Elektro-SUV Škoda Elroq: Ein neuer Bestseller?

Der neue Škoda Elroq könnte das Zeug zum Bestseller haben. Das kompakte Elektro-SUV bietet – typisch Škoda – eine praktische Größe und überzeugende Technik zu attraktiven Preisen. Die ersten Fahreindrücke, die technischen Besonderheiten, alle Preise.
Škoda Elroq knapp 4,50 Meter lang
Gleicher E-Antrieb wie Škoda Enyaq
Preise in Deutschland ab 33.900 Euro
Die Modelle von Škoda gelten seit Jahrzehnten als Preis-Leistungs-Champions im Volkswagen-Konzern. Super-solide, besonders praktisch im Alltag und stets günstiger als das jeweilige Technik-Pendant bei VW. So richtige Preisbrecher sind die Škoda-Modelle aktuell zwar nicht mehr, aber Produkt-Attraktivität und Produkt-Güte sind nach wie vor spitze.
Bestes aktuelles Beispiel: der Škoda Enyaq. Viele Kunden finden das 4,65 Meter lange Elektro-SUV attraktiver als den VW ID.4. Die Unterschiede liegen bekanntlich in vielen kleinen Details. Und der Škoda Enyaq hat es tatsächlich geschafft, sich auch im ADAC Autotest in die Riege der besten Elektroautos in der Mittelklasse zu setzen.
Diesen Erfolg möchten die Tschechen am liebsten in der unteren Mittelklasse sofort wiederholen. Und werfen dafür den 4,49 Meter langen Škoda Elroq in den Ring. Der ist seit Oktober 2024 bestellbar und soll ab Frühjahr 2025 ausgeliefert werden. Die Preisliste beginnt bei 33.900 Euro.
Škoda Elroq: Maße und Kofferraum

Trotz seiner im Vergleich zum Enyaq um 16 Zentimeter kürzeren Karosserie bietet der Škoda Elroq viel Platz im Innenraum. Denn der Radstand ist mit 2,76 Meter identisch. So schluckt der Kofferraum laut Hersteller großzügige 470 bis 1580 Liter Gepäck bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Unter dem Kofferraumboden des Elroq stehen zudem Staufächer für Kleinkram zur Verfügung, der nicht im Kofferraum herumfliegen soll..
Auf der Rückbank müssen sich Erwachsene weder Sorgen um ihre Bein- noch um ihre Kopffreiheit machen. Einziges Manko ist die etwas tief positionierte Rückbank, was dazu führt, dass die Knie etwas unbequem in die Höhe ragen.
Als Fahrer oder Fahrerin fühlt man sich auf Anhieb wohl und willkommen. Der Sitzkomfort ist prima. Sorgfältig ausgewählte Materialien, insbesondere der schöne Stoffbezug am Armaturenbrett (alternativ gibt es Kunstleder) machen optisch und haptisch Freude.
Die Details in Bildern








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Zum Einlegen der gewünschten Fahrstufe steht griffgünstig ein Wahlhebel zum Schieben auf der Mittelkonsole zur Verfügung. Daneben zwei Becherhalter, Ablagen und zwei belüftete Handyschalen, wovon eine zur induktiven Aufladung dient. Der Handschuhfachdeckel sowie der Zuziehgriff an der Tür machen im Gegensatz dazu einen wenig wertigen Eindruck. Beides besteht aus billigem Hartplastik.
Unter dem großen Touchdisplay (13 Zoll Diagonale) befinden sich dankenswerterweise Direktwahltasten für verschiedene Assistenzsysteme, Fahrprofile, Parkassistent, Warnblinker sowie Scheibenheizung vorn und hinten.
Die Einstellungen für die Innenraumtemperatur sind, ohne herumsuchen zu müssen, am unteren Rand des Touchmenüs zu finden. Nur leider hat er wie der VW Golf unpraktische "Slider", also eine berührungsempfindliche Leiste, für die Lautstärkeregulierung. Der ist nicht nur haptisch eine Zumutung, es fehlt auch eine eindeutige Rückmeldung. Zum Glück lässt sich die Lautstärke auch am Lenkrad einstellen. Das funktioniert besser.
Neues Licht, bessere Aerodynamik

Damit der Škoda Elroq effizient mit der Energie in seinem Akku umgeht, haben sich die Designer von Škoda intensiv um die Aerodynamik des Fahrzeugs gekümmert. Ergebnis ist ein sehr guter cw-Wert von 0,26. Sicherlich dazu beigetragen hat ein stark geglättetes Frontdesign. Die Ecken und Kanten eines Enyaq-Kühlergrills gibt es hier nicht.
Die Front des Elroq soll wohl auch wegweisend für künftige Modelle sein. Stilprägend ist eine schmale Leiste mit LED-Tagfahrlicht, die sich über die gesamte Fronthaube erstreckt. Darunter an den Seiten sind die Hauptscheinwerfer angeordnet, deren Matrix-Licht (Top-Version gegen Aufpreis) deutlich heller und präziser sein soll als zuvor bei solchen Scheinwerfern.
Von der Seite und am Heck sieht der Elroq aber sehr wie ein geschrumpfter Enyaq aus. An den Türen befinden sich klassische Bügelgriffe und keine versenkbaren Filigranöffner, wie oft bei neuen Elektroautos. Optisch markant sind die in Grau abgesetzten Kunststoffplanken entlang der Radhäuser und an den Türen unten.
Elektro-SUV mit drei Akku-Varianten

Der Škoda Elroq nutzt die gleiche Antriebstechnik wie der Škoda Enyaq. Als Varianten stehen für den Elroq aktuell zwei Akkugrößen (55 und 82 kWh) und Motor-Leistungsstufen mit 125 oder 210 kW zur Wahl. Perspektivisch kommt ein mittelgroßer Akku mit 63 kWh hinzu.
Das Testfahrzeug entsprach dem Topmodell mit großem Akku. Seine 210 kW bis an die Grenzen auszuloten, gab es auf im öffentlichen Straßenverkehr zwar keine Gelegenheit. Dass der inzwischen gesetzlich vorgeschriebene Tempowarner ein ganz dezentes Bling-Bling als Hinweis setzt, hat der Tester natürlich trotzdem wohlwollend registriert. In anderen Fahrzeugen, besonders aus China, nervt der Tempowarner exorbitant.
Unter dem Strich fühlt sich der Elektroantrieb des Elroq absolut souverän an. Gleiches kann man über seine Fahrwerksabstimmung sagen. Die Federung ist – typisch VW-Konzern – ausgewogen harmonisch. Und obwohl es keine verschiedenen Federungsstufen zum Einstellen gibt, ist das Fahrwerk mehr als nur empfehlenswert.
Reichweite und Ladeleistung

Dafür kann der Fahrer bzw. die Fahrerin jedoch die Stärke der jeweiligen Rekuperation mittels Paddles am Lenkrad situativ vorwählen. Drei Rekuperationsstufen plus eine Stufe zum Segeln sind möglich. Wer die Rekuperationsstärke lieber der schlauen Technik im automatischen Modus überlässt, wird aber ebenfalls sehr gut bedient. Erfreulich klein ist der Wendekreis, den Škoda mit nur 9,3 Metern angibt.
Die Schnellladefähigkeit an einer High-Powersäule an der Autobahn beträgt bis zu 175 kW. Das ist in dieser Fahrzeugklasse mehr als okay. An der öffentlichen AC-Säule oder an der Wallbox zu Hause wird aber nur mit maximal 11 kW geladen. Für ein 22-kW-Bordladegerät hat es beim Elroq offenbar nicht gereicht.
Die Reichweite soll mit 82-kWh-Akku bis zu 580 Kilometer betragen und die des Basismodells mit der kleineren 55-kWh-Batterie bei 375 Kilometer liegen.
Simply-Clever-Elemente
An Simply-Clever-Elementen wären neben dem für Škoda obligatorischen Regenschirm in der Fahrertür ein praktisches Aufbewahrungsnetz an der Unterseite der Gepäckraumabdeckung zu nennen. Zum Beispiel für das Ladekabel, das dann auch erreichbar ist, wenn der Kofferraum mal voll gepackt sein sollte.
Sowie ein nicht einsehbares Mini-Staufach für eine Schachtel Zigaretten, den Schlüsselbund oder das Portemonnaie. Es befindet sich links unten am Armaturenbrett neben dem Lenkrad und öffnet sich auf Knopfdruck.
Škoda Elroq: Daten & Preise
Der Preis des Basismodells liegt bei 33.900 Euro. Das ist nicht nur günstiger als ein Volvo EX30 in Basisausführung (rund 40.000 Euro), der allerdings mehr Power anbietet.
Es ist auch billiger als fast alle anderen Modelle in der Klasse der elektrischen Kompakt-SUV gibt, ob MG4 (35.000 Euro), Smart #1 (35.000 Euro), Kia EV3 (36.000 €) oder Hyundai Kona Elektro (38.000 Euro). Einzig der BYD Dolphin aus China (33.000 €) und auch der neue Opel Frontera (ab 28.990 Euro!) können preislich mithalten mit dem Elroq. Der Opel hat allerdings eine kleinere Batterie an Bord und damit die schlechtere Reichweite.
Technische Daten (Herstellerangaben) | Skoda Elroq 50 Tour (ab 01/25) | Skoda Elroq 85 (ab 01/25) | Skoda Elroq 85 First Edition (ab 01/25) |
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Motorart | Elektro | Elektro | Elektro |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 125 | 210 | 210 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 170 | 286 | 286 |
Drehmoment (Systemleistung) | 310 Nm | 545 Nm | 545 Nm |
Antriebsart | Hinterrad | Hinterrad | Hinterrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 9,0 s | 6,6 s | 6,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 180 km/h | 180 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | 377 km | 580 km | 547 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 0 g/km | 0 g/km | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 15,7 kWh/100 km | 15,2 kWh/100 km | 16,3 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | 55,0 | 82,0 | 82,0 |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | 52,0 | 77,0 | 77,0 |
Ladeleistung (kW) | AC:11,0 DC:145,0 | AC:11,0 DC:175,0 | AC:11,0 DC:175,0 |
Kofferraumvolumen normal | 470 l | 470 l | 470 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.580 l | 1.580 l | 1.580 l |
Leergewicht (EU) | 1.949 kg | 2.119 kg | 2.119 kg |
Zuladung | 478 kg | 531 kg | 531 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg | 750 kg | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 1.000 kg | 1.000 kg | 1.000 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 4.488 mm x 1.884 mm x 1.625 mm | 4.488 mm x 1.884 mm x 1.625 mm | 4.488 mm x 1.884 mm x 1.625 mm |
Grundpreis | 33.900 Euro | 43.900 Euro | 54.610 Euro |
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