Die besten Reiseziele im September

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Die großen Ferien sind in den meisten Bundesländern vorbei, die Temperaturen aber fast überall noch sommerlich: Hier finden Sie ausgewählte Reiseziele für den Spätsommer.
Den Sommer verlängern beim Badeurlaub in Spanien, Italien oder Portugal
Spannende Citytrips in die Europäischen Kulturhauptstädte 2022
Eine frühherbstliche Fernreise nach Kanada
Wohin reisen im September? Lassen Sie sich von diesen Vorschlägen inspirieren, die die ADAC Redaktion und die ADAC Reisebüros zusammengetragen haben. Darunter sind Ziele für Tagesausflüge, Kurzurlaub, Städtetrips und Ferien in Südeuropa, in den Bergen und Nordamerika.
Regeln für Reiserückkehrende
Derzeit gelten für die Einreise nach Deutschland keine Beschränkungen.
Balearen: Mallorca und Menorca
Wandern auf stillen Wegen, unterwegs in Palma, einer der spannendsten Städte Spaniens, oder Ruhe suchend in einer hübschen Bucht mit klarem Wasser – Mallorca hält auch beim zweiten oder dritten Besuch viel Abwechslung bereit.

Zu den schönsten Stränden der Insel gehört Es Trenc im Süden: Hier herrscht Karibikfeeling mit türkisem Wasser und weißem Sand. Nur, dass drumherum keine Palmen, sondern Pinien wachsen und der Blick ins Hinterland auf unverbautes Naturschutzgebiet fällt. Besonders schön sind auch die Buchten Cala Pi, ebenfalls im Süden bei Llucmajor, und Cala Llado im Südwesten: ein Inselchen an der Südwest-Spitze Mallorcas. Die Überfahrt mit der Fähre von Sant Elm dauert nur 15 Minuten.
Als Unterkunft sind traditionelle Fincas eine gute Wahl, für Familien wie für Paare oder größere Gruppen. Auf der Webseite fincahotels.com* kann man Hunderte Agriturismi, Fincas und Landhotels direkt buchen – auf Mallorca sowie in ganz Spanien.
Menorca, die kleine Schwester Mallorcas, ist etwas weniger bekannt, aber ebenso empfehlenswert. Auch Menorca ist umgeben von Felsen und Steinen, sodass man fast überall ins Wasser hüpfen kann. Zu den schönsten Stränden zählen Binigaus und Cala Macarella im Süden sowie La Vall und Pilar mit seinem rötlichen Sand im Norden.
Das Hafenstädtchen Ciutadella hält schattige Plätzchen bereit. Das leckerste Eis gibt es bei Sa Gelateria de Menorca und guten Cortado (Espresso mit Milch) fast überall. Ratsam ist ein Mietwagen, um die vielen schönen Orte der Insel zu entdecken.
Italien: Iseosee, Franciacorta und Brescia

Der Gardasee machte während der Hitzewelle im Juli Schlagzeilen, als der Präsident des Gemeindeverbands, Pierlucido Ceresa, davor warnte, hineinzuspringen: Man könne sich aufgrund des niedrigen Wasserstandes den Kopf stoßen. Glücklicherweise hat sich die Situation etwas entspannt, auch wenn wegen der Dürreperiode der Notstand in Norditalien bis Ende des Jahres gilt und die Menschen in den Städten angehalten sind, Wasser zu sparen.
Eine tolle Alternative zum Gardasee ist der Lago d'Iseo, der rund 55 Kilometer westlich liegt und meist nicht so stark besucht ist. Wegen der günstigen Fallwinde von Norden hat sich der See zu einem kleinen Paradies für Segelsportfans entwickelt. Baden geht an kleineren Kiesstränden und Lidos wie dem Parco Comunale in Vello.
Wer kein eigenes Boot steuert, lässt sich von Linienschiffen auf die Monte Isola* übersetzen, die größte Insel aller südeuropäischen Seen und Mitglied der Vereinigung der schönsten Orte Italiens. Im Osten ist auf einer Wanderung von rund zweieinhalb Stunden ab dem Parkplatz Croce di Marone der Gipfel des Monte Guglielmo zu erreichen. Aus 1957 Meter Höhe schweift der Blick in die Lombardei und zur Ortlergruppe.

Im Süden schließt die Franciacorta an. In dieser Region wird der gleichnamige Schaumwein produziert, der als einziger Spumante Italiens die höchste Qualitätsauszeichnung DOCG tragen darf und in Stil und Herstellungsverfahren dem Champagner gleicht. Pionier des Weinbaus war Guido Berlucchi, der 1961 sein Weingut gründete – und einen Boom auslöste. Firmensitz ist der exquisite Palazzo Lana aus dem 16. Jahrhundert. Auf Touren* mit Degustation sind die historischen Weinkeller zu erkunden, und freitags folgt darauf ein Abendessen mit Livemusik* an im Freien gedeckten Tischen.

Südlich der Franciacorta verdient die Stadt Brescia den Status des Weltkulturerbes. Innerhalb mittelalterlicher Mauern sind auf dem Forum Romanum das von den Römern rechtwinklige Straßennetz und die ausgedehnte Anlage des Kapitolischen Tempels zu sehen. Im klösterlichen Komplex von San Salvatore-Santa Giulia*, heute ein Museum, zeigt sich die Vielfalt an Baustilen aus römischer, vorromanischer und romanischer Zeit sowie der Renaissance. Besonders schön: Die Fresken in der Chiesa di San Salvatore und das Silberkreuz des Kaisers Desiderius unter der sternenbesetzten Kuppel von Santa Maria in Solario.
Portugal: Lissabon und Comporta

An den Stränden von Lissabon trifft sich Portugals junge und engagierte Surferszene, Seafood wird auf dem Teller zur Kunst, und 30 Kilometer westlich der Stadt eröffnen die mystischen Schlösser und Parks von Sintra eine ganz eigene Welt. Lissabon ist ein vielfältiges Reiseziel, das sich als Anfangspunkt eines Roadtrips entlang Portugals Küste ebenso eignet wie für eine Städtereise.
„Mein Tipp für den September: Lissabon. Eine Fahrt mit der Straßenbahn Linie 28 E ist ideal für eine Tour durch die malerischen alten Stadtteile. Die gelben Trams sind ebenfalls ein perfektes Fotomotiv. “
Linda Breu, ADAC Reisebüro Bruchsal ©Foto Fabry
Kulturinteressierte besuchen das Kloster Kloster São Vicente de Fora oder die Unesco-Welterbestätte Mosteiro dos Jéronimos, das berühmte Kloster im Stadtteil Belém. Unbedingt probieren: die Pasteis de Belém, Puddingteilchen aus Eiersahnecreme und Blätterteig, die nach einem geheimen Rezept hergestellt werden. Das Original ist nur in der Konditorei von Belém* erhältlich.

Die Gemeinde Comporta an der Atlantikküste gleicht einer Schatztruhe. Wer hierher reist, kommt wegen der charmanten kleinen Dörfer und der unberührten Naturlandschaft. Etliche Bauverbote sorgen dafür, dass es dort die längsten noch unbebauten Abschnitte Europas gibt. Zurzeit liegt die Gegend bei Prominenten aus aller Welt im Trend: Sängerin Madonna, Model Gisele Bündchen und Amazon-Gründer Jeff Bezos sollen bevorzugt dort urlauben. Ein Grund mehr, die Gegend zu erkunden, bevor ein Massenziel daraus wird.
Besonderes Merkmal der Region: Reisfelder, die sich bis zu den Dünen erstrecken. Sie sind die größten Portugals und bieten eine schöne Abwechslung zu scheinbar endlosen Stränden und Korkeichenwäldern im Landesinneren. Tipp: Als besonders spektakulär gilt der Strand von Galé-Fontaínhas. Am Meer kann man segeln, surfen oder mit etwas Glück Delfine beobachten. Wer sich nach Entspannung sehnt, besucht vielleicht eines der zahlreichen Spas mit Thai-Massagen oder Yogakursen mit Blick auf die Reisfelder.
Spanien: Barcelona

Ehrwürdig und leise oder ausgeflippt und laut – Barcelona brilliert seit jeher in den unterschiedlichsten Rollen. Jenseits der Postkartenmotive – den Werken des berühmten Architekten Antoni Gaudí, dem Vergnügungspark auf dem Berg Tibidabo oder dem Museum Fundació Joan Miró* – ist die Stadt vor allem eins: ein Ort, an dem man sich wunderbar verlieren kann.
Nur ein paar Schritte vom vollsten Ort der Stadt, dem Boulevard Rambla, liegt das Barri Gòtic, das gotische Viertel mit seinen engen und schattigen Gassen. Mitten im Meer der verwinkelten Gassen ruht wie eine Insel die Plaça Sant Jaume, das politische und gesellschaftliche Zentrum der Stadt.
Der Strand ist auch im September voller Badegäste. Auf einer Länge von 4,5 Kilometern gibt es sieben Strandabschnitte. Auch ein Abstecher in den Badeort Sitges lohnt sich. Mit dem Zug* erreichen Sie in gerade einmal 30 Minuten das hübsche Städtchen mit den flachen Stränden voll feinstem Sand.
„Mein Tipp für den September: Barcelona. Dort gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Die Kunstwerke von Gaudí sind ein Muss, allen voran die Sagrada Família und der Park Güell. Besuchen sollten man aber auch den Mercat de la Boqueria, die Markthalle, in der es jede Menge zum Essen, Trinken und tolle Mitbringsel gibt. “
Melanie Kandelhardt, ADAC Reisebüro Mannheim©ADAC Nordbaden
Tschechien und Slowakei: Prag und Bratislava
Eine der populärsten Destinationen Europas ist das tschechische Prag. Die jahrhundertealte "Goldene Stadt" lockt mit Highlights wie der Burg, der Karlsbrücke über die Moldau und einer der ältesten Synagogen der Welt. Weniger bekannt ist der in den 1930er-Jahren im reinen Funktionalstil erbaute Messepalast, in dem die Nationalgalerie* Kunstwerke des 19., 20. und 21. Jahrhunderts zeigt.
Tipp: Feinschmecker kommen in Prag zu erstaunlich preiswerten Genüssen jenseits der rustikalen Landesküche. Eine Anlaufstelle ist das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant La Degustation Bohême Bourgeoise* in der Altstadt.

Auch Bratislava ist ein attraktives Kurzreiseziel. Im Zentrum der Hauptstadt der Slowakischen Republik stehen viele Palais im barocken Stil des 18. Jahrhunderts, darunter das Palais Grassalkovich als heutige Residenz des Präsidenten. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind die Burg und das Michaelertor erhalten geblieben. Als starker Kontrast dazu ragt am südlichen Donauufer ein Aussichtsturm und gleichzeitig Brückenträger auf, den das UFO* toppt – dieses Restaurant-Café mutet tatsächlich außerirdisch an.
Die Europäischen Kulturhauptstädte 2022
Drei Städte teilen sich 2022 den Titel "Europäische Kulturhauptstadt", den die EU seit 1985 vergibt. Mit Novi Sad in Serbien, Kaunas in Litauen und Esch-sur-Alzette in Luxemburg sind das Städte, die geografisch weit auseinanderliegen. Auch kulturell steht die Auswahl für die Vielfalt Europas.

In Novi Sad liegt der Fokus 2022 auf der europäischen Integration Serbiens. "4 New Bridges" heißt das Leitmotiv, übersetzt "Vier neue Brücken". Die Stadt an der Donau sieht sich als Brückenbauer auf dem Balkan. Mit einem Budget von 60 Millionen Euro präsentiert Novi Sad ein ambitioniertes Kulturprogramm*. Das Themenspektrum reicht von Migration, Frauen in der Kunst bis zur Zukunft Europas. Bis zum Ende des Jahres sollen 5000 europäische Künstlerinnen und Künstler zu Gast gewesen sein.

Kaunas ist die zweitgrößte Stadt Litauens und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die goldene Zeit begann, als Kaunas zwischen den Weltkriegen kurzzeitig Litauens Hauptstadt wurde. Der Zweite Weltkrieg folgte und später die sowjetische Besatzung. Das Motto 2022 lautet daher "From Temporary to Contemporary", also "Von temporär bis zeitgenössisch".
Das Memory Office, ein Erinnerungsbüro, ist Teil der Kaunas-2022-Organisation. Geschichte muss überall zu sehen sein, glauben die Organisatoren: "Wir wollen den Geschichten mehr Leben geben." Die Suche nach Identität spielt eine zentrale Rolle bei den Festlichkeiten und Veranstaltungen*. Schönes soll neben Traumata bestehen und ein vielfältiges Bild der Stadt abgeben.

Im luxemburgischen Esch-sur-Alzette wird das Jahr dem Strukturwandel gewidmet, und passend dazu lautet das Motto "Remix": alte Industriekultur wird bei zahlreichen Veranstaltungen* mit neuen Impulsen gemischt. Die Bevölkerung, die aus zahlreichen Herkunftsländern stammt, soll ebenso vorgestellt werden wie die Geschichte, die Landschaft und wissenschaftliche Einrichtungen, die sich in Esch angesiedelt haben.
Schweiz: E-Biken unter Viertausendern
Im Berner Oberland gibt es Bergerlebnisse auf höchstem Niveau. Das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau ist mit Bergbahnen für Wanderer bestens erschlossen. Top of Europe* nennt sich die Aussichts- und Erlebnisplattform Jungfraujoch auf 3454 Metern, zu erreichen über den höchstgelegenen Bahnhof des Kontinents. Im Innern des Massivs haben Bergführer in den 1930er-Jahren den Eispalast geschaffen. Heute sind in seinen Gängen und Hallen – bei minus drei Grad Celsius – unter anderem naturgetreue Adler, Pinguine und Bären aus Eis zu sehen.

Vor dieser Kulisse von Viertausendern macht Radfahren so richtig Spaß, besonders mit elektrischer Unterstützung. Das Bergsteigerdorf Grindelwald und seine Umgebung lassen sich immer am Mittwochnachmittag auf einer E-Bike Genusstour* entdecken. Die von einem Einheimischen begleitete Fahrt verläuft am Fuß der Eiger Nordwand. Auf halber Strecke wird in der Ischboden-Hütte eine Pause mit einem Imbiss eingelegt.
Schweiz-Urlaub 2022: Einreise, Inzidenz und Corona-Regeln
Albanien: Wandern und Welterbe

Die grandiose und vielfach noch unberührte Bergwelt Albaniens lässt sich im September in aller Ruhe erwandern – am besten mit Tourguide. Das kleine Land an der Südostküste der Adria ist noch nicht lange als Urlaubsziel bekannt, wird aber immer beliebter.
Wer Lust auf Stadtluft hat, besucht die boomende Hauptstadt Tirana. Tagsüber stark belebt sind die Bars, Restaurants, Cafés, Hotels und Läden im Quartier Blloku. Ihr Wahrzeichen ist das Reiterstandbild des Nationalhelden Skanderbeg, in Nachbarschaft von Nationalmuseum, dem Kulturpalast aus sozialistischer Zeit und der 1821 fertiggestellten Et’hem-Bey-Moschee.

Malerische Orte wie die Unesco-Welterbestätten Berat und Gjirokastra zeigen die reiche kulturelle Vergangenheit Albaniens, und die Mittelmeerküste bietet gute Bademöglichkeiten. Highlight ganz im Süden ist ein weiteres Welterbe, die Ruinenstadt Butrint*. Unter anderem haben hier Griechen, Römer und Byzantiner Spuren hinterlassen, darunter ein Theater, den Dionysos-Altar, Tempel des Asklepios und der Minerva, eine Therme und ein Gymnasion.
Kanada: Nova Scotia, Indian Summer, Flusskreuzfahrt
Die Corona-Bestimmungen sind für eine Einreise nach Kanada streng: Nur vollständig Geimpfte dürfen ins Land, bei der Ankunft werden stichprobenartig PCR-Tests durchgeführt. Hier finden Sie die ausführlichen Bestimmungen.

Mit ihrer Verbindung aus wilder Natur und kultureller Vielfalt ist die Halbinsel Nova Scotia ein besonders attraktives Reiseziel: In der Bay of Fundy lässt sich der mit 13 Metern größte Gezeitenunterschied weltweit beobachten, an der Lighthouse Route wechseln sich über der Felsküste malerische Fischerdörfer mit historischen Leuchttürmen ab.
An Unesco-Welterbestätten wie Lunenburg wird der deutsche, schottische, irische und englische Geschichtshintergrund gepflegt. Eine gute Gelegenheit, ihn kennenzulernen, ist auch das Festival The Barn*, auf dem bis 21. Oktober renommierte Kunstschaffende keltische Musik aufführen. Nicht zu vergessen: die köstliche Küche mit Fisch, Hummer und Meeresfrüchten.

Die Provinzen Ontario und Québec sind der beste Standort, um den Indian Summer zu erleben, die Laubverfärbung. Besonders das leuchtende Rot der Ahornbäume und die goldgelben Blätter der Birken zeigen einen wahren Farbenrausch. Der Indian Summer beginnt im September im Norden und wandert bis Oktober nach Süden. Seine Intensität hängt auch vom Wetter ab, den aktuellen Stand in Ontario* zeigt eine Online-Karte.

Der Osten Kanadas ist auch Revier einer entspannten Flusskreuzfahrt auf dem St.-Lorenz-Strom. Dabei werden der Charme des "Alten Europas" und französische "Joie de vivre" lebendig. An der Route* liegen die Thousand Islands, von denen 21 den kleinsten Nationalpark Kanadas bilden, das Freilichtmuseum Upper Canada Village* mit Mühlen und Werkstätten, Montreal, die zweitgrößte Stadt der Welt mit Französisch als Muttersprache, und schließlich die Stadt Québec. Sie gilt als die europäischste Siedlung Nordamerikas und ist auch die einzige auf dem Kontinent mit einer Stadtmauer.
Text: Helmuth Meyer, Sandra Michel
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