Thailand: Alles zu Impfungen, Krankheiten und Einreise

Strand in Thailand
Thailand: Strände wie in Phuket sind beliebte Ziele. Vor der Reise sollten sich Urlauber über nötige Impfungen und die medizinische Versorgung informieren© iStock.com/aphotostory

Was Sie über Impfungen und Einreisebestimmungen, Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber und die medizinische Versorgung in Thailand wissen müssen.

  • Standard-Impfungen vor der Reise überprüfen

  • Konsequent vor Mückenstichen schützen

  • Wichtige Medikamente gehören in die Reiseapotheke

Impfungen für die Einreise nach Thailand

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind in Thailand keine Impfungen vorgeschrieben. Eine gültige Schutzimpfung gegen Gelbfieber müssen Sie nur dann nachweisen, wenn Sie sich innerhalb der letzten zehn Tage vor Einreise in einem Land aufgehalten haben, in dem man sich theoretisch hätte infizieren können.

Nehmen Sie die Reise zum Anlass, Ihren sonstigen Impfschutz bei einem Arzt überprüfen zu lassen. Jeder Reisende sollte über die für Deutschland empfohlenen Standard-Impfungen verfügen, insbesondere über eine aktuelle Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern und eine Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung). Personen über 60 Jahren wird empfohlen, sich gegen Pneumokokken (Lungenentzündung) impfen zu lassen.

Impf-Empfehlungen für Urlaub in Thailand

Speziell für Thailand raten Experten zur Impfung gegen Hepatitis A. Je nach Saison in Thailand sollten sich vor allem Personen über 60 Jahre auch gegen Grippe impfen lassen.

Bleiben Sie länger im Land oder reisen Sie unter einfachen Bedingungen (z. B. mit Zelt und Rucksack), sollten Sie zusätzlich folgende Impfungen in Betracht ziehen: Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis und Typhus. Die Kosten für diese Impfungen können erheblich sein, deshalb sollten Sie vorab mit Ihrer Krankenversicherung klären, was diese übernimmt.

Dengue-Fieber: Neuer Impfstoff

Im gesamten Land, auch in den großen Städten, kommt es zur Übertragung von Dengue-Fieber, einer von Stechmücken übertragenen Viruskrankheit. Die Erkrankung geht in der Regel einher mit hohem Fieber, schweren Glieder- und Kopfschmerzen sowie Hautausschlag. Seltene schwere Erkrankungsformen können lebensbedrohend werden und betreffen in der großen Mehrzahl Kinder.

Wichtig als Schutzmaßnahme ist die Vermeidung von Mückenstichen – auch tagsüber. Außerdem gibt es jetzt auch einen neuen Impfstoff gegen Dengue, der für Personen ab vier Jahren in Europa zugelassen ist.

Chikungunya-Fieber und Zika-Virus

Landesweit tritt auch Chikungunya-Fieber auf, ebenfalls übertragen von Stechmücken und gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen.

Außerdem gibt es Infektionen mit dem Zika-Virus, die sich unter anderem durch Fieber und Hautausschlag zeigen. Auch wenn Zika-Virus-Infektionen meist harmlos verlaufen, kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen – gefährlich vor allem für ungeborene Kinder, wenn sich Schwangere in den ersten Monaten infizieren. Auch das Zika-Virus wird vor allem durch Mückenstiche übertragen.

Die einzige Schutzmaßnahme vor Chikungunya-Fieber und Zika-Infektionen ist die Vermeidung von Mückenstichen – auch tagsüber.

Malaria: Risiko ganzjährig, aber gering

Nationalpark in Chiang Mai in Thailand
Thailands Norden bietet Gebirgslandschaften: Nationalpark Doi Inthanon bei Chiang Mai © iStock.com/tawatchaiprakobkit

Ein Risiko, in Thailand an Malaria zu erkranken, besteht grundsätzlich das ganze Jahr über, es ist aber gering. Die Krankheit tritt vor allem in den ländlichen Gebieten entlang der Grenze zu Myanmar bis hinunter nach Kanchanaburi auf. Auch auf den Inseln Ko Chang und Ko Mak besteht zwar theoretisch ein Malariarisiko, es ist aber allenfalls sehr gering.

Malariafrei sind zentrale Gebiete in der Nordhälfte des Landes sowie die Städte Bangkok, Chanthaburi, Chiang Mai, Chiang Rai, Pattaya, die Halbinsel Phuket und die Insel Ko Samui.

Die gefährliche Malaria tropica macht ca. ein Viertel der Erkrankungsfälle aus. Da Malaria von Mücken übertragen wird, ist die entscheidende Vorbeugungsmaßnahme, sich konsequent gegen Mückenstiche zu schützen.

Die WHO und andere Gremien empfehlen zudem, ein geeignetes Medikament für den Notfall mitzunehmen, falls Sie in Risikogebiete reisen. Besprechen Sie die genaue Vorgehensweise unbedingt rechtzeitig mit einem erfahrenen Arzt.

Quallen in Thailand

In den Gewässern der Andamanensee sowie des Golfs von Thailand finden sich unterschiedliche Quallenarten. Die meisten davon sind für den Menschen ungefährlich. In den vergangenen Jahren wurden allerdings wiederholt auch giftige Arten gesichtet, insbesondere in der Regenzeit zwischen Mai und Oktober.

Dazu zählen die Portugiesische Galeere (auf Englisch: Portuguese Man-of-War) sowie die Würfelqualle (auf Englisch: Box Jellyfish). Der Kontakt mit einer Würfelqualle kann zu einem tödlichen Herz-Kreislauf-Versagen führen. Badende und Wassersportler sollten sich vor Ort über aktuelle Beobachtungen informieren und die Warnhinweise an den Stränden beachten.

Infektionsrisiko auch bei kleinen Wunden

Das Wundinfektionsrisiko ist in Ländern wie Thailand hoch. Deshalb sollten auch kleinste Verletzungen sorgfältig desinfiziert und versorgt werden.

Gesundheits-Tipps für Fernreisen

ADAC Reisemediziner Dr. Klaus Schäfer nennt wichtige Vorsichtsmaßnahmen:

  • Auf langen Flügen und Fahrten Bewegungsübungen machen, pro Stunde einen Becher Wasser oder Saft trinken, keinen Alkohol. Infos zu Thrombose

  • Hände oft mit Seife waschen, nicht an Stoffhandtüchern trocknen. Für Empfindliche: Desinfektionsmittel mitnehmen

  • Landestypisches essen, auf Dinge wie Salat, Speiseeis, Mayonnaise verzichten. Dampfend heiße Mahlzeiten bevorzugen, an Straßenständen frisch aus dem Öl oder Sud. Teller nicht leer kratzen. Früchte (lieber nicht von Straßenständen) mit eigenen sauberen Händen schälen. Nur aus industriell verschlossenen Flaschen mit intakten Sicherungsringen trinken

  • Stiche vermeiden, zu jeder Tageszeit. Mit Schuhen und Kleidung möglichst viel Haut bedecken. Schutzmittel streng nach Vorschrift anwenden. Mehr zum Schutz vor Mücken

  • Von (Haus-)Tieren fernhalten

  • Baden nur im Meer und im gechlorten Pool. Sonnenbrand vermeiden

  • Nicht selbst fahren, wenn man mit dem Verkehr in einem Land nicht vertraut ist

  • Keine ungeschützten Intimkontakte, europäische Kondome mitbringen

  • Bei Fieber, Grippegefühl, Durchfall länger als drei Tage (oder blutig) zum Arzt gehen. Auch kleine Wunden sehr sorgfältig versorgen

Weitere Infos erhalten ADAC Mitglieder vom Reisemedizinischen Informationsdienst des ADAC unter Tel. 089 76 76 77 oder auf den ADAC Reisemedizin-Seiten.

Medizinische Versorgung in Thailand

Die medizinische Versorgung in den Privatkliniken der Großstädte und touristisch erschlossenen Gebieten entspricht dem Niveau in Westeuropa. Im übrigen Land ist die Versorgung gewährleistet, aber nicht immer auf westeuropäischem Niveau.

Reisemedizin Informationsservice des ADAC

Kontaktieren Sie immer zuerst den Reisemedizinischen Informationsservice des ADAC, wenn Sie medizinische Behandlung benötigen. Adressen von Ärzten und Krankenhäusern in der Region erhalten Sie unter Tel. +49 89 76 76 77, Fax +49 89 76 76 36 77 und reisemedinfo@adac.de.

Die richtige Reiseapotheke

Nehmen Sie auf Reisen immer eine eigene Reiseapotheke mit. Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, sollten Sie sicherheitshalber in doppelter Menge dabeihaben und auf Hand- und Check-in-Gepäck verteilen.

Infos und Formular zur Medikamentenmitnahme im Urlaub

Vorschläge für eine gute Grundausstattung: Wunddesinfektionsspray, Pflaster und Verbandsmaterial, Mittel gegen Schmerzen, Fieber, Insektenstiche, Reisekrankheit, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Erkältungskrankheiten.

Infos zur Reiseapotheke

Reisemedizinische Beratung beim Arzt

Eine sinnvolle reisemedizinische Beratung muss immer individuell auf Reiseland, -zeit und -stil sowie auf die Reisenden selbst abgestimmt sein. Vor Reisen in Länder mit problematischen medizinischen und hygienischen Verhältnissen, Reisen mit Kindern oder während der Schwangerschaft sowie Reisen von Personen mit Vorerkrankungen ist die rechtzeitige Beratung – etwa vier bis sechs Wochen vor Beginn – durch einen reise- oder tropenmedizinisch erfahrenen Arzt oder eine Ärztin besonders wichtig.

Wichtig: Auslandskrankenversicherung

Wer nach Thailand reist, sollte unbedingt eine private Auslandskrankenversicherung abschließen. Da Ausländer dort zumeist in Privatkliniken behandelt werden, können die Kosten deutlich über denen in Deutschland liegen. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland dürfen im Ausland entstandene Kosten jedoch nur nach der deutschen Gebührenordnung erstatten. Kosten für einen Krankenrücktransport werden nicht übernommen.

Aktuelle Infos zu Thailand

Aktuelle Reisehinweise Thailand

Zur Einreise nach Thailand

Mehr Infos zum Reiseziel Thailand

Zu Einreisebestimmungen und Reisewarnungen weltweit

Mehr über weitere beliebte Reiseziele

Mehr Infos zur Reisemedizin

Im ADAC Blog lesen Sie, wie der ADAC den Krankenrücktransport zweier Freunde aus Thailand nach einem Rollerunfall organisierte.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.