Kuba: Immer mehr Fälle von Dengue-, Chikungunya- und Oropouche-Fieber

• Lesezeit: 3 Min.

Von Cornelia Schubert, Tanja Echter

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Eine Frau benutzt Insektenspray im Urlaub
Gesund unterwegs auf Kuba: Schutz vor Mücken ist dabei besonders wichtig© Shutterstock/Elizaveta Galitckaia

Was Sie über Impfungen und Einreisebestimmungen, Krankheiten wie Dengue-Fieber und die medizinische Versorgung in Kuba wissen sollten.

  • Deutlicher Anstieg von Infektionskrankheiten durch Mücken

  • Konsequent vor Mückenstichen schützen

  • Impfschutz vor der Reise überprüfen

Aktuelle Versorgungslage auf Kuba

Seit Herbst 2025 steigen auf Kuba die Fälle von Infektionen mit Dengue-, Chikungunya- und Oropouche-Fieber. Diese Krankheiten werden von Stechmücken übertragen. Durch die von Hurrikan Melissa verursachten Überflutungen finden die Insekten derzeit ideale Brutplätze. Besonders betroffen sind die Hauptstadt Havanna sowie die Provinzen Santiago de Cuba, Matanzas, Granma und Guantánamo.

Wichtigste Schutzmaßnahme ist die konsequente Vermeidung von Mückenstichen durch Insektenschutzmittel (idealerweise mit dem Wirkstoff DEET) sowie lange Kleidung. Lassen Sie sich vor der Reise zu den neuen Schutzimpfungen gegen Dengue und Chikungunya ärztlich beraten.

Aktuell rät das Auswärtige Amt Menschen mit behandlungsbedürftigen Vorerkrankungen von nicht notwendigen Reisen nach Kuba ab. Eine medizinische Notfallversorgung ist aufgrund von Medikamenten- und Materialengpässen sowie wiederholter Stromausfälle derzeit nicht gewährleistet.

Impfungen für den Urlaub auf Kuba

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind in Kuba keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Eine gültige Schutzimpfung gegen Gelbfieber müssen Sie nur dann nachweisen, wenn Sie sich innerhalb der letzten zehn Tage vor Einreise in einem Land aufgehalten haben, in dem man sich theoretisch hätte infizieren können.

Nehmen Sie die Reise auch zum Anlass, Ihren generellen Impfschutz bei einem Arzt überprüfen zu lassen. Jeder Reisende sollte über die für Deutschland empfohlenen Standard-Impfungen verfügen, insbesondere über eine aktuelle Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern und eine Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung). Personen über 60 Jahren wird empfohlen, sich gegen Pneumokokken (Lungenentzündung) impfen zu lassen.

Speziell für Kuba raten Experten zur Impfung gegen Hepatitis A. Je nach Saison in Kuba sollten sich vor allem Personen über 60 Jahre auch gegen Grippe impfen lassen. Bleiben Sie länger im Land oder reisen Sie unter einfachen Bedingungen (z.B. mit Zelt und Rucksack), sollten Sie zusätzlich folgende Impfungen in Betracht ziehen: Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Die Kosten für diese Impfungen können erheblich sein. Deshalb sollten Sie vorab mit Ihrer Krankenversicherung klären, was diese übernimmt.

Mit der ADAC Medical App weltweit Ärzte finden

Schnell zu ärztlicher Beratung bei Krankheit im Ausland: Mit der ADAC Medical App können Sie weltweit Ärztinnen und Ärzte suchen und Vor-Ort-Sprechstunden buchen. Die Vermittlung erfolgt über die Partner-Plattform Air Doctor Ltd.. Bei Buchung des Termins ist keine Vorleistung nötig, die Abrechnung erfolgt über die ADAC Versicherung. Alle Infos und Voraussetzungen.

An die Reiseapotheke denken

Nehmen Sie auf Reisen immer eine eigene Reiseapotheke mit. Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, sollten Sie sicherheitshalber in doppelter Menge mitführen und auf Hand- und Check-in-Gepäck verteilen.

Infos und Formular zur Medikamentenmitnahme im Urlaub finden Sie hier.

Vorschläge für eine gute Grundausstattung: Wunddesinfektionsspray, Pflaster und Verbandsmaterial, Mittel gegen Schmerzen, Fieber, Insektenstiche, Reisekrankheit, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Erkältungskrankheiten.

Kontaktieren Sie immer zuerst den Reisemedizinischen Informationsservice des ADAC, wenn Sie medizinische Behandlung benötigen. Adressen von Ärzten und Krankenhäusern in der Region erhalten Sie unter Tel. +49 89 76 76 77 und reisemedinfo@adac.de

Gesundheits-Tipps für Fernreisen

ADAC Reisemediziner Dr. Klaus Schäfer nennt wichtige Vorsichtsmaßnahmen:

  • Auf langen Flügen und Fahrten Bewegungsübungen machen, pro Stunde einen Becher Wasser oder Saft trinken, keinen Alkohol. Infos zu Thrombose

  • Hände oft mit Seife waschen, nicht an Stoffhandtüchern trocknen. Für Empfindliche: Desinfektionsmittel mitnehmen

  • Landestypisches essen, auf Dinge wie Salat, Speiseeis, Mayonnaise verzichten. Dampfend heiße Mahlzeiten bevorzugen, an Straßenständen frisch aus dem Öl oder Sud. Teller nicht leer kratzen. Früchte (lieber nicht von Straßenständen) mit eigenen sauberen Händen schälen. Nur aus industriell verschlossenen Flaschen mit intakten Sicherungsringen trinken. Infos zu Reisedurchfall

  • Stiche vermeiden, zu jeder Tageszeit. Mit Schuhen und Kleidung möglichst viel Haut bedecken. Insektenschutzmittel streng nach Vorschrift anwenden. Infos zum Schutz vor Mücken

  • Von (Haus-)Tieren fernhalten. Infos zu Tierbissen, Tetanus und Tollwut

  • Baden nur im Meer und im gechlorten Pool. Sonnenbrand vermeiden

  • Nicht selbst fahren, wenn man mit dem Verkehr in einem Land nicht vertraut ist

  • Keine ungeschützten Intimkontakte, europäische Kondome mitbringen

  • Bei Fieber, Grippegefühl, Durchfall länger als drei Tage (oder blutig) zum Arzt gehen. Auch kleine Wunden sehr sorgfältig versorgen

Reisemedizinische Beratung beim Arzt

Eine sinnvolle reisemedizinische Beratung muss immer individuell auf Reiseland, -zeit und -stil sowie auf den Reisenden selbst abgestimmt sein. Vor Reisen in Länder mit problematischen medizinischen und hygienischen Verhältnissen, Reisen mit Kindern oder während der Schwangerschaft sowie Reisen von Personen mit Vorerkrankungen ist die rechtzeitige Beratung – etwa vier bis sechs Wochen vor Reisebeginn – durch einen reise- oder tropenmedizinisch erfahrenen Arzt besonders wichtig.

Krank zu Hause oder auf Reisen: Kostenlose Gesundheits-Infos

Wichtig: Auslandskrankenversicherung

Wer nach Kuba reist, sollte unbedingt eine private Auslandskrankenversicherung abschließen, weil deutsche Krankenkassen z. B. Kosten für einen Transport in geeignete Zentren, etwa in die USA, oder für einen Krankenrücktransport nach Deutschland nicht erstatten.

Mehr Infos zum Reiseziel Kuba.

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Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.