Die besten Autos für Fahranfänger

Zwei junge Frauen im Auto
Das erste eigene Auto macht Laune – ein großes Stück Freiheit, das nicht zu viel kosten darf© Shutterstock/Flamingo Images

Der ADAC hat 20 Gebrauchtwagen-Modelle ausgewählt, die sich für Fahranfänger besonders gut eignen. Alles zu deren Vor- und Nachteilen und worauf es beim Autokauf wirklich ankommt.

  • Sicherheit geht vor: Auf Airbags und ESP achten

  • Bis 7000 Euro gibt es reichlich Auswahl an guten Gebrauchten

  • Versicherung und Co.: Auch auf Folgekosten achten

Für Fahranfänger ist es oft nicht leicht, ein passendes Auto zu finden. Der Markt ist riesig und für Menschen, die sich nicht täglich mit Autos beschäftigen, nahezu unüberblickbar. Zudem haben Fahranfänger meist andere Kriterien bei der Auswahl eines Autos als geübte Fahrer. So sollte das erste Auto beispielsweise nicht zu groß und in den Anschaffungskosten günstig sein. Deshalb scheidet ein Neufahrzeug oft von vornherein aus, schon deshalb, damit die unvermeidliche erste Delle bei der Einfahrt ins Parkhaus etwas leichter zu verkraften ist.

Doch bei Gebrauchtfahrzeugen gibt es neben dem Preis besonders viel zu beachten. So sind die Zuverlässigkeit und die Langzeitqualität für einen stressfreien Autoalltag unabdingbar. Zudem sollte das Auto ein Mindestmaß an Sicherheit bieten (gerade für unerfahrene Lenker, denen eher Fehler unterlaufen) und die Umwelt nicht zu sehr belasten. Der ADAC hat unter Hunderten verschiedenen Fahrzeugen die ausgesucht, die für Anfänger besonders gut geeignet sind.

Folgende Kriterien wurden bei der Suche verwendet:

  • Autos ab Baujahr 2000

  • günstige Haftpflicht-Klasse (max. 19)

  • ESP serienmäßig

  • min. vier Sterne im Crashtest

  • min. vier Sterne im Ecotest

  • Kaufpreis bis 7000 Euro

  • Laufleistung unter 150.000 Kilometer

  • Front-, Seiten- und Kopfairbags

  • zuverlässige Technik

Zu bedenken gilt: Nicht alle Versionen der unten genannten Gebrauchtwagenmodelle erfüllen unsere Kriterien. Dafür sind weiterhin die Ausstattung, die Motorisierung, das Baujahr und weitere Faktoren relevant. Die deutlichen Preissteigerungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt haben außerdem dazu geführt, dass man nur mit einem höheren Budget eine ähnlich große Auswahl wie früher vorfinden kann. 

Die besten Autos für Fahranfänger in der Übersicht

Per Klick auf den jeweiligen Namen in der Tabelle gelangen Sie zu einer ausführlicheren Beschreibung.

Die besten Autos für Fahranfänger im Detail

Audi A1

Heckansicht eines fahrenden Audi A1
Audi A1© Audi

Die erste Generation von Audis kleinstem Vertreter der Produktpalette ging 2010 an den Start. Damals noch als Dreitürer und auf der technischen Basis des VW Polo V sollte er dem BMW Mini vor allem junge Kunden abspenstig machen.

Das direkte und sichere Fahrverhalten liefert auch ein Jahrzehnt später noch gute Argumente. Speziell mit dem kräftigen 1.4-TFSI-Motor ist man zudem auch noch recht flott unterwegs. Für einen Kleinwagen bietet der A1 eine überdurchschnittlich hohe Verarbeitungsqualität und schneidet auch bei der ADAC Pannenstatistik sehr gut ab.

  • Vorteile: gute Verarbeitung, recht gute Rundumsicht, einfache Bedienung, vorne gutes Platzangebot, kräftiger und sauberer Motor, sehr sichere Fahreigenschaften

  • Nachteile: hinten wenig Platz, nur vier Sitzplätze

Honda Jazz

Kleinwagen Honda Jazz
Honda Jazz© ADAC Test und Technik

Der Honda Jazz der dritten Generation wurde in Deutschland von 2008 bis 2015 vertrieben. 2011 brachte ein Facelift eine damals revolutionäre Neuerung: Der Jazz war der erste Kleinwagen mit Hybrid-Antrieb. Das wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus: Im ADAC Test begnügte er sich mit nur 4,9 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Damals war der Kaufpreis hoch, als Gebrauchter ist der Jazz aber erschwinglich geworden. Heute bekommt man immer noch einen sparsamen Kleinwagen mit moderner Technik.

Das variable Raumkonzept überzeugte schon in den Vorgängern, vier Erwachsene finden bequem Platz, und bei Bedarf können dank hochklappbarer Rücksitzbank sogar Fahrräder aufrecht transportiert werden – in Kleinwagen ist das eine Besonderheit.

In der ADAC Pannenstatistik schlägt sich der Honda Jazz solide.

  • Vorteile: Hybrid-Konzept kann innerorts seine Stärken ausspielen, geräumiger und variabler Innenraum, sehr umfangreiche Ausstattung

  • Nachteile: Bremsen bereiten oft Probleme, durchzugsschwache Benzinmotoren, bei hohen Drehzahlen dröhniger Benzinmotor

Kia Rio

Frontansicht eines fahrenden Kia Rio
Kia Rio© Kia

Der Kia Rio erhielt 2011 in dritter Generation ein deutlich flotteres Design, das sich mehr oder weniger bis zum aktuellen Modell erhalten hat. Im Innenraum geht das moderne Styling nicht auf Kosten der Bedienbarkeit und auch die Verarbeitung liegt auf einem soliden Niveau.

Die Laufkultur des 1,2-Liter-Vierzylinders ist gut, bei hohen Drehzahlen nimmt die Lautstärke aber doch merklich zu. Die Variante mit 1,4-Liter-CVVT Benzinmotor kommt sogar auf 109 PS und serienmäßig mit Start-Stopp-Automatik. Einzig die etwas mäßige Rundumsicht des "Polo aus Korea" fällt wirklich negativ ins Gewicht.

  • Vorteile: intuitive Bedienung, großzügiges Raumangebot vorne, umfangreiche Serienausstattung

  • Nachteile: hoher Verbrauch, hohe Betriebskosten 

Mazda 3

Front und Seitenansicht eines fahrenden Mazda 3
Mazda 3© Mazda

In der hart umkämpften Kompaktklasse schickte Mazda 2011 ein Update der zweiten Generation des Mazda 3 ins Rennen. Vor allem die Fahreigenschaften wurden im Vergleich zum Vorgänger verbessert, der Japaner fuhr sich nun dynamischer und sportlicher. Allerdings ging dies auf Kosten des Fahrkomforts mit einer allzu straffen Federung und nervösem Verhalten besonders auf schlechten Straßen.

Hervorzuheben ist der serienmäßig verbaute Spurwechselassistent, der vor Fahrzeugen im toten Winkel warnt, gerade für die untere Mittelklasse keine Selbstverständlichkeit. Auch das Platzangebot ist für die Größe angemessen, das Navigationssystem wurde mit der neueren Version leichter bedienbar.

In der ADAC Pannenstatistik ist das Bild durchwachsen. Während ältere Modelle kaum auffallen, bleiben spätere häufiger liegen.

  • Vorteile: vorne viel Platz, sportliche Fahrleistungen, sichere Fahreigenschaften, präzise Lenkung

  • Nachteile: Beifahrerairbags nicht deaktivierbar, zu kurze Kopfstützen hinten, mäßiger Fahrkomfort

Tipps zum Gebrauchtwagenkauf

Wer problemlos Auto fahren möchte, sollte zu einem Gebrauchten mit neu durchgeführter Hauptuntersuchung greifen. Dann kann erwartet werden, dass die sicherheitsrelevanten Bauteile für die nächste Zeit in Ordnung sind. Außerdem kommt beim Kauf über einen Händler die gesetzliche Sachmängelhaftung (üblicherweise ein Jahr) dazu. Idealerweise wurde ein Kundendienst vor dem Kauf des Fahrzeugs durchgeführt. Dann steht dem Fahrvergnügen kaum etwas im Weg.

Bei älteren Autos ist übrigens für die Empfehlung zum Kauf der Allgemeinzustand eher entscheidend als die Laufleistung. Auch Fahrzeuge mit vielen Kilometern können solide Gebrauchtwagen sein, wenn die Wartung stimmt und die Kilometer auf Langstrecken gefahren wurden. Ein drei Jahre altes Fahrzeug mit 120.000 Kilometern kann unter dem Strich durchaus einen besseren Gesamtzustand aufweisen als ein acht Jahre altes Vergleichsmodell mit 70.000 Kilometern.

  • Nur Fahrzeuge mit neuer Hauptuntersuchung kaufen

  • Auf aktuell durchgeführten Service bestehen

  • Alle Inspektionen sollten nachweislich durchgeführt worden sein

  • Den Gesamtzustand des Fahrzeugs genau inspizieren

  • Alle Belege wie Rechnungen, Tankquittungen, Ölwechsel-Anhänger und Wartungsaufkleber sowie Serviceheft auf plausible Kilometerstände prüfen – denn der Kilometerstand kann heute bei den meisten Autos in Minutenschnelle manipuliert werden, was sich aber technisch leider nur äußerst selten nachweisen lässt

Mazda 2

Front und Seitenansicht eines fahrenden Mazda 2
Mazda 2© Mazda

Der Mazda 2 begann einst als Minivan, schrumpfte sich 2007 aber zum Kleinwagen zurecht, der auch als Dreitürer erhältlich war. Seit der dritten Generation 2015 ist der Japaner in Deutschland nur noch als fünftürige Schräghecklimousine zu haben.

Doch auch als Kleinwagen bietet der Mazda 2 zumindest auf den vorderen beiden Plätzen ausreichend Platz, mit kleinen Einschränkungen kann man auch zu viert mit dem Raumangebot glücklich werden. Und das Ein- und Aussteigen fällt dank der serienmäßigen vier Türen natürlich auch leichter.

Erhältlich ist ein Ottomotor in drei Leistungsstufen (bis zu 115 PS) und ein Dieselmotor, der im ADAC Ecotest auf gute 3,8 Liter auf 100 Kilometer kam. Doch auch die Benziner präsentieren sich recht sparsam, einzig die Abgasreinigung kommt bei der schwächsten Motorenvariante (90 PS) vor allem bei hohem Tempo nicht ganz hinterher. Bleibt man bei gemächlicher Geschwindigkeit, fährt der Mazda aber am effizientesten, Performance-Höhen sollte man nicht erwarten.

Dafür bekommt man einen äußerst zuverlässigen Kleinwagen, der gegen Aufpreis mit LED-Scheinwerfern ausgerüstet werden konnte. Eine Seltenheit in dieser Klasse. Negativ fällt hingegen die mäßige Rundumsicht ins Gewicht.

  • Vorteile: umfangreiche Serienausstattung, günstige Unterhaltskosten, knackiges Schaltgetriebe

  • Nachteile: durchzugsschwacher Benziner, kein Fenstereinklemmschutz hinten, mäßige Rundumsicht

Mini

Heckansicht eines fahrenden Mini 3-Türer
Mini© Mini

Der Mini ist einer der Klassiker in der Kategorie "Das erste eigene Auto", auch wenn er in der Anschaffung immer schon etwas teurer als die Konkurrenz war. Doch mit der Basismotorisierung war der Mini schon 2014 erschwinglich, die dritte Generation brachte unter anderem einen neu entwickelten Dreizylinder-Dieselmotor mit 95 PS. Dieser erfüllt die Abgasnorm Euro 6 und lieferte im ADAC Ecotest einen Verbrauch von nur 3,9 l/100 km.

Und das bei einer überraschend flotten Beschleunigung. Auch ansonsten ist das Fahrwerk Mini-üblich agil, die straffe und sehr direkte Lenkung sorgt aber oft für ein etwas nervöses Fahrgefühl.

Hinten ist der Platz arg begrenzt, auf der Rückbank sollte man nicht zu hoch gewachsen sein, und das Kofferraumvolumen fällt mit gemessenen 145 Litern selbst für diese Fahrzeugklasse klein aus.

  • Vorteile: agile und sichere Fahreigenschaften, gute Rundumsicht, vorne viel Beinfreiheit

  • Nachteile: kleiner Kofferraum, im Fond beengt, großer Wendekreis

Mitsubishi Space Star

Seitenansicht eines fahrenden Mitsubishi Space Star
Mitsubishi Space Star© Mitsubishi

Der Mitsubishi Space Star kam 2013 als Fünftürer auf den Markt und beerbte den bisher angebotenen Colt. Der in Thailand gefertigte Space Star gehört in die Liga der Kleinwagen. Daher sollte man keine üppigen Platzverhältnisse erwarten, auch wenn der Name zunächst den Anschein erweckt. Vorn sind die Platzverhältnisse noch erträglich, in der zweiten Reihe und im Kofferraum steht aber nicht viel Raum zur Verfügung. Mit einer relativ hohen Geräuschkulisse muss man leben, die Sitze sind nicht sonderlich bequem, und die Verarbeitung und die Materialauswahl im Innenraum liegen auf niedrigem Niveau.

Auch während der Fahrt kann der kleine Japaner wegen seiner gefühllosen Lenkung und des gefühllosen Kupplungspedals nicht wirklich überzeugen. Weiterhin wurde bei der Entwicklung der Dreizylinder nicht unbedingt Wert auf Durchzugskraft und Laufruhe gelegt. Dafür sind die Triebwerke sehr sparsam (vor allem der kleinere Motor), und wegen des kleinen Wendekreises eignet sich der Mitsubishi besonders für Fahrten in Städten. Auf längeren Überlandfahrten stören sowohl die schlechten Komforteigenschaften wie auch die durchzugsschwachen Motoren.

Im TÜV-Report gibt es noch keine genauen Zahlen, das Vorgängermodell schnitt immerhin aber überdurchschnittlich gut ab. In der ADAC Pannenstatistik punktet der Space Star mit sehr guten Werten. Bei allen Nachteilen: Unter dem Strich kann mit dem sehr günstigen Kleinwagen durchaus froh werden, wer hauptsächlich ein Fortbewegungsmittel von A nach B sucht.

  • Vorteile: sparsame Motoren, günstiger Anschaffungspreis, gutes Stadtauto 

  • Nachteile: wenig Platz, schlechte Komforteigenschaften, gefühllose Lenkung, durchzugsschwacher Motor 

Opel Astra

Der Opel Astra ist ein Gebrauchtwagenbesteller aus dem Jahr 2010
Opel Astra© Opel

Mit der vierten Generation des Astra (Astra J) ist Opel ein durchschnittlich zuverlässiges und haltbares Auto gelungen. Zwar taucht er im TÜV-Report im oberen Bereich auf, in der ADAC Pannenstatistik liegt der Opel Astra jedoch im unteren Mittelfeld. Größere Sorgen bereiten die Sechsganggetriebe, das Fahrwerk und Ölverlust.

Der Astra J ist für einen Wagen der Kompaktklasse relativ groß und bietet im Innenraum vorn ausreichend Platz. Leider wurde auf das Platzangebot im Fond und im Kofferraum (Fünftürer) nicht ganz so viel Wert gelegt – mehr Platz als ein Kleinwagen hat der kompakte Astra aber allemal. Der Sports Tourer genannte Kombi bietet jedoch einen genügend großen Kofferraum.

Der Astra überzeugt mit ausgewogenem Fahrverhalten und komfortabler Federung. Dabei kommt das hohe Gewicht des Astra zum Tragen, was beim Fahren etwas an den "schweren Wagen" erinnert. Dadurch entsteht jedoch der Nachteil, dass der Spritverbrauch teils relativ hoch liegt und die schwächeren Saug-Motoren mit dem Fahrzeug ihre Mühe haben.

An die Bedienung mit vielen verschiedenen Knöpfe muss man sich erst gewöhnen. Dafür entschädigt der Astra mit sehr bequemen Sitzen und einer guten Verarbeitung. Für alle Fahranfänger, die etwas höhere Ansprüche an die Platzverhältnisse haben, ist der Opel eine interessante Alternative.

  • Vorteile: gutes Platzangebot vorn, hervorragendes Lichtsystem (optional), sicheres Fahrverhalten, hoher Sicherheitsstandard, auch für Langstrecken gut geeignet, sehr bequeme Sitze 

  • Nachteile: mäßige Rundumsicht, großer Wendekreis, leichte Schwächen bei der Zuverlässigkeit 

Opel Adam

Frontansicht von zwei Opel Adams
Opel Adam© Opel

Der Opel Adam wurde von 2012 bis 2019 als dreitüriger Kleinwagen auf der verkürzten Basis des Opel Corsa hergestellt. Allerdings sollte er etwas stylischer daherkommen und durch zahlreiche individuelle Gestaltungsmöglichkeiten einen dynamischen Eindruck vor allem bei der jungen Kundschaft hinterlassen.

Dieser Anspruch findet sich auch in der agilen Lenkung und dem flotten Antrieb wieder, 70 bis zu 150 PS standen zur Verfügung. Auch die Schaltung überzeugte die ADAC Tester mit einer präzisen Gangführung. Für Fahranfängerinnen und Fahranfänger besonders hilfreich: die Berganfahrhilfe und der serienmäßige Bremsassistent.

Nicht so optimal ist der Verbrauch: Sowohl Flüssiggas-Version als auch Benziner erzielen eher dürftige Werte beim ADAC Ecotest, was die Autokosten auf lange Sicht recht hoch ausfallen lässt. TÜV-Report und Pannenstatistik zeichnen aber ein zuverlässiges Bild.

  • Vorteile: gutes Raumangebot vorn, guter Insassenschutz, gute Fahrleistungen, standfeste Bremsanlage

  • Nachteile: kleiner, unpraktischer Kofferraum, mühsamer Einstieg nach hinten, sehr großer Wendekreis, kein Xenonlicht

Opel Corsa

Frontansicht eines fahrenden Opel Corsa-e
Opel Corsa© Opel

Schon in sechs Generationen hat es der Opel-Kleinwagen-Klassiker geschafft. Die fünfte richtete sich optisch merklich am Opel Adam aus, vor allem die Seite wurde deutlich straffer gezeichnet. Innen überzeugt gerade das neu erhältliche optionale Multimediasystem, das umfangreiche Inhalte bietet, aber dennoch leicht zu bedienen ist.

Der Corsa bietet allgemein gute Fahreigenschaften, die Version mit Ein-Liter-Dreizylinder wird per Turbolader beatmet und schafft dadurch 66 kW/90 PS. Vom Dreizylinder-typisch ruppigem Motorlauf spürten die ADAC Tester nichts, und mit 5,1 l/100 Kilometer im ADAC Ecotest reichte es zu einer Vier-Sterne-Bewertung.

Die erste Hauptuntersuchung bestehen 92,6 Prozent aller Corsa mängelfrei. In der ADAC Pannenstatistik landet der Corsa unter den Kleinwagen zwar im unteren Mittelfeld, die Werte bewegen sich aber dennoch im akzeptablen Rahmen.

  • Vorteile: hoher Sicherheitsstandard, sehr gutes Resultat beim ADAC Ausweichtest, sparsamer und sauberer Motor

  • Nachteile: mittlere Kopfstütze im Fond kostet Aufpreis, mühsamer Einstieg nach hinten, großer Wendekreis

Peugeot 108, Toyota Aygo, Citroen C1

Front und Seitenansicht eines stehenden Peugeot 108 Top!
Peugeot 108© Peugeot

Die Fahrzeuge Peugeot 108, Citroën C1 und Toyota Aygo sind technisch nahezu identische Fahrzeuge in der Kleinstwagen-Klasse. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Gestaltung der Front. Die Franzosen wurden 2022 eingestellt, den Aygo gibt es bereits in dritter Generation.

Der 1,0 Liter große Dreizylinder bringt schon in der unteren Leistungsstufe ausreichende Fahrleistungen und ist im Unterhalt sehr günstig. Die Technik gilt prinzipiell als zuverlässig. Leider sparen die Vorbesitzer oft an der Wartung, wodurch die Bilanz bei den Hauptuntersuchungen etwas leidet.

In der ADAC Pannenstatistik erweist sich der Toyota Aygo als recht zuverlässig; für C1 und Peugeot 108 liegen keine Pannen-Daten vor.

  • Vorteile: kompakte Abmessungen, gutes Raumangebot vorn, niedrige Unterhaltskosten, agile Motoren 

  • Nachteile: lauter Innenraum, unübersichtliche Karosserie, geringe Zuladung, wenig Beinfreiheit im Fond 

Peugeot 208

Front und Seitenansicht eines fahrenden Peugeot 208
Peugeot 208© Peugeot

Im Vergleich zu seinem 207-Vorgänger schrumpfte der Peugeot 208 um sieben Zentimeter. Der französische Autobauer stellte sich damit gegen den auch damals schon virulenten Trend nach größer werdenden Autos. Dennoch bieten Innen- und Kofferraum überraschend viel Platz. Außerdem profitierte die Aerodynamik von der kompakteren Form.

Der Motor des Franzosen sorgt allerdings nicht für dynamische Ausbrüche und bietet eher Freundinnen und Freunden des gemütlichen Fahrens eine gute Option. Gerade die Basisversion mit nur 68 PS taugt im Prinzip nur für die Stadt – bis das langwierige Überholmanöver auf der Autobahn abgeschlossen ist, hat man die Ausfahrt schon verpasst. Gerade weil der Verbrauch mit der stärkeren Motorisierung beinahe identisch ist, wäre etwa der 82 VTi eine ernsthafte Option.

Da auch Sicherheits- und Komfortausstattung klassenüblich zufriedenstellen und die ADAC Pannenstatistik moderat ausfällt, ist der Peugeot 208 definitiv eine gute erste Option für Führerscheinnovizen.

  • Vorteile: sichere Fahreigenschaften, großzügige Platzverhältnisse vorn, gute Sicherheitsausstattung, gute Wirtschaftlichkeit

  • Nachteile: schwacher Motor bei der Basisversion, mäßige Heizung, großer Wendekreis

Seat Leon

Heckansicht eines fahrenden Seat Leon
Seat Leon© Seat

Auf Basis des VW Golf entstanden seit 1999 zwei Generationen des Seat Leon. Die zweite Generation bietet sich für Fahranfänger an. In den Verkaufsstatistiken blieb der Vertreter der unteren Mittelklasse immer ein wenig hinter der deutschen Konkurrenz zurück, was aber eher nicht am Design lag, das bei Seat traditionell etwas frischer ist als bei der Konzernmutter VW.

Da könnte schon eher der damals recht hohe Anschaffungspreis eine Rolle gespielt haben, gerade für die stärker motorisierten Versionen mit bis zu 211 PS. Die 1,6-Liter-TDI-Motorisierung erreichte beim ADAC Ecotest gute vier Sterne und bot zudem ein sicheres Fahrverhalten. Gerade Lenkung und Kurvenverhalten überzeugen, auch bei hohem Tempo lässt sich der Spanier so gut unter Kontrolle halten.

Mit dem Golf teilt sich der Leon außerdem nicht nur die technische Basis, sondern auch sein gutes Abschneiden in der ADAC Pannenstatistik.

  • Vorteile: einfache Bedienung, gutes vorderes Platzangebot, sicheres Fahrwerk, gut abgestimmte Lenkung

  • Nachteile: schlechte Sicht nach hinten, recht hohe Kfz-Steuer

Škoda Fabia

Der Skoda Fabia ist ein Gebrauchtwagenbesteller aus dem Jahr 2010
Škoda Fabia© Skoda

2010 überarbeitete Škoda seinen Kleinwagen Fabia der zweiten Generation noch einmal leicht. Die Änderungen brachten vor allem eine marginal veränderte Front und serienmäßiges ESP. Auf Letzteres sollte man also achten.

Ein Flitzer ist vor allem das Basismodell als 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit seinen 60 PS beileibe nicht. Doch das gute Platzangebot und manch praktisches Detail (wie ein seitlicher Korb im Kofferraum) wissen auf rationaler Ebene zu überzeugen. Zudem ist an der Verarbeitung nichts auszusetzen.

Das Fahrwerk ist komfortabel und sicher abgestimmt, und in der 105-PS-Version fährt sich der Fabia sogar recht agil. Gut für Fahranfänger: Die Bremse spricht spontan an und ist fein dosierbar.

In der ADAC Pannenstatistik liegt der kleine Škoda im vorderen Mittelfeld.

  • Vorteile: einfacher Zustieg, gutes Raumangebot, praktische Details, ordentliche Verarbeitung

  • Nachteile: mäßige Fahrleistung der Basisversion

Škoda Octavia

Frontansicht eines fahrenden Skoda Octavia
Škoda Octavia© Skoda

Einer der seltenen Vertreter der Mittelklasse in dieser Liste. Dafür ist der Octavia aber auch ein echter Evergreen dieses Segments und auch eines der meistverkauften Modelle überhaupt. Die zweite Generation ist erschwinglich und eignet sich gut für Neulinge im Straßenverkehr.

Neu kam mit dem Facelift 2009 ein 1,6-Liter-TDI, der sich im ADAC Ecotest als äußerst sparsam erwies: 4,7 Liter auf 100 Kilometer sind ein guter Wert. Und auch so ist der Octavia ein guter Kompromiss für Sparfüchse, Fix- und Betriebskosten bewegen sich in engen Grenzen. Dafür gibt es außerdem ein sehr gutes Raumangebot und bequeme Sitze, die auch die Langstrecke nicht zur Tortur werden lassen.

Insgesamt leistet sich der Tscheche kaum eine wirkliche Schwäche, einzig vom Antrieb sollte man sich keine Wunderdinge erwarten.

  • Vorteile: gute Verarbeitung, großer und gut zugänglicher Kofferraum, einfache Bedienung, bequeme Sitze

  • Nachteile: umständlicher Klappmechanismus der Rücksitzbank

Suzuki Swift

Ein blauer Suzuki Swift fahrend von vorne zu sehen
Suzuki Swift© Suzuki

Die fünfte Generation des Suzuki Swift kam 2010 als Drei- und Fünftürer auf den Markt. Optisch wurde das Modell stark an den Vorgänger angelehnt, wirkt aber durchaus sympathisch. Daher ist der Kleinwagen auch als Gebrauchter beliebt. Im Jahr 2013 bekam der Suzuki ein Facelift.

Wegen des agilen Fahrwerks und der präzisen, relativ direkten Lenkung bereitet der Japaner durchaus Fahrspaß. Auch die einfache Bedienung kann überzeugen. Leider bieten die Sitze relativ wenig Seitenhalt, und die Bremsleistung ist nur mäßig, was nicht so richtig zum sportlichen Anspruch passt. Im Alltag störend sind zudem der kleine Kofferraum und die eingeschränkten Platzverhältnisse im Fond.

In der ADAC Pannenstatistik landet der Suzuki Swift etwa im Mittelfeld. Beim TÜV fällt die Bilanz insgesamt etwas durchwachsen aus.

  • Vorteile: mit Allrad erhältlich, gutes Platzangebot vorn, komplette Sicherheitsausstattung samt Knieairbag und ESP Serie, sehr niedrige Schadstoffe im Abgas 

  • Nachteile: kleiner Kofferraum, Fensterheber ohne Einklemmschutz

Toyota Yaris

Front und Seitenansicht eines fahrenden Toyota Yaris
Toyota Yaris© Toyota

Optisch deutlich verändert ging die dritte Generation des japanischen Kleinwagens 2011 an den Start. Mehr Ecken und Kanten und damit ein dynamischeres Gesamtbild kamen dabei heraus, das sich mehr oder weniger auch bis zur aktuellen Version erhalten hat.

Auf technischer Ebene brachte die Überarbeitung vor allem eine nun serienmäßige Rückfahrkamera und einen integrierten Touchscreen-Monitor. Das Fahrwerk ist merklich straffer abgestimmt, was der Fahrdynamik hilft, aber auch den Komfort vermindert.

Die Hybridversion punktet mit voller Punktzahl im ADAC Ecotest, 4,4 Liter Super auf 100 Kilometer sind ein überzeugender Wert. Im Innenraum dominiert Hartplastik, die Verarbeitung ist aber immer noch solide.

  • Vorteile: gute Kindersicherheit, gutes Raumangebot für einen Kleinwagen, sicheres Fahrwerk, sehr gute Ecotest-Ergebnisse der Hybridversion

  • Nachteile: unkomfortables Fahrwerk, kleiner Kofferraum

VW Golf

Ein siberner VW Golf 6 fahrend von vorne zu sehen
VW Golf© VW

Eigentlich ist der VW Golf VI eine Mogelpackung. Denn in Wirklichkeit verbirgt sich dahinter der aufwendig überarbeitete Vorgänger der fünften Generation. Aber das tut den Qualitäten des Kompaktklasse-Modells keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Die Vorzüge der erfolgreichen Baureihe wurden ausgebaut, die wenigen Schwächen nachgebessert und die Qualität weiter erhöht.

So ist es kein Wunder, dass der zwischen 2008 und 2012 angebotene VW Golf VI in der ADAC Pannenstatistik wenig Anlass zur Sorge gibt und sehr gute Ergebnisse erzielt. Eine gute Wahl ist ein Golf VI fast immer, da das Fahrzeug kaum Schwächen hat. Die Platzverhältnisse sind sehr gut, die Verarbeitung auch. Durch die hohe Verbreitung ist die Auswahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt hervorragend. Es finden sich verschiedene Karosserievarianten mit vielen verschiedenen Motoren, vom gepflegten Rentnerfahrzeug mit niedriger Laufleistung bis zum günstigen Kilometerkönig mit kräftigem Turbodiesel.

Durch die große Verbreitung ist auch die Ersatzteilversorgung mit gebrauchten Teilen sehr gut: interessant für alle, die den Schraubendreher auch einmal gern selbst in die Hand nehmen.

  • Vorteile: gutes Platzangebot vorne, sehr hohes Sicherheitsniveau, sicheres Fahrwerk, einfache Bedienung, exakte Schaltung, solide Verarbeitung, guter Werterhalt, riesige Auswahl, sehr großer Kofferraum im Variant, mit Allrad erhältlich

  • Nachteile: hohe Preise, teils Probleme mit Steuerketten bei TSI-Motoren

Fazit

Die besonderen Anforderungen an ein für Fahranfänger geeignetes Auto machen die Suche nicht einfach. Trotzdem finden sich von der Kleinstwagen- bis zur unteren Mittelklasse passende Fahrzeuge. Bei Kleinstwagen können relativ junge Modelle gewählt werden, möchte man ein Budget von 7000 Euro einhalten.

Wer lieber ein größeres Fahrzeug fahren will, muss bei gleichem Preis zu einem etwas älteren Modell greifen. Doch auch da finden sich zuverlässige und empfehlenswerte Modelle. Letztendlich ist es eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Anforderungen an ein Auto, welches Modell die richtige Kaufentscheidung darstellt.

Fahranfänger: So gelingt der Start am Lenkrad

Tempolimit, Alkoholverbot, Probezeit, B17 im Ausland. Für Fahranfänger gelten oft andere Regeln beim Autofahren.

Fahranfänger: Wichtige Infos für den Start

Quelle: Die grundsätzliche Auswahl der Fahrzeuge erfolgte durch eine Auswertung der ADAC Autodatenbank. Für die Informationen zur Zuverlässigkeit und Haltbarkeit wurden die ADAC Pannenstatistik 2022 und der TÜV-Report 2023 herangezogen.

Fachliche Beratung: Maximilian Bauer, ADAC Technik Zentrum