ADAC Autotest Preis-Leistung 2024: Bei wenigen Autos passt der Preis

Jahresrückblick Preis Leistung Autos 2024
Autos mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis: Renault Clio (vorn), Kia Picanto (links), Škoda Kamiq (rechts) VW Golf (hinten) © VW, Skoda, Renault, Kia [M]

Für die meisten Menschen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Autokauf der wichtigste Aspekt. Leider patzen hier viele Modelle, wie der ADAC Autotest beweist. Hier kommen die Tops und Flops der vom ADAC getesteten Autos des Jahres 2024.

  • Insgesamt 76 Modelle bewertet

  • Nur 29-mal "gut", kein "sehr gut"

  • VW ID.7 knapp vor Tesla Model 3

Der Kaufpreis ist nicht alles

Noch nie waren Autos so teuer wie heute. Selbst in den günstigsten Fahrzeugsegmenten – den Kleinst- und Kleinwagen – ist die Auswahl an Schnäppchen gering. Von über 60 aktuellen Kleinwagen kosten gerade mal drei unter 15.000 Euro. In den höheren Fahrzeug-Klassen sieht es nicht besser aus: Für ein Mittelklasseauto sollte man mittlerweile rund 40.000 Euro einplanen.

Vom Kaufpreis allein auf ein gutes oder schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis zu schließen, ist allerdings nicht ausreichend. Schließlich sollte man sich fragen: "Was bekomme ich für mein Geld?" Der ADAC berechnet daher stets die Gesamtkosten eines Fahrzeugs bei einer Haltedauer von fünf Jahren und kalkuliert Unterhalt, Betriebskosten, Wartung und vor allem auch den Wertverlust mit ein, was – alles zusammengerechnet – zu einer Autokostennote führt.

Diese wiederum wird ins Verhältnis zur Eigenschaftsnote aus dem ADAC Autotest gesetzt. Und voilà: Nach der einfachen Formel "Technik-Note + Autokosten-Note : 2" ergibt sich die Note für das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Preis-Leistungs-Sieger 2024

In der Auswertung für das Jahr 2024 befinden sich insgesamt 76 vom ADAC getestete Modelle. Die Auswahl ist zwar nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt, trotzdem geben die Bewertungen ein gutes Bild ab, wie es um Preis und Leistung bei aktuellen Neuwagen bestellt ist.

Das Ergebnis fällt auch im Jahr 2024 durchwachsen aus: Nur 29 der 76 Modelle schneiden mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ab. Ein "sehr gut" gibt es überhaupt nicht.

Platz eins für den Renault Clio

Preis-Leistungs-Sieger 2024: Renault Clio© Renault

In den Jahren zuvor stand jeweils ein Škoda Fabia ganz oben auf dem Treppchen in Sachen Preis-Leistung. Zwar platziert sich Škoda auch im Testjahr 2024 mit einem Fahrzeug wieder weit oben: Doch vor den Škoda Kamiq 1.0 TSI (85 kW, Ausstattung "Selection" mit DSG, 31.090 Euro) schiebt sich der vergleichsweise preiswerte Renault Clio TCe90 (67 kW, Ausstattung "Techno", 21.250 Euro).

Grund: Der Renault Clio kostet rund 10.000 Euro weniger und wird daher mit einer 1,8 in den Autokosten belohnt – das ist die beste Kostennote des aktuell getesteten Autojahrgangs. Der teurere Kamiq kommt hier "nur" auf eine 2,2.

Platz zwei auf dem Treppchen muss sich der Škoda mit drei weiteren Fahrzeugen teilen: dem VW Golf 1.5 TSI (Motor mit 85 kW, Ausstattung "Life", 30.430 Euro), dem Kia Picanto 1.0 (Motor mit 46 kW, Ausstattung Vision, 17.490 Euro) und einem zweiten getesteten Renault Clio mit Hybridantrieb (Motor mit 105 kW, Ausstattung Esprit Alpine Multi-Mode-Automatik, 26.800 Euro).

Für viele überraschend gibt es auch einige Elektroautos mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei diesen acht Modellen werden Kostennachteile durch deutliche Technik-Vorteile beim Antrieb (Motor-Laufkultur, Fahrleistungen, Schadstoffe) wettgemacht. So schafft selbst der 54.000 Euro teure VW ID.7 Pro ein "gut", wenn auch knapp (Note 2,5). Der Kilometerfresser VW Passat als Variant 2.0 TDI Business DSG (50.510 Euro) erhält exakt die gleiche Preis-Leistungs-Bewertung.

Tipp: Wenn Sie sich Technik und Kosten für ein bestimmtes Modell im Detail anschauen wollen, dann klicken Sie einfach auf den Modellnamen in der Tabelle. Über die Links gelangen Sie zu den ausführlichen Testbeurteilungen.

Günstiges Auto? Nicht von Mercedes

Den letzten Platz im Ranking 2024 belegt der Porsche Cayenne E-Hybrid Tiptronic S (ab 114.000 Euro). Das extrastarke und luxuriös ausgestattete SUV aus Stuttgart ist zwar ein Auto, das enorm viel Fahrspaß bietet und im Autotest mit einer 2,2 abschneidet, aber der Kaufpreis von über 100.000 Euro sowie monatliche Gesamtkosten von über 1700 Euro sind weit jenseits einer vernünftigen Preisrelation angesiedelt.

Der Mercedes E-Klasse in Grau während der Fahrt durch die Altstadt
Die Mercedes E-Klasse wurde auf höchsten Luxus getrimmt© Mercedes

Auffallend schlecht fällt das Urteil über die getestete Mercedes E-Klasse aus – einst das Traumauto eines jeden Taxlers. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Testnote im Autotest ist zwar mit einer 1,8 top. Doch das Preis-Wert-Verhältnis stimmt einfach nicht. Und das nicht nur, weil der E200 mit seinem braven Vierzylinder als Testwagen in der Ausstattung AMG Line Premium Plus für stolze 81.000 Euro (ohne weitere Extras) angetreten ist.

Monatliche Haltekosten: immense 1483 Euro. Schon die nackte Basisversion des E200 kostet 62.000 Euro. Kein Wunder, dass der Stuttgarter bei einer Autokosten-Note von 5,4 sehr weit hinten liegt. Mit weiteren Extras stand der Testwagen übrigens für 105.601 Euro in der Liste – wir sprechen immer noch von einem E200.

Mercedes EQT, GLA, EQE SUV und A 250e erhalten wenigstens noch ein "befriedigend" beim Preis-Leistungs-Verhältnis. Letzterer ist ein moderner Plug-in-Hybrid und kostet mindestens 44.000 Euro, in der getesteten Version AMG-Line Premium 8G-DCT sogar rund 53.000 Euro (mit Extras 61.410 Euro). Die monatlichen Haltekosten betragen bei diesem Modell aber auch schon stattliche 931 Euro.

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Preis-Leistung: Die Kostenfaktoren

Die technische Qualität und die Kosten werden gleichwertig gewichtet. Die Autokosten ergeben sich aus den gebündelten Total Cost of Ownership (TCO). Ein großer Faktor ist der Wertverlust, der stärker ins Gewicht fällt, je höher der Anschaffungspreis ist. Aber auch die Beiträge für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung, die Kfz-Steuer und die Kraftstoff- bzw. Stromkosten werden hier eingepreist. Vorteil der E-Autos: Für sie entfällt die Kfz-Steuer bis 2030.

Tipp: Die eigenen Bedürfnisse kennen

So wichtig wie das Preis-Leistungs-Verhältnis ist, es sollte nie der einzige Indikator sein, den man beim Autokauf zu Rate zieht. Denn zum Beispiel für Familien sind die besonders kostengünstigen Klein- und Kompaktwagen nicht wirklich eine Option. Eine genaue Abwägung der Testergebnisse und der eigenen Bedürfnisse ist deshalb die beste Grundlage für den Autokauf.

In den weiteren Bestenlisten des ADAC stehen andere Aspekte im Fokus:

Preis-Leistungs-Sieger 2020 bis 2023

Ihr Wunschmodell findet sich nicht in der Liste? Hier sind die Ergebnisse der Vorjahre:

Autotest 2020: Die Sieger im Preis-Leistungs-Vergleich

Autotest 2021: Die Sieger im Preis-Leistungs-Vergleich

Autotest 2022: Die Sieger im Preis-Leistungs-Vergleich

Autotest 2023: Die Sieger im Preis-Leistungs-Vergleich