Fazit zum Kia EV9 GT-Line AWD (6-Sitzer) (ab 10/23)

Wer ein Auto mit bis zu sieben vollwertigen, also auch für Erwachsene tauglichen Sitzplätzen sucht und dann auch noch einen reinen Elektroantrieb möchte, hat keine große Auswahl. Zwar gibt es im eher rustikalen Transporter-Milieu durchaus vielsitzige Elektrovarianten, allzu hohe Ansprüche an einen gewissen Luxus darf man hier aber lieber nicht stellen - den EQV von Mercedes und den EX90 von Volvo einmal ausgenommen. Mag das Ambiente noch als nice-to-have angesehen werden, sind die mageren Reichweiten von unter 300 km ganz grundsätzlich handfeste Hindernisse in der Praxis. Und an der Stelle kommt der neue EV9 von Kia ins Spiel. Er ist wahrlich ein Brocken, optisch wie auch angesichts der tatsächlichen Ausmaße: 5,02 m Länge und 2,27 m Breite sagen alles. Gewichtig ist er überdies, bringt er doch fast 2,7 t schon unbeladen auf die Waage. Letzteres ist jedoch kein Wunder, denn allein die Batterie wiegt rund 600 kg. Dafür bietet sie eine Speicherkapazität von 99,8 kWh, was nach ADAC Ecotest bei einem Verbrauch von 22,2 kWh/100 km für rund 500 km Reichweite genügt. Damit ist das Thema Langstrecke mit dem EV9 kein Hindernis, zumal er dank 800-V-Technik sehr schnell nachladen kann (10-80 % in 24 min.). Im EV9 finden selbst vielköpfige Familien nicht nur reichlich Platz, auch dürfen sie mit dem Kia-Stromer Anhänger bis 2,5 t ziehen - unter den Elektroautos ein Spitzenwert. Die hervorragenden Fahrleistungen des SUV stünden auch einem Sportwagen gut - vielleicht für die Eltern ein Trost, die wohl spätestens mit dem dritten Kind ihre Sportwagen-Ambitionen ad acta legen mussten. Reichlich Ausstattung bringt der Kia in der GT-Line-Ausstattung zusätzlich mit. So üppig dimensioniert und ausstaffiert der EV9 ist, so üppig ist auch sein Preis: Über 83.000 Euro ruft Kia für das Testmodell auf - da sind wir wieder im Sportwagenbereich.