10 preiswerte Langstreckenautos im ADAC Test

Familie belädt ihr Autos mit Koffern
Mit dem Auto auf große Reise: Dann sollte das Familienauto langstreckentauglich sein© iStock.com/skynesher

Auf längeren Reisen sollte das Auto so komfortabel wie möglich sein. Dafür braucht es nicht zwingend ein Luxusfahrzeug. Die aktuelle Marktübersicht stellt zehn Langstreckenautos mit ihren Stärken und Schwächen vor.

  • Gute Langstreckenautos gibt's auch unter 45.000 Euro

  • Breites Spektrum vom Opel Astra bis zum BMW 220i

  • Wichtig: hoher Fahrkomfort und große Reichweite

Wer regelmäßig lange Stecken fährt, weiß, wie schön es ist, ein komfortables Fahrzeug zu fahren. Autos der oberen Mittelklasse ("Businessklasse") wie der BMW 5er, der Audi A6 oder auch die Mercedes E-Klasse sind dafür natürlich prädestiniert und machen das Reisen angenehm. Aber sie sind sehr teuer und kommen für die meisten daher nicht infrage. Doch es gibt auch etwas günstigere Modelle, die für lange Strecken gut geeignet sind.

Das sind die getesteten Autos:

Kriterien für Langstreckenautos

Aus den vom ADAC getesteten Fahrzeugen haben sich zehn Modelle unter 45.000 Euro herauskristallisiert, die die Kriterien als Langstreckenfahrzeug besonders gut erfüllen, aber auch umweltfreundlich sind (mindestens drei Sterne im ADAC Ecotest) und mindestens 750 Kilometer ohne Tankstopp schaffen.

Zudem müssen sie im ADAC Autotest in folgenden Punkten, die ein Langstreckenfahrzeug auszeichnen, gut abschneiden:

  • Auto als Neuwagen bestellbar

  • Note Komfort: max. 2,6

  • Note Sitze: max. 2,5

  • Note Innengeräusch: max. 3,0

  • Note Fahrleistungen: max. 2,5

  • Note Langstrecke: max. 2,7

Diese zehn Autos sind besonders langstreckentauglich

Am günstigsten: Opel Astra

Frontansicht eines fahrenden Opel Astra
Sieht gut aus: Der Opel Astra im neuen Design© Opel

Der Opel Astra 1.2 Turbo GS Line für rund 32.000 Euro ist in der aktuellen Marktübersicht der besten Langstreckenfahrzeuge am günstigsten. Er kommt auf eine Reichweite von 867 Kilometer und erreicht beim ADAC Ecotest vier Sterne. Der Opel überzeugt durch sein großzügiges Platzangebot im Vorderraum und mit angenehmen Sportsitzen. Hier findet man unter dem obligatorischen Bildschirm im Armaturenbrett tatsächlich eine ganze Reihe an tadellos beleuchteten Tasten, die hauptsächlich die Klimaautomatik sowie Sitz- und Lenkradheizungen ansteuern.

Insgesamt ist der neue Astra eine gute Alternative in der hart umkämpften unteren Mittelklasse. Vor allem mit dem in den Augen der meisten Betrachter wirklich gelungenen Design und der guten Ausstattung kann der Opel auf Kundenfang gehen.

Das Raumwunder: Škoda Octavia

Front- und Seitenansicht eines fahrenden Skoda Octavia Combi
Der Škoda Octavia glänzt durch ein gutes Platzangebot vorn und hinten sowie einen gut nutzbaren Kofferraum© Skoda

Der Škoda Octavia Combi 2.0 TDI für etwa 34.000 Euro bringt es auf beachtliche 918 Kilometer. Damit ist der Škoda ein echter Langstreckenmeister. Seine Stärken liegen bei einem sparsamen und sehr sauberen Dieselmotor sowie einem hohen Fahrkomfort.

Punkten kann er auch mit der Škoda-typischen Raumausnutzung. Wenige Hersteller schaffen es, so viel Platz aus einer Mittelklasse-Karosserie herauszuholen. Der Kofferraum ist groß genug für alle Herausforderungen des Alltags – die umklappbaren Rücksitzlehnen benötigt man wohl selten. Zudem bietet natürlich auch der neue Octavia viele clevere Details, wie Regenschirm im Türfach, Eiskratzer im Tankdeckel oder allerhand Ordnungs- und Organisationslösungen für den Kofferraum.

Passt immer: VW Golf 2.0 TDI

Front- und Seitenansicht eines fahrenden VW Golf
Nichts zu meckern beim VW Golf: Angenehme Lenkung, toller Fahrkomfort, moderne Assistenten© Volkswagen

Nach wie vor ist der Golf das meistverkaufte Auto in Deutschland. Der Golf 8 ist ganz vorn dabei, wenn es um tollen Fahrtkomfort, ein ausgewogenes Fahrwerk und eine gefühlvolle Lenkung geht. Auch der getestete Dieselmotor des Golf 2.0 TDI läuft geschmeidig, bei Bedarf kräftig, aber trotzdem sparsam und sauber. So kommt man über 1000 Kilometer weit, und der Golf ist somit Spitzenreiter in Sachen Reichweite im Vergleich zu den anderen neun Modellen.

Der Platz im Innenraum ist für vier Erwachsene und ihr Gepäck angemessen. Weitere Stärken sind die modernen Assistenten und die serienmäßige Car-to-X-Kommunikation über WLAN. Im Ecotest erhält der Golf vier Sterne.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass VW an einigen Stellen gespart hat. So treten ungewohnte Schwächen bei der Bedienung auf, und das Infotainmentsystem ist auffällig langsam.

Futuristisch: Audi A3 Limousine

Ein Audi A3 fährt auf einer Strasse
Er fährt sich souverän sowie sicher und sieht dabei auch noch gut aus: Der Audi A3 © Audi

Im ADAC Autotest tritt die A3-Limousine als Viertürer mit dem 150 PS starken 35 TFSI samt Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in der Ausstattungslinie Advanced an. Sie fährt sich souverän, sicher und komfortabel mit den optionalen adaptiven Dämpfern. Der Vierzylinder-Turbobenziner hat genug Leistung für alle Lebenslagen und versteht sich gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe.

Der A3 sieht insbesondere durch sein Lichtdesign nahezu futuristisch aus. Auch die schnittige Karosserie weckt Begehrlichkeiten. Der Innenraum ist passend zu dem modernen Design gestaltet, allerdings wirken die Bauteile nicht so hochwertig wie man erwarten würde. Ansonsten bietet der Audi alle in dieser Klasse üblichen Assistenten und eine sehr gute Vernetzung mit vielen Gimmicks. Der Fünfsitzer hat angemessen Platz für eine Familie und ist technisch gut gemacht.

Den A3 gibt es auch als Diesel, der für Langstrecken bekanntermaßen noch besser geeignet ist als der Benziner. Die Basis-Ausstattung für den 35 TDI gibt es ab etwa 35.000 Euro. Eine Menge Geld für eine nicht gerade üppig ausgestattete Kompaktklasse-Limousine. Sogar Selbstverständlichkeiten wie eine Klimaautomatik oder Parksensoren müssen noch extra bezahlt werden.

Sportlich: BMW 118d Sport Line Steptronic

Front- und Seitenansicht eines fahrenden BMW 118
Der BMW überzeugt mit agilem Fahrwerk und fein schaltender Automatik© BMW

Die dritte Generation der kleinsten BMW-Baureihe bringt mehr Neuerungen mit, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Äußerlich ist der getestete BMW 118d Sport Line Steptronic ein typischer BMW. Unter dem Blech aber fand eine Revolution statt, denn die Motoren sind nun quer eingebaut – mit der Folge, dass nur noch Drei- und Vierzylinder unter die Haube passen.

Hinzu kommt der Umstieg auf Frontantrieb. Das hat Vorteile: Da der Antrieb im Auto weniger Platz einnimmt, steht mehr für die Insassen und das Gepäck zur Verfügung – auch wenn der 1er in diesem Punkt an den Klassiker VW Golf noch nicht heranreicht. So können vorn selbst große Menschen bequem sitzen, hinten reicht der Platz immerhin aus.

Die Größe des Kofferraums geht in Ordnung, Kombi-Verhältnisse darf man freilich nicht erwarten. Aber das Ladeabteil ist auf Wunsch mit einer dreigeteilten Rücksitzlehne variabel gestaltbar.

Unterwegs wird schnell klar, dass sich BMW spürbar Mühe gegeben hat, den Umstieg auf Frontantrieb zu erleichtern. So bleibt der BMW ein agiles Auto und fahrdynamisch einwandfrei.

Sehr gut gefällt der doppelt aufgeladene Vierzylinder, der seine Leistung ausgesprochen gleichmäßig und nachdrücklich abgibt. Die Laufkultur geht in Ordnung, der Verbrauch ebenso, wodurch sich eine akzeptable Reichweite von 778 Kilometern ergibt. Als 150 PS starker 118d reicht die Leistung vollkommen aus, um Autobahnetappen zügig zurückzulegen.

Das Fahrwerk mit optionaler adaptiver Dämpfung kann auch beim Komfort eine gute Vorstellung abliefern. Die ganze Technik hat aber leider auch ihren Preis: Bei mehr als 38.000 Euro geht es für einen nackten 118d los.

Forderungen an die Hersteller


In den letzten Jahren beobachtet der ADAC, dass gerade Autos der Mittelklasse häufig mit sehr kleinen Tanks ausgeliefert werden. Nur gegen Aufpreis lassen sich die Tanks teilweise erweitern.

In Mittelklasseautos hält der ADAC ein Tankvolumen von etwa 60 Litern für angemessen. In Verbindung mit sparsamen Dieselmotoren ergeben sich so Reichweiten von über 1000 Kilometern.

Besonders sauber: BMW 220i Active Tourer

Heck und Seitenansicht eines fahrenden BMW 220i
Musterschüler in Sachen Abgasreinigung: Der BMW 220i Active Tourer Steptronic© BMW

Dieser dreizylindrige Van für rund 40.000 Euro überzeugt mit seinen spritzigen Fahrleistungen, dem angemessen sparsamen Antrieb sowie einer mustergültigen Abgasreinigung. Bei den Ecotest-Messungen zeigt sich der BMW-Van vorbildlich sauber, alle Grenzwerte werden deutlich unterschritten. Selbst wenn man viel Leistung fordert wie im Autobahnzyklus und zusätzliche Beladung einbezieht, ergeben sich keine nennenswerten Verschlechterungen.

Der BMW 220i Active Tourer Steptronic ist ein fahrstabiler Langstreckenbegleiter: Bodenwellen und Fahrbahnrinnen lassen ihn weitgehend kalt. Der Kompaktvan ist zudem ein recht leises Auto. Seine maximale Reichweite liegt allerdings nur bei 776 Kilometern. Was eher im unteren Bereich im Vergleich zu den neun anderen hier vorgestellten Fahrzeugen liegt.

Als Fahrzeug aus dem Jahr 2022 bringt der 2er Active Tourer viele Assistenzfunktionen mit. Serienmäßig ist der Notbremsassistent, der auch beim Abbiegen kritische Situationen erkennt. Außerdem kommt das Auto immer mit einem Spurverlassenswarner, der per Lenkimpuls auch wieder in die richtige Spur zurückführt. Verkehrszeichen werden erkannt, und das aktuelle Limit kann in den Geschwindigkeitsbegrenzer übernommen werden, der ebenso wie der Tempomat serienmäßig ist. Gadgets, von denen man besonders auf langen Strecken profitiert.

Das Wohlfühlgefühl verstärkt auch die serienmäßig eingebaute Zweizonen-Klimaautomatik. Platz ist zudem für die vorderen Insassen reichlich vorhanden. Auch beim Kofferraum gibt es nichts zu meckern: Die Lehne der Fondsitzbank ist serienmäßig dreigeteilt umklappbar. Damit kann man das Ladeabteil bei Bedarf sehr variabel umbauen. Der mit wertigem Stoff ausgeschlagene Kofferraum ist gut nutzbar, und auch die elektrische Heckklappe gibt es in Serie.

Familien-Van: VW Touran 2.0 TDI

Front- und Seitenansicht eines fahrenden VW Touran
Für den großen Familienausflug perfekt: Der Touran bietet Platz für bis zu sechs Kindersitze© Volkswagen

Der Van als Karosserieform mit viel Platz im Innenraum trotz kompakter Außenmaße hatte vor 20 Jahren seine Blütezeit. Mittlerweile hat ihm das SUV den Rang abgelaufen. Dabei macht ein Van quasi alles besser als ein SUV: mehr Platz innen, besser nutzbarer Kofferraum, weniger Verbrauch.

Den Beweis tritt der VW Touran an. Mit knapp 4,50 Metern Länge ist er noch kompakt genug, um mit ihm einen Parkplatz in der Stadt zu finden. Nach dem Einparken steigt dann aber mitunter eine siebenköpfige Familie aus. Sogar sechs Kindersitze gleichzeitig sind möglich – Voraussetzung ist natürlich die optionale dritte Sitzreihe, die mit Isofix und i-Size aufwartet.

Die erwachsenen Familienmitglieder freuen sich über die problemlose Bedienung des klar strukturierten Cockpits sowie das sichere und agile Fahrverhalten. Gerade in Verbindung mit dem 150 PS und 340 Nm starken Diesel bereitet der Touran richtig Fahrspaß.

Lässt man es gediegen angehen, kann man vor allem mit dem optionalen, adaptiven Fahrwerk auch komfortabel dahinrollen und auf langen Strecken das hohe Komfortniveau genießen.

Das Doppelkupplungsgetriebe spielt bei jeder Gangart meist gut mit, es gibt den Touran aber auch als Handschalter. Der Verbrauch im ADAC Ecotest liegt mit dem getesteten Doppelkupplungsgetriebe bei 6 Litern Diesel pro 100 Kilometer.

Objektive Gründe gibt es kaum, die gegen den Touran sprechen: Er macht seine Sache einfach gut. Wer auf langen Reisen erhöhten Platzbedarf hat, nicht dem SUV-Trend hinterherschwimmen will und Wert auf variablen Stauraum bei kompakten Außenmaßen legt, sollte sich den Touran genauer ansehen. Zumindest, und das ist dann eben doch ein Manko, wenn man sich den VW leisten kann. Der 2.0 TDI kostet schon knapp 40.000 Euro in der Basis.

Sicheres Reiseauto: Hyundai Tucson 1.6 T-GDI

Frontansicht eines fahrenden Hyundai Tucson
Wer auf Reisen besonders sicher unterwegs sein möchte, ist mit dem Hyundai Tuscan gut beraten© Hyundai

Die Sicherheitsausstattung des Tucson ist sehr umfangreich, vieles gibt es serienmäßig – zumindest in der hochwertigsten Ausstattungslinie Prime. Ein Notbremssystem samt Kollisionswarnung ist ebenso Serie wie der Spurhalte- und der Spurwechselassistent. Letzterer umfasst den Ausparkassistenten, der mit Radar-Sensoren in der Heckschürze den kreuzenden Verkehr überwacht, beim Rückwärtsausparken vor Gefahren warnt und sogar die Funktion der Ausstiegswarnung übernimmt.

Das Platzangebot im Hyundai Tucson 1.6 T-GDI 48V-Mildhybrid Prime DCT ist gut, vorn wie hinten sitzen Erwachsene bequem. Auf der Rückbank wird es für drei Erwachsene allerdings etwas eng. Gepäck kann man dafür aber reichlich mitnehmen. Die Kofferraumöffnung ist hoch und breit genug, der Laderaum dadurch gut nutzbar. Unpraktisch für schweres Reisegepäck ist allerdings die hohe Ladekante. Die elektrisch angetriebene Heckklappe ist in der Ausstattungslinie Prime serienmäßig an Bord.

Der Motor hat dafür genug Kraft, sportliche Ambitionen sind aber weniger sein Ding – als leistungsgedrosselte Variante wirkt er mit seinen 150 PS und 250 Nm Drehmoment etwas zugeschnürt. Das 48-V-Mildhybridsystem sorgt für einen ausgesprochen weichen Motorstart und verbessert das Ansprechverhalten des 1,6-Liter-Turbobenziners.

Auf Grundlage des ADAC Ecotest-Verbrauchs von 7,2 l/100 km hat der Tucson 1.6 T-GDI Mildhybrid mit dem 54 Liter großen Tank eine theoretische Reichweite von etwa 750 Kilometern.

Hyundai bietet auch für den Tucson fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung – das ist insbesondere für Vielfahrer ein gutes Argument. Die sollten sich dann aber eher die Dieselvariante anschauen, die deutlich sparsamer mit dem teuren Kraftstoff umgeht.

Negativ fallen der hohe Verbrauch, die kurzen Wartungsintervalle und der mit 43.000 Euro hohe Anschaffungspreis auf.

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Komfortables SUV: Seat Tarraco 2.0 TDI

Front und Seitenansicht eines stehenden Seat Tarraco
Im Seat Tarraco gibt es viel Platz für Insassen und Reisegepäck© Seat

Der Seat Tarraco 2.0 TDI Xcellence 4Drive DSG ist ein zuverlässiger Reisebegleiter. Das Fahrwerk haben die Ingenieure sehr ausgewogen abgestimmt. Es bietet ein gewisses Maß an Fahrdynamik – soweit das in einem SUV möglich ist. Gleichzeitig kommt der Komfort aber nicht zu kurz – sicher ein Verdienst der optionalen adaptiven Dämpfer. Dazu passt auch der Motor, der ausreichende Kraftreserven bietet, um in allen Lebenslagen flott genug unterwegs sein zu können – obwohl knapp 1,9 Tonnen allein als Leergewicht natürlich einbremsen.

Ein Ecotest-Verbrauch von 7,2 l/100 km ist nicht gerade wenig, nicht auszumalen, welcher Spritverbrauch sich erst mit einem Benziner ergibt. Das Platzangebot im großformatigen SUV ist für bis zu fünf Leute samt reichlich Gepäck fürstlich, von Vorteil auch die verschiebbare Rückbank.

Beim Preis zeigt Seat sein Selbstbewusstsein, erst bei etwa 43.000 Euro geht es für den 2.0 TDI DSG Xcellence los. Allerdings mit guter Serienausstattung, sodass nur wenige Wünsche offen bleiben dürften.

Technisch aufwendig: Renault Austral E-Tech

Front und Seitenansicht eines fahrenden Renault Austral
Die geringe Schadstoffemissionen macht den Renault Austral E-Tech Full Hybrid zum guten Reisebegleiter© Renault

Der Renault Austral E-Tech Full Hybrid 200 Iconic Esprit Alpine Automatik ist mit 45.000 das teuerste Auto in unserer Marktübersicht. Der kräftige und effiziente Antrieb setzt sich aus einem Benziner und zwei Elektromotoren zusammen, die allerhand Fahrmodi wie Elektroantrieb, serieller oder paralleler Hybrid darstellen können. Die Elektronik regelt alles selbsttätig. Das klappt gut und geschmeidig, solange man es nicht eilig hat – gehetzt verhaspelt sich die Getrieberegelung auch mal.

Viel technischer Aufwand, der den Verbrauch des extravaganten Antriebs aber tatsächlich im Rahmen hält: 5,9 Liter Super auf 100 Kilometer beträgt der Spritkonsum im ADAC Ecotest, was für einen benzingetriebenes SUV der Kompaktklasse gut ist. Die Reichweite des Franzosen beträgt beachtliche 932 Kilometer.

Der Fahrkomfort ist ordentlich, die Lenkung unaufgeregt und das Fahrverhalten sicher: Der Renault gibt den gemütlichen Alltagsbegleiter, der ein gutes Platzangebot für die Insassen bereithält. Zudem überzeugt er mit einer guten Verarbeitungs- und Materialqualität und geringen Schadstoffemissionen.

Das Raumangebot auf den vorderen Plätzen geht für die Kompaktklasse in Ordnung. Die Beinfreiheit reicht für rund 1,90 Meter große Menschen, die Kopffreiheit würde selbst deutlich über zwei Meter großen Personen genügen. Zumindest vorne fühlt man sich also auch auf längeren Strecken wohl. Im Fond geht es etwas enger zu.

Reisegepäck lässt sich problemlos unterbringen: Der Austral bietet für ein kompaktes SUV einen vernünftigen Kofferraum. Unter der Kofferraumabdeckung fasst der Gepäckraum des Austral 395 Liter. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 1450 Liter Volumen verfügbar.

Fazit: Gute Langstreckenautos

Zum Preis von bis zu 45.000 Euro gibt es einige Autos, die sich als Langstreckengleiter besonders gut eignen. Es muss also nicht immer die obere Mittelklasse oder noch mehr sein.

Dank niedrigem Verbrauch und hohen Reichweiten sind Dieselmotoren besonders gut geeignet. Leistungen um die 150 PS sind für zügiges Vorankommen auch auf schnellen Autobahnetappen vollkommen ausreichend.

Ein Automatikgetriebe erweist sich spätestens dann als wohltuend, wenn häufig im Stau oder Stopp-and-go-Verkehr gefahren werden muss oder aber Fahrerassistenzsysteme ihr Potenzial voll ausspielen sollen.

Tipps des ADAC

  • Für ein Langstreckenauto sind bequeme Sitze, ein niedriger Innengeräuschpegel und hoher Federungskomfort entscheidend. Bei der Probefahrt sollte auf diese Dinge besonders geachtet werden.

  • Dieselmotoren sind für lange Strecken und zügige Autobahnetappen besonders gut geeignet. Der sparsame Verbrauch sorgt für hohe Reichweiten, und das hohe Drehmoment bringt kräftigen Durchzug im mittleren Drehzahlbereich.

  • Ein Automatikgetriebe entlastet den Fahrer. Auch können Assistenzsysteme wie ein Abstandsregeltempomat erst durch ein Automatikgetriebe ihre Vorteile voll ausschöpfen.

  • Adaptive Fahrwerke verhelfen auf Knopfdruck zu besonders komfortabler oder sportlicher Abstimmung. Außerdem passen sie die Dämpfungscharakteristik der jeweiligen Fahrsituation an. Besonders auf langen Strecken kann ein solches Fahrwerk spürbar mehr Komfort bieten.

Fachliche Beratung: Max Bauer, ADAC Technik Zentrum