DS 3 E-Tense: Testfahrt mit modischen Elektro-Beats
Der elektrische DS 3 E-Tense setzt vor allem auf modische Gestaltung. Kein Wunder, dass die Franzosen immer wieder an der Ausstattung herumdoktern. Testfahrt, Daten, Preis, Infos zu Batterie und Reichweite plus ADAC Test des Vor-Facelift-Modells.
Der DS 3 E-Tense ist ein elektrisches Mini-SUV
DS verspricht rund 400 Kilometer Reichweite
Preis: ab 41.500 Euro in der Version Pallas
Der Citroën DS ("die Göttin") von 1955 ist mit seinem avantgardistischen Auftritt und der Fülle von technischen Innovationen längst Legende. Seinen Status als Design- und Technikikone nutzte das französische Traditionsunternehmen Peugeot/Citroën (PSA) zur Gründung der Marke DS, die bis dahin Citroën-Modelle außen und vor allem innen veredelt hatte.
Längst bietet DS aber eigenständige Modelle an: die große DS 7 Limousine mit Plug-in-Hybrid, den neben dem DS 3 ebenfalls volksnahen DS 4 und demnächst auch einen staatstragenden DS 9.
Anfang 2023 hat DS seinem 3er erstmals eine Auffrischung zukommen lassen und dabei konsequenterweise das Crossback gestrichen. Zum Modelljahr 2025 strukturierte die französische Marke zum wiederholten Mal die Ausstattungslinien des Kompaktmodells um und bietet nun die zwei Komfortniveaus Pallas und Étoile, die durch mehrere Ausstattungspakete aufgewertet werden können.
Überlebt hat die Straffung des Angebots auch die Kollektion Antoine de Saint Exupéry unter anderem mit einer Innenausstattung aus Nappaleder in der Farbe Criollo Brown. Die Basisversion Pallas ist ab 41.5000 Euro zu haben.
Markanter Kühlergrill, schmale Lichter

Auf den ersten Blick ist der DS 3 mit seiner Länge von 4,12 Metern, den 17- oder 18-Zoll-Rädern und der großen Bodenfreiheit ein typisches Mini-SUV. Doch im Detail fanden die Designer viele eigenständige Lösungen. Untrügliches Erkennungszeichen der Marke sind die Tagfahrlichter in Form von senkrechten Strichen. Dazu gibt es extravagante Farben wie Kristall-Grau oder Diva-Rot, Letztere für satte 1300 Euro extra.
Die unsichtbaren Scheibenrahmen, markante Haifischflossen an der Seite und vor allem die serienmäßig versenkten Türgriffe haben sich bis heute behauptet. Die Griffe klappen zum Öffnen automatisch aus, sobald sich der Fahrer in einem Umkreis von 1,5 Metern befindet. Steigt er ein oder entfernt er sich vom Fahrzeug, fahren sie wieder ein und der DS 3 schließt ab. Bei dem Debüt des DS 3 war die Welt ob dieser Details schwer beeindruckt.
Hochwertige Materialien im Innenraum

Als Premiummarke mit modischem Anspruch setzt DS auf Individualisierung: Diverse Felgen, sechs Karosseriefarben sowie die Dachfarbe Perla-Nera Schwarz stehen beim Außendesign zur Auswahl, der Innenraum kann ganz nach persönlichem Geschmack etwa mit Perruzi-Stoffen und Sitzbezügen aus genarbtem Leder oder Alcantara konfiguriert werden.
Aber der DS 3 kann auch Technik. Innendrin gibt es seit dem Facelift ein Lenkrad mit einer logischeren Aufteilung der Bedientasten. Das Infotainment-System wird grundsätzlich über einen 10,3 Zoll großen Touchscreen gesteuert. Wer das Paket Tech ordert, bekommt das Infotainmentsystem DS IRIS mit integriertem Sprachassistenten ChatGPT, das Surroundview-System Vision 360 mit Digitalkameras vorne und hinten, eine Ladeschale für kabelloses Aufladen von Smartphones sowie einen zusätzlichen USB-Anschluss.
Das Paket Total Tech bringt noch die Assistenzsysteme für teilautonomes Fahren, das Head-up-Display, die Scheinwerfer DS Matrix LED Vision und die Ladeschale für kabelloses Aufladen von Smartphones mit. Und das Paket Range besteht aus der Wärmepumpe und einem 11-kW-Ladesystem.
DS versteht sich als von der Haute Couture inspirierte Marke. Das ist auch im Innenraum unschwer zu erkennen. Die Raute wird als typisches DS-Stilelement auch im Interieur eingesetzt. Das sieht vielleicht gut aus, ist aber nicht unbedingt ein Musterbeispiel für gute Ergonomie – etwa bei den im Mitteltunnel untergebrachten Tasten für die Fensterheber.
Im Fond des DS 3 ist nur wenig Platz
Seit dem ersten ADAC Autotest weiß man: In der ersten Reihe fällt das Raumangebot des DS 3 ordentlich aus, hier limitiert die Beinfreiheit die Insassengröße auf rund 1,95 Meter. Sind die Vordersitze für 1,85 Meter große Personen eingestellt, reicht die Beinfreiheit hinten lediglich für etwa 1,75 Meter große Mitreisende. Das Raumgefühl ist im Fond recht beengt, maßgeblich verantwortlich dafür sind die schmalen und nach vorn kleiner werdenden Seitenfenster, die hohe Seitenlinie sowie die direkt neben dem Kopf befindliche C-Säule.
E-Antrieb mit 300 km Reichweite
Angetrieben wurde der DS 3 Crossback E-Tense anfangs von einem Elektromotor mit 136 PS. Das Aggregat sorgte in der Stadt und über Land für ordentlichen Vortrieb, oberhalb von 100 km/h flaute die Beschleunigung allerdings spürbar ab – bei abgeregelten 150 km/h war für das über 1,5 Tonnen schwere Elektrofahrzeug ohnehin Schluss.
Mit dem letzten Facelift ging eine Verstärkung einher. Die in Frankreich entwickelte und gebaute E-Maschine leistet aktuell 115 kW/156 PS. Der Akku bietet 54 Kilowattstunden (kWh) an Energievorrat, von denen 51 kWh nutzbar sind. Rund 400 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm verspricht DS aktuell. Bei Testfahrten im Stadtverkehr, außerorts und auf einem kurzen Autobahnabschnitt verbrauchte der Franzose laut Bordcomputer rund 17 kWh pro 100 Kilometer. Bedeutet: Rund 300 Kilometer am Stück sind problemlos drin.
Im Alltag handlich und komfortabel
Der Fahreindruck ist rundweg positiv. Die Federung bügelt Schlaglöcher glatt und scheut auch keine Feldwege mit steinigem Untergrund. Das Auto fühlt sich zudem insgesamt sehr handlich an. Welliger Straßenbelag und abgesenkte Kanaldeckel werden zufriedenstellend gemeistert, wenn auch die Wankbewegungen durchaus ausgeprägt sind.
Kopfsteinpflaster ist deutlich wahrnehmbar, die Vibrationen sind jedoch gut dämpft. Beim Überfahren von Temposchwellen merkt man das gute Schluckvermögen des Fahrwerks, hier wirkt sich zudem die eher weich gedämpfte Hinterachse positiv aus.
Für Bergabfahrten lässt sich der Rekuperationsmodus am Automatikhebel (B) vorwählen. Im normalen (D-)Modus geht der E-Tense immer wieder ins Segeln über, ohne zu bremsen und zu rekuperieren.
Durchschnitt: Der Kofferraum
Die 54 kWh starke Lithium-Ionen-Batterie ist wie üblich im Unterboden untergebracht. Allerdings nicht als einzelner Block, sondern kreuzförmig angeordnet, in mehreren Teilen. Die erste Reihe von Akkuzellen befindet sich unter den Vordersitzen, unter der Rückbank gibt es zwei Reihen, eine vierte Reihe von Zellmodulen ist quasi im Kardantunnel untergebracht. Effekt: Das Kofferraumvolumen der Elektro-Version ist nur minimal kleiner als bei den konventionellen Antrieben.
Unter der Kofferraumabdeckung fasst der Gepäckraum vom ADAC gemessene 250 Liter. Entfernt man die Abdeckung und nutzt den Stauraum bis zum Dach, erweitert sich das Volumen auf 330 Liter. Alternativ kann man im Kofferraum bis zu fünf Getränkekisten unterbringen. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 955 Liter Volumen verfügbar.
So fährt die Verbrenner-Version des DS 3
Mit dem außergewöhnlich gestylten DS 3 treten die Franzosen gegen Audi Q2 und Mini Countryman an.
Testfahrt im Kompakt-SUV DS 3.
Mäßige 100 kW Ladeleistung
Das vollständige Nachladen der Batterie gelingt laut DS an einer Wallbox mit elf kW innerhalb von fünf Stunden, an einer entsprechenden DC-Schnellladestation mit maximal 100 kW ist die Batterie theoretisch innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen. In der Praxis lässt sich diese Zeit aber nicht immer realisieren, weil die Ladeleistung nach einer kurzen Hochphase deutlich absinkt.
Das Pariser Mode-Flair gibt es nicht zum Spartarif. Schon der Basispreis eines DS 3 E-Tense liegt bei 41.500 Euro. Und wer im Konfigurator fleißig Extras ankreuzt, landet beim DS 3 Étoile E-Tense schnell bei deutlich über 50.000 Euro.
DS 3 E-Tense: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | DS Automobiles DS 3 E-Tense Pallas (ab 09/24) |
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Motorart | Elektro |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 115 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 156 |
Drehmoment (Systemleistung) | 260 Nm |
Antriebsart | Vorderrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 9,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 150 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | 400 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 15,5 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | 54,0 |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | 51,0 |
Ladeleistung (kW) | AC:1,8-11,0 DC:100,0 |
Kofferraumvolumen normal | 350 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.050 l |
Leergewicht (EU) | 1.646 kg |
Zuladung | 362 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 4.118 mm x 1.791 mm x 1.534 mm |
Grundpreis | 41.500 Euro |
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Text mit Material von SP-X.