Das sind die besten Kleinwagen im ADAC Autotest (2024)

Die besten Kleinwagen im Test persönliche Empfehlungen
Die besten Kleinwagen im ADAC Test: Hyundai Kona Electric, Opel Corsa Electric, Peugeot e-2008 (von vorn nach hinten)© Honda, Opel, Peugeot [M]

Nicht nur große und teure Autos sind zu empfehlen, wie der ADAC Autotest zeigt: Etliche Kleinwagen sind wahre Allrounder und bekommen Top-Noten. Hier sind sie. Daten, Fakten, Preise. Plus: Die persönlichen Empfehlungen der Redaktion.

  • Die besten Kleinwagen im ADAC Test

  • Elektroautos ganz vorn dabei

  • Die persönlichen Tipps der Testredaktion

Kleinwagen? Das sind doch rollende Verzichtserklärungen, die höchstens für die Fahrt zum Supermarkt taugen. So das Klischee. Doch das stimmt schon lange nicht mehr. Moderne Kleinwagen sind richtige Alleskönner, die locker mit Autos größerer Klassen mithalten können. Warum das so ist?

  1. Die Kleinen sind mächtig gewachsen. War ein VW Polo in den 1990er-Jahren noch 3,77 Meter lang, misst er heute gut 4 Meter. So bieten moderne Kleinwagen erstaunlich gute Platzverhältnisse – zumindest für vier Personen.

  2. Ob Notbremsassistent, Müdigkeits- oder Totwinkelwarner: An Elektronik für mehr Fahrsicherheit fehlt es nicht, und auch die Euro NCAP Sicherheitsbewertungen* sind oft tadellos.

  3. Komfort ist Trumpf. Gegen kalte Hände im Winter hilft schon mal ein beheizbares Lenkrad. Und Smartphones können meist genauso problemlos gekoppelt werden wie in größeren Modellen. Derartiger Luxus kostet zwar in der Regel Aufpreis – aber man kann ihn zumindest haben. Oft gibt es bereits in der Serienausstattung fünf Türen, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage.

  4. An Leistung mangelt es Kleinwagen nicht mehr. Mit 40 oder 50 PS wie einst muss sich keiner mehr zufrieden geben. Rund 100 PS sind mittlerweile Standard, bei den Sportversionen ist auch doppelt so viel möglich. Autobahn und lange Strecken sind daher kein Problem mehr.

  5. Ob Hybridtechnik oder Elektroantrieb, auch Kleinwagen bieten moderne und spritsparende Antriebsarten. Nur Dieselmotoren wurden mittlerweile aussortiert.

Kurz: Wer nicht auf den Platz eines Vans oder Kombis angewiesen ist, braucht eigentlich kein größeres Auto und dürfte auch mit einem Kleinwagen glücklich werden. Aber welcher soll es sein?

Der ADAC hat die Daten des Autotests ausgewertet und alle aktuell als Neuwagen kaufbaren Modelle herausgefiltert, die mit "gut" abgeschnitten, also mindestens die Gesamtnote 2,5 bekommen haben.

Aufgeführt sind aktuelle Modelle in der getesteten Motorisierung. Hinweis: Als kompletter Marktüberblick ist die Liste nicht zu verstehen, weil aus Kapazitätsgründen nicht jedes Fahrzeug in jeder verfügbaren Motorisierung vom ADAC getestet wird.

Ist Ihnen ein bestimmter Aspekt am wichtigsten – beispielweise viel Platz im Innenraum oder ein günstiger Preis – lassen sich die Einzelnoten und Werte auch nach Kategorie sortieren. Klicken Sie einfach auf die jeweilige Dachzeile. In der zusätzlichen Zielgruppenauswertung (dritter Reiter) finden Sie weitere interessante Zusatznoten für bestimmte Fahrzeugeigenschaften wie Sportlichkeit oder City-Tauglichkeit.

Kleinwagen: Das sind die Testsieger

Welche Kleinwagen haben am besten abgeschnitten? Hier sind die Testergebnisse:

Gute Kleinwagen sind teuer

Die Liste zeigt: Die Fahrzeugauswahl ist ziemlich variantenreich. So sind einige der sehr beliebten Kleinwagen-SUVs dabei, zahlreiche Elektromodelle, Hybridfahrzeuge und konventionelle Benziner. Allerdings fällt auch auf: Die mit "gut" bewerteten Fahrzeuge sind allesamt keine Schnäppchen, selbst wenn sich über individuelle Rabatte oder spezielle Leasingangebote der Preis vielleicht noch drücken lässt.

Und wie haben preiswerte Kleinwagen im Vergleich dazu abgeschnitten? Sehr unterschiedlich. Die beiden günstigsten Kleinwagen in Deutschland sind der Dacia Sandero (ab 11.300 Euro) und der Mitsubishi Space Star (ab 11.990 Euro). Der Dacia kommt auf eine noch ordentliche 2,9 und kann daher ebenfalls empfohlen werden. Der angejahrte Mitsubishi schaffte aber nur eine schlechte 4,1 als Gesamtnote. Ältere Modelle wie der Space Star, die schon lange unverändert gebaut werden, haben oft nicht die aktuelle Technik bei Sicherheit oder Motorisierung an Bord und belegen daher in der Regel nicht die vorderen Plätze.

Wenn es eher auf den Preis statt auf die beste Bewertung im Test ankommt: Hier gelangen Sie zu den günstigsten Kleinwagen in der ADAC Gesamtkostenberechnung. Alle vom ADAC getesteten Fahrzeuge können Sie in der Autotest-Schnellsuche finden.

Und welche der Kleinwagen würden die ADAC Testredakteure nehmen? Hier ihre ganz persönlichen Empfehlungen:

Peugeot e-208

Mein Favorit ist der knuffige Peugeot e-208: Er fährt so toll wie er aussieht.

Mein Favorit ist der knuffige Peugeot e-208: Er fährt so toll wie er aussieht.

Thomas Kroher, Leitender Redakteur Test & Technik©ADAC/Frank Stolle

Frontansicht eines fahrenden Peugeot e-208
Wirkt nach dem 2024er-Facelift sogar noch knackiger: Der elektrische 208 von Peugeot© Peugeot


Nein, es war keine Liebe auf den ersten Blick, als der Peugeot e-208 Anfang 2021 in der ADAC Redaktion zum Langzeittest vorfuhr. Und doch war mir der kleine Stromer sympathisch, so wie er mit seinem kanariengelben Outfit und den Tigerkrallen-Scheinwerfern gleich mal etwas Licht in das neonfahle Ambiente der Tiefgarage zauberte.

Die Materialanmutung überzeugt, und es gibt Drehregler und Schnellwahltasten für wichtige Menüpunkte des Touchdisplays – passt. Zumindest für mich passt auch das kleine, tief sitzende Lenkrad, das den Blick auf das stylische 3-D-Cockpit freigibt. Vorne sind die Platzverhältnisse sehr luftig – und im engen Fond sitze ich eh nie.

Auch beim Fahren gibt sich der Franzose keine Blöße: Der Federungskomfort ist ordentlich, die Lenkung leichtgängig und das Innengeräusch angenehm leise. Für den Antrieb sorgte im Dauertestwagen noch ein Elektromotor mit 100 kW/136 PS, der schon damals absolut ausreichend beschleunigte. Im aktuell facegelifteten e-208 gibt es noch eine stärkere Version mit 115 kW/156 PS. Das ist beim Fahren durchaus spürbar: Beim Tritt auf das Gaspedal beschleunigt der Kleinwagen trotz 1,5 Tonnen Leergewicht sehr zügig. Der Vortrieb endet bei abgeregelten 150 km/h – das ist sinnvoll, weil ausreichend und verbrauchsschonend.

Sparsam fahren wird wohl auch beim neuen Modell notwendig sein. Denn die Batterie wurde kaum größer: Sie hat eine Brutto-Kapazität von 54 kWh, netto sind 51 kWh nutzbar. Immerhin soll der neue e-208 statt der 15,5 kWh/100 km des alten Antriebs jetzt nur noch 14,0 bis 14,5 kWh verbrauchen. Die WLTP-Normreichweite erhöht sich dadurch von 361 auf bis zu 410 Kilometer. Ob das so ist, wird ein kommender ADAC Test zeigen.

Denn das war der Wermutstropfen im ADAC Dauertest: Bei einer 80-Prozent-Ladung reichte der Saft im Winter oft nur für 150 Kilometer. Das Defizit beim Thermomanagement hat aber auch Peugeot erkannt und dem neuen e-208 mittlerweile eine neue Wärmepumpe spendiert, die die Reichweite bei Kälte erhöhen soll.

Volvo EX30

Porträt von ADAC Redakteur Wolfgang Rudschies

Klein und doch geräumig genug, dazu sehr hochwertig, ohne überteuert zu sein: Der EX30 von Volvo legt die Messlatte auf eine neue Höhe.

Wolfgang Rudschies, Redakteur Test & Technik©Volkswagen/Sebastian Koch

Das neue Volvo SUV EX 30 in weiss, während der Fahrt durch die Landschaft
Der Volvo EX30 ist beim Fahren eine echte Wohlfühloase© Volvo


Der Volvo EX30 ist die Neuerscheinung unter den kleinen Elektro-SUVs, die mich am meisten überzeugt hat in letzter Zeit. Mit 4,23 Meter Länge ist der Volvo EX30 allerdings ein kleines bisschen zu groß für die Klasse der Kleinwagen. Und für die Kompaktklasse, in der der EX30 offiziell geführt wird, eigentlich ein bisschen zu klein. Der Volvo sitzt also zwischen den Stühlen.

Trotzdem möchte ich hier auf ihn als Empfehlung verweisen. Volvos Einstiegsmodell hat nämlich echtes Begeisterungspotenzial. Das beginnt bei den sehr gefälligen Proportionen und dem guten Design innen wie außen. Es kulminiert beim exzellenten Antrieb, den der EX30 zweifelsohne hat. Es betrifft das sehr gut abgestimmte Fahrwerk. Und es endet mit ausreichenden Platzverhältnissen, solange keine vierköpfige Familie in den Urlaub fahren will. Ein Fahrzeug, in dem man sich allein oder zu zweit absolut wohlfühlt.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich Volvo bei der Bedienungseinheit einen Fauxpas leistet. Das Problem: Es gibt weder ein Head-up-Display mit Informationen direkt in der Windschutzscheibe noch eine Tacho-Anzeige hinter dem Lenkrad. Dass der Fahrer oder die Fahrerin jedes Mal den Blick zum zentralen Display in der Mitte des Armaturenbretts wenden muss, wenn er oder sie etwas einstellen oder in Erfahrung bringen will, sollte nicht sein. Das Hinüberschauen lenkt kolossal vom Verkehrsgeschehen ab.

Ohne diesen Fauxpas wäre der Volvo EX30 ein nahezu perfektes kleines Elektroauto. Und aufgrund seines vergleichsweise moderaten Preises – es gibt ihn mit 200 kW Leistung (Heckantrieb) und einer 51-kWh-Batterie für weniger als 37.000 Euro – wird er den Wettbewerb unter den Herstellern verschärfen. Und das ist gut so.

Zum nahezu gleichen Preis wird sich der kleine Fiat 500e jedenfalls nicht mehr so leicht an den Mann und die Frau bringen lassen. Fiat wird also kräftig an der Preisschraube drehen müssen. Gleiches gilt für viele anderen Hersteller von kleinen Elektroautos. Und dann bekommen wir Kunden vielleicht endlich viele richtig gute kleine E-Autos, die man sich nicht nur leisten kann, sondern die man sich auch leisten will.

  • Einen ADAC Autotest mit dem Volvo EX30 reichen wir so schnell wie möglich nach. Hier lesen Sie den kompletten Fahrbericht zum Volvo EX30

Škoda Fabia

Porträt von Max Bauer

Kaum ein anderer Kleinwagen fährt so erwachsen und bietet so viel Platz wie der Škoda Fabia.

Maximilian Bauer, ADAC Fahrzeugtechnik©ADAC/Test und Technik

Frontansicht eines fahrenden Skoda Fabia
Der Skoda Fabia gehört fast schon in die Golf-Klasse© Skoda


Der aktuelle König der Kleinwagen ist für mich der Škoda Fabia. Warum? Weil er sich kaum Schwächen leistet und ein gutes Allroundpaket bietet. Das fängt schon bei der Größe an. In der aktuellen Generation ist der Tscheche ziemlich gewachsen und kommt nun auf eine Länge von 4,11 Metern. Damit liegt er eigentlich genau zwischen der Kleinwagen- und der Golfklasse und hat entsprechend mehr Platz als die Konkurrenz.

Wer einen Kleinwagen sucht, in dem vier Erwachsene angenehm untergebracht sind, und wo auch noch das Gepäck für einen Kurzurlaub unterkommen soll, kommt am Fabia kaum vorbei. Selbst zwei große Erwachsene können hier hintereinander gut sitzen.

Auch beim Fahren wirkt der Fabia nicht wirklich wie ein Kleinwagen. Kaum ein Konkurrent fährt so erwachsen wie er, kaum einer federt so beflissen, und kaum einer vermittelt so sehr den Eindruck eines erwachsenen Autos.

Erfreulich ist zudem die eingängige und einfache Bedienung. Wo andere Hersteller Tasten sparen und die Bedienung in den Touchscreen-Menüs komplizierter machen, ist die separate Klimabedienung des Fabia mit festen Tasten schon fast eine Wohltat. Klar, auch im Fabia gibt es einen Bildschirm. Doch hier sollte sich jeder gleich zurechtfinden.

Ja, es gibt den Fabia auch mit 65, 80 und 95 PS. Und mit diesen Motorisierungen ist er selbstredend auch preiswerter. Aber ich würde dennoch zu dem getesteten Dreizylinder mit 110 PS tendieren. Der Motor passt gut zum Anspruch des Fabia, ein erwachsenes Auto zu sein und treibt den Kleinwagen kräftig und laufruhig an, die Fahrleistungen sind souverän. Mehr braucht eigentlich niemand. Und das gilt im Grunde auch für das gesamte Fahrzeug.

Toyota Yaris Hybrid

Porträt von ADAC Redakteur Jochen Wieler

Man merkt, dass Toyota Erfahrung bei Hybridtechnik hat: Der Yaris fährt sehr sparsam.

Jochen Wieler, Redakteur Test & Technik©PR

Heckansicht eines fahrenden Toyota Yaris
Der Toyota Yaris Hybrid fährt sehr sparsam© Toyota


Meine Wahl würde auf den Toyota Yaris Hybrid fallen. Nicht nur, weil er einer der preiswerteren unter den mit "gut" bewerteten Kleinwagen ist. Vor allem aber, weil er mit seiner Vollhybrid-Technik richtig sparsam gefahren werden kann – in Zeiten hoher Benzinpreise ist ein geringer Verbrauch schließlich wichtiger denn je.

Im ADAC Ecotest verbrauchte der Toyota bei gemischter Fahrweise 4,7 Liter Super im Schnitt. Das ist noch nicht sensationell wenig. Wer den Yaris aber hauptsächlich in der Stadt bewegt, der kann mit 3,4 Litern rechnen. Grund: Bei niedrigem Tempo kann der Elektromotor des Yaris den Antrieb oft ganz übernehmen, und der Benziner bleibt aus.

Ein Zone 30 rein elektrisch durchfahren? Das geht, auch wenn der Yaris im Vergleich zu einem Plug-in-Hybrid nur eine vergleichsweise kleine Antriebsbatterie hat und ihm schon nach ein paar Kilometern der Strom ausgeht. Und dann der Benziner wieder übernimmt. Vorteil: Die Batterie muss nicht extern aufgeladen werden. Der Lohn für seine Sparsamkeit sind volle fünf Sterne im ADAC Ecotest, auch weil die Schadstoffe im Abgas sehr niedrig ausfallen. Man merkt, dass Toyota Erfahrung bei der Hybridtechnik hat.

Optisch polarisiert der Yaris: Seine Pausbacken über den Hinterrädern muss man nicht mögen, mir gefällt das Design aber. Auch die Tatsache, dass der Yaris das Längenwachstum der Konkurrenten nicht mitgemacht hat und bei einer kompakten Länge von 3,94 Metern geblieben ist, finde ich klasse. Der Parkraum in der Stadt wächst schließlich auch nicht. Im Frühjahr 2024 kommt die optisch und technisch leicht überarbeitete Version des Yaris Hybrid auf den Markt. Tipp: Schauen Sie sich auch mal beim Mazda-Händler um. Dort steht das baugleiche Modell (nur mit Mazda-Logo) und hört auf den Namen Mazda 2 Hybrid.

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