DS 7 im Test: Edel-SUV mit französischem Chic

Frontansicht eines DS7
DS hat seinen 7er auch optisch überarbeitet und das "Crossback" gestrichen© DS Automobiles

Chrom, Leder und viel Zierrat: Der DS 7 versprüht einen speziellen Charme. Der ADAC hat ihn mit dem 300 PS starken Plug-in-Hybrid-Antrieb getestet. Mit zwiespältigem Ergebnis. Daten, Infos, Bilder

  • Komfortable Karosse mit viel Bling-Bling

  • Trotz Schwächen gute Gesamtnote im ADAC Test

  • Modellpflege: Seit Herbst 2022 neuer Top-Hybrid

DS ist die Luxusmarke des Stellantis-Konzerns (Peugeot, Citroën, Opel, Fiat, u. a.), das Modell DS 7 zusammen mit dem DS 9 das Aushängeschild der Marke. Als wolle man den Pariser Chic noch unterstreichen, finden sich überall am Fahrzeug rautenförmige Funktionselemente, die der berühmten Glaspyramide am Pariser Louvre nacheifern. Von praktischem Nutzen sind sie aber oft nicht, wie der ADAC schon beim kleinen Bruder DS 3 moniert hat.

Anfangs trug der DS 7 noch den Beinamen Crossback. Der fiel im Herbst 2022 weg, seit die Facelift-Modelle zu den Händlern rollen. Bei der Modellpflege bekam der Franzose unter anderem einen größeren Kühlergrill und eine neue Lichtsignatur. Das LED-Tagfahrlicht "DS Light Veil" (Lichtschleier) im Stoßfänger ähnelt jetzt dem des noch recht frischen DS 4. Die Voll-LED-Matrix Scheinwerfer werden zum DS Pixel-LED Vision 3.0-Scheinwerfer mit adaptivem Fernlicht, das bis zu 380 Meter vor dem DS 7 ausleuchten soll.

Am Heck wurde der "Crossback"-Schriftzug zu "DS-Automobiles", die Heck-LED-Leuchten wurden etwas schmaler und lassen den DS7 noch eleganter wirken. Einige Chrom-Applikationen an Front und Heck mussten ebenfalls weichen, sie sind jetzt in edlem Hochglanz-Schwarz gehalten. Im Innenraum wurde das Infotainment-System aktualisiert, die Anzeigen auf dem zwölf Zoll großen Touch-Bildschirm kann man den eigenen Ansprüchen anpassen, alternativ auch auf die Sprachsteuerung zurückgreifen. Apple CarPlay und Android Auto lassen sich nun auch ohne Kabel mit dem DS7 verbinden.

Die Motorenpalette des DS 7 wurde etwas aufgeräumt, übrig bleibt ein reiner Verbrenner in Form eines 130 PS starken Diesels. Dazu kommen jetzt drei Plug-in-Hybride: wie gehabt einer mit 225 PS und Frontantrieb, der ebenfalls bekannte 300-PS-Antrieb und das neue Spitzenmodell mit 360 PS verfügen über Allradantrieb.

DS 7 4x4 300 E-Tense: Plug-in-Hybrid im Test

Heckansicht eines stehenden DS7
Nach dem Facelift: Die LED-Leuchten werden etwas schmaler© DS Automobiles

Ein Ingenieur guckt nicht so sehr auf das Design, sondern vor allem auf die gebotene Technik. Und die ist beim getesteten DS 7 E-Tense vor allem hinsichtlich des Motors interessant. Denn hier haben wir es mit einem elektrifizierten Antriebsstrang zu tun. Das seit dem Herbst 2022 zweitstärkste Modell der Baureihe kombiniert einen 200 PS starken Turbo-Benziner mit zwei 110-PS-Elektromotoren. Die Systemleistung beträgt 300 PS, das maximale Drehmoment 520 Nm.

Mit dermaßen viel Power gesegnet ist der über 1,9 Tonnen schwere Allradler recht dynamisch unterwegs. Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 240 km/h. Rein elektrisch fährt der DS 7 E-Tense bis 135 km/h, das ist für einen Plug-in-Hybrid relativ schnell.

14,4-kWh-Batterie lädt mit maximal 7,4 kW

Bisher hatte der Akku eine Kapazität von 13,2 kWh, DS legt mit dem Facelift nochmal 1,2 kWh drauf. Auch die dann 14,4 kWh große Lithium-Ionen-Batterie wird in der Praxis in Windeseile entleert. Wobei das Wiederaufladen mit Wechselstrom einphasig geschehen muss und daher die Ladeleistung an einer AC-Säule oder an der Wallbox auf 7,4 kW begrenzt ist. Nach ADAC Messungen brauchte es schon beim kleineren Stromspender rund drei Stunden, bis die Batterie wieder voll war.

An einer Haushaltssteckdose mit 1,8 kW Ladeleistung vergingen schon bisher rund sieben Stunden, der 14,4-kWh-Akku legt noch eine halbe Stunde drauf. Über Nacht im Carport oder in der Garage parkend ist das okay, auf Reisen aber macht es wie bei den meisten Plug-in-Hybriden keinen Sinn, einen Zwischenstopp zum Aufladen des Akkus einzulegen.

Gut: Rund 50 Kilometer rein elektrische Reichweite

Wer sich mit dem Franzosen auf die Langstrecke begibt, kann es in Kombination mit dem 43-Liter-Tank auf theoretische 635 Kilometer bringen bis zum nächsten Tankstopp. Das ist zwar ein Aktionsradius, über den Dieselfahrer nur müde lächeln, aber darum geht es bei einem Plug-in-Hybrid ja nicht. Viel entscheidender ist es, ob zum Beispiel der Berufspendler seine Strecke zwischen Arbeitsstelle und Zuhause im rein elektrischen Betriebsmodus schafft. Ergebnis nach ADAC Messung beim bisherigen Akku: rund 50 Kilometer. Das ist erfreulich, weil für die meisten Pendler tatsächlich genug Reichweite. Und die größere Batterie sorgt jetzt für ein paar zusätzliche "elektrische" Kilometer.

Plug-in-Hybrid nur drei Sterne im Ecotest

Frontansicht eines DS7
DS 7: Sehr stark und komfortabel, aber wenig umweltfreundlich © DS Automobiles

Schaut man auf die gesamthafte Umweltbewertung des ADAC Ecotest, ergibt sich ein weniger gutes Bild: Kombiniert man die elektrische Strecke mit der Hybrid-Strecke und startet bei voll geladener Batterie, verbraucht der DS 7 Crossback E-Tense 300 4x4 auf den ersten 100 Kilometern nämlich 10,3 kWh Strom und 4,3 Liter Superbenzin. Das bedeutet eine Well-to-Wheel-CO₂-Bilanz von 177 Gramm pro Kilometer. 121 Gramm für den Kraftstoffverbrauch, den der ADAC gemessen hat. 56 Gramm für den Stromverbrauch werden draufgerechnet. Berechnungsbasis der Well-to-Wheel-Bilanz ist der offizielle deutsche Strommix.

Im üblichen Punkte- und Sternchen-Schema ausgedrückt gibt es im CO₂-Kapitel nur 24 von 60 möglichen Punkten. Bei den Schadstoffen (Stickoxide etc.) reicht es auch nur zu 32
von 50 Punkten. Macht insgesamt 56 – oder drei von fünf Sternen im ADAC Ecotest. Dass das Umweltergebnis so wenig überzeugend ist, liegt am hohen Gewicht und der Größe des Fahrzeugs, was einen hohen Verbrauch nach sich zieht, sowie an einer schwachen Abgasreinigung des Verbrennungsmotors im DS 7.

ADAC Autotest: Das steckt hinter den Ergebnissen

Die ADAC Autotest-Ergebnisse beruhen auf akribischen Messungen: Mehr als 300 Prüfpunkte untersuchen die Testingenieure des ADAC Technikzentrums in Landsberg am Lech. Vom Platzangebot über die Sicherheit bis hin zum Schadstoff- und CO₂-Ausstoß reicht die Bandbreite.

Testergebnis: Viel Licht, aber auch Schatten

Cockpit des DS7
Fahrerplatz im DS 7: Schick, aber unpraktisch in der Bedienung© DS Automobiles

Auch in puncto Fahrdynamik setzt der DS 7 keine Glanzpunkte. Bei Kurvenfahrten verhärtet die Lenkung, sodass der schicke Franzose im ADAC Ausweichtest mit 90 km/h ziemlich Mühe hat, um das Pylonen-Hindernis herumzukommen und anschließend wieder in die Spur zu finden.
Über den Federungskomfort wird sich dagegen keiner beschweren. Die Abstimmung des Fahrwerks ist insgesamt gut gelungen. Zumal das adaptive Federungssystem permanent den Zustand sowie das Profil der Straße analysiert und aufgrund der erfassten Daten gegebenenfalls die Dämpfungscharakteristik anpasst.

DS 7: Die Preise

Womit der DS 7 sonst noch punktet, sind ein bequemer Ein- und Ausstieg, eine sehr ordentliche Verarbeitung, ein variabler und gut nutzbarer Kofferraum, dazu kräftige Bremsen sowie ein hohes Sicherheitsniveau, auch im Hinblick auf mitfahrende Kinder.

Seit dem ADAC Test vom August 2020 hat DS übrigens auch die Ausstattungsvarianten umgestellt. Zu haben ist der modellgepflegte DS 7 E-Tense 300 4x4 jetzt als "Bastille" (ab 54.790 Euro), als "Performance Line" (ab 56.290 Euro), als "Performance Line +" (ab 58.290 Euro), als "Rivoli" (ab 59.290 Euro) und als "Opera" (ab 63.790 Euro). Die Version "La Premiere" ist dem Topmodell E-Tense 4x4 360 vorbehalten, ganz oben thront beim Testkandidaten noch "Esprit de Voyage" (ab 62.490 Euro). Der 130 PS starke Diesel kostet mindestens 42.490 Euro.

Lesen Sie hier den ausführlichen Test des DS 7 Crossback E-Tense 300 Be Chic 4x4 als PDF
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DS 7 E-Tense: Technische Daten, Preis*

Technische Daten (Herstellerangaben)

DS Automobiles DS 7 Crossback E-Tense 300 So Chic 4x4 Automatik (11/20 - 04/21)

Motorart

PlugIn-Hybrid

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.598 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

220

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

300

Drehmoment (Systemleistung)

520 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

6.000 U/min

Antriebsart

Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

5,9 s

Höchstgeschwindigkeit

240 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

58 km

Verbrauch Gesamt (NEFZ)

1,6 l/100 km

Batteriekapazität (Brutto) in kWh

13,2

Batteriekapazität (Netto) in kWh

11,5

Ladeleistung (kW)

AC:1,8-7,4

Kofferraumvolumen normal

555 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.750 l

Leergewicht (EU)

1.900 kg

Zuladung

500 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.200 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.573 mm x 1.895 mm x 1.618 mm

Grundpreis

51.790 Euro

ADAC Messwerte

ADAC Messwerte (Auszug)

DS 7 Crossback E-Tense 300 Be Chic 4x4 Automatik

Überholvorgang 60-100 km/h

3,3 s

Bremsweg aus 100 km/h

34,8 m

Wendekreis

10,9 m

Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest

4,3 l Super/100 km + 10,3 kWh/100 km, 177 g CO₂/km (well-to-wheel)

Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne)

***

Reichweite

635 km

Innengeräusch bei 130 km/h

67,2 dB(A)

Leergewicht / Zuladung

1948 / 452 kg

Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch

360 / 830 / 1380 l

ADAC Testergebnis

ADAC Testergebnis (Test von 2020 vor Facelift)

DS 7 Crossback 300 Be Chic 4x4 Automatik

Karosserie/Kofferraum

2,5

Innenraum

2,8

Komfort

2,3

Motor/Antrieb

1,7

Fahreigenschaften

2,7

Sicherheit

2,1

Umwelt/Ecotest

3,2

Gesamtnote

2,5

Die Kapitel Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet; Notengrenzen: 0,6 – 1,5 sehr gut; 1,6 – 2,5 gut; 2,6 – 3,5 befriedigend; 3,6 – 4,5 ausreichend; 4,6 – 5,5 mangelhaft

* Der Test wurde mit dem Vor-Facelift-Modell DS 7 Crossback mit 13,2-kWh-Akku durchgeführt

Video: Der DS 7 E-Tense als Plug-in-Hybrid mit 225 PS

Motorjournalist Lars Hönkhaus war für den ADAC mit dem DS 7 unterwegs ∙ Bild: © news to do GmbH, Video: © ADAC e.V.

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