Leapmotor T03: Wie gut fährt das China-Schnäppchen?

Seitenansicht eines fahrenden Leapmotor T03
Erinnert optisch an den Smart forfour: Der Leapmotor T03© Leapmotor

Ein elektrischer Kleinstwagen für unter 20.000 Euro? Leapmotor bietet mit dem T03 genau so einen an. Erste Infos zum Preis und der erste Fahreindruck zum China-Schnäppchen.

  • Stellantis hält 51 Prozent an Leapmotor International

  • T03 erstes Modell in Deutschland

  • Kleinstwagen startet bei 18.900 Euro

Während viele auf günstige Elektroautos aus Europa warten, liefern chinesische Newcomer die Lückenfüller, die hierzulande noch fehlen. Dabei ist die Marke europäischer, als sie klingt: Stellantis (u.a. Peugeot, Citroën, Opel, Fiat und Jeep) hält 51 Prozent am Joint Venture Leapmotor International mit Sitz in Amsterdam, das für den Vertrieb der Fahrzeuge in Deutschland zuständig ist.

Zudem wird der T03 im polnischen Tychy in Modulbauweise für Europa produziert, was aber vor allem mit den drohenden Strafzöllen der EU gegen chinesische Autos zu tun haben dürfte.

Alternative zum Fiat 500 E?

Seitenansicht eines stehenden Leapmotor T03
Der Kleinstwagen soll eine Alternative zum Dacia Spring darstellen© Leapmotor

Als direkter Konkurrent des T03 kann der Dacia Spring angesehen werden, der in der gleichen Fahrzeugklasse und einem ähnlichen Preissegment angesiedelt ist. Drumherum, wenn auch zum Teil deutlich teurer, liegen der Citroen e-C3 und der Fiat 500 E. Der Leapmotor T03 startet in Deutschland bei 18.900 Euro und kann bereits bestellt werden. Bis Ende 2024 sollen hierzulande 40 Verkaufsstellen eröffnet werden.

Kleinstwagen-Schnäppchen T03

Der T03 ist das erste Modell aus der Kooperation, das nach Europa kommt, ein größeres SUV namens C10 soll später folgen. Mit seinen handlichen Abmessungen präsentiert sich der T03 als stadttauglicher Kleinstwagen. Dank seiner Länge von 3,62 Metern soll er auch in dicht besiedelten Metropolen eine Chance auf einen Parkplatz haben. Optisch erinnert der Newcomer an eine Mischung aus dem eingestellten Smart forfour und Fiat 500 E, Letzterer ist im weitesten Sinn auch ein Konzernbruder des T03.

Innenraum mit ordentlichem Display

Cockpit des Leapmotor T03
Trotz des günstigen Preises vermisst man im Leapmotor nur wenige moderne Features© Leapmotor

Im Cockpit des kleinen Chinesen geht es minimalistisch zu, ohne eine echte Sparbüchse zu sein. Zwar setzt Leapmotor viel auf schwarzes Plastik, aber einen ordentlichen 10-Zoll-Touchscreen mit Infotainment vermisst man im T03 trotzdem nicht. Sogar ein Navigationssystem gibt es serienmäßig. Die Materialien sind nicht Premium, jedoch für diese Preisklasse von ordentlicher Qualität und zudem dem ersten Eindruck nach sorgfältig verarbeitet. Nichts knarzt oder klappert.

Hinter dem unten abgeflachten Lenkrad ist ein 8-Zoll-Kombiinstrument angebracht. Und auch das Platzangebot passt für die Fahrzeugklasse: Vorne und hinten stoßen selbst Große nicht ans Wagendach, man fühlt sich nie eingepfercht wie in einem Kleinstwagen, das Raumgefühl lässt einem Luft zum Atmen.

Üppige Serienausstattung im Leapmotor T03

Display im Leapmotor T03
Über das Display auf der Mittelkonsole lassen sich unter anderem die Fahrmodi steuern© Leapmotor

Der T03 wird in drei verschiedenen Farben angeboten, 15-Zoll-Alufelgen sind immer Standard. Überhaupt ist der kleine Chinese zumindest auf dem Papier schon in der Basis üppig ausgestattet. Rückfahrkamera, Parksensoren, Klimaautomatik und Panorama-Glasdach, all das bietet der Leapmotor bereits ab Werk und ohne Aufpreis. Gerade in diesem Fahrzeugsegment ist das keine Selbstverständlichkeit.

Mit zehn Assistenzsystemen, sechs Airbags, drei Kameras und fünf Radargeräten wollen die Chinesen "das sicherste Elektroauto der Klasse" gebaut haben. Wie sich der T03 in einem Crashtest nach europäischen Standards schlagen wird, ist allerdings noch offen. Aber: Ständig piept oder klingelt es von irgendwo her, die Bevormundung der ganzen Assistenten-Bande nervt höllisch. Die meisten lassen sich zum Glück über die Einstellungen ruhigstellen, nicht aber der viel zu laut programmierte Soundgenerator, der für das künstlich animierte Fahrgeräusch bis 30 km/h zuständig ist. Er bleibt im Stadtverkehr der ständige Begleiter.

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T03 fährt überraschend erwachsen

Heck und Seitenansicht eines fahrenden Leapmotor T03
Auf der ersten Ausfahrt mit dem T03 erweist sich der Kleine ganz schön ausgewachsen© Leapmotor

Es gibt drei Fahrprogramme (Eco, Sport, Standard), die die Leistungsbereitschaft des Antriebs, die Rekuperation, den Verbrauch und das Ansprechverhalten der Lenkung beeinflussen. Erstaunlich ist aber, wie erwachsen der Kleine fährt. Der T03 liegt überraschend stabil auf der Straße, die Lenkung ist weitgehend zielgenau und der Komfort ist trotz der fehlenden Länge mehr als eine Kurzmeldung wert.

Auf der entspannten Testrunde zeigte der Bordcomputer weniger als 10 kWh auf 100 Kilometer an. Weniger geht kaum. Die Schnellladegeschwindigkeit ist mit 48 kW eher klassenüblich, von 30 auf 80 Prozent dauert es an der heimischen 11-kW-Wallbox gut 3,5 Stunden, an der DC-Ladestation rund 36 Minuten.

Reichweite, Akku, Antrieb: Bis zu 265 km

Der Leapmotor T03 setzt auf einen 70 kW (95 PS) starken Elektromotor, der den Strom-Knirps in 12,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen soll. Der 37,3 kWh große Akku reicht für bis zu 265 Kilometer nach WLTP, was angesichts eines Durchschnittsverbrauchs von rund 10 kWh/100 km bei der ersten Testfahrt gar nicht so unrealistisch klingt.

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Mit Material von SP-X.