Gebrauchtwagen: Hohe Nachfrage lässt Preise steigen
Teurer Autokauf: Die Preise für Gebrauchtwagen in Deutschland steigen weiter. Für eine bestimmte Fahrzeugklasse müssen Autokäufer derzeit besonders hohe Summen investieren.
Oberklasse-Wagen drei Prozent teurer als im Vormonat
Gebrauchtwagenangebot in Deutschland geht zurück
Besonders ältere Gebrauchte sind schwer zu bekommen
Durchschnittlich 22.258 Euro mussten Autokäufer im März 2021 für einen Gebrauchtwagen bezahlen. Das ergibt der Gebrauchtwagenindex* des Online-Verkaufsportals AutoScout24. Damit verteuerten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr um über 1000 Euro und im Vergleich zum Vormonat Februar um knapp 300 Euro.
Das kosten Gebrauchte im Vergleich zu den Vorjahren
Autokauf: Gebrauchte Oberklasse besonders teuer
Besonders gefragt sind der Auswertung zufolge Autos in der Oberklasse. Hier müssen Käufer durchschnittlich 56.055 Euro bezahlen und damit mehr als drei Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. In allen anderen Fahrzeugsegmenten stiegen die Preise auch, allerdings auf niedrigerem Niveau. Die Preise für Old- und Youngtimer sowie Jahreswagen sanken im März geringfügig.
Weniger Gebrauchtwagen auf dem Markt
Deutlich macht die Auswertung auch, dass das Gebrauchtwagenangebot in Deutschland derzeit insgesamt zurückgeht. Teilweise war es um bis zu acht Prozent rückläufig, betroffen waren vor allem Vans bzw. Kleinbusse. Auch Sportwagen wurden um mehr als sechs Prozent weniger angeboten als noch im Februar dieses Jahres.
Schwer zu bekommen sind auch etwas ältere Gebrauchte: Bei den drei bis fünf Jahre alten Fahrzeugen und ebenso bei den fünf bis zehn Jahre alten Wagen waren sieben Prozent weniger auf dem Markt. Anders war dies lediglich bei den Jahreswagen und den Youngtimern: Dort hielten sich die Angebotszahlen beziehungsweise stiegen sogar etwas an.
Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
Selbst wenn ein Modell in der ADAC Pannenstatistik als zuverlässig aufgeführt ist, können einzelne Exemplare einer Modellreihe in ihrer Zuverlässigkeit doch sehr unterschiedlich sein. Denn: Je älter das Fahrzeug ist, umso größer ist der Einfluss des Halters auf die Pannenanfälligkeit.
Deshalb gilt beim Kauf eines älteren Fahrzeugs ganz allgemein:
Nehmen Sie das Auto kritisch unter die Lupe.
Informieren Sie sich vorher in der ADAC Autodatenbank (auch als App für Android und Apple). Hier finden Sie zum Wunschauto alle Informationen und erfahren auch die typischen Störungen sowie die häufigsten Pannenursachen je Modell und Jahr.
Lassen Sie das Fahrzeug vom Fachmann überprüfen. Das kann die Werkstatt Ihres Vertrauens sein oder die ADAC Gebrauchtwagenuntersuchung in einem ADAC Prüfzentrum in Ihrer Nähe.
Lassen Sie sich alle Wartungsnachweise bzw. Belege für durchgeführte Reparaturen zeigen.
Halten Sie alle zugesicherten Angaben des Verkäufers im Vertrag fest.
Hohe Nachfrage bestimmt Preis beim Autokauf
Das Online-Verkaufsportal begründet den Preisanstieg mit der weiterhin ungebrochen hohen Nachfrage nach gebrauchten Autos in Deutschland. Hinzu komme ein insgesamt knapperes Angebot.
Während der Gebrauchtwagenboom in Deutschland unvermindert anhält, leiden die Pkw-Neuzulassungen noch immer unter der Corona-Krise, wie die aktuelle Statistik von Pkw-Neuzulassungen zeigt.
*Der Gebrauchtwagen-Preisindex errechnet sich auf Basis von rund einer Million Fahrzeugen in der Datenbank des Verkaufsportals AutoScout24.