Elektrisch und geräumig: Die besten Elektro-Familienautos

Ein Vater belädt mit seinen zwei Töchtern den Kofferraum eines Elektroautos
E-Autos für Familien: Groß genug und praktikabel müssen sie sein© Shutterstock/Halfpoint

Wer umweltbewusst und elektrisch mit der Familie unterwegs sein will, findet eine immer größere Auswahl an Modellen. Lesen Sie, welchen Elektroautos die beste Balance zwischen Reichweite, Platz und Preis gelingt. Aktuelle Marktübersicht.

  • Auf Stauraum, Reichweite und Sicherheit kommt es an

  • Inzwischen über 60 familienfreundliche Elektroautos

  • Im Vormarsch: Elektro-SUV der Kleinwagenklasse

Vans, Kombis und Hochdachkombis gelten immer noch als die klassischen Familienautos, besonders mit einem effizienten Dieselmotor. Auf dem Elektro-Markt sieht die Lage etwas anders aus: Elektro-Kombis gibt es sehr wenige, Elektro-Vans im Moment gar keine.

Familien, die elektrisch unterwegs sein wollen, müssen also unter den übrigen Pkw, Hochdachkombis und SUVs schauen, ob etwas Passendes dabei ist. Und sich beispielsweise fragen: Passt die Eishockey-Ausrüstung der Töchter in den Kofferraum? Und müssen auf der Rückbank drei Kindersitze nebeneinander montiert werden oder reicht eine Babyschale hinten und ein Kindersitz vorn?

E-Auto für die Familie: Das ist zu beachten

Bei E-Autos für die Familie kommt die Frage hinzu, ob Batteriekapazität und Ladeleistung den jeweiligen Ansprüchen genügen. Zwar würde für die Stadt ein kleiner Akku problemlos reichen, doch für die Urlaubsreise ans Ijsselmeer könnten zahlreiche Ladestopps auf der Strecke zu schlechter Stimmung auf der Rückbank und einer langen Anreise führen.

Und nicht zuletzt spielt das individuelle Budget eine große Rolle. Neue Elektroautos sind im Vergleich zu Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor meist teurer, der Gebrauchtwagenmarkt für die relevanten Modelle ist (noch) überschaubar.

Was macht ein gutes Familienauto aus?

Bei der Auswahl von für Familien besonders geeigneten E-Fahrzeugen haben die ADAC Fachleute deshalb die folgenden Kriterien angelegt:

  • Sicherheit: Alle ausgewählten Autos haben beim standardisierten Testverfahren Euro NCAP in der Kategorie Kindersicherheit mindestens 70 Prozent der möglichen Punkte erreicht. Kopf- und Seitenairbags sind bei den Fahrzeugen deaktivierbar, damit Kindersitze sicher eingebaut werden können.

  • Platzangebot: Das Volumen des Kofferraums muss mindestens 380 Liter betragen. In jedem der ausgewählten Fahrzeuge lässt sich mindestens ein Kinderwagen im Kofferraum verstauen. Außerdem muss ein Mindestgewicht von 400 Kilogramm zuladbar sein.

  • Preis: In der Tabelle wurden nur familientaugliche Autos berücksichtigt, die weniger als 55.000 Euro kosten: Fahrzeuge wie der BMW iX oder der Mercedes EQV kombinieren zwar gute Platzverhältnisse mit hohen Reichweiten, haben sich aufgrund ihrer hohen Kosten aber nicht qualifiziert.

  • Reichweite: Mindestens 250 Kilometer (nach Herstellerangaben, gemessen mit dem WLTP-Testverfahren) sollen möglich sein.

Übersicht aktueller Elektro-Familienautos

HerstellerFahrzeugKarosseriePreis in EuroLeistung in kWReichweite WLTP gesamt in kmKofferraum in Liter normal - dachhoch

Alfa Romeo

Junior Elettrica 156

SUV

39.500

115

410

400 - 1265

Audi

Q4 40 e-tron

SUV

46.150

150

412

520 - 1490

Audi

Q4 Sportback 40 e-tron

SUV

48.150

150

423

535 - 1460

BMW

iX1 eDrive20

SUV

48.800

150

463

490 -1495

BMW

iX2 eDrive20

SUV

50.300

150

478

525 - 1400

BYD

Atto 2 Active

SUV

31.990

130

312

400 - 1340

BYD

Seal Comfort

Stufenheck

46.990

170

460

400

BYD

Seal U Comfort

SUV

42.990

160

420

552 -1440

BYD

Sealion 7 Comfort

SUV

49.990

230

482

520

Citroen

e-Berlingo M Max

Hochdach-Kombi

39.540

100

343

775 - 1789

Citroen

e-C3 Aircross Standard-Range You

SUV

26.490

83

307

460 - 1600

Citroen

e-C5 Aircross 210 Komfort Range You

SUV

42.590

157

520

565 - 1668

Citroen

e-Spacetourer M (75 kWh) Plus

Bus

52.230

100

351

1624 - 2700

CUPRA

Born (60 kWh)

Schrägheck

40.450

150

428

385 - 1267

CUPRA

Tavascan Endurance

SUV

53.340

210

553

540

DS Automobiles

N°4 E-Tense Pallas

Schrägheck

45.900

156

449

390 - 1190

Ford

Capri Standard Range (52 kWh) Style

SUV

42.400

125

393

572 -1510

Ford

Explorer EV Standard Range (52 kWh) Style

SUV

39.900

125

378

450 - 1422

Ford

Puma Gen-E

SUV

36.900

124

376

523 - 1283

Hyundai

IONIQ 5 (63 kWh) 2WD

SUV

43.900

125

440

520 - 1580

Hyundai

IONIQ 6 (53 kWh) 2WD

Schrägheck

43.900

111

429

401

Hyundai

Kona Elektro (48,4 kWh) Select

SUV

37.990

115

377

466 - 1300

KGM

Torres EVX Core

SUV

41.990

152

462

703 - 1662

Kia

EV3 (58,3 kWh) Air

SUV

35.990

150

436

460 - 1251

Kia

EV4 (58,3 kWh) Air

Schrägheck

37.590

150

440

435 - 1415

Kia

EV4 Fastback (81,4 kWh) Earth

Stufenheck

47.140

150

633

490

Kia

EV6 (63 kWh) Air

SUV

44.990

125

428

490 - 1290

Kia

PV5 Passenger (51,5 kWh) Essential

Bus

38.290

89

288

1320 - 2300

Leapmotor

C10 BEV Style

SUV

37.600

160

425

435 - 1410

Mercedes-Benz

EQB 250+ Progressive

SUV

53.514

140

535

495 - 1710

Mercedes-Benz

EQT Standard 200 Standard Advanced Plus

Hochdach-Kombi

35.794

90

278

551 - 1979

MINI

Countryman E Essential Trim

SUV

36.800

150

462

460 - 1450

Nissan

Ariya (63 kWh) (OBC 22 kW)

SUV

43.490

160

402

468 - 1350

Nissan

Townstar EV Kombi L1 Acenta

Hochdach-Kombi

36.490

90

281

775 - 2800

Opel

Astra Electric Sports Tourer Edition

Kombi

39.490

115

413

516 - 1553

Opel

Combo Electric Edition

Hochdach-Kombi

38.600

100

345

597 - 2126

Opel

Frontera Electric Edition

SUV

28.990

83

305

460 - 1600

Opel

Grandland Electric (73 kWh) Edition

SUV

46.750

157

521

550 - 1645

Peugeot

e-2008 156 Business

SUV

41.550

115

406

434 - 1467

Peugeot

e-3008 210 Allure

SUV

48.750

157

524

520 - 1480

Peugeot

e-308 SW 156 Style

Kombi

43.435

115

410

548 - 1483

Peugeot

e-5008 210 Allure (5-Sitzer)

SUV

51.250

157

502

994 - 2310

Peugeot

e-Rifter L1 Allure

Hochdach-Kombi

38.540

100

339

775 - 3000

Peugeot

e-Traveller L2 (75 kWh) Active

Bus

52.330

100

351

1624 - 2700

Renault

Kangoo E-Tech Electric Equilibre Comfort Range AC11 (OBC 11 kW)

Hochdach-Kombi

35.850

90

285

950 - 2500

Renault

Mégane E-Tech Electric 220 Comfort Range Techno

SUV

40.900

160

452

389 - 1332

Renault

R4 E-Tech Electric 120 Urban Range (40 kWh) Evolution

SUV

29.400

90

308

420 - 1405

Renault

Scénic E-Tech Electric 170 Comfort Range Evolution

SUV

40.400

125

420

545 - 1670

Skoda

Elroq 50 Tour

SUV

33.900

125

377

470 - 1580

Skoda

Enyaq 60

SUV

44.400

150

432

585 - 1710

Skoda

Enyaq Coupé 60

SUV

46.850

150

441

570 - 1610

smart

#5 Pro

SUV

45.900

250

465

630 - 1530

Subaru

Solterra Comfort

SUV

49.990

160

466

452

Tesla

Model Y

SUV

44.990

220

500

822 - 2022

Toyota

bZ4X Comfort

SUV

42.900

150

513

452

Toyota

Proace City Electric Verso L1 (50 kWh) Comfort

Hochdach-Kombi

38.830

100

343

641 - 2126

Volvo

EX40 Single Motor Essential

SUV

49.990

175

479

410 - 1286

VW

ID.3 Pure

Schrägheck

33.330

125

388

385 - 1267

VW

ID.4 Pure

SUV

40.335

125

364

543 - 1575

VW

ID.5 Pure

SUV

42.970

125

371

549 - 1561

VW

ID.7 Pro

Schrägheck

54.105

210

619

532 - 1586

VW

ID.7 Tourer Pro

Kombi

54.905

210

606

605 - 1714

VW Nutzfahrzeuge

ID. Buzz kurz Pure Freestyle

Bus

49.998

125

331

1121 - 2205

XPeng

G6 Long Range

SUV

47.600

218

525

571 - 1374

XPeng

P7 Long Range

Stufenheck

49.600

203

576

440

Modelle mit dem meisten Platz

Front und Seitenansicht eines fahrenden Citroen e-Spacetourer
Citroen e-Spacetourer: fast fünf Meter lang, sechs bis neun Sitze, riesig viel Platz © Citroen

Am meisten Platz bieten naturgemäß Hochdachkombis und E-Fahrzeuge, die als Bus kategorisiert sind, ganz vorn die fast fünf Meter langen Citroën e-Spacetourer und Peugeot e-Traveller. Sie sind als Neunsitzer ausgelegt, bieten mit nur zwei der drei genutzten Sitzreihen aber ein enormes Kofferraumvolumen von 1624 Liter – ein unschlagbarer Wert. Damit sie auf eine ordentliche Reichweite (351 km nach WLTP) kommen, braucht es aber die 75 kWh große Batterie aus dem Modellprogramm. Und dann kosten die Raumriesen über 52.000 Euro in der Anschaffung. Meist zu viel Geld für eine Familie mit Kindern.

Mit einem Preis von rund 38.000 Euro kommt der brandneue Kia PV5 deutlich günstiger. Ein Fünfsitzer, nur 4,70 Meter lang und mit einem Kofferraum von ebenfalls sehr guten 1320 Litern gesegnet. Hier müssen sich Inreressenten jedoch mit sehr wenig Motorpower (89 kW) und 288 Kilometern Reichweite begnügen.

Bei den Reichweiten ist außerdem zu bedenken, dass die angegebenen WLTP-Werte bei einer Reisegeschwindigkeit von 120 bis 130 km/h auf der Autobahn nicht zu erreichen sind. Erst recht nicht im Winter. Das zeigt der ADAC Reichweitenrechner, wenn man die Regler zu Temperatur und Geschwindigkeit entsprechend verschiebt.

ADAC Reichweitenrechner

Citroen e-Spacetourer M (75 kWh) Plus 100 kW (136 PS)

-10

30

50

130

Berechnete Reichweite

340km

(Reichweite laut Hersteller: 351 km)

Wer sich auf Reisen auf vier Personen und ein Minimum an Gepäck beschränkt, der mag auch mit dem VW ID.3 zurechtkommen, dessen Kofferraum 385 Liter aufnimmt. Das ist zwar vergleichsweise wenig, aber dafür entschädigt der kompakte Wolfsburger mit einem gewohnt guten Pkw-Fahrkomfort. Er braucht mit 4,26 Meter Länge viel weniger Parkraum, ist um Welten handlicher und dank 125 kW deutlich flotter zu bewegen. Ein prima Allround-Alltagsfahrzeug eben – und das zu einem Einstandspreis von derzeit 33.330 Euro.

Das absolut günstigste familienfreundliche E-Fahrzeug ist aktuell der Citroën e-C3 Aircross in der Version Standard-Range You. Das französische SUV gehört in die Kompaktklasse, bietet wie der ID.3 zwei Erwachsenen und zwei Kindern ausreichend Platz, ist aber schon ab 26.490 Euro zu haben.

Elektro-SUVs und -Kombis

Aufnahme des stehenden VW ID.7 Tourer
VW ID.7 Tourer: viel Platz, prima Reichweite, aber teuer © Volkswagen AG

Eine gelungene Mischung aus guter Reichweite und Stauraum bieten viele weitere Elektro-SUV, beispielsweise der VW ID.5 oder der Škoda Enyaq. Der Enyaq 60 schafft eine Reichweite von 432 Litern und schluckt 549 Liter Gepäck. So ein Gesamtpaket hat natürlich auch seinen Preis: Gut 44.000 Euro kostet das Basismodell des Škoda Enyaq. Der VW ID.5 Pure ist aktuell für 43.000 zu haben.

Zu guter Letzt: Gab es bisher keine Elektro-Kombis, die den Anforderungen genügten, sind nun drei Modelle in der Empfehlungsliste enthalten: der elektrische Opel Astra Sports Tourer sowie sein französisches Pendant Peugeot e-308 SW, außerdem der VW ID.7 Tourer Pro in Basisausstattung. Der ID.7 Tourer bleibt allerdings nur 95 Euro unter der definierten ADAC Preisgrenze für familienfreundliche E-Autos bis 55.000 Euro. Das heißt, bei der kleinsten Preisanhebung durch VW wäre der ID.7 Kombi wieder draußen.

Die eigenen Bedürfnisse entscheiden

Die ADAC Übersicht zeigt, dass sich die Fahrzeuge bezogen auf Reichweite und Platzangebot teils stark voneinander unterscheiden. Das "eine" ideale Familienauto zu bestimmen, ist deshalb schwierig. Die eigenen Ansprüche und persönlichen finanziellen Möglichkeiten entscheiden.

Tipps für die batteriebetriebene Urlaubsreise

  • Ladestationen sind in manchen Regionen noch zu selten, um bei niedrigem Akkustand spontan einen Stopp einlegen zu können. Deshalb braucht es eine bessere Planung als mit dem Benziner: Verfügbare Ladestationen auf der Strecke sollten idealerweise schon im Voraus ausgekundschaftet werden. Im Ausland ist die Dichte der gewohnten Ladestationen außerdem oft geringer bzw. die eigene Ladekarte nicht mit den Angeboten vor Ort kompatibel. Für den Urlaub könnte sich also ein neuer Account bei einem geeigneten Anbieter lohnen.

  • Erschwerte Bedingungen beim Skiurlaub: Für den Akku des E-Autos ist sehr kaltes Wetter anders als für die Insassen kein Grund zur Freude, und die Reichweite verringert sich oft erheblich. Beim Planen der Strecke sollte man also im Winter ein wenig mehr Puffer einplanen.

  • Auch ein Campingurlaub ist mit einem Elektroauto möglich, an einige Modelle lässt sich ein Wohnwagen problemlos anhängen. Tipp: Bei der Reiseplanung sollte man viele Puffer einplanen, da der Stromverbrauch durch die Anhängelast erheblich steigt und anvisierte Ladesäulen leider auch mal defekt sind. Das ADAC Technikteam hat eine Testreise mit Wohnwagen unternommen und auch als Video festgehalten.

Fachliche Beratung: Maximilian Bauer, ADAC Technik Zentrum