Mercedes EQA: Im Frühjahr 2021 fährt der GLA elektrisch
Nach dem Mittelklasse-SUV EQC bringt Mercedes nun das zweite Elektroauto auf den Markt: Den EQA. Der ist eine Nummer kleiner, aber ebenfalls ein SUV. Im Frühjahr 2021 rollt er zu den Händlern. Preis: Ab 47.540 Euro. Erste Infos zu Batterie und Reichweite.
Mercedes EQA ist die Elektro-Version des Mercedes GLA
Mit 66,5-kWh-Batterie 426 km Reichweite nach WLTP
Version mit mehr als 500 km Reichweite und Allradantrieb soll folgen
Lange wurde Mercedes vorgeworfen, die Elektromobilität zu zaghaft anzugehen. Doch jetzt tut sich was: Noch im Frühjahr 2021 kommt der rein elektrische Mercedes EQA zu den Händlern. Wer allerdings mit einer Weiterentwicklung der schnittig-futuristischen Studie Vision EQA, die auf der IAA 2017 gezeigt wurde, gerechnet hatte, dürfte nun enttäuscht sein.
Der Mercedes EQA basiert auf dem GLA
Denn die Serienversion ist keine Umsetzung der eleganten Dreitürer-Studie in einer flachen Pkw-Karosserie, sondern ein ganz profaner Ableger des konventionell angetriebenen GLA geworden und damit ein SUV. Die in Richtung EQC getrimmte Front mit geschlossenem Black-Panel-Grill und das Heck mit durchgehendem Leuchtenband weisen den EQA zwar klar als Mitglied der Elektro-Familie von Mercedes aus. Doch die ansonsten mit dem GLA identische Karosserie kann ihre Verwandtschaft zum Verbrenner-Modell nicht verhehlen.
66,5 kWh für 426 km Reichweite
Beim Antrieb geht der EQA natürlich eigene Wege. In seinem Fahrzeugboden steckt eine Batterie mit 66,5 kWh Kapazität (netto nutzbar). Das ist insofern ordentlich, da sie laut Mercedes eine Norm-Reichweite von bis zu 426 Kilometern im realitätsnahen WLTP-Zyklus ermöglichen soll. Selbst wenn es in der Praxis dann zwischen 350 und 370 Kilometer sein sollten, kann der EQA als ziemlich alltagstauglich bezeichnet werden. Später soll sogar noch eine Version folgen, die mit mehr als 500 Kilometer Reichweite aufwartet, über 200 kW Motorleistung verfügt und Allradantrieb hat.
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Mercedes EQA: Mit durchgehendem Leuchtenband ∙ © Mercedes
EQA mit 11 kW (AC) und 100 kW (DC) Ladeleistung
Vorerst arbeitet aber erst mal ein E-Motor im EQA, der die Vorderräder antreibt. Er leistet 140 kW, was nach alter Lesart 190 PS macht und den SUV schon ganz gut in Schwung bringt: Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt der Elektro-SUV in 8,9 Sekunden, die Spitze ist bei 160 km/h begrenzt. Gut: Die maximale Ladeleistung beträgt bei allen Versionen 100 kW, wenn eine entsprechende DC-Schnellladesäule (Gleichstrom, meist an der Autobahn) zum Einsatz kommt. An "normalen" AC-Ladesäulen (Wechselstrom, in der Stadt) zieht sich der EQA maximal 11 kW. Eine komplett leere Antriebsbatterie wäre somit unter idealen Bedingungen mit AC in rund fünf Stunden wieder zu 100 Prozent gefüllt.
Navi bezieht Ladestopps mit ein
Was Tesla, der Audi e-tron und der EQC können, kann auch der Mercedes EQA: Das Navi rechnet die schnellste Route aus und plant Ladestopps samt voraussichtlicher Ladezeit mit ein. Über Mercedes Me Charge lassen sich so 450.000 Ladepunkte in 31 Ländern ansteuern. Eine Bezahlfunktion ist über das Display im Fahrzeug oder über die dazugehörige Smartphone-App integriert.
Beim Fahren soll der EQA sehr effizient mit Energie umgehen: Das energieraubende Heizen übernimmt im Winter eine serienmäßige Wärmepumpe und ein "EcoAssist" kümmert sich automatisch um eine situationsgerechte Rekuperation, bremst also mal stärker und mal schwächer ab, wenn der Fahrer vom Gas geht und speist entsprechend Energie in die Batterie zurück.
Mercedes EQA: Elektro-SUV mit reichlich Platz
Im Innenraum findet sich 1:1 der GLA wieder. Die beiden 10,25-Zoll-Displays in einem freistehenden, flachen Gehäuse wirken modern, analoge Anzeigen gibt es keine mehr. Wie bei den Schwestermodellen kommt das MBUX genannte Bediensystem zum Einsatz, das mit frei gesprochener Sprache zurecht kommt, auf den Befehl "Hey Mercedes" hört und die Vorlieben des Fahrers im Lauf der Zeit kennenlernen soll. Wer also jeden Montag Abend den gleichen Weg zum Fitnesscenter fährt, bekommt es automatisch als Ziel vorgeschlagen.
Wie schon der konventionelle GLA dürfte auch der EQA mit guten Platzverhältnissen aufwarten. Den Stauraum gibt der Hersteller mit 340 bis 1320 Litern an – für die Fahrzeugklasse ist der Kofferraum also vergleichsweise groß. Die serienmäßige Ausstattung kann sich unter anderem mit aktivem Spur- und Bremsassistent, Klimaautomatik, LED-Scheinwerfern, elektrischer Heckklappe, Ambientelicht mit 64 Farben, Komfortsitzen, Rückfahrkamera und Navigationssystem sehen lassen. Optional sind die Ausstattungslinien "Electric Art" und "AMG Line" sowie ein "Night-Paket" zu haben.
Preis: Ab 47.540 Euro – vor Abzug der Förderprämie
Zum Preis: Mercedes ruft für den EQA mindestens 47.540 Euro auf und liegt damit netto ganz zufällig knapp unter der Schwelle von 40.000 Euro – die volle E-Auto-Förderung von gut 9000 Euro ist dem EQA also sicher. Samt Mehrwertsteuer ist der EQA dann also ab rund 38.500 Euro zu haben.
Allein auf weiter Flur ist der in Rastatt und Peking gefertigte EQA aber längst nicht mehr: Im Segment der elektrischen Kompakt- bzw. Mittelklasse-SUVs tummeln sich Lexus UX 300e, Kia e-Niro, Mazda MX-30, VW ID.4, der Škoda Enyaq iV und der chinesische MG ZS EV. Noch 2021 kommen Audi Q4 e-tron und Tesla Model Y auf den Markt. Das Rennen um den besten bezahlbaren Elektro-SUV ist also eröffnet.
Mercedes EQA: Technische Daten
Herstellerangaben | Mercedes EQA 250 |
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Motor/Antrieb | Asynchron-Elektromotor, 140kW/190 PS, 375 Nm Drehmoment |
Fahrleistungen | 8,9 s auf 100 km/h, 160 km/h Spitze |
Batteriekapazität | 66,5 kWh (netto nutzbar) |
Maximale Ladeleistung (AC/DC) | 11 kW / 100 kW |
Verbrauch (WLTP) | 17,7 kWh/100 km, 0 g CO₂/km |
Maße | L 4,46 / B 1,83 / H 1,62 m |
Kofferraum | 340 – 1320 l |
Leergewicht / Zuladung | 2040 / 430 kg |
Anhängelast (ungebremst / gebremst) | k. A. |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | ab 47.540 € |