Klein und gut: Die besten Kleinwagen im ADAC Autotest (2025)

Collage eines Skoda Kamiq, Opel Corsa Electric und eines Peugeot e-2008 auf grauem Hintergrund
Die besten Kleinwagen im ADAC Test: Škoda Kamiq, Opel Corsa Electric, Peugeot e-2008 (von vorn nach hinten)© Skoda, Opel, Peugeot [M]

Nicht nur große und teure Autos sind zu empfehlen, wie der ADAC Autotest zeigt: Etliche Kleinwagen sind wahre Allrounder und bekommen Top-Noten. Hier sind sie. Daten, Fakten, Preise. Plus: Die persönlichen Empfehlungen der Redaktion.

  • Kleinwagen: Die besten Modelle im ADAC Test

  • Moderne Kleinwagen technisch auf hohem Niveau

  • Elektroautos vorn dabei

Kleinwagen? Das sind doch rollende Verzichtserklärungen, die höchstens für die Fahrt zum Supermarkt taugen. So das Klischee. Doch das stimmt schon lange nicht mehr. Moderne Kleinwagen sind richtige Alleskönner, die locker mit Autos größerer Klassen mithalten können. Warum das so ist?

  1. Die Kleinen sind mächtig gewachsen. War ein VW Polo in den 1990er-Jahren noch 3,77 Meter lang, misst er heute rund vier Meter. So bieten moderne Kleinwagen meist erstaunlich gute Platzverhältnisse – zumindest für vier Personen.

  2. Ob Notbremsassistent, Müdigkeits- oder Totwinkelwarner: An Elektronik für mehr Fahrsicherheit fehlt es nicht, und auch die Euro NCAP Sicherheitsbewertungen sind oft tadellos.

  3. Komfort ist Trumpf. Gegen kalte Hände im Winter hilft schon mal ein beheizbares Lenkrad. Und Smartphones können meist genauso problemlos gekoppelt werden wie in größeren Modellen. Derartiger Luxus kostet zwar in der Regel Aufpreis – aber man kann ihn zumindest haben. Oft gibt es bereits in der Serienausstattung fünf Türen, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage.

  4. An Leistung mangelt es Kleinwagen nicht mehr. Mit 40 oder 50 PS wie einst muss sich keiner mehr zufrieden geben. Rund 100 PS sind mittlerweile Standard, bei den Sportversionen ist auch doppelt so viel möglich. Autobahn und lange Strecken sind daher kein Problem mehr.

  5. Ob Hybridtechnik oder Elektroantrieb, auch Kleinwagen bieten moderne und spritsparende Antriebsarten. Nur Dieselmotoren wurden mittlerweile aussortiert.

Kurz: Wer nicht auf den Platz eines Vans oder Kombis angewiesen ist, braucht eigentlich kein größeres Auto und dürfte auch mit einem Kleinwagen glücklich werden. Aber welcher soll es sein?

Der ADAC hat die Daten des Autotests ausgewertet und alle aktuell als Neuwagen kaufbaren Modelle herausgefiltert, die vom ADAC getestet worden sind und mit "gut" abgeschnitten, also mindestens die Gesamtnote 2,5 bekommen haben.

Aufgeführt sind aktuelle Modelle in der getesteten Motorisierung. Hinweis: Als kompletter Marktüberblick ist die Liste nicht zu verstehen, weil aus Kapazitätsgründen nicht jedes Fahrzeug in jeder verfügbaren Motorisierung vom ADAC getestet wird.

Kleinwagen: Die besten Modelle

Welche Kleinwagen haben am besten abgeschnitten? Hier sind die Testergebnisse. Ein Klick auf den Modellnamen in der Liste führt zum ausführlichen Artikel des jeweiligen Modells mit allen Detailnoten und Messwerten des ADAC.

MarkeModellLeistung (kW/PS)AntriebGesamtnote

Lexus

LBX

100/136

Benzin-Hybrid

2,2

Opel

Corsa Electric (54 kWh)

115/156

Elektro

2,2

Renault

R5 E-Tech Electric 150

110/150

Elektro

2,2

Skoda

Kamiq 1.0 TSI

85/115

Benzin

2,2

Jeep

Avenger Elektro

115/156

Elektro

2.3

Opel

Mokka Electric*

100/136

Elektro

2.3

Renault

Clio E-Tech Hybrid 145

105/143

Benzin-Hybrid

2,3

Peugeot

e-208 156

115/156

Elektro

2,3

Peugeot

e-2008 156

115/156

Elektro

2,3

Skoda

Fabia 1.0 TSI

70/95

Benzin

2.3

Toyota

Yaris 1.5 Hybrid*

85/116

Benzin-Hybrid

2.3

Fiat

500e (42 kWh)

87/118

Elektro

2,4

Honda

Jazz Crosstar 1.5 i-MMD e:HEV

90/122

Benzin-Hybrid

2,4

Mitsubishi

ASX 1.3 DI-T*

116/158

Benzin

2.4

Renault

Clio TCe 90

67/91

Benzin

2,4

Seat

Arona 1.0 TSI

81/110**

Benzin

2.4

Seat

Ibiza 1.5 TSI

110/150

Benzin

2.4

Toyota

Yaris Cross 1.5 Hybrid

85/116

Benzin-Hybrid

2.4

VW

Polo 1.0 TSI

70/95

Benzin

2.4

VW

T-Cross 1.0 TSI

85/116

Benzin

2,4

VW

Taigo 1.0 TSI

81/110**

Benzin

2.4

VW

Taigo 1.5 TSI

110/150

Benzin

2.4

Opel

Corsa 1.2 DI Turbo Hybrid 48V

74/100

Benzin

2,5

Renault

Captur Mild Hybrid 160

116/158

Benzin

2,5

Fiat

500e (23,8 kWh)

70/95

Elektro

2.5

* Test vor Facelift; ** aktuelles Modell mit 115 PS

Gute Kleinwagen sind nicht billig

Die Liste zeigt: Die Fahrzeugauswahl ist ziemlich variantenreich. So sind einige der sehr beliebten Kleinwagen-SUVs dabei, zahlreiche Elektromodelle, Hybridfahrzeuge und konventionelle Benziner. Günstig sind die mit "gut" bewerteten Fahrzeuge allerdings oft nicht, selbst wenn sich über individuelle Rabatte oder spezielle Leasingangebote der Preis vielleicht noch drücken lässt. Listenpreise zwischen 20.000 und 25.000 Euro sind hier die Regel, auch 30.000 Euro und mehr können es bei den elektrischen Varianten durchaus sein.

Und wie schneiden preiswertere Kleinwagen im Vergleich dazu ab? Sehr unterschiedlich. Die beiden günstigsten Kleinwagen in Deutschland sind der Dacia Sandero (ab 12.490 Euro) und der Mitsubishi Space Star (als Auslaufmodell derzeit ab 11.990 Euro). Der Dacia kommt auf eine noch ordentliche 2,9 und ist daher ebenfalls empfehlenswert. Der angejahrte Mitsubishi schaffte aber nur eine schlechte 4,1 als Gesamtnote.

Ältere Modelle wie der Space Star, die schon lange unverändert gebaut werden, haben oft nicht die aktuelle Technik bei Sicherheit oder Motorisierung an Bord und belegen daher in der Regel nicht die vorderen Plätze.

Wenn es eher auf den Preis statt auf die beste Bewertung im Test ankommt: Hier gelangen Sie zu den günstigsten Kleinwagen in der ADAC Gesamtkostenberechnung.

Und welche der Kleinwagen würden die ADAC Testredakteure nehmen? Hier ihre ganz persönlichen Empfehlungen.

Honda Jazz: Das Raumwunder

Andreas Huber

Mein Favorit ist der Honda Jazz: Sein ausgeklügeltes Innenraumkonzept überzeugt mich

Andreas Huber, Redakteur Auto & Test©ADAC/Jochen Wieler

Der fahrend in einer Stadt Honda Jazz
Der Honda Jazz gilt als Raumwunder unter den Kleinwagen© Honda


Keine Angst vor Exoten! Den Honda Jazz sieht man zwar nicht so häufig auf der Straße fahren. Wer einen Kleinwagen mit viel Platz sucht, sollte sich den Japaner aber genauer ansehen. Er überzeugt bereits seit seiner ersten Generation mit einem durchdachten Raumkonzept.

Das Cockpit wirkt aufgeräumt, das Infotainment verfügt über die wichtigsten Funktionen, Smartphones lassen sich einfach via Apple CarPlay oder Android Auto koppeln. Und das Raumgefühl fällt für diese Fahrzeugklasse großzügig aus.

Besonders in der zweiten Reihe wird es interessant. Hier verbaut Honda sogenannte "Magic Seats". Sie lassen sich beim Umklappen weit unten und eben im Fahrzeugboden versenken, was dem Jazz enorm viel Stauraum beschert. Oder wie ein Kinositz nach oben klappen, um zum Beispiel eine Zimmerpflanze unbeschadet zu transportieren.

Trotzdem bleibt der Japaner handlich. Mit 4,09 Metern Länge und einer Breite von 1,97 Meter (inkl. Außenspiegel) finden sich selbst in der Münchner Innenstadt noch Parkplätze. Die Optik ist gefällig und wenig extrovertiert, etwas mehr aus sich heraus geht der Jazz Crossstar mit Kunststoffbeplankung im Offroad-Look.

Beim Antrieb muss man sich keine Gedanken machen, den Jazz gibt es nur mit einem Motor. Der Vollhybrid mit 122 PS und CVT-Getriebe ist besonders in der Stadt sparsam und passt daher ideal zum Anwendungsprofil eines Kleinwagens. Überland macht diese Kombination nicht ganz so viel Spaß. Hier gerät der Kleine schnell in hohe Drehzahlbereiche und klingt dann angestrengt. Sein Refugium ist also das urbane Gefilde.

Der Federungskomfort ist für die Klasse in Ordnung, die Sitze sind bequem. Die oben erwähnte stufenlose Automatik ist Geschmackssache. Ich bin kein großer Fan dieser Technik, in der Stadt kann ich damit aber leben. Besonders beim Jazz, denn das runde Gesamtpaket lässt mich über das Getriebe hinwegsehen. Leider ist der Honda nichts für Sparfüchse: Der geräumige Exot startet ab 26.500 Euro.

Renault 5: Die Legende lebt

Ich finde die Optik des R5 grandios. Aber auch die inneren Werte sowie der Kaufpreis sind sehr überzeugend

Ich finde die Optik des R5 grandios. Aber auch die inneren Werte sowie der Kaufpreis sind sehr überzeugend

Wolfgang Rudschies, Redakteur Auto & Test©ADAC/Andreas Huber

Frontansicht eines fahrenden Renault 5
Klein, flott, sympathisch-schick: Renault R5 Electric © Renault


Der Renault R5 E-Tech Electric, wie das Modell aus Frankreich ein bisschen umständlich heißt, ist eine der spannendsten Neuerscheinungen unter den Elektroautos. Nicht nur, dass Renault ein schickes Modell im Retro-Design kreiert hat, auch die inneren Werte des R5 überzeugen.

Angeboten wird der R5 in der Basisversion mit 90 kW/122 PS Motorleistung und mit einem 40 kWh fassenden Akku. Der Motor würde mir ausreichen, die Reichweite von 307 Kilometer nach WLTP (in der Praxis dürften es deutlich weniger sein) aber nicht. Grund: Ich will mich auch mit einem elektrischen Kleinwagen nicht auf die Kurzstrecke beschränken müssen, sondern auch mal eine längere Tour machen können, ohne zwischendurch laden zu müssen.

Insofern würde ich zur R5-Version mit 110 kW/150 PS und 52-kWh-Akku greifen. Die soll nach WLTP immerhin 405 Norm-Kilometer schaffen, im alltagsnahen ADAC Ecotest waren es 345. Und sie lädt dann auch nicht nur mit maximal 80, sondern mit bis zu 100 kW an der Schnelladesäule. Eine serienmäßige Wärmepumpe an Bord dürfte im Winter dafür sorgen, dass die Reichweite nicht allzu sehr zusammenschmilzt. Das Plus an Motorleistung – 150 statt 122 PS – machen in einem Kleinwagen einen deutlich spürbaren Unterschied aus.

Die Außenlänge von 3,92 Meter ist beim Einparken sehr praktisch, der Wendekreis von 10,2 Meter wirklich gut. Als maximale Zuladung sind 460 Kilogramm erlaubt – das reicht für vier Personen und Gepäck. Außerdem gibt es als Option eine Anhängerkupplung. Um einen kleinen Hänger (max. 500 kg) zu ziehen oder einen Fahrradträger anzubringen, lohnt sich die Investition.

Škoda Fabia: Einer für alle

Porträt von Max Bauer

Kaum ein anderer Kleinwagen fährt so erwachsen und bietet so viel Platz wie der Škoda Fabia.

Maximilian Bauer, ADAC Fahrzeugtechnik©ADAC/Test und Technik

Frontansicht eines fahrenden Skoda Fabia
Der Škoda Fabia gehört fast schon in die Golf-Klasse© Skoda


Der aktuelle König der Kleinwagen ist für mich der Škoda Fabia. Warum? Weil er sich kaum Schwächen leistet und ein gutes Allroundpaket bietet. Das fängt schon bei der Größe an. In der aktuellen Generation ist der Tscheche ziemlich gewachsen und kommt nun auf eine Länge von 4,11 Meter. Damit liegt er eigentlich genau zwischen der Kleinwagen- und der Golfklasse und hat entsprechend mehr Platz als die Konkurrenz.

Wer einen Kleinwagen sucht, in dem vier Erwachsene angenehm untergebracht sind, und wo auch noch das Gepäck für einen Kurzurlaub unterkommen soll, kommt am Fabia kaum vorbei. Selbst zwei große Erwachsene können hier hintereinander gut sitzen.

Auch beim Fahren wirkt der Fabia nicht wirklich wie ein Kleinwagen. Kaum ein Konkurrent fährt so erwachsen wie er, kaum einer federt so beflissen, und kaum einer vermittelt so sehr den Eindruck eines erwachsenen Autos.

Erfreulich ist zudem die eingängige und einfache Bedienung. Wo andere Hersteller Tasten sparen und die Bedienung in den Touchscreen-Menüs komplizierter machen, ist die separate Klimabedienung des Fabia mit festen Tasten schon fast eine Wohltat. Klar, auch im Fabia gibt es einen Bildschirm. Doch hier sollte sich jeder gleich zurechtfinden.

Ja, es gibt den Fabia auch mit preiswerten 80 und 95 PS. Aber ich würde dennoch zum getesteten Dreizylinder mit 110 PS oder zur aktuellen Variante mit 115 PS tendieren. Der Motor passt gut zum Anspruch des Fabia, ein erwachsenes Auto zu sein und treibt den Kleinwagen kräftig und laufruhig an, die Fahrleistungen sind souverän. Mehr braucht eigentlich niemand. Und das gilt im Grunde für das gesamte Fahrzeug.

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Toyota Yaris Hybrid: Spart in der Stadt

Jochen Wieler

Man merkt, dass Toyota Erfahrung bei Hybridtechnik hat: Der Yaris fährt sehr sparsam.

Jochen Wieler, Leitender Redakteur Auto & Test©ADAC/Andreas Huber

Der Toyota Yaris fahrend von hinten
Der Toyota Yaris Hybrid fährt sehr sparsam© Toyota


Meine Wahl würde auf den Toyota Yaris Hybrid fallen. Vor allem deshalb, weil er mit seiner Vollhybrid-Technik richtig sparsam gefahren werden kann – in Zeiten tendenziell hoher Benzinpreise ist ein geringer Verbrauch schließlich wichtiger denn je.

Im ADAC Ecotest verbrauchte der Toyota bei gemischter Fahrweise 4,7 Liter Super im Schnitt. Das ist noch nicht sensationell wenig. Wer den Yaris aber hauptsächlich in der Stadt bewegt, der kann mit 3,4 Litern rechnen. Grund: Bei niedrigem Tempo kann der Elektromotor des Yaris den Antrieb oft ganz übernehmen, und der Benziner bleibt aus.

Ein Zone 30 rein elektrisch durchfahren? Das geht, auch wenn der Yaris im Vergleich zu einem Plug-in-Hybrid nur eine vergleichsweise kleine Antriebsbatterie hat und ihm schon nach ein paar Kilometern der Strom ausgeht. Und dann der Benziner wieder übernimmt. Vorteil: Die Batterie muss nicht extern aufgeladen werden. Der Lohn für seine Sparsamkeit sind volle fünf Sterne im ADAC Ecotest, auch weil die Schadstoffe im Abgas sehr niedrig ausfallen. Man merkt, dass Toyota Erfahrung bei der Hybridtechnik hat.

Optisch polarisiert der Yaris: Seine Pausbacken über den Hinterrädern muss man nicht mögen, mir gefällt das Design aber. Auch die Tatsache, dass der Yaris das Längenwachstum der Konkurrenten nicht mitgemacht hat und bei einer kompakten Länge von 3,94 Metern geblieben ist, finde ich klasse. Der Parkraum in der Stadt wächst schließlich auch nicht.

Seit Frühjahr 2024 ist die optisch und technisch leicht überarbeitete Version des Yaris Hybrid auf den Markt. Tipp: Schauen Sie sich auch mal beim Mazda-Händler um. Dort steht das baugleiche Modell nur mit Mazda-Logo und hört auf den Namen Mazda 2 Hybrid.

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