Škoda Enyaq 2025: Höhere Reichweiten, bessere Ausstattung

Aufnahme des Skoda Enyaq mit Facelift 2025 in oliv
Mit neuer Front: Das Facelift des Škoda Enyaq ist sofort zu erkennen© Skoda

Der Škoda Enyaq ist eines der beliebtesten und besten Elektroautos im VW-Konzern. Nun bekam er innerhalb kürzester Zeit ein zweites Facelift. Die konkreten Details. Und was der Škoda Enyaq davor schon prima konnte.

  • Škoda Enyaq Modelljahr 2025

  • Feinschliff: Optik, Aerodynamik, Ausstattung

  • ADAC Autotest: Bisherige Bewertung

Zwei Facelifts innerhalb von gut einem Jahr hat es bisher noch bei keinem Auto gegeben. Normalerweise vergehen zwischen zwei Modellaufwertungen zwei bis drei Jahre. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Autoindustrie schnellere Modellphasen und -wechsel anpeilt.

Škoda Enyaq 2025: Facelift im Detail

Der Škoda Enyaq ist Anfang 2025 optisch und technisch aufgewertet worden. Das betrifft sowohl das normale Elektro-SUV als auch das Enyaq Coupé. Die Front des Enyaq ist nun von einem extrem schlanken Grill und neu geformten LED-Lichtern gekennzeichnet. An Front und Heck sowie am neu gestalteten Lenkrad prangt nun jeweils der Markenname in großen Lettern. Das Facelift verleiht dem Enyaq optisch ein ganz neues Erscheinungsbild und folgt dem Design des Škoda Elroq.

Dass die Abmessungen des Enyaq sich um den einen oder anderen Millimeter vergrößert haben, fällt sicherlich für kaum jemandem ins Gewicht. Die optischen Änderungen hatten jedoch einen technischen Sinn: Das neue Modell steht schlanker im Wind, der Aerodynamik-Wert beträgt lediglich 0,245 cw, vorher waren es 0,256 (Coupé: 0,225 statt 0,234). Der Aerodynamik-Feinschliff hat einen positiven Effekt auf die Reichweite, die laut Škoda beim Enyaq 85 bis etwa 590 Kilometer betragen soll. Praxisnahe Werte wird der ADAC baldmöglichst in einem Test ermitteln.

Škoda Enyaq 2025: Preise ab 44.400 Euro

Neue Basisversion hinsichtlich des Antriebs ist der Enyaq 60 mit Heckantrieb und 150 kW/204 PS. Die stärkeren Versionen Enyaq 85 und 85x (Allrad) stellen wie gehabt 210 kW/286 PS Leistung zur Verfügung.

Der Einstiegspreis für den Enyaq 60 liegt bei 44.400 Euro – eine vergleichsweise moderate Preissteigerung gegenüber dem früheren 60er, der 42.200 Euro gekostet hatte. Außerdem hatte der nur 132 kW/180 PS zu bieten und der zugehörige Akku besaß eine Kapazität von 62 kWh (brutto). Nun sind es deren 63 kWh. Die stärkeren Versionen des neuen Jahrgangs haben einen Akku mit gleichem Energiegehalt wie zuvor. Die maximalen Ladeleistungen an der Schnelladesäule (DC) gibt Škoda mit 165 kW (Enyaq 60), 135 (Enyaq 85) und 175 kW (Enyaq (85x) an.

Alle neuen Versionen bekommen mehr Ausstattung fürs Geld. So sind jetzt stets beheizbare Vordersitze, ein beheizbares Lenkrad, 3-Zonen-Klima-Automatik, der vorausschauende Abstandsassistent (pACC) sowie ein Stauassistent serienmäßig an Bord. Als zusätzliche Extras werden fernbedientes Parken und trainiertes Parken angeboten. Beim trainierten Parken rangiert das Fahrzeug von allein auf den vorgesehenen Platz, wenn das System die finale Positionierung, zum Beispiel vor der Haustür auf dem Grundstück, erlernt hat.

Das Infotainmentsystem ist leicht modifiziert worden. Funktionen wie Batteriekonditionierung, Tempo-Assistent und Heizungs-Einstellungen erscheinen nun direkt in der oberen Leiste des Zentral-Bildschirms.

Die grundsätzlichen technischen Stärken des Modells bleiben von den Änderungen – mit Ausnahme von Verbrauch und Reichweite – weitgehend unberührt.

Der Enyaq vor Facelift im ADAC Autotest

Die Überarbeitung des Enyaq hatte dem Škoda schon beim letzten Mal gutgetan. Die getestete Topversion 85x schaffte es mit der Note 1,6 zum Testzeitpunkt auf Platz eins der E-Auto-Bestenliste des ADAC – mittlerweile wurde er aber vom VW ID.7 mit einer 1,5 überholt. Die ebenfalls getesteten Versionen Škoda Enyaq RS und Enyaq RS Coupé erhielten beide die Note 1,7.

Der Škoda Enyaq 85x hat wegen seines Allradantriebs nicht nur Traktionsvorteile bei Schnee und Eis, er sorgt auch für bessere Fahrleistungen. Insbesondere bei Geschwindigkeiten über 100 km/h wirkt er lebendiger und kräftiger. Beim Beschleunigen von 15 auf 30 km/h vergehen nur 0,9 Sekunden, perfekt beim Abbiegen und Einfädeln in den fließenden Verkehr. Auch Überholmanöver sind schnell erledigt, knapp 3,3 Sekunden dauert der Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h. Die Fahrleistungen sind im Alltag mehr als ausreichend.

Enyaq: Reichweiten und Verbrauch

Seitenansicht Skoda Enyaq fahrend
Im Winter leidet die Reichweite des Enyaq, der Verbrauch steigt© Skoda

Im ADAC Ecotest wurde mit dem Enyaq 85x ein Stromverbrauch von 20,2 kWh pro 100 Kilometer ermittelt – inklusive Ladeverluste bei 3-phasiger AC-Ladung. Das ergibt eine Reichweite von 435 Kilometer. An der DC-Schnellladesäule ist innerhalb von 20 Minuten Energie für weitere 263 Kilometer nachgeladen. Damit ist der Enyaq gut für Langstrecken geeignet.

Im Winter macht es sich bezahlt, die Möglichkeit der Akku-Vortemperierung zu nutzen, wenn man eine DC-Ladesäule ansteuert. Das geschieht automatisch durch Setzen des Navigationsziels DC-Ladepunkt oder durch manuelles Drücken eines Buttons im Lademenü.

Wie sich die Außentemperatur und gefahrene Geschwindigkeit auf die Reichweite auswirken, kann man mit dem Reichweitenrechner ausprobieren:

ADAC Reichweitenrechner

Skoda Enyaq 85x L&K 210 kW (286 PS)

-10

30

50

130

Berechnete Reichweite

506km

(Reichweite laut Hersteller: 522 km)

Entspanntes Fahrvergnügen

Das Fahrerlebnis mit dem 2024er Enyaq war vor allem entspannt. Mit seinem tiefen Fahrzeugschwerpunkt durch die im Unterboden platzierte Batterie verfügt der Enyaq über ein sehr sicheres Fahrverhalten: Das Elektro-SUV liegt mit gutem Federungskomfort souverän auf der Straße. Dank der im Testwagen verbauten adaptiven Dämpfer kann man das Fahrwerk in zahlreichen Stufen zwischen komfortabel und sportlich variieren, damit ist ein breites Spektrum einstellbar.

Die im Testwagen verbaute Progressivlenkung verfügt über eine in Abhängigkeit vom Lenkeinschlag variable Übersetzung, ist um die Mittellage weniger direkt und mit zunehmendem Lenkeinschlag direkter ausgelegt. So wirkt sie bei höheren Geschwindigkeiten nicht nervös.

Die Rekuperation lässt sich über das Bremspedal gut dosieren – will man stärker bremsen, kommt dann jedoch viel Pedalweg und im Vergleich dazu wenig zusätzliche Bremsleistung. Daran muss man sich gewöhnen, weil es im ersten Moment erschrecken kann. Die Rekuperation lässt sich dank Schaltwippen rechts und links am Lenkrad nach Gusto des Fahrers in drei Stufen entsprechend der Verkehrssituation wählen. Ein One-Pedal-Driving mit maximaler Rekuperation ist allerdings nicht möglich.

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Koffer- und Innenraum des Elektro-SUVs

Blick in den Kofferraum des Skoda Enyaq Update
Der Kofferraum bietet viel Platz und ein zusätzliches Fach im Unterboden. Top!© Skoda

Der Kofferraum stellt nach ADAC Messmethode 445 bis 1435 Liter zur Verfügung und ist dank niedriger Ladekante auch bestens beladbar. Im Fach unter dem doppelten Ladeboden sorgt ein spezieller Einsatz mit verschiedenen Fächern dafür, dass dort abgelegte Teile bei der Fahrt nicht umherrutschen. Einen zusätzlichen Stauraum unter der Motorhaube (Frunk) sucht man jedoch vergeblich.

Bedienung mit Software 4.0

Der Škoda Enyaq 2024 verfügt über zwei digitale Bildschirme. Das Digital Cockpit zeigt auf einem 5,3 Zoll kleinen Display Informationen zu Geschwindigkeit, Fahrdaten, Navigation und Assistenzsystemen an. Das optionale Head-up-Display projiziert die wichtigsten Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers. Die Bedienoberfläche des mittigen Touchdisplays hat Škoda mit der Software Version 4.0 neu gestaltet.

Der Fahrer kann für häufig genutzte Fahrzeugeinstellungen und Apps individuell Shortcuts festlegen. Auch das Telefonmenü, den Media-Player oder die Navigation lassen sich nach Wunsch anpassen. Das Navigationssystem zeigt einen genügend großen Kartenausschnitt und reagiert ohne nennenswerte Verzögerung. Das schlüssellose Start- und Zugangssystem verriegelt automatisch die Türen, sobald sich der Fahrer mit dem Schlüssel vom Fahrzeug entfernt.

Dank einer integrierten eSIM verfügt der Škoda Enyaq iV über eine permanente Internetverbindung und erlaubt neben Aktualisierungen von Navigationskarten oder der Systemsoftware "over the air" auch die Nutzung zahlreicher online unterstützter Funktionen. So greifen die Verkehrsinformationen ebenso auf Echtzeitdaten aus dem Internet zu, wie die Routenplanung der optionalen Navigationsfunktion.

Hier gelangen Sie zu den Testberichten (PDFs) des Škoda Enyaq vor dem Facelift:

Das Škoda Enyaq Coupé RS im Test

Der Coupé-Ableger mag für viele die pfiffigere Variante des Enyaq sein. Der Preisaufschlag für die schnittige Karosserie erscheint daher gerechtfertigt. Und trotz der nach hinten abfallenden Dachlinie reicht die Kopffreiheit auf der Rückbank immer noch für Personen bis 1,90 Meter Körpergröße. Das Kofferraumvolumen jedoch zeigt deutliche Nachteile: statt 445 bis 1435 Liter (dachhoch umgeklappt) schluckt das Coupé nur 400 bis 1310 Liter.

Die getestete RS-Version wird von zwei Elektromotoren angetrieben, einer sitzt an der Hinterachse, der andere an der Vorderachse. Gemeinsam liefern sie 299 PS und 460 Nm Drehmoment. Damit ist das Enyaq Coupé trotz fast 2,3 Tonnen Leergewicht ausgesprochen flott unterwegs.

Vom Stand weg geht es zügig los, von 15 auf 30 km/h vergehen nur 0,7 Sekunden. Das ist perfekt beim Abbiegen und Einfädeln in den fließenden Verkehr. Auch Überholmanöver sind schnell erledigt. Knapp 3,1 Sekunden dauert die Beschleunigung von 60 auf 100 km/h. Von 80 auf 120 km/h geht es in 4,0 Sekunden. Der Spurt aus dem Stand ist in 6,5 Sekunden erledigt, die Höchstgeschwindigkeit wird allerdings bei 180 km/h elektronisch abgeregelt.

Für die betont sportliche Gangart auf kurvigem Geläuf scheint der RS trotzdem nicht gemacht. Fährt man etwas zu zügig in eine Kurve, fängt der Wagen an, trotz Allradantrieb über die Vorderräder zu schieben. Grund sind die rollwiderstandsoptimierten Eco-Reifen. Die kommen zwar sonst mit allem gut zurecht, Seitenführung ist aber nicht ihre Stärke.

Beim entspannten Cruisen fühlt sich der Wagen dagegen an wie in seinem Element, dann schöpft er natürlich auch seine Energiereserven am besten aus. Mit einem Verbrauch von 19,5 kWh pro 100 Kilometer können sich die Energiespar-Reifen rehabilitieren. An Reichweite sind hier realistische 450 Kilometer drin.

Hier gelangen Sie zum Testbericht (PDF) des Škoda Enyaq Coupé vor dem Facelift:

Škoda Enyaq 2025: Daten und Preise

Technische Daten (Herstellerangaben)

Skoda Enyaq 60 (ab 01/25)

Skoda Enyaq 85 (ab 01/25)

Skoda Enyaq 85x (ab 01/25)

Motorart

Elektro
Elektro
Elektro

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

150
210
210

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

204
286
286

Drehmoment (Systemleistung)

310 Nm
545 Nm
679 Nm

Antriebsart

Hinterrad
Hinterrad
Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

8,1 s
6,7 s
6,7 s

Höchstgeschwindigkeit

160 km/h
180 km/h
180 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

432 km
578 km
541 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

0 g/km
0 g/km
0 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

15,6 kWh/100 km
15,0 kWh/100 km
15,8 kWh/100 km

Batteriekapazität (Brutto) in kWh

63,0
82,0
82,0

Batteriekapazität (Netto) in kWh

59,0
77,0
77,0

Ladeleistung (kW)

AC:11,0 DC:165,0
AC:11,0 DC:135,0
AC:11,0 DC:175,0

Kofferraumvolumen normal

585 l
585 l
585 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.710 l
1.710 l
1.710 l

Leergewicht (EU)

2.002 kg
2.141 kg
2.230 kg

Zuladung

502 kg
509 kg
520 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg
750 kg
750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.000 kg
1.000 kg
1.200 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre
2 Jahre
2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.658 mm x 1.879 mm x 1.622 mm
4.658 mm x 1.879 mm x 1.622 mm
4.658 mm x 1.879 mm x 1.620 mm

Grundpreis

44.400 Euro
48.900 Euro
51.150 Euro

Die Herstellergarantie auf den Akku beträgt 8 Jahre oder 160.000 Kilometer

Hier gelangen Sie zu allen Daten und Preisen des neuen Enyaq und Enyaq Coupé

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