C-Säule.
156 PS: Elektromotor mit mehr Leistung
Angetrieben wurde der DS 3 Crossback E-Tense von einem Elektromotor mit 136 PS. Das Aggregat sorgte in der Stadt und über Land für ordentlichen Vortrieb, oberhalb von 100 km/h flaute die Beschleunigung allerdings spürbar ab – bei abgeregelten 150 km/h war für das über 1,5 Tonnen schwere Elektrofahrzeug ohnehin Schluss.
Mit dem Facelift ging eine kleine Verstärkung einher. Der DS 3 E-Tense war das erste Modell aus dem Stellantis-Konzern mit neuem E-Antrieb, der nach und nach aufs komplette Stromer-Sortiment ausgerollt wird. Die in Frankreich entwickelte und gebaute E-Maschine leistet jetzt 15 kW/20 PS mehr als bisher.
Drehmoment und Fahrleistungen bleiben weitestgehend gleich. Weil die Kapazität des ebenfalls in Frankreich gebauten Akkus bei gleichem Format um vier auf jetzt 54 Kilowattstunden (kWh) gestiegen ist, von denen 51 kWh nutzbar sind, kommt der Kompakt-Crossover deutlich weiter. Rund 400 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm verspricht DS. Bisher waren es 340 Kilometer laut Norm und wegen des Testverbrauchs von 20,5 kWh je 100 Kilometer 270 "echte" Kilometer im ADAC Ecotest. Zumindest bei Wohlfühltemperatur. Im Winter und auf der Autobahn konnte man davon noch reichlich Kilometer abziehen.
Bei ersten Testfahrten im Stadtverkehr, außerorts und auf einem kurzen Autobahnabschnitt verbrauchte der überarbeitete Franzose laut Bordcomputer rund 17 kWh pro 100 Kilometer. Bedeutet: Rund 300 Kilometer am Stück sind jetzt bei elektrogemäßer Fahrweise und Temperaturen um die 20 Grad mit dem zu 80 Prozent aus Nickel und zu je zehn Prozent aus Mangan und Kobalt bestehenden Stromspenders problemlos drin.
Und: Die Stärkungskur ist zu spüren. Nicht dramatisch, aber speziell im Fahrmodus Eco doch recht deutlich. Der E-Tense entwickelt seine Leistung entspannter, wirkt nicht mehr so abgeschnürt wie zuvor. Das macht es leichter, nicht auf Normal oder Sport umzuschalten. In Kombination mit der um bis zu sieben Prozent verbesserten Aerodynamik bringt das im Alltagsbetrieb mehr Kilometer pro Ladung.
DS 3 E-Tense: handlich und komfortabel
Der Fahreindruck war und ist rundweg positiv. Die Federung bügelt Schlaglöcher glatt und scheut auch keine Feldwege mit steinigem Untergrund. Das Auto fühlt sich zudem insgesamt sehr handlich an, was in der Stadt Vorteile bringt. Welliger Straßenbelag und abgesenkte Kanaldeckel werden zufriedenstellend gemeistert, wenn auch die Wankbewegungen durchaus ausgeprägt sind. Kopfsteinpflaster ist deutlich wahrnehmbar, die Vibrationen sind jedoch gut dämpft. Beim Überfahren von Temposchwellen merkt man das gute Schluckvermögen des Fahrwerks, hier wirkt sich zudem die eher weich gedämpfte Hinterachse positiv aus.
Für Bergabfahrten lässt sich der Rekuperationsmodus am Automatikhebel (B) vorwählen. Im normalen (D-)Modus geht der E-Tense immer wieder ins Segeln über, ohne zu bremsen und zu rekuperieren. Die Wärmepumpe soll Energie für bis zu 50 Kilometer Reichweite pro Akkuladung einsparen können.
Durchschnitt: Der Kofferraum
Die jetzt 54-kWh-starke Lithium-Ionen-Batterie ist nach wie vor im Unterboden untergebracht. Allerdings nicht als einzelner Block, sondern kreuzförmig angeordnet, in mehreren Teilen. Die erste Reihe von Akkuzellen befindet sich unter den Vordersitzen, unter der Rückbank gibt es zwei Reihen, eine vierte Reihe von Zellmodulen ist quasi im Kardantunnel untergebracht. Effekt: Das Kofferraumvolumen der Elektro-Version ist nur minimal kleiner als bei den konventionellen Antrieben.
Unter der Kofferraumabdeckung fasst der Gepäckraum
vom ADAC gemessene 250 Liter. Entfernt man die Abdeckung und nutzt den Stauraum
bis zum Dach, erweitert sich das Volumen auf 330 Liter. Alternativ
kann man im Kofferraum bis zu fünf Getränkekisten unterbringen. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen
sind bis zu 955 Liter Volumen verfügbar.
So fährt die Verbrenner-Version des DS 3
Mit dem außergewöhnlich gestylten DS 3 treten die Franzosen gegen Audi Q2 und Mini Countryman an.
Testfahrt im Kompakt-SUV DS 3.
Elektroauto mit 100 kW Ladeleistung
Das vollständige Nachladen der Batterie gelingt laut DS an einer Wallbox mit elf kW innerhalb von fünf Stunden, an einer entsprechenden DC-Schnellladestation mit maximal 100 kW ist die Batterie theoretisch innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen. In der Praxis lässt sich diese Zeit aber nicht immer realisieren, weil die Ladeleistung nach einer kurzen Hochphase deutlich absinkt.
Pariser Mode-Flair auf 17 oder 18 Zoll großen Rädern gibt es bei DS absolut nicht zum Spartarif. Erschreckend hohe 45.540 Euro abzüglich der Innovations-Prämie musste man ursprünglich für den DS 3 Crossback E-Tense ausgeben, weil die Einstiegsversionen Bastille und Performance Line nicht konfigurierbar waren. Seit Oktober 2024 sind sie wieder im Angebot, was den Basispreis auf sozialverträglichere 40.440 Euro reduziert. Für ein Fahrzeug dieser Klasse ist aber auch das noch ganz schön viel Geld. Schon deshalb werden die Verkaufszahlen auch nach dem Facelift nicht gerade explodieren.
DS 3 E-Tense: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | DS Automobiles DS 3 E-Tense Rivoli (01/23 - 11/23) |
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Motorart | Elektro |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 115 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 156 |
Drehmoment (Systemleistung) | 260 Nm |
Antriebsart | Vorderrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 9,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 150 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | 404 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 15,4 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | 54,0 |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | 51,0 |
Ladeleistung (kW) | AC:1,8-11,0 DC:100,0 |
Kofferraumvolumen normal | 350 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.050 l |
Leergewicht (EU) | 1.550 kg |
Zuladung | 458 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 4.118 mm x 1.791 mm x 1.534 mm |
Grundpreis | 45.740 Euro |
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Text mit Material von SP-X.