ADAC Test Mini-SUV: Hyundai Kona, Kia Stonic, Seat Arona und Opel Crossland X
Hyundai Kona, Kia Stonic, Seat Arona und Opel Crossland X machen mit frischem Design und quirligen Motoren großen Spaß. Vier neue Mini-SUV im Vergleich. Wer wird Testsieger?
Die kleinen SUV sind wahre Raumwunder und erfreuen sich großer Beliebtheit
Im Test müssen vier Modelle beweisen, wie gut sie sind
Große Unterschiede in den Fahrleistungen, Gesamtnoten von 2,6 bis 3,0
Erinnern Sie sich noch an den Werbeslogan einer neuen Automarke im Jahr 1998? "Reduce to the max" – auf kleinstem Raum, nämlich nur 2,50 Metern Außenlänge, das maximal Mögliche zu bieten – war nicht nur ein genialer Werbespruch der Marke Smart, sondern auch ein geniales Konzept.
So richtig geklappt hat das Ende des letzten Jahrtausends nicht. Die meisten wollen mehr als zwei Sitzplätze – plus Ablage für die Sporttasche wie im Smart fortwo. Außerdem erwarten viele vor allem einen ordentlichen Federungskomfort, einen kompromisslosen Antrieb sowie ein unkritisches Fahrverhalten. In allen vier Punkten konnte der damalige Smart nicht überzeugen.
Kleine Raumwunder
Ganz anders die aktuellen Mini-SUV. Mit Längen zwischen 4,14 bis 4,21 Metern erfüllen sie die Platzansprüche des Alltags, sind günstig im Unterhalt und machen trotz ihrer auf Minimalgröße geschrumpften Motoren Spaß beim Fahren. "Reduce to the max" – hier klappt die Umsetzung der smarten Idee besser.
Zum Vergleichstest treten an: Hyundai Kona (120 PS), Kia Stonic (120 PS), Opel Crossland X (130 PS) und Seat Arona (115 PS), alle vier angetrieben von Dreizylinder-Turbobenzinern in Kombination mit einer Sechsgang-Handschaltung.










1 von 8
Die Motoren laufen wenig kultiviert
Die größte Überraschung: Bei Leistung und Drehmoment lassen die Dreizylinder kaum Wünsche offen. Es ist erstaunlich, was die Ingenieure heutzutage aus einem Motor mit nur einem Liter Hubraum herausholen. Der Langsamste des Quartetts ist der Hyundai Kona, der für den Sprint auf 100 Stundenkilometer 12,0 Sekunden braucht – erst bei 181 km/h geht ihm die Puste aus.
Schnellster: Der Opel Crossland, der in deutlich unter zehn Sekunden auf 100 ist und beim Maximalspeed die 200-Stundenkilometer-Marke knackt. Die Leistung unserer kleinen SUVs ist also absolut ausreichend.
Gewöhnungsbedürftig bleibt das Geräusch der Dreizylinder: Das mürrische Knurren beim Beschleunigen hat man ihnen nicht abtrainieren können. Am wenigsten kultiviert wirkt der Crossland, der mit 1,2 Litern Hubraum und 130 PS den größten Antriebsblock unter der Haube hat. Die gemessenen Schallpegel bleiben dennoch bei allen Kandidaten – auch im Opel – moderat.
Unterschiedliche Fahrleistungen
Kia Stonic und Seat Arona zaubern dem Fahrer schnell ein Lächeln auf die Lippen. Die beiden Leichtgewichte wuseln nicht nur flink durch den Stadtverkehr, sie lassen sich auch problemlos über kurvige Landstraßen scheuchen – wenn man nicht zu faul ist, ausgiebig den Schaltknüppel zu betätigen.
Im Hyundai muss man kleine Abstriche beim Fahrspaß machen, weil der mit rund 100 Kilo Mehrgewicht ein bisschen viel Speck auf den Hüften hat. Der Opel Crossland X (auf der Plattform des Peugeot 2008) verliert durch ein hakeliges Getriebe, seine Wankneigung in Kurven und eine gefühllose Lenkung.

Erhöhte Sitzposition und viel Platz im Kofferraum
Überzeugen kann der Opel mit seiner SUV-typisch erhöhten Sitzposition: 52 Zentimeter über der Straße. Das ist zehn Zentimeter höher als in einem normalen Kleinwagen wie dem VW Polo. Im Kia Stonic sitzt der Fahrer nur 46 Zentimeter hoch – das ist kaum mehr SUV-ähnlich.
Fondpassagiere kommen im kleinen Seat Arona erstaunlicherweise am besten unter – er nutzt die Ibiza/Polo-Plattform. Zwei Personen bis zu einer Körpergröße von 1,90 Metern sitzen hier sogar auf der Rückbank bequem. In die zweite Reihe des Opel passen Leute bis 1,80 Meter. Und im Hyundai Kona wie im Kia Stonic reicht die Beinfreiheit hinten nur für Menschen bis 1,75 Meter.
Auch gepäcktechnisch müssen sich die Mitfahrer des Hyundai und des Kia am meisten bescheiden. Und trotzdem: Für diese nur knapp 4,20 Meter langen Vertreter der Kleinwagenklasse sind die Platzverhältnisse überraschend üppig.
Testsieger: Seat Arona

Wer überlegt, einen dieser praktischen und sympathischen Mini-SUV als Wagen für die junge Familie zu nutzen, wird eher enttäuscht. Zum Kindertransport empfiehlt sich nämlich einzig der Seat Arona: Nur hier kann man zwei Kindersitze auf der Rückbank sicher und problemlos befestigen.
Dass diese SUV technisch voll auf der Höhe der Zeit sind, beweisen sie nicht zuletzt mit ihren Infotainment-Systemen sowie dem Angebot an Sicherheitsausstattung. Vom Totwinkelwarner bis zum Notbremsassistenten sind viele wichtige Features erhältlich. Freunde guter Musik finden sogar sehr hörenswerte Soundanlagen. Mit einer der höheren Ausstattungen und den hier getesteten Dreizylindermotoren sind die vier für anspruchsvollere Singles und Zwei- bis Dreipersonenhaushalte bestens geeignet.
Und der Arona 1.0 Eco TSI Style bleibt bezahlbar. Mit 19.620 € ist er der günstigste Mini-SUV in unserem Vergleich. DenHyundai Kona 1.0 T-GDI Style gibt ab 22.430 €. Der Kia Stonic 1.0 T-GDI Spirit ist hundert Euro günstiger als der Kona, den Opel Crossland X 1.2 DI T Innovation können Sie ab 22.570 € kaufen.
ADAC Urteil & Bewertung
1. Platz:
Seat Arona 1.0 Eco TSI Style
Karosserie/Kofferraum: 2,9
Innenraum: 2,5
Komfort: 3,1
Motor/Antrieb: 2,7
Fahreigenschaften: 2,6
Sicherheit: 2,2
Umwelt/EcoTest: 2,5
Gesamtnote: 2,6
Positiv: Ausgewogene Federung. Geringe Kosten. Gute Fahrleistungen. Für Kindersitze gut geeignet. Tadellose Verarbeitung.
Negativ: Motor unter 2000 U/min schlapp. Viel Hartplastik.
Lesen Sie hier den ausführlichen Testbericht zum Seat Arona 1.0 Eco TSI Style
2. Platz:
Hyundai Kona 1.0 T-GDI Style
Karosserie/Kofferraum: 3,1
Innenraum: 2,8
Komfort: 3,1
Motor/Antrieb: 2,7
Fahreigenschaften: 2,6
Sicherheit: 2,4
Umwelt/EcoTest: 3,0
Gesamtnote: 2,8
Positiv: Erhöhte Sitzposition. Sicheres Fahrverhalten. Gute Lenkung. Geringe Kosten.
Negativ: Hinten wenig Kniefreiheit. Billiges Hartplastik im Innenraum. Kleiner Kofferraum.
2. Platz:
Kia Stonic 1.0 T-GDI Spirit
Karosserie/Kofferraum: 3,2
Innenraum: 2,9
Komfort: 3,1
Motor/Antrieb: 2,6
Fahreigenschaften: 2,7
Sicherheit: 2,4
Umwelt/EcoTest: 2,9
Gesamtnote: 2,8
Positiv: Gute Fahrleistungen. Gut schaltbares Getriebe. Geringe Kosten. Gute Lenkung. Fahrverhalten agil und sicher.
Negativ: Triste Materialien. Wenig Kniefreiheit im Fond. Sitzposition niedrig.
4. Platz:
Opel Crossland X 1.2 DI T Innovation
Karosserie/Kofferraum: 2,9
Innenraum: 2,6
Komfort: 3,0
Motor/Antrieb: 2,8
Fahreigenschaften: 3,3
Sicherheit: 2,8
Umwelt/EcoTest:3,2
Gesamtnote: 3,0
Positiv: Hohe Sitzposition. Gute Fahrleistungen. Ordentlicher Kofferraum. Gute Bedienung. Geringe Kosten.
Negativ: Störende Motorvibrationen. Hakeliges Getriebe. Gefühllose Lenkung. Mäßige Bremsen.
Weitere SUV-Konkurrenten im Fahrbericht oder Test
Viele weitere Fahrberichte und Autotests finden Sie bei der ADAC Motorwelt.