Die besten Reiseziele im September 2024
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Die großen Ferien sind in den meisten Bundesländern vorbei, die Temperaturen aber fast überall noch sommerlich: ausgewählte Reiseziele für den Spätsommer.
Den Sommer verlängern beim Badeurlaub in Spanien, Italien oder Portugal
Spannende Citytrips nach Barcelona oder Prag
Fernreise nach Bali: jetzt außerhalb der Regenzeit ideal
Wohin reisen im September 2024? Hier gibt es Tipps für Badeurlaub, Kurztrips, Städtereisen, Ferien in den Bergen und eine Fernreise.
Balearen: Mallorca und Menorca
Wandern auf stillen Wegen, unterwegs in Palma, einer der spannendsten Städte Spaniens, oder Ruhe suchend in einer hübschen Bucht mit klarem Wasser – Mallorca hält auch beim zweiten oder dritten Besuch viel Abwechslung bereit.
Zu den schönsten Stränden der Insel gehört Es Trenc im Süden: Hier herrscht Karibikfeeling mit türkisem Wasser und weißem Sand. Nur, dass drumherum keine Palmen, sondern Pinien wachsen und der Blick ins Hinterland auf unverbautes Naturschutzgebiet fällt. Besonders schön sind auch die Buchten Cala Pi, ebenfalls im Süden bei Llucmajor, und Cala Llado im Südwesten, auf dem Inselchen Sa Dragonera an der Südwest-Spitze Mallorcas. Die Überfahrt mit der Fähre von Sant Elm dauert nur 15 Minuten.
Tipp: Als Unterkunft sind traditionelle Fincas eine gute Wahl, für Familien wie für Paare oder größere Gruppen.
Menorca, die kleine Schwester Mallorcas, ist etwas weniger bekannt, aber ebenso empfehlenswert. Auch Menorca ist umgeben von Felsen und Steinen, so dass man fast überall ins Wasser hüpfen kann. Zu den schönsten Stränden zählen Binigaus und Cala Macarella im Süden sowie La Vall und Pilar mit seinem rötlichen Sand im Norden.
Das Hafenstädtchen Ciutadella hält schattige Plätzchen bereit. Das leckerste Eis gibt es bei Sa Gelateria de Menorca und guten Cortado (Espresso mit Milch) fast überall. Ratsam ist ein Mietwagen, um die vielen schönen Orte der Insel zu entdecken.
Italien: Iseosee, Franciacorta und Brescia
Der Gardasee in Norditalien ist ein ebenso beliebtes wie bekanntes Reiseziel. Eine tolle Alternative ist der Lago d'Iseo, der etwa 55 Kilometer westlich liegt und meist weniger stark besucht ist. Wegen der günstigen Fallwinde von Norden hat sich der See zu einem kleinen Paradies für Segelsportfans entwickelt. Baden geht an kleineren Kiesstränden und Lidos wie dem Parco Comunale in Vello.
Wer kein eigenes Boot steuert, lässt sich von Linienschiffen auf die Monte Isola übersetzen, die größte Insel aller südeuropäischen Seen und Mitglied der Vereinigung der schönsten Orte Italiens. Im Osten ist auf einer Wanderung von rund zweieinhalb Stunden ab dem Parkplatz Croce di Marone der Gipfel des Monte Guglielmo zu erreichen. Aus 1957 Meter Höhe schweift der Blick in die Lombardei und zur Ortlergruppe.
Im Süden schließt die Franciacorta an. In dieser Region wird der gleichnamige Schaumwein produziert, der als einziger Spumante Italiens die höchste Qualitätsauszeichnung DOCG tragen darf und in Stil und Herstellungsverfahren dem Champagner gleicht. Pionier des Weinbaus war Guido Berlucchi, der 1961 sein Weingut gründete – und einen Boom auslöste. Firmensitz ist der exquisite Palazzo Lana aus dem 16. Jahrhundert. Auf verschiedenen Touren mit Degustation sind die historischen Weinkeller zu erkunden.
Südlich der Franciacorta verdient die Stadt Brescia den Status des Weltkulturerbes. Innerhalb mittelalterlicher Mauern sind auf dem Forum Romanum das von den Römern rechtwinklige Straßennetz und die ausgedehnte Anlage des Kapitolischen Tempels zu sehen. Im klösterlichen Komplex von San Salvatore-Santa Giulia, heute ein Museum, zeigt sich die Vielfalt an Baustilen aus römischer, vorromanischer und romanischer Zeit sowie der Renaissance. Besonders schön: Die Fresken in der Chiesa di San Salvatore und das Silberkreuz des Kaisers Desiderius unter der sternenbesetzten Kuppel von Santa Maria in Solario.
Portugal: Lissabon und Comporta
An den Stränden von Lissabon trifft sich Portugals junge und engagierte Surferszene, Seafood wird auf dem Teller zur Kunst, und 30 Kilometer westlich der Stadt eröffnen die mystischen Schlösser und Parks von Sintra eine ganz eigene Welt. Lissabon ist ein vielfältiges Reiseziel, das sich als Anfangspunkt eines Roadtrips entlang Portugals Küste ebenso eignet wie für eine Städtereise.
Kulturinteressierte besuchen das Kloster São Vicente de Fora oder die Unesco-Welterbestätte Mosteiro dos Jéronimos, das berühmte Kloster im Stadtteil Belém. Unbedingt probieren: die Pasteis de Belém, Puddingteilchen aus Eiersahnecreme und Blätterteig, die nach einem geheimen Rezept hergestellt werden. Das Original ist nur in der Konditorei von Belém erhältlich.
Die Gemeinde Comporta an der Atlantikküste gleicht einer Schatztruhe. Wer hierher reist, kommt wegen der charmanten kleinen Dörfer und der unberührten Naturlandschaft. Etliche Bauverbote sorgen dafür, dass es dort die längsten noch unbebauten Abschnitte Europas gibt. Seit Kurzem liegt die Gegend bei Prominenten aus aller Welt im Trend. Ein Grund mehr, die Gegend zu erkunden, bevor ein Massenziel daraus wird.
Besonderes Merkmal der Region: Reisfelder, die sich bis zu den Dünen erstrecken. Sie sind die größten Portugals und bieten eine schöne Abwechslung zu scheinbar endlosen Stränden und Korkeichenwäldern im Landesinneren.
Tipp: Als besonders spektakulär gilt der Strand von Galé-Fontaínhas. Am Meer kann man segeln, surfen oder mit etwas Glück Delfine beobachten. Wer sich nach Entspannung sehnt, besucht vielleicht eines der zahlreichen Spas mit Thai-Massagen oder Yogakursen mit Blick auf die Reisfelder.
Spanien: Barcelona
Nach den großen Ferien in Deutschland und Spanien ist im September auch in Barcelona bereits Nebensaison, aber das Wetter weiterhin schön warm und sonnig. Die Strände sind immer noch beliebt, aber nicht mehr so voll wie zwischen Juni und August. Zur Stadt gehören sieben Strandabschnitte auf einer Länge von 4,5 Kilometern. Auch ein Abstecher in den Badeort Sitges lohnt sich. Mit dem Zug erreichen Sie in gerade einmal 30 Minuten das hübsche Städtchen mit den flachen Stränden voll feinstem Sand.
Wenn es in den Gassen der katalanischen Hauptstadt langsam ruhiger wird, ist die Stadt vor allem eins: ein Ort, an dem man sich wunderbar verlieren kann. Das gilt besonders für die Orte jenseits der Postkartenmotive – den Werken des berühmten Architekten Antoni Gaudí, dem Vergnügungspark auf dem Berg Tibidabo oder dem Museum Fundació Joan Miró. Nur ein paar Schritte vom vollsten Ort der Stadt, dem Boulevard Rambla, liegt das Barri Gòtic, das gotische Viertel mit seinen engen und schattigen Gassen. Mitten im Meer der verwinkelten Gassen ruht wie eine Insel die Plaça Sant Jaume, das politische und gesellschaftliche Zentrum der Stadt.
Tschechien und Slowakei: Prag und Bratislava
Eine der populärsten Destinationen Europas ist das tschechische Prag. Die jahrhundertealte "Goldene Stadt" lockt mit Highlights wie der Burg, der Karlsbrücke über die Moldau und einer der ältesten Synagogen der Welt. Weniger bekannt ist der in den 1930er-Jahren im reinen Funktionalstil erbaute Messepalast, in dem die Nationalgalerie Kunstwerke des 19., 20. und 21. Jahrhunderts zeigt.
Tipp: Feinschmecker kommen in Prag zu erstaunlich preiswerten Genüssen jenseits der rustikalen Landesküche. Eine Anlaufstelle ist das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant La Degustation Bohême Bourgeoise in der Altstadt.
Auch Bratislava ist ein attraktives Kurzreiseziel. Im Zentrum der Hauptstadt der Slowakischen Republik stehen viele Palais im barocken Stil des 18. Jahrhunderts, darunter das Palais Grassalkovich als heutige Residenz des Präsidenten. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind die Burg und das Michaelertor erhalten geblieben. Als starker Kontrast dazu ragt am südlichen Donauufer ein Aussichtsturm und gleichzeitig Brückenträger auf, den das Ufo toppt – dieses Restaurant-Café mutet tatsächlich außerirdisch an.
Rügen: Beim Meer in der Kreide
Die weißen Felsen der Insel Rügen wurden schon gemalt, besungen und in Gedichten gewürdigt. Im Nationalpark Jasmund, Deutschlands kleinstem Nationalpark, erleben Besucherinnen und Besucher die Schönheit der Insel auf 3000 Hektar. Auch im Nordwesten am Kap Arkona beeindruckt die Steilküste.
Bei Wanderungen entlang der Kreidefelsen ist Vorsicht geboten: Gäste und Einheimische müssen sich deshalb auf Gefahren einstellen, die beim Besuch von Steilküsten auftreten können. Es besteht die Möglichkeit von Hangrutschungen. Die Insel Rügen empfiehlt Besucherinnen und Besuchern, auf Absperrungen und Warnhinweise zu achten und diese einzuhalten. Sollten Absperrungen fehlen, sollten Sie nicht bis an die Kliffkante herantreten und Abstand zur Steilküste halten.
„Mein Tipp für Rügen: Mit dem Boot kann man die Aussicht auf die berühmten Kreidefelsen besonders entspannt genießen. Ich empfehle auch eine Zugfahrt mit der Dampflok "Rasender Roland“ entlang der Seebäder. Besonders schön: Binz. Direkt am Strand in der Fischräucherei Kuse gibt es die besten Fischbrötchen. Und im ehemaligen Rettungsturm 'Müther Turm' kann man in futuristischem Ambiente direkt am Strand heiraten.“
Tanja Kien, ADAC Reisebüro Saarlouis©Markus Lutz
Im Leben der Einheimischen spielt Kreide eine wichtige Rolle: in der Industrie und in Heilbädern, als Farbpigment und Dünger, in Schönheitsbalsam und Zahnpasta. Wer mehr über die Geschichte des Steins erfahren möchte, kann sich im Kreidemuseum in Gummanz informieren. Oder bei einer Massage oder Wellnessanwendung die wohltuende Wirkung der Insel erleben.
Albanien: Wandern und Welterbe
Die grandiose und vielfach noch unberührte Bergwelt Albaniens lässt sich im September in aller Ruhe erwandern – am besten mit Tourguide. Das kleine Land an der Südostküste der Adria ist noch nicht lange als Urlaubsziel bekannt, wird aber immer beliebter.
Wer Lust auf Stadtluft hat, besucht die boomende Hauptstadt Tirana. Tagsüber stark belebt sind die Bars, Restaurants, Cafés, Hotels und Läden im Quartier Blloku. Ihr Wahrzeichen ist das Reiterstandbild des Nationalhelden Skanderbeg, in Nachbarschaft des Nationalmuseums, dem Kulturpalast aus sozialistischer Zeit und der 1821 fertiggestellten Et’hem-Bey-Moschee.
Malerische Orte wie die Unesco-Welterbestätten Berat und Gjirokastra zeigen die reiche kulturelle Vergangenheit Albaniens, und die Mittelmeerküste bietet gute Bademöglichkeiten. Highlight ganz im Süden ist ein weiteres Welterbe, die Ruinenstadt Butrint. Unter anderem haben hier Griechen, Römer und Byzantiner Spuren hinterlassen, darunter ein Theater, den Dionysos-Altar, Tempel des Asklepios und der Minerva, eine Therme und ein Gymnasion.
Tipp: Auch als attraktives Campingreiseziel etabliert sich Albanien mehr und mehr. Kostengünstige Campingplätze gibt es zum Beispiel in der Region Vlora an der insgesamt rund 360 Kilometer langen Adriaküste.
Bali und Lombok: Fernreise ohne Regenzeit
Die indonesische Insel Bali verspricht trotz ihrer Beliebtheit Entspannung und lebhafte Eindrücke. Von Pauschalreisenden bis hin zu Naturliebhabern, die gerne auf eigene Faust unterwegs sind, findet sich für viele eine passende Region. Gut zu wissen: Die beste Reisezeit für Bali ist zwischen Juni und September, denn zu dieser Zeit regnet es kaum, die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei angenehm warmen 27 Grad Celsius. Von November bis März hingegen herrscht Regenzeit – dann kommt es häufig zu kurzen, aber heftigen Niederschlägen.
Ob klein, ob groß, ob besucht oder verlassen – nahezu hinter jeder Biegung liegt auf Bali ein Tempel. Die Insel soll mehr als 20.000 hinduistische Tempel beherbergen. Pura Ulun Danu Bratan, idyllisch am Ufer des Bratan-Sees gelegen, gehört zu den bekanntesten und meistbesuchten Tempelanlagen auf Bali.
Die Ostküste mit Candidasa, Amed und Tulamben eignet sich besonders gut zum Tauchen. Schildkröten, exotische Fische sowie Riffhaie lassen sich im Meer rund um die Insel beobachten. Museen und Kunstgalerien gibt es rund um Ubud, wo Reisende ebenfalls zu Bergtempeln wandern und Dörfer besuchen können. Eine angenehme Alternative zu den belebten Stränden im Süden ist die Nordküste.
Auch die Nachbarinsel Lombok eignet sich hervorragend für einen Abstecher. Die Anreise geht am schnellsten mit dem Flugzeug ab Bali, Kuala Lumpur oder Singapur sowie per Schnellboot oder Fähre ab Bali. Planen Sie am besten mindestens drei Nächte ein. Sie können an weißen Sandstränden von Senggigi, den Gili-Inseln und der Südküste relaxen, auf den Rinjani wandern, den zweithöchsten Vulkan Indonesiens, oder Ausflüge zu den Dörfern der Sasak im Landesinneren unternehmen.
Text: Helmuth Meyer, Sandra Michel