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Testergebnis
November 2022
- Karosserie/Kofferraum
2,4
- Innenraum
2,5
- Komfort
2,5
- Motor/Antrieb
1,9
- Fahreigenschaften
2,6
- Sicherheit
1,5
- Umwelt/EcoTest
2,0
ADAC Urteil Autotest
- 2,1
Autokosten
- 2,8
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Stärken
wertige Verarbeitung
starker und angemessen sparsamer Antrieb
mustergültige Abgasreinigung
variabler Innenraum mit viel Platz
Schwächen
ablenkungsintensives Bediensystem
Fazit zum BMW 220i Active Tourer Steptronic (DKG) (ab 02/22)
Bevor der Großteil der Autokäufer dachte, ein SUV wäre die für den Alltag praktischste Karosserievariante, gab es schon die praktischste Form des Autos: Den Van. Ironischerweise gehören mittlerweile die Premium-Anbieter BMW und Mercedes zu den ganz wenigen Autobauern, die einen Kompakt-Van im Portfolio haben. Und damit liegt man dann auch im Premium-Preissegment. Beim neuen Active Tourer geht unter 36.000 Euro Listenpreis gar nichts, der getestete 220i mit 170 PS startet bei 38.150. Die Serienausstattung ist immerhin reichlich, aber wenn man noch etwas schicken Zierrat und High-End-Assistenzsysteme möchte, zudem vielleicht noch mehr Leistung, dann wandert der Preis sehr schnell Richtung 50.000 Euro. Dafür erwartet man dann auch zu Recht einen entsprechenden Gegenwert. Der BMW liefert ihn - weitestgehend. Denn das Auto ist wirklich gut gemacht, die Verarbeitung der Karosserie ist auffallend gut. Im Innenraum ebbt die Begeisterung etwas ab, denn hier trifft ein durchaus gefällig-modernes Design auf erkennbaren Sparwillen bei der Materialauswahl außerhalb des direkten Blickfeldes. Bis hierhin halten sich aber durchaus Premium-Gefühle. Dann startet man das Auto, besser gesagt das Infotainmentsystem und freut sich schon auf die BMW-typisch geschickte Umsetzung des umfangreichen Bediensystems - wird aber herb enttäuscht. Die rechte Hand wandert ins Leere, denn den früher iDrive-Controller genannten Dreh-Drück-Steller spendieren die Münchner dem neuen 2er Active Tourer nicht. Sehr ärgerlich, aber immerhin ist die Menüführung ja so eingängig, dass man eben auf dem gebogenen Touchscreen auch per Fingerspitzen gut klarkommt - denkste! Hier wartet ein unübersichtlicher Wust von ähnlich aussehenden und auch nicht durchgehend eindeutig benannten Apps darauf, für eine ordentliche Portion Ablenkung vom Straßenverkehr zu sorgen. Weshalb sich BMW vom vielgelobten Bediensystem verabschiedet und dieses Alleinstellungsmerkmal aufgibt, um die Fehler der Konkurrenz zu wiederholen, wird wohl das Geheimnis der Münchner bleiben. Besonders schade ist dieser Fauxpas, weil das Auto an sich wirklich gut fährt. Mit dem Standardfahrwerk zwar etwas hölzern, aber hier kann man mit dem optionalen Adaptivfahrwerk nachhelfen. Auffallend ist auch der ruhige Innenraum, unter anderem der mit Filzplatten verkleidete Unterboden (!) zeigt wohl Wirkung. Lenkung und Antrieb sind gelungen abgestimmt, vor allem der Antriebskomfort ist bemerkenswert. Immerhin kümmert sich ein Dreizylinder um Vortrieb, deftige Vibrationen bleiben aber aus. Zusammen mit einem im guten Doppelkupplungsgetriebe untergebrachten Elektromotor kommt der kompakte Bayer zügig voran, mehr Leistung braucht es nicht in so einem Fahrzeug. Der Verbrauch bleibt im ADAC Ecotest mit 5,8 l Super auf 100 km im Rahmen, die Abgasreinigung hat BMW ohnehin mustergültig im Griff. Wenn man jetzt noch die Bedienung im Griff hätte... Dann wäre der Active Tourer ein zwar für wenige erschwingliches, aber durchweg gut gemachtes und sicheres Auto mit hohem Nutzwert.
Der ausführliche Testbericht zum BMW 220i Active Tourer Steptronic (DKG) (ab 02/22) als PDF.
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