ADAC Sommerreifentest 225/40 R 18: Viel Licht, aber auch Schatten

Gut aussehen alleine reicht nicht: Sportliche Reifen für die Kompaktklasse müssen auch viel Grip bieten. Bei welchen Modellen ist das der Fall? Der ADAC hat 18 Sommerreifen der Größe 225/40 R 18 getestet. Die meisten Reifen sind empfehlenswert, doch es gibt Ausreißer.
Continental SportContact 7 bester Reifen im Test
Erfreulich: 11 Reifen mit "gut" bewertet
Drei Reifen nicht zu empfehlen
Große Bandbreite bei Preis und Leistung
Schöne Felgen und breite Reifen können ein Auto optisch ziemlich aufwerten – das weiß nicht nur die Tuningszene. Für die Kompaktklasse bieten sich hier 18-Zoll-Räder mit Reifen der Größe 225/40 an. Zusätzlich zum optischen Gewinn versprechen die Reifenhersteller aber auch eine gute Performance und bewerben die Reifen als "Sportreifen", die überdurchschnittlich viel Grip bieten sollen und sogar bis Tempo 300 km/h (Speedindex Y) bzw. 270 km/h (Speedindex W) zugelassen sind. Ob die Reifen tatsächlich überzeugen können, hat der ADAC überprüft und 18 Reifen in der Dimension 225/40 R 18 getestet.
Die Bandbreite reichte vom Premiumhersteller bis zum Low-Budget-Reifen, entsprechend unterschiedlich gestalten sich die Preise. Zwischen dem günstigsten Reifen und dem teuersten liegen pro Satz satte 280 Euro. Eine große Spreizung zeigt sich auch in der Performance: Selten war die Spanne zwischen den besten und den schlechtesten Reifenmodellen so groß wie bei diesem Test. Viele Reifen haben gut abgeschnitten, drei sind aber nicht zu empfehlen. Einer davon hat sogar komplett versagt.
Erfreulich: 11 von 18 Sommerreifen sind gut

Zunächst aber zu den guten Reifen. Sehr erfreulich ist, dass eine hohe Anzahl von Reifen sehr empfehlenswert ist: 11 von 18 Reifen wurden insgesamt mit "gut" bewertet.
Erstmals haben es sogar zwei Modelle geschafft, im Kapitel Fahrsicherheit eine sehr gute Note (beide 1,5) zu erzielen: Der Testsieger Continental SportContact 7 und der Bridgestone Potenza Sport. Zusammen mit der Umweltnote (30 Prozent Anteil in der Gesamtwertung) kommt der Conti auf eine Gesamtnote von 1,8 und der Bridgestone auf eine 1,9. Beide Reifen liefern auf trockener Fahrbahn eine hervorragende Leistung ab. Sie sind erstaunlich griffig, fahren sich äußerst präzise und auch bei kritischen Fahrmanövern absolut sicher. Ähnlich verhält es sich bei Nässe: Mit Conti und Bridgestone bestückt, umrundet der Testwagen den Nasshandlingkurs nahezu spielerisch.
Sehr überzeugend sind auch der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 sowie der Michelin Pilot Sport 5. Beide Reifen haben sich ebenfalls eine Eins vor dem Komma (jeweils 1,9) erarbeitet. Der Michelin vor allem auch deshalb, weil er unter den guten Reifen am besten in der Umweltbilanz abgeschnitten hat und sich bei Abrieb und Laufleistung mit an die Spitze setzt.
Diese weiteren sieben Reifen sind ebenfalls "gut" und damit sehr empfehlenswert: Vredestein Ultrac Pro, Yokohama Advan Sport V107, Firestone Firehawk Sport, Falken Azenis FK520, Nexen N Fera Sport, Dunlop Sport Maxx RT2 und Toyo Proxes Sport 2.
Ergebnisse Sommerreifen 225/40 R 18
Wie die getesteten Reifen im Detail abgeschnitten haben, sehen Sie hier. Klicken oder tippen Sie in der Tabelle auf das gewünschte Reifenmodell, und Sie erhalten die ausführlichen Testergebnisse:
Hersteller/Modell | Preis in Euro | ADAC Urteil | Fahrsicherheit | Umweltbilanz | zum Vergleich hinzufügen |
---|---|---|---|---|---|
![]() | 133 | 1,8 | 1,5 | 2,4 | |
![]() | 121 | 1,91 | 1,5 | 2,8 | |
![]() | 146 | 1,91 | 1,9 | 1,9 | |
![]() | 128 | 1,91 | 1,8 | 2,2 | |
![]() | 116 | 2,2 | 2,0 | 2,8 | |
![]() | 113 | 2,3 | 1,9 | 3,2 | |
![]() | 110 | 2,41 | 2,0 | 3,2 | |
![]() | 110 | 2,41 | 2,4 | 2,4 | |
![]() | 122 | 2,41 | 2,2 | 2,9 | |
![]() | 99 | 2,41 | 2,4 | 2,5 | |
![]() | 109 | 2,41 | 2,2 | 3,0 | |
![]() | 90 | 2,91 | 3,0 | 2,6 | |
![]() | 103 | 2,91 | 2,9 | 3,0 | |
![]() | 100 | 3,1 | 3,3 | 2,5 | |
![]() | 114 | 3,2 | 3,1 | 3,3 | |
![]() | 94 | 3,91 | 3,93 | 2,5 | |
![]() | 84 | 3,91 | 3,93 | 2,7 | |
![]() | 76 | 5,5 | 5,53 | 1,6 |
- 1 · bei gleicher Gesamtnote erfolgt die Sortierung nach der zweiten Nachkommastelle
- 2 · Preis nicht repräsentativ, weil keine ausreichende Datenlage
- 3 · Note führt zur Abwertung der übergeordneten Bewertung
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
© ADAC e.V.
Empfehlenswert: Vier Reifen im Mittelfeld
Im Mittelfeld mit der Note "befriedigend" positionieren sich vier Reifen. Sie sind nach Ansicht des ADAC empfehlenswert, können bei der Fahrsicherheit und teilweise auch bei der Umweltbilanz aber nicht auf die Top-Reifen aufschließen. Hier lohnt es sich, in die Einzelnoten zu schauen und auf die persönlichen Präferenzen zu achten. Der Ceat SportDrive etwa hat Schwächen auf nasser Fahrbahn, ist aber im Trockenen gut, der Kumho Ecsta PS71 haftet gut bei Nässe, ist dagegen auf trockener Fahrbahn und bei der prognostizierten Laufleistung nicht perfekt.
Auch der Nokian Tyres Powerproof 1 macht auf Nässe eine gute Figur, doch er baut mit zunehmender Wärme stark ab und fährt sich im Trockenen unpräzise. Der Giti GitiSport S2 hat das größte Defizit auf nasser Fahrbahn und zeigt zudem einen erhöhten Abrieb: Mit 33.600 Kilometern Laufzeit hat er die kürzeste Nutzungsdauer.

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Laufleistung: Wie lang halten die Reifen?
Wie lang sich alle getesteten Reifen voraussichtlich nutzen lassen, sehen Sie an der folgenden Grafik. Die Verschleißdaten basieren auf dem Straßen-Konvoi-Test über ca. 15.000 km, mit dessen Ergebnis die jeweilige Gesamtlaufleistung prognostiziert wird.
Drei Reifen sind keine Option

Schier unglaubliche 74.400 Kilometer Laufleistung haben die Abriebtests des ADAC beim Doublecoin DC-100 ergeben. Macht Platz eins bei der Umweltbilanz! Zudem ist der in China produzierte Reifen der günstigste im Vergleich. Ein Volltreffer für Schnäppchenjäger also?
Mitnichten. Auch Sparfüchse sollten dringend Abstand von diesem Reifen nehmen. Warum er so lang hält, wurde während der Tests schnell klar: Seine Gummimischung ist so hart, dass sie zwar wenig verschleißt. Aber sie kann dadurch nur sehr wenig Grip aufbauen. So zeigt der Doublecoin ausgeprägte Schwächen bei Trockenheit und baut bei steigender Temperatur so stark ab, dass der Fahrer oder die Fahrerin kaum noch in der Lage ist, auf Anhieb den richtigen Lenkeinschlag zu finden. Im Grenzbereich bricht das Fahrzeug mit dem Heck aus – besonders für Ungeübte ein Problem.
Auf nasser Fahrbahn versagt der Doublecoin auf ganzer Linie. Sein niedriges Gripniveau sorgt dafür, dass der Reifen kaum Traktion hat, das Fahrzeug frühzeitig ausbricht und die Bremswege lang ausfallen. Wie schlecht zeigt das Beispiel: Während der Golf mit dem besten Reifen im Test auf nassem Asphalt aus einer Bremsung aus 80 km/h bereits nach rund 28 Metern steht, kommt er mit dem Doublecoin erst nach rund 45 Metern zum Stehen – das sind 17 Meter mehr. Ergo: Gesamtnote 5,5, mangelhaft.
Bleiben noch zwei Reifen auf dem vorletzten Platz (Note 3,9). Der Norauto Prevensys 4 und der Syron Premium Performance zeigen sich sehr schwach auf trockener Fahrbahn. Der Testwagen lässt sich nur wenig präzise steuern, ständige Lenkkorrekturen sind für konstante Radien nötig. Und auch das Verhalten im Grenzbereich ist für den Fahrer sehr anspruchsvoll. Zum Kauf dieser Reifenmodelle kann der ADAC daher nicht raten.
Auf diese Autos passt 225/40 R 18
Die getestete Reifengröße 225/40 R 18 passt auf eine Vielzahl von Automodellen der unteren Mittelklasse oder der Mittelklasse. Von der Alfa Giulietta über den Audi Q3, die BMW 1er-Reihe, den Hyundai i30 und die Mercedes A-Klasse bis hin zu Mini Cooper, Opel Astra, Škoda Octavia, Toyota Corolla und VW Golf (Testfahrzeug) reicht die Bandbreite. Welche Größe für Ihr Fahrzeug zugelassen ist, lässt sich in Ihrer Zulassungsbescheinigung und im CoC-Papier ersehen.
Gewichtung, Testkriterien, Methodik
Bei den ADAC Reifentests spielen nicht nur Fahrsicherheit und Wirtschaftlichkeit eine Rolle, sondern auch Nachhaltigkeits-Gesichtspunkte werden bewertet. So fließt die Umweltbilanz zu 30 Prozent in das Testergebnis ein. Die Details zum Bewertungsschema werden in den Klappelementen erklärt.
Seit 2023 bildet sich das Gesamturteil zu 70 Prozent aus der Note für die Fahrsicherheit und zu 30 Prozent aus der Note für die Umweltbilanz. Damit werden neben den bislang schon relevanten Sicherheitseigenschaften auch die Reifeneigenschaften bewertet, die die Wirtschaftlichkeit und umfassend die Umwelt betreffen – inklusive der Aspekte der Nachhaltigkeit.
Sommerreifen:
Hauptkriterium Fahrsicherheit trockene Fahrbahn (40 %): Fahrkomfort, Fahrverhalten im Grenzbereich (jeweils 40 %), Bremsweg (20 %). Nasse Fahrbahn (60 %): Bremsweg (30 %), Aquaplaning längs (20 %), Aquaplaning quer (10 %), Handling (30 %), Kreis/Seitenführung (10 %)
Winterreifen:
Hauptkriterium Fahrsicherheit trockene Fahrbahn (30 %): Fahrverhalten, Fahrverhalten im Grenzbereich (jeweils 40 %), Bremsweg (20 %). Nasse Fahrbahn (40 %): Bremsweg (30 %), Aquaplaning längs (20 %), Aquaplaning quer (10 %), Handling (30 %), Kreis/Seitenführung (10 %). Winterliche Fahrbahn (30 %): Schnee: Bremsen (25 %), Traktion (15 %), Handling (40 %), Eis: Bremsen (20 %)
Ganzjahresreifen:
Hauptkriterium Fahrsicherheit trockene Fahrbahn (35 %): Fahrverhalten, Fahrverhalten im Grenzbereich (jeweils 40 %), Bremsweg (20 %). Nasse Fahrbahn (45 %): Bremsweg (30 %), Aquaplaning längs (20 %), Aquaplaning quer (10 %), Handling (30 %), Kreis/Seitenführung (10 %). Winterliche Fahrbahn (20 %): Schnee: Bremsen (25 %), Traktion (15 %), Handling (40 %), Eis: Bremsen (20 %)
Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen:
Hauptkriterium Umweltbilanz: Laufleistung (40 %), Reifenabrieb (20 %), Effizienz 20 %: Reifengewicht, Kraftstoffverbrauch (jeweils 50 %), Geräusch (10 %): Innen- und Außengeräusch (jeweils 50 %). Die Note für Nachhaltigkeit (10 %) ergibt sich aus einem Bonus-/Malus-System für aktuell zehn Umweltaspekte (siehe "Testkriterien").
Bei Reifenmodellen, deren Noten in den einzelnen Kriterien wegen ausgeprägter Stärken und Schwächen stark unterschiedlich ausfallen, könnten sich trotz der schlechten Einzelbewertungen gute oder befriedigende Endbewertungen ergeben, wenn diese Endurteile allein aus den gewichteten Einzelnoten errechnet werden würden. Damit könnten Reifenmodelle trotz relevanter Schwächen im Ranking nach vorne gelangen. Wegen der Schwächen sind diese Reifen aus Sicht des ADAC allerdings nicht empfehlenswert.
Um diesen Effekt des Notenausgleichs zu begrenzen, hat der ADAC bei verschiedenen Kriterien sogenannte Durchschlageffekte eingeführt. Damit soll der erwähnten Ausgewogenheit Rechnung getragen werden. Erreicht ein Reifenmodell in dem jeweiligen Kriterium nicht eine festgelegte Mindestnote, so erhält dieses Kriterium eine Gewichtung von 100 Prozent, während alle anderen Kriterien in dieser Kriteriengruppe eine Gewichtung von 0 Prozent erhalten. Der Durchschlageffekt wird in einer Kriteriengruppe auf das Einzelkriterium mit der schlechtesten Bewertung angewendet.
Bei den beiden Hauptbewertungssäulen Fahrsicherheit und Umweltbilanz gilt: Ist mindestens eine der Noten in diesen Überkriterien 3,6 oder schlechter, so bildet die schlechteste Note das Endurteil.
In dem Hauptkriterium Fahrsicherheit gilt: Ist mindestens eine Note in den Kriterien "Trocken", "Nass", "Winter" (Winterreifentest) 2,6 oder schlechter, so gilt die schlechteste Note für das Überkriterium Fahrsicherheit.
In den Kriterien "Trocken", "Nass", evtl. "Winter" gilt: Ist mindestens eine Note in einem der Einzelkriterien 4,6 oder schlechter, also mangelhaft, so wird die schlechteste Note für das jeweils übergeordnete Kriterium (also "Trocken", "Nass", "Winter") übernommen. Damit schlägt dieses Urteil auch auf die Note für "Fahrsicherheit" durch.
In dem Hauptkriterium Umweltbilanz gilt für die Kriterien Laufleistung, Reifenabrieb und Effizienz: Sind eine oder mehrere Noten in diesen Kriterien 2,6 oder schlechter, also befriedigend, so gilt die schlechteste Note für das Überkriterium Umweltbilanz.
Fahrsicherheit
Trockene Fahrbahn
Fahrkomfort: allgemeines Fahrverhalten der Reifen unterhalb des kritischen Grenzbereichs wie z.B. Geradeauslauf, Lenkansprechverhalten, Seitenführung.
Fahrverhalten im Grenzbereich: Fahrverhalten im Grenzbereich wie z.B. Fahrspurwechsel, Kurvenstabilität.
Bremsweg: Bewertung des Bremswegs mit ABS aus 100 km/h.
Nasse Fahrbahn
Bremsweg: Bewertung des Bremswegs mit ABS aus 80 km/h auf Asphalt- und Betonfahrbahn.
Aquaplaning längs und quer: Beurteilung der Aufschwimmgeschwindigkeit bzw. des Seitenkraftaufbaus beim Auftreten von Aquaplaning. Wassertiefe: 7 bzw. 5 Millimeter.
Handling: schnellstmögliches Befahren (im Grenzbereich) eines dauerberegneten, kurvenreichen Handlingkurses durch zwei Testfahrer bzw. Testfahrerinnen. Messgröße: Rundenzeit und subjektive Beurteilung des Fahrverhaltens.
Kreisfahrt: schnellstmögliches Befahren einer dauerberegneten Kreisbahn auf Zeit.
Winterliche Fahrbahn (ausgenommen Sommerreifen)
Bremsweg Schnee: Bewertung des Bremswegs mit ABS aus 30 km/h auf festgefahrenem Schnee.
Beschleunigung: Bewertung der Traktionskraft bei niedrigen Geschwindigkeiten auf festgefahrenem Schnee.
Handling: schnellstmögliches Befahren (im Grenzbereich) eines schneebedeckten Handlingkurses durch zwei Testfahrer bzw. Testfahrerinnen. Messgröße: Rundenzeit und subjektive Beurteilung des Fahrverhaltens.
Bremsweg Eis: Bewertung des Bremswegs mit ABS aus 20 km/h auf einer polierten Eisbahn.
Umweltbilanz
Laufleistung
Konvoifahrten: Mit identischen Fahrzeugen über eine Strecke von ca. 15.000 Kilometer pro Reifen. Alle 2500 Kilometer Durchführung einer lasergestützten Vermessung der Profiltiefe über den gesamten Umfang des Reifens.
Prüfstandmessungen: Simulation der Konvoifahrt über eine Strecke von 5000 Kilometer. Laservermessung der Restprofiltiefe alle 1250 Kilometer.
Auswertung: Hochrechnung der verbleibenden Laufleistung bis zum Erreichen der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter.
Reifenabrieb
Gravimetrische Bestimmung der Menge des Gummiabriebs in mg/km/to (Milligramm pro Kilometer pro Fahrzeuggewicht in Tonnen) als Mittel eines Reifensatzes.
Effizienz
Reifengewicht: Fahrdynamischer Einfluss des Reifengewichtes im Sinne des Trägheitsmomentes der Räder beim Beschleunigen.
Kraftstoffverbrauch: Bestimmung der tatsächlichen Kraftstoffzuführung bei Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit von 100 km/h (CAN-Bus-Abgriff).
Geräusche
Innengeräusch: Subjektive Beurteilung durch zwei Personen bei Ausrollversuchen eines Fahrzeugs zwischen 130 und 30 km/h auf Asphalt und Betonfahrbahn.
Außengeräusch: Geräuschmessung nach ISO 362 auf Asphalt gemäß ISO 10844 beim Vorbeirollen mit 80 km/h mit abgeschaltetem Motor.
Nachhaltigkeit
Ausgehend von einer Basisnote von 4,5 werden überwiegend Boni vergeben für folgende Kriterien:
Herstellungsland der Testreifen: Dies hat Auswirkungen auf die Länge der Lieferwege, Unterscheidung nach Europa und außerhalb von Europa
Zertifiziertes Umweltmanagement gemäß ISO 14001
Zertifiziertes Ökobilanz gemäß ISO 14025 und ISO 14040/44
Beteiligung an UN Global Compact
Mehrstufige Nachhaltigkeitszertifizierung entsprechend Ecovadis
Produktionsrückstände am Neureifen, die mit Beginn der Nutzung unkontrolliert in die Umwelt gelangen
Reifengewicht im Sinn des Materialeinsatzes
Testreifen wurde runderneuert
Hersteller bietet für Testreifen Rücknahmesystem an
Testreifen ermöglicht eine moderne berührungslose Identifikation an (Bsp. RFID)
Über die Auswahl der Produkte entscheidet das Testkonsortium. Die Reifenhersteller haben hierauf keinen Einfluss. Die zu testenden Reifendimensionen werden gemeinsam ausgewählt und festgelegt. Dabei spielen Kriterien wie Marktstärke oder Aktualität früherer Tests eine wichtige Rolle. Die Entscheidung basiert auf Mehrheitsbeschluss aller Testpartner.
Auch die Auswahl der Reifenmodelle richtet sich nach den Verhältnissen am Markt. Ziel ist es, die gesamte Preisspanne von der Premiummarke bis zum günstigen Preissegment abzubilden. Da der Reifenmarkt zwischenzeitlich viele, teilweise wenig bekannte Marken umfasst, wird auch versucht, diese "neuen" Marken zu berücksichtigen. Bei begrenzten Testkapazitäten ergibt dies den Wegfall anderer, meist bekannterer Marken.
Bei der Produktauswahl werden nur Reifenmodelle berücksichtigt, deren EU-Reifenlabel in dem Kriterium "Nasshaftung" die Klasse "C" oder besser trägt. Damit soll vermieden werden, dass Reifen an dem Vergleichstest teilnehmen, die dem Anschein nach Mindestanforderung in diesem wichtigen Kriterium nicht erfüllen.
Durch den Einkaufsprozess wird sichergestellt, dass die getesteten Reifen dem Serienstand entsprechen. Es werden insgesamt 28 Reifen je Modell im freien Handel in kleineren Mengen bei bis zu fünf verschiedenen Händlern eingekauft. Durch die Verwendung mehrerer Reifensätze für dasselbe Testkriterium (z.B. Nassbremsen), die bei unterschiedlichen Händlern und teilweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten gekauft wurden, kann überprüft werden, ob die Qualität einheitlich der Serie entspricht. Bestehen nur geringste Zweifel an einer einheitlichen Qualität einzelner Reifenmodelle, werden weitere Reifen verdeckt gekauft und Zusatztests durchgeführt.
In einem dritten Einkaufsschritt können kurz vor Veröffentlichung zusätzlich stichprobenweise Reifen gekauft und in den entscheidenden aussagekräftigen Kriterien nachgetestet werden. Wären Reifen für den Test gesondert gefertigt worden, würde dies auch durch diese Maßnahme sichtbar werden. Spätestens dann würden diese Reifenmodelle aus dem Test genommen werden.
Es werden grundsätzlich nur Reifenmodelle getestet, die zum Einkaufszeitpunkt flächendeckend und allgemein erhältlich sind. Neue Reifenmodelle, die während der laufenden Tests am Markt eingeführt werden, können nicht berücksichtigt werden.
Zu Beginn werden die Reifen einer Eingangsprüfung unterzogen. Hierbei werden die genauen Modellspezifikationen, die DOT- und/oder Produktionsnummern sowie die EU-Reifenlabeldaten erfasst. Den verschiedenen Reifenmodellen werden per Zufallsverfahren Produktzahlen zugeordnet, über die sie bis zum Testende identifiziert werden. Damit treten die Marken und Modellbezeichnungen für die weiteren Beurteilungen in den Hintergrund. Die Testreifen werden vor den eigentlichen Tests über Strecken von jeweils ca. 400 Kilometern eingefahren, um die endgültigen Produkteigenschaften zu gewährleisten. Dabei werden die Radpositionen der Reifen gewechselt.
Die Reifeneigenschaften auf trockenem Untergrund werden auf einem Testgelände der Firma Bridgestone in Italien und auf dem ADAC Prüfgelände in Penzing/Bayern durchgeführt.
Die Reifeneigenschaften auf nassen Untergründen sowie der Kraftstoffverbrauch und das Geräuschverhalten (beide auf trockenem Untergrund) werden derzeit auf einem Testgelände der Firma Continental in Deutschland durchgeführt.
Das Verschleißverhalten der Reifen wird mittels Straßenkonvoifahrten mit mehreren identischen Fahrzeugen in der Umgebung von Landsberg am Lech durchgeführt. Zudem erfolgen Tests auf einem Verschleißprüfstand der Firma Bridgestone. Diese Tests werden durch Quervergleiche in Straßenkonvoifahrten abgesichert.
Die Schneeprüfungen des Winter- und Ganzjahresreifentests werden auf einem herstellerunabhängigen Testgelände der Firma Testworld in Finnland durchgeführt.
Die Eisprüfungen des Winter- und Ganzjahresreifentests werden auf einer Eisteststrecke des Herstellers Continental durchgeführt.
Der ADAC unterstützt als eine der ersten Organisationen die Selbstverpflichtung "Gutes Testen" des Bundesministeriums der Justiz.
Umfassende Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind bei den Testaktivitäten des Automobilclubs weiterhin von oberster Priorität. Deswegen gehört der ADAC zu den ersten Organisationen, die sich an einer neuen Initiative des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) für mehr Transparenz bei Produkttests beteiligen. Der ADAC hat sich per Unterschrift verpflichtet, die vom damals noch als BMJV bezeichneten Justizministerium vorgelegten Regeln der guten fachlichen Praxis des Testens einzuhalten.
Testaktivitäten werden auch künftig unabhängig durchgeführt, die angewandte Methodik unter Bezug auf wissenschaftliche und rechtliche Grundlagen werden öffentlich gemacht. Den Anbietern der getesteten Produkte wird die Veröffentlichung vorab angekündigt. Schon heute informiert der ADAC als anerkannte Verbraucherschutzorganisation interessierte Bürgerinnen und Bürger zu jedem seiner unabhängigen Tests umfänglich und nachvollziehbar. Neben der Methodik werden beispielsweise Institute aufgeführt, mit denen der jeweilige Test durchgeführt wurde – ebenso wie Informationen zur doppelten externen Qualitätssicherung.
Das Testkonsortium entscheidet über die Produkte und die Testmethodik. Dieses Konsortium besteht aus vielen europäischen Automobilclubs und Verbraucherschutzorganisationen. Die Reifenhersteller sind nicht in diesem Konsortium. Die zu testenden Reifendimensionen werden im Konsortium diskutiert und festgelegt. Dabei spielen Kriterien wie Marktstärke oder Aktualität eines früheren Tests eine wichtige Rolle. Die Entscheidung fällt mit Mehrheitsbeschluss aller anwesenden Testpartner.
Die Testmethoden basieren auf jahrelangem Fach-Know-how des ADAC im Dienst der Sicherheit. Für Änderungen in der Testmethodik gibt es eine langfristige Zeitplanung, die ebenfalls bei jedem Meeting vorgestellt und besprochen wird. Auch hier entscheiden alle anwesenden Testpartner gemeinsam. Durch den Einkaufsprozess an verschiedenen Orten und ein Qualitätsmanagement wird sichergestellt, dass die getesteten Reifen dem Serienstand entsprechen. Es werden insgesamt 28 Reifen je Modell im öffentlichen Handel eingekauft.
Für den Reifentest gibt es einen Fachbeirat, in dem neben Expertinnen und Experten aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und weiteren Organisationen auch Hersteller anwesend sind. Hier werden auch Testdesign und Kriterien vorgestellt. Ziel ist es, sich zum aktuellen Stand der Technik (Produktentwicklungen) und zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auszutauschen.
Zur Qualitätssicherung werden sowohl Subjektiv- als auch Objektivbewertungen mehrfach und unabhängig voneinander durch unterschiedliche Testfahrer und -fahrerinnen durchgeführt. Diese stimmen sich regelmäßig in diversen Trainings untereinander und mit anderen Experten und Expertinnen ab. Sämtliche Bewertungsmaßstäbe und Prüfmethoden werden durch Diskussionen mit weiteren Testpartnern (z.B. ICRT, ÖAMTC, TCS) abgesichert. Zusätzlich wird die Messmethodik durch jährliche Fachbeiräte mit Vertretern aus der Reifenindustrie besprochen.
Vor Veröffentlichung des Tests wird jeder teilnehmende Reifenhersteller im Rahmen der Herstellervorabinformation über die Ergebnisse seiner Produkte in Relation zum verwendeten und benannten Kontrollreifen informiert.
Übersicht der Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren im Rahmen des Tests
Schnelllaufprüfung nach DIN 78 051
Anonymisierung der Testmuster
Lasermessungen der Profiltiefe
Mehrfachbewertungen durch unabhängige Testfahrer
Korrektur der temperaturbedingten Streckeneinflüsse durch Referenzreifen
Mathematische Fehlerbetrachtungen
Plausibilitätsprüfung von Mehrfachtests
Fahrversuche auf zertifiziertem Asphalt (ECE-R 117)
Geräuschmessung nach ISO 362
Vorgehensweise und Angemessenheit der Testverfahren wurden durch den vereidigten Sachverständigen Prof. Dr.-Ing. Günter Willmerding im Jahr 2011 bestätigt.
Die Preise der einzelnen Reifenmodelle werden zu einem festgelegten Stichtag vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) bei 25 repräsentativ ausgewählten Reifenfachhändlern erhoben. Bei der Auswahl der Betriebe werden alle Regionen des Landes sowie ländliche und städtische Regionen berücksichtigt. Die Betriebe sind teils unabhängig, teils zu Handelsketten bzw. Kooperationen zugehörig. Aus allen Angaben wird ein mittlerer Preis für ganz Deutschland gebildet.
Abweichungen von den angegebenen mittleren Preisen sind nicht nur regional, sondern auch zeitlich möglich. Die Preisangaben dienen vorrangig der Orientierung vor der Recherche bei örtlichen Anbietern.
Bei der Suche nach einem für Sie günstigen Angebot sollten neben Online-Angeboten auch verschiedene regionale Händler bezüglich des Reifenpreises und der sonstigen Dienstleistungskosten abgefragt werden.
Hauptkriterium | Sommerreifen | Ganzjahresreifen | Winterreifen |
---|---|---|---|
Fahrsicherheit | 70 % | 70 % | 70 % |
Trockene Fahrbahn | 40 % | 35 % | 30 % |
Nasse Fahrbahn | 60 % | 45 % | 40 % |
Winterliche Fahrbahn | 20 % | 30 % | |
Umweltbilanz | 30 % | 30 % | 30 % |
Laufleistung | 40 % | 40 % | 40 % |
Reifenabrieb | 20 % | 20 % | 20 % |
Effizienz | 20 % | 20 % | 20 % |
Geräusch | 10 % | 10 % | 10 % |
Nachhaltigkeit | 10 % | 10 % | 10 % |
Erläuterungen zu den Testmethoden und alle aktuellen Ergebnisse weiterer Sommerreifentests mit anderen Dimensionen stehen auch in der digitalen Broschüre ADAC Sommerreifen 2025. Hier können Sie das PDF kostenlos herunterladen:
Hier finden Sie viele weitere Reifentests des ADAC.
Projektmanager Reifentest: Martin Brand, Andreas Müller. Fachliche Beratung: Ruprecht Müller