ADAC Autotest: Die besten und die schlechtesten Autos 2023

Bestenliste: ADAC Autotest 2023
Fünf E-Autos ganz vorn dabei: Škoda Enyaq, Volvo XC40 Recharge, Hyundai Ioniq 6, Mercedes EQS und BMW i7 (von vorn nach hinten)© BWM/Mercedes/Honda/Volvo/Skoda

94 Autos hat der ADAC im Jahr 2023 getestet: Eine bunte Mischung vom günstigen Kleinstwagen bis zum teuren Oberklassemodell, vom Verbrenner bis zum Elektroauto. Welche Modelle zu empfehlen sind und welche nicht, lesen Sie in der Autotest-Bestenliste.

  • Im Test: 30 Benziner, 11 Diesel, 15 Hybride und 38 Elektroautos

  • Beste Autos: Fast alles Elektrofahrzeuge

  • Schlechteste Autos: Meist veraltete Modelle

Werden unsere Autos immer besser? Genau danach sieht es aus! Stolze 19 von 94 getesteten Fahrzeugen wurden im vergangenen Jahr von den ADAC Ingenieuren mit einer Eins vor dem Komma bewertet. Im Jahr zuvor waren es 16 – bei insgesamt 95 Autos im Test. Mit Ausnahme des Diesel-Luxusliners BMW 740d wurden die Einser-Kandidaten übrigens alle rein elektrisch angetrieben. Das zeigt: E-Autos haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Bei Alltagstauglichkeit und Reichweite etwa, bei Ladedauer und Batterietechnik.

Gewinner: Fünf Autos mit Note 1,7

Aufnahme des Volvo CX40
Der Volvo XC40 Recharge zählt zu den besten Autos im Test 2023© Volvo

An der Spitze stehen gleich fünf Fahrzeuge mit der Traumnote 1,7 – allesamt sehr empfehlenswerte E-Autos also. Austauschbar sind sie aber nicht. Schließlich wird sich keiner zwischen einem Mercedes EQS 580, also der "elektrischen S-Klasse" (Oberklasse) oder dem Volvo-SUV XC40 Recharge (Kompaktklasse) entscheiden. Zu unterschiedlich sind die Fahrzeugklassen und Karosserieformen, zu heftig die Preisdifferenz (gut 140.000 zu knapp 60.000 Euro).

Auch wenn die erfreulich bunte Mischung aus hervorragenden Fahrzeugen ganz oben in der Liste nicht die gleichen Zielgruppen anspricht, so eint sie, dass alle sehr ausgewogene Fahrzeuge sind mit vielen Stärken und nur sehr wenigen Schwächen. Und darum geht es im mehr als 300 Punkte umfassenden Testprozedere des ADAC, bei dem natürlich unter anderem Platzangebot, Fahrkomfort und Fahreigenschaften eine Rolle spielen. Sicherheit und Umwelt (Verbrauch, CO₂, Schadstoffausstoß) sind dem ADAC aber am wichtigsten: Beide Kategorien zählen deshalb doppelt. Wer also hier gut abschneidet, hat generell schon mal gute Karten.

Aufnahme des Hyundai Ioniq
Aerodynamisch und deshalb sparsam: Der Hyundai Ioniq 6© Hyundai

Der Hyundai Ioniq 6 zum Beispiel. Er ist 2023 als klassische Limousine mit Stufenheck auf den Markt gekommen und fällt vor allem durch seine aerodynamische Tropfenform auf. Und die hat erhebliche Vorteile: Im ADAC Ecotest glänzte das Elektroauto mit einem äußerst geringen Stromverbrauch von 15,5 kWh/100 km. Sparsamer war bislang kein E-Auto auf dem Prüfstand des ADAC. Weil der Stromer dank 800-Volt-Batterietechnik zudem in 20 Minuten Strom für 400 Kilometer nachladen kann, bei Assistenzsystemen das volle Programm bietet und sich auch sonst keinen Lapsus leistet, landet er ganz vorn.

Wer mit dem Look des Hyundai nichts anfangen kann und lieber ein praktischeres SUV möchte, findet mit dem Škoda Enyaq oder auch mit dem bereits erwähnten Volvo XC40 Recharge eine gute Alternative unter den besten Autos. Letzterer hat von der 2023 erfolgten Umstellung von Front- auf Heckantrieb profitiert, verbraucht nun weniger, hat viel Platz und bietet einen hohen Komfort. Dass die Elektroversion des 7er-BMW, der i7, ebenfalls vorn mitfährt, sollte kaum überraschen. Schließlich bilden teure Oberklasse-Limousinen stets das technisch Machbare ab.

ADAC Autotest 2023: Die Bestenliste

Es lohnt aber auch ein Blick nach weiter unten. Schließlich hat die überwältigende Mehrheit der getesteten Autos die Note "Gut" bekommen (Gesamtnote 1,6 bis 2,5), insgesamt 79 an der Zahl. Neuwageninteressenten finden also eine schöne Auswahl an empfehlenswerten Fahrzeugen. Abseits der Gesamtnote lohnt ein Blick auf die Detailnoten (zweiter Reiter), die oft sogar ausschlaggebend für individuelle Ansprüche sein können. Beispielsweise nützt einem das insgesamt ordentliche Abschneiden des Fiat 500e nichts (Note 2,4), wenn man viel Platz (Einzelnote Karosserie 3,4) braucht. Wer aber einen wuseligen Stadtflitzer mit tollem Motor sucht (Einzelnote Antrieb 1,3), findet vielleicht in ihm seinen Favoriten.

ADAC Autotest: Das steckt hinter den Ergebnissen

Die ADAC Autotest-Ergebnisse beruhen auf akribischen Messungen: Mehr als 300 Prüfpunkte untersuchen die Testingenieure des ADAC Technikzentrums in Landsberg am Lech. Vom Platzangebot über die Sicherheit bis hin zum Schadstoff- und CO₂-Ausstoß reicht die Bandbreite.

Verlierer: Alte Bekannte

Aufnahme des Fiat 500
Nicht mehr der Jüngste: Schlusslicht Fiat Panda© Fiat

Elf Fahrzeuge haben 2023 mit der Note "Befriedigend" (2,6 bis 3,5) abgeschnitten, darunter für spitze Zielgruppen entwickelte Modelle wie der Mazda MX-5 mit tollen Fahreigenschaften, aber wenig Nutzwert, oder der VW Amarok, bei dem es umgekehrt ist. Aber auch sehr preiswerte Modelle wie Citroën C3 (neuer C3 kommt 2024), Kia Picanto oder Dacia Sandero – was beweist, dass günstige Fahrzeuge nicht schlecht sein müssen.

Vorausgesetzt, sie sind halbwegs auf dem aktuellen Stand der Technik. Und das ist bei den vier preisgünstigen Schlusslichtern der Tabelle leider nicht der Fall. Der Fiat Panda mit der schlechtesten Note ist schlicht veraltet. Er wird in dieser Form seit 2011 angeboten, ist somit in sein zwölftes Jahr gegangen und kann vor allem bei der Sicherheit nicht mehr mit modernen Fahrzeugen mithalten. Dass Fiat dem Panda zum Modelljahr 2023 sogar noch die Seitenairbags und einen City-Notbremsassistenten gestrichen hat – vorher war beides verfügbar –, macht die Sache nur noch schlimmer. 2024 soll der Nachfolger vorgestellt werden.

Auch Dacia Spring Electric, Mitsubishi Space Star und Renault Twingo Electric wurden wegen ihrer Defizite bei der Sicherheit abgewertet. Alle drei sind übrigens alte Bekannte: Schon in der Bestenliste 2022 sind die Kleinwagen auf die hintersten Plätze gefahren, wurden 2023 im Rahmen der Vergleichstests "Autos unter 15.000 Euro" (Mitsubishi) und "Elektroautos unter 30.000 Euro" (Dacia und Renault) aber noch einmal vom ADAC getestet. Verbessert hat sich seither nichts.

ADAC Autotest: Gleicher Maßstab für alle

Wichtiger Hinweis: Alle Autos werden nach einem einheitlichen Maßstab bewertet. Der ADAC unterscheidet weder nach Antrieb noch nach Fahrzeugklasse. Und: Elektroautos sind für den Club keine "Null-Emissions-Autos", wie es der Gesetzgeber sieht. Der ADAC berechnet anhand des Stromverbrauchs CO₂ und Schadstoffe, wie sie im Kraftwerk nach dem aktuellen deutschen Strommix entstehen, und lässt sie in die Umweltnote einfließen ("Well-to-Wheel") . Die Bewertungen sind jeweils in Schulnoten angegeben. Die Sortierung erfolgt nach der Gesamtnote im ADAC Autotest, bei Notengleichheit nach Alphabet.

Ein kompletter Marktüberblick kann die Liste der 94 im Jahr 2023 vom ADAC getesteten Autos sicher nicht sein, sondern nur eine Auswahl aktueller Fahrzeuge. Sollte Ihr Wunschmodell nicht dabei sein, finden Sie es vielleicht unter den besten und schlechtesten Pkw im ADAC Autotest 2019, 2020, 2021 und 2022 – oder Sie schauen in die ADAC Datenbank.

Der ADAC Autotest bewertet allein die Produkteigenschaften und lässt den Preis außen vor. Der wiederum kommt in einer Extraauswertung zum Tragen: In der Preis-Leistungs-Hitliste der getesteten Modelle.