Renault Twingo E-Tech: Wiedergeburt des Kult-Kleinstwagens

Frontansicht einer stehenden Renault Twingo E-Tech Studie
Mit viel Retro-Charme möchte Renault den ersten Twingo als Elektroauto zurückholen. Die Studie verspricht viele Parallelen© Renault

Renault hat auf dem Pariser Autosalon 2024 einen Ausblick auf den kommenden E-Twingo gegeben, zum Brüsseler Autosalons 2025 schärfen die Franzosen nach. Der Kleinstwagen setzt auf Retrodesign und soll ab 2026 zum Kampfpreis auf den Markt kommen.

  • Retro-Design im Ur-Twingo-Stil

  • Serienversion ab 2026

  • Preis soll bei unter 20.000 Euro starten

Nur die wenigsten Menschen verbinden hierzulande rein gar nichts mit dem Renault Twingo. Für die einen ist er ein praktischer Zweitwagen, für die anderen war er das erste Auto nach dem Führerschein. Der Twingo ist Kult!

Das gilt vor allem für die erste Generation, die 1992 auf den Markt kam und bis 2007 gebaut wurde. Die charakteristischen Lufteinlässe auf der Haube und die aufgeklebten Augenbrauen, die mancher Twingo verpasst bekam, sind vielen von uns bis heute im Gedächtnis geblieben.

Das weiß auch Renault, und aus diesem Grund wird die nächste Generation des Kleinwagens diese Retro-Elemente wieder aufnehmen.

Retro-Design bringt den Twingo I zurück

Heckansicht einer fahrenden Renault Twingo E-Tech Studie
Auch die Schokoladenseite der Twingo-Studie erinnert an den Urahn© Renault

Huch, den kenne ich doch? Das werden sich viele fragen, die das Concept-Car das erste Mal zu Gesicht bekommen. Kurze Haube mit drei Ausbuchtungen, angedeutete große Rundscheinwerfer – das bekannte Rezept stammt vom ersten Twingo. Die früheren Lufteinlässe für den Motor beherbergen nun aber Displays, die den Ladestand anzeigen sollen. Das macht den Ausblick auf den Elektroknirps überaus sympathisch, kennen wir so aber auch schon vom neuen Renault 5.

An der Seite zieht sich der Retro-Charme weiter. Die typischen halbrunden Türgriffe der ersten Generation hat auch die Studie. Am Heck zitiert der Knick die Generationen eins und zwei. Außerdem übernehmen die angedeuteten Rückleuchten das Design der Front.

Update der Studie 2025

Renault hat die Studie zu Beginn des Jahres 2025 noch einmal feingeschliffen und zeigt im Zuge des Brüsseler Autosalons erstmals den Innenraum. Wie das Äußere bereits vermuten lässt, geht es im Innenraum quirlig zu.

Neben einem verspielten Sternenmuster auf den Sitzen zeichnet ihn das Pillen-förmige Armaturenbrett aus, das ein bisschen an den Smart #1 erinnert. Es beherbergt ein sieben Zoll Kombiinstrument und einen 10,1 Zoll großen Infotainment-Bildschirm. Das Lenkrad ist aus aktuellen Renault-Modelle bekannt, ebenso der Wahlhebel für die Fahrstufen dahinter.

Blickt man auf die Karosserie der Twingo-Studie fallen neue Detailänderungen auf. Die Rückleuchten erhalten nun kleine quadratische Module, die wohl in der Serienversion die einzelnen Leuchtelemente wie Blinker oder Bremslicht sein sollen. Auch an der Tür modifizieren die Designer die Griffe und entschärfen sie etwas.

Die angedeuteten Stoßfänger sind nun quadratisch angelegt, ihr Aufbau besteht aus 3-D-gedrucktem Kunststoff. Beim Außenspiegel wurde ein kleines Fenster ergänzt, außerdem wurden die Radhausverbreiterungen verkleinert, was den Twingo weniger breit wirken lässt.

Serienversion: Wie viel Optik bleibt übrig?

Fahrzeugstudien schaffen es meist nur stark abgewandelt und optisch entschärft in die Serie. Renault hat aber bereits mit dem R5 bewiesen, wie nah ein Serienmodell an der davor vorgestellten Designstudie bleiben kann. Von daher darf man hoffen, dass die Franzosen diesen Weg auch beim kommenden Twingo gehen werden.

Eines ist schon mal sicher: In der Serienversion kommen selbstverständlich echte Scheinwerfer zum Einsatz, die angedeuteten Leuchten der Studie könnten aber als Tagfahrlicht übernommen werden. Gleiches gilt für die Rücklichter.

Preis des Twingo E-Tech unter 20.000 Euro

Renault plant, den neuen Twingo 2026 auf den Markt zur bringen. Die Preise sollen unter 20.000 Euro starten, womit der Franzose eine echte preisliche Alternative zum Dacia Spring oder dem Leapmotor T03 werden könnte.

Da Renault den Twingo auf die CMF-EV-Plattform stellt, die mittlerweile in AmpR Small umgetauft wurde, wäre ein bis zu 40 kWh großer Akku und ein bis zu 70 kW (95 PS) starker Elektromotor denkbar.

Der Hersteller äußert sich zwar nicht zu technischen Daten, allerdings wurde im Zuge der ersten Präsentation der Studie bereits eine grobe Hausnummer kommuniziert. Demnach könnte der Durchschnittsverbrauch bei 10 kWh/100 km angesiedelt sein. Rein rechnerisch wären somit rund 400 Kilometer Reichweite nach WLTP möglich.

Die Multilenker-Hinterachse des Renault 5 wird es aber aus Kostengründen wohl nicht in den Kleinstwagen schaffen. Hier ist mit einer klassischen Verbundlenker-Achse zu rechnen.

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