Fazit zum Mercedes-Benz EQE SUV 350+ Electric Art Advanced (05/23 - 10/23)

Mercedes lässt nichts anbrennen und erweitert sein Portfolio um ein Elektromodell nach dem anderen. Mit dem EQE SUV hat man inzwischen das vierte SUV mit Elektroantrieb im Programm. Der EQE als Technikspender ist die weniger praktische Limousine, muss sie doch mit einer kleinen Heckklappe auskommen. Die SUV-Variante kann dagegen mit reichlich Platz vor allem auf der Rückbank und dem weit besser nutzbaren Kofferraum punkten. Das lassen sich die Stuttgarter aber mit einem Preisaufschlag von fabelhaften 16.000 Euro bezahlen. Überhaupt fragt man sich, wer diese Preisvorstellungen bedienen soll, denn die getestete Variante mit 90 kWh großer Batterie kostet knapp 87.000 Euro in der Basis-Ausstattung. Mit ein paar standesgemäßen Extras liegt das Preisschild des Mercedes-Vertriebs bei über 100.000 Euro. Die Ursache ist schnell gefunden: Sinnvolle Ausstattungen sind meist an Pakete gebunden. Wer ein Head-up-Display, bessere Scheinwerfer oder einen 22-kW-Onboard-Lader möchte, muss tief in die Tasche greifen und bekommt u.U. auch ein Panorama-Schiebedach mit, welches man vielleicht gar nicht möchte. Abseits der monetären Absurditäten ist das EQE SUV ein richtig gutes Elektroauto, das dank sparsamem Antrieb über 500 km Reichweite bietet, bei Bedarf flott sprintet und sich mit sehr bequemen Vordersitzen auch für lange Strecken problemlos eignet. Nicht jedermanns Sache dürfte dabei das serienmäßige Komfortfahrwerk sein, das die richtige Harmonie zwischen Agilität und Komfort noch nicht gefunden hat; Abhilfe könnte die Luftfederung AIRMATIC schaffen, die aber neben dem üppigen Eigenpreis an eine höhere Ausstattung gebunden ist. Mit der ebenfalls optionalen Hinterachslenkung zieht ungeahnte Agilität in das EQE SUV ein. Während sich Mercedes bei der allgemeinen, nur zwei Jahre währenden Garantie knausrig zeigt, scheint das Vertrauen in die Batterie dagegen groß: Hier gibt der Hersteller zehn Jahre bis 250.000 km - das ist mal ein erfreuliches Statement.