Was bei der Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln zu beachten ist

Ein Mann vergleicht in seinem Badezimmer verschiedene Schmerzmittel
Ein Blick auf die Anwendungshinweise ist auch bei rezeptfreien Schmerztabletten wichtig© iStock.com/Tom Merton

Was Sie bei rezeptfreien Schmerztabletten beachten sollten – auch in Hinblick auf das Autofahren.

  • Faustregel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

  • Falsche Anwendung erhöht Risiko für Nebenwirkungen

  • Schwangere und Vorerkrankte sollten vorsichtig sein

Ibuprofen, Paracetamol und andere rezeptfreie Schmerzmittel haben die meisten Menschen in der Hausapotheke vorrätig. Vor der Einnahme sollte man sich über die korrekte Dosierung informieren. Denn auch freiverkäufliche Schmerztabletten können Nebenwirkungen hervorrufen und der Gesundheit schaden – insbesondere, wenn sie regelmäßig eingenommen werden.

Was sind rezeptfreie Schmerzmittel?

Gegen akute Schmerzen gibt es viele Schmerzmittel, die rezeptfrei in Apotheken oder bei Online-Händlern verfügbar sind. Zu diesen Medikamenten gegen leichte bis mittelstarke Beschwerden zählen:

  • Paracetamol

  • Ibuprofen

  • Diclofenac

  • Acetylsalicylsäure (ASS)

  • Naproxen

Eine Vielzahl dieser Schmerzmittel gehören zu den nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), unter anderem:

  • Ibuprofen

  • Diclofenac

  • Naproxen

  • ASS

Für eine geringe Dosierung kann man sie rezeptfrei erwerben. Ansonsten müssen sie ärztlich verordnet werden. NSAR wirken entzündungshemmend und fiebersenkend.

Im Allgemeinen können diese Arzneimittel gegen unterschiedliche Schmerzen eingenommen werden – zum Beispiel bei Kopfschmerzen wie auch bei Zahn- oder Periodenschmerzen und zur Linderung von Halsbeschwerden oder Gliederschmerzen bei grippalen Infekten.

Sehr starke Schmerzmittel sind nur über eine ärztliche Verordnung erhältlich. Sie zählen oftmals zur Klasse der Opioide. Diese Substanzen kommen in der Regel nur bei krebsbedingten oder bestimmten chronischen Schmerzen zum Einsatz, wenn andere Schmerzmittel nicht ausreichen oder beispielsweise aufgrund von Allergien nicht eingenommen werden können. Zu diesen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zählen zum Beispiel Morphin, Tilidin, Tramadol sowie Cannabis, das zu medizinischen Zwecken verordnet wird.

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Schmerzmittel richtig einnehmen

Auch bei rezeptfreien Schmerzmitteln ist es wichtig, auf gewisse Dinge zu achten. Bei Ibuprofen gilt zum Beispiel:

  • Die tägliche Maximaldosis von Ibuprofen liegt für erwachsene Personen sowie Jugendliche ab zwölf Jahren mit einem Körpergewicht über 40 Kilogramm bei 1200 Milligramm. Die höchste Einzeldosis sollte auf 400 Milligramm alle acht Stunden beschränkt werden.

  • Ibuprofen kann Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen oder Magenschmerzen hervorrufen. Deshalb sollte man diese Schmerztabletten am besten zu einer Mahlzeit oder danach einnehmen.

  • Ibuprofen sollte man unter anderem nicht bei folgenden Gesundheitsproblemen einnehmen: Magengeschwür oder Magen-Darm-Blutungen (auch zurückliegende), Leber- oder Nierenerkrankungen, schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sowie während der Schwangerschaft (insbesondere im letzten Drittel).

Da sich die Anwendungshinweise je nach Arzneimittel unterscheiden, sollten Sie stets die Packungsbeilage lesen. Wer unsicher ist, kann sich Rat in der Apotheke oder Arztpraxis holen.

Achten Sie bei der Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln auf die tägliche Maximaldosis, damit es zu keiner Überdosierung kommt. Das ist wichtig, um das Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen so gering wie möglich zu halten. In der Regel sollten rezeptfreie Medikamente nur kurzfristig angewendet werden, bei Schmerzmitteln sind dies meist nur wenige Tage. Halten Schmerzen länger an, ist ein Arztbesuch notwendig.

In Hinblick auf schnelle Wirkung und die Vermeidung von Nebenwirkungen ist die Dosierung entscheidend. Ist zum Beispiel bei der Einnahme eine bestimmte Menge an Flüssigkeit notwendig? Sollte die Einnahme vor, während oder nach einer Mahlzeit stattfinden?

Wenn Sie ein oder mehrere Medikamente einnehmen, ist ein Blick in die Angaben zu möglichen Wechselwirkungen ratsam. In manchen Fällen beeinflussen sich Arzneimittel gegenseitig, wodurch sich ihre Wirkung verstärkt, abschwächt oder aufhebt. Neben Medikamenten verursachen auch bestimmte Lebensmittel Wechselwirkungen. So kann die Kombination von Alkohol und Paracetamol beispielsweise zu Leberschäden führen oder den Wirkstoffabbau hemmen. Dadurch kann es zu einer Überdosierung kommen.

Bei bestimmten Erkrankungen wird von rezeptfreien Schmerzmitteln abgeraten. Da viele Schmerzmittel über die Leber abgebaut oder die Nieren ausgeschieden werden, ist bei Nieren- oder Lebererkrankungen immer eine ärztliche Rücksprache erforderlich.

Zudem können viele Schmerzmittel, insbesondere der NSAR-Gruppe, die Magenschleimhaut angreifen. Deshalb sollten Menschen mit Magengeschwüren von einer selbstständigen Einnahme absehen und sich von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin beraten lassen. Dies gilt auch für Schwangere, Stillende sowie für Kinder.

Sind Schmerzmittel schlecht für den Körper?

Kein Medikament ohne Nebenwirkung: Nehmen Sie rezeptfreie Schmerzmittel nur ein, wenn es wirklich notwendig ist. Bei der Dosierung gilt: so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.

Wie bei allen Arzneimitteln kann es bei übermäßigem Gebrauch in Eigenregie zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen. Wer jeden Tag Schmerztabletten ohne ärztliche Absprache und Kontrolle zu sich nimmt, riskiert Organschäden sowie Abhängigkeit.

Da die meisten Schmerzmittel über die Leber abgebaut und über die Nieren ausgeschieden werden, können diese Organe bei übermäßigem Konsum geschädigt werden.

Manche NSAR, wie zum Beispiel Ibuprofen, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Deshalb sind sie in der Regel für herzkranke Menschen nicht als dauerhafte Schmerzmittel geeignet. Bei Personen, die gerinnungshemmende Medikamente (Blutverdünner) einnehmen, kann sich das Blutungsrisiko erhöhen.

Auch bei ansonsten gesunden Menschen kann die unsachgemäße Einnahme von NSAR (zum Beispiel Ibuprofen, ASS oder Diclofenac) zu verschiedenen Komplikationen führen:

  • Magenschleimhautentzündung

  • Magengeschwüre

  • Blutungen des Magen-Darm-Trakts

Wer Probleme mit Magen oder Darm hat, sollte längerfristig keine Arzneimittel der NSAR-Gruppe einnehmen. Klären Sie mit der Hausärztin oder dem Hausarzt ab, welche Medikamente Sie bei akuten Schmerzen bei Bedarf anwenden können.

Schmerzmittel und Alkohol?

Wenn Sie rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen, insbesondere NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure, sollten Sie auf den Genuss von Alkohol verzichten. Sowohl Alkohol wie auch Schmerzmittel belasten die Magenschleimhaut stark. Das Risiko für Magengeschwüre und Blutungen des Magen-Darm-Trakts kann sich dadurch erhöhen.

Rezeptfreie Schmerzmittel und Autofahren

Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol & Co. führen in der Regel zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit. Grundsätzlich können aber auch diese Medikamente Nebenwirkungen verursachen und damit die Fahrsicherheit beeinflussen.

Nehmen Sie zusätzliche Medikamente ein, kann es zu Wechselwirkungen kommen, die das Autofahren beeinflussen. Im Zweifel sollten Sie stets ärztlichen Rat einholen.

Ärztliches Fahrverbot ist bindend

Attestiert die Ärztin oder der Arzt eine Fahruntauglichkeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen – wenn auch nur zeitweise –, müssen Verkehrsteilnehmende dem nachkommen. Das "ärztliche Fahrverbot" ist nicht gleichzusetzen mit einem vom Gericht oder der Fahrerlaubnisbehörde verhängten Fahrverbot.

Wer jedoch gegen das ärztliche Fahrverbot verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, wenn er oder sie trotz fehlender Fahrtauglichkeit fährt, und macht sich (z.B. bei einem Unfall) strafbar, wenn andere Personen dadurch gefährdet werden. Bei einem Unfall drohen Geld- und sogar Freiheitsstrafen, wenn jemand verletzt oder im schlimmsten Fall getötet wird. Zudem kann die Kfz-Haftpflichtversicherung bereits an die Unfallgeschädigten ausgezahltes Geld zurückfordern; die Kaskoversicherungen können Leistungen kürzen oder verweigern.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.