Volvo XC40 Recharge: Der E-Volvo im ADAC Langzeittest

Der Elektro-SUV Volvo XC40 Recharge wurde von Front- auf Heckantrieb umgestellt. Ziel: Weniger Verbrauch und mehr Reichweite. Ob das so ist, und wie sich der Schwede im Alltag behauptet, will die Redaktion im Langzeittest wissen.
Beim Scrabble würde dieser Volvo schon mal ziemlich abräumen. "Volvo XC40 Recharge Pure Electric Single Extended Range Ultimate" lautet der volle Name des elektrisch angetriebenen Kompakt-SUV, der Ende September 2023 in der ADAC Redaktion eingetroffen ist. Ein Jahr lang muss sich der Schwede im Alltag beweisen, Dienstreisen absolvieren und Ladesäulen austesten.
An der Reichweite sollte die Alltagstauglichkeit des XC40 schon mal nicht scheitern. Wenn man der Werksangabe glaubt, sollen stolze 575 Kilometer mit einer Batterieladung drin sein. Der Akku fasst 82 kWh, wovon 79 netto nutzbar sind. Aufgeladen werden kann er an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 200 kW. Für ein Elektroauto mit 400-Volt-Technik ist das richtig gut!
Diese Performance hat aber auch ihren Preis. In Grundausstattung wären 53.000 Euro für den Volvo fällig, mit "Ultimate"-Ausstattung 58.650 Euro. Ist der Schwede seinen Preis wert? Hier kommt das Langzeittest-Tagebuch, das wir stetig erweitern.
+++ 30.9.2023 ++++

Berg und Tal. Schon gleich nach seinem Dienstantritt durfte der Volvo auf große Fahrt: Zum Golf- und Wanderurlaub nach Südtirol. Die italienische Provinz ist im Prinzip die ökologische Fortsetzung der Idee, die hinter jedem Elektroauto steht: Der Strom, der hier erzeugt und dann geladen wird, stammt zu 97 Prozent aus regenerativen Energiequellen, vor allem aus Wasserkraft. Mit gutem Gewissen nahmen wir deshalb die anspruchsvollen Bergstraßen mit der direkten Lenkung und dem straffen Fahrwerk problemlos etwas beherzter unter die Räder. Hier macht sich auch der Hinterradantrieb mit weniger Traktionseinflüssen positiv bemerkbar.
Wie effektiv die Bremsenergierückgewinnung beim aktivierten One-Pedal-Drive (Ein-Pedal-Fahren) ist, konnten wir bei der landschaftlich beeindruckenden Fahrt über den Jaufenpass erleben. Startort war St. Leonhard in Passeier (670 m hoch), Zielort das 40 Kilometer entfernte Sterzing (980 m). 40 Kilometer – das klingt nach nicht viel. Doch dazwischen liegt der 2094 Meter hohe Jaufenpass, der nur über Dutzende Kehren erreichbar ist. Die Energiebilanz: Gestartet mit 75 Prozent Energieinhalt im Akku waren es an der Passhöhe 59 und am Zielort wieder 66 Prozent. Macht einen Nettoverlust von nur neun Prozent – und dafür gab's 40 Kilometer echten Fahrspaß! kro
Bilder: Der Volvo XC40 in Südtirol








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+++ 22.10.2023 +++
Laden. Dass der XC40 Recharge Pure Electric mit bis zu 200 kW an Schnellladesäulen zapfen kann, verraten bereits die technischen Daten (siehe oben). Umso erstaunter bin ich bei einem Ladestopp an der A9. Angestöpselt bei 20 Prozent Akkufüllung schwingt sich die Ladeleistung schnell hoch – und zwar auf 208 kW! Nicht schlecht, und vor allem mehr als versprochen. Zwar reduziert sich die Ladeleistung wie bei jedem E-Auto nach kurzer Zeit, sie bleibt aber dennoch auf einem durchgehend hohen Niveau. Das Resultat: Nach nur 12 Minuten Ladezeit sind 29 kWh Strom in die Batterie geflossen. Und es kann weitergehen. jw