2025: Was sich für Autofahrer ändert
2025 bringt viele Neuerungen für Autofahrerinnen und Autofahrer – sowohl im In- als auch im Ausland. Welche Verkehrsregeln und Vorschriften sich ändern und was teurer wird.
Wer im Januar den Führerschein umtauschen muss
Österreich, Italien, Frankreich: Das ändert sich im Ausland
Was die Mega-Baustelle am Brenner für Reisende bedeutet
Wer ist beim großen Führerscheinumtausch dran, welche Änderungen bringt die neue EU-Führerscheinrichtlinie, und wie teuer wird die Österreich-Vignette ab Januar? Das und viele weitere Neuerungen stehen im nächsten Jahr für Autofahrerinnen und -fahrer an. Wichtig für Urlauber: Was die große Baustelle am Brenner für Reisende bedeutet und was für Wohnmobilfahrer und -fahrerinnen neu ist.
Inhaltsverzeichnis
Führerscheinumtausch: Wer jetzt dran ist
Schluss mit dem Papierführerschein: Ab dem 19. Januar 2025 darf niemand mehr einen rosa oder grauen Papierführerschein haben – es sei denn, er ist vor 1953 geboren. Wer nicht unter diese Ausnahme fällt, sollte sich baldmöglichst um den Umtausch kümmern.
Nächste Stufe CO₂-Steuer: Benzinpreise steigen
Am 1. Januar 2025 tritt die nächste Stufe der CO₂-Abgabe in Kraft. Damit steigt der Preis von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne, ohne Berücksichtigung der Mehrwertsteuer. Autofahrerinnen und -fahrer müssen also mit höheren Spritpreisen rechnen. Bei Benzin und bei Diesel werden das etwa 3 Cent mehr pro Liter im Vergleich zum Vorjahr sein.
Digitale Passbilder und Ausweis per Post
Um einen neuen Personalausweis oder Reisepass zu beantragen, soll es ab Mai 2025 genügen, ein digitales Passfoto zu übermitteln. Außerdem sollen Reisepässe und Personalausweise mit der Post zugestellt werden können, damit entfällt die Abholung bei der Behörde.
Führerscheinrichtlinie: Digitaler Führerschein und mehr
Die EU-Führerscheinrichtlinie, an der seit zwei Jahren gearbeitet wird, wird einige Neuerungen bringen. Dabei geht es um die Einführung des digitalen Führerscheins und Änderungen des Mindestalters für Lkw- und Busfahrer und -fahrerinnen. Außerdem soll es Änderungen unter anderem bei der Probezeit für Fahranfänger geben und die Vorschriften für die theoretische Prüfung aktualisiert werden.
Obligatorische Gesundheitsuntersuchungen und kürzere Umtauschfristen für Senioren sind inzwischen vom Tisch. Sobald die neue EU-Führerscheinrichtlinie beschlossen ist, muss Deutschland sie noch in nationales Recht umsetzen, damit die Änderungen in Kraft treten.
Meldepflicht in Hotels wird abgeschafft
Im Rahmen des Bürokratieentlastungsgesetzes IV entfällt ab 1. Januar 2025 die Meldepflicht für deutsche Urlauber in Hotels im Inland. Das gilt allerdings nicht für ausländische Gäste, sie müssen weiterhin einen entsprechenden Papiermeldeschein ausfüllen.
Fahrerflucht: Unfall melden soll einfacher werden
Unfallflucht ist eine Straftat. Künftig soll es Änderungen geben, die strafmildernd wirken oder sogar zu Straffreiheit führen können. So soll der Unfallverursacher bei Sachschäden nicht mehr längere Zeit am Unfallort auf den Geschädigten warten müssen, sondern seine Angaben auch bei einer Polizeiwache oder digital bei einer neu zu schaffenden Meldestelle machen können. Ein genauer Termin für die Änderungen steht noch nicht fest.
Parküberwachung mit Scan-Cars
Sogenannte Scan-Cars zur automatischen Überwachung von Schwarzparkern sind seit einiger Zeit in der Diskussion. Die mit Videosystemen ausgestatteten Fahrzeuge sollen Kontrollen im ruhenden Verkehr durchführen und Bilder von abgestellten Fahrzeugen machen, um dann abzugleichen, ob dieses Fahrzeug dort eine Parkberechtigung besitzt bzw. ein Parkticket gelöst wurde. Noch fehlt es an Gesetzen.
Auch für Handyblitzer, die bereits in Pilotprojekten getestet wurden, fehlt bisher die Rechtsgrundlage für einen dauerhaften Einsatz.
Regelmäßiger Check von Gasanlagen in Wohnwagen
Alle Wohnwagen und Wohnmobile mit Flüssiggasanlage müssen künftig regelmäßig von einem Sachverständigen überprüft werden. Ab 19. Juni 2025 ist eine Überprüfung alle zwei Jahre verpflichtend. Bei neuen Fahrzeugen muss die Überprüfung vor der ersten Inbetriebnahme stattfinden. Hintergrund: Unfälle durch Undichtigkeiten und Defekte im Gassystem für Kochen, Kühlen und Heizen sollen damit verhindert werden.
Zweite Stufe der Euro-Norm 6e tritt in Kraft
Als Zwischenschritt zur geplanten Euro-Norm 7 wurde 2023 die Abgasnorm Euro 6e für Pkw eingeführt. Zum 1. Januar 2025 ist die zweite Stufe der Euro-Norm 6e für neu typgenehmigte Pkw-Modelle verbindlich vorgeschrieben. Sie gilt ab Januar 2026 für neu zugelassene Fahrzeuge.
Motorräder: Das ändert sich bei der Neuzulassung
Ab dem 1. Januar 2025 dürfen nur noch Motorräder mit der Euro-Norm 5+ erstmalig zugelassen werden. Für kleine Fahrzeugbestände können Ausnahmen beantragt werden.
Verkehrssünden im Ausland: Das ist neu
Eine weitere EU-Richtlinie befasst sich mit der effizienteren Verfolgung von Verkehrsverstößen, die im Ausland begangen wurden. Ergänzt wird eine bestehende Richtlinie aus dem Jahr 2015.
Wichtige Änderungen: Alle behördlichen Schreiben im Bußgeldverfahren müssen künftig in einer für den Verkehrssünder verständlichen Sprache verfasst sein. Bislang galt das nur für den ersten Bescheid. Ein Bußgeldbescheid aus anderen EU-Staaten muss außerdem innerhalb von elf Monaten zugestellt werden.
Weiter wird künftig die Tätigkeit von privaten Inkassodienstleistern bei der Verfolgung von Verkehrsverstößen verboten. Die Richtlinie wird voraussichtlich Ende 2024 in Kraft treten, die nationale Umsetzung in den jeweiligen Ländern muss dann innerhalb von 30 Monaten erfolgen.
Mega-Baustelle am Brenner bis 2030
Ab 1. Januar 2025 wird die Brennerautobahn zur Mega-Baustelle: Die vielbefahrene Luegbrücke im Wipptal muss aus Sicherheitsgründen saniert werden. Dafür ist auf der 55 Jahre alten Brücke für mehrere Jahre eine einspurige Verkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen geplant.
Um ein größeres Verkehrschaos zu verhindern, soll der Verkehr an starken Reisetagen zweispurig in beiden Fahrtrichtungen verlaufen. Dies ist für rund 170 Tage im Jahr mittels flexibler Verkehrsführung – je nach Bedarf entweder in Richtung Norden oder Süden – geplant.
Tunnelsanierung: Staus auf der Tauernautobahn
Auch auf einer weiteren wichtigen Autobahn in Richtung Süden kommt es bis Juni nächsten Jahres zu größeren Behinderungen: die Tunnelsanierung auf der österreichischen Tauernautobahn A10 (Salzburg Villach). Auf dem 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Golling und Werfen werden fünf Tunnel gleichzeitig saniert.
Die Tunnelröhren sind je Richtungsfahrbahn wechselweise gesperrt, und der Verkehr wird durch die freien Röhren einspurig im Gegenverkehr geführt.
Italien: Höhere Strafen für Verkehrssünder
Verkehrssünder in Italien werden demnächst deutlich härter bestraft. Die Reform des Codice della Strada tritt am 14. Dezember 2024 in Kraft. Vor allem bei Alkohol- und Drogenfahrten drohen nun hohe Bußgelder bzw. Geldstrafen. Für Wiederholungstäter gilt eine Null-Promille-Grenze.
Auch das Überfahren einer roten Ampel sowie Handy- und Geschwindigkeitsverstöße innerorts werden teurer. Zudem kann es Fahrverbote geben. Die neuen Sanktionen können nur für Verstöße verhängt werden, die nach dem Inkrafttreten der Gesetzesänderungen begangen wurden.
Österreich: Vignettenpreise steigen deutlich
Wer mit dem Auto nach Österreich will, muss für die neue Jahresvignette (gibt es ab Dezember) erstmals über 100 Euro hinlegen: Die Autobahnvignette kostet für ein Jahr 103,80 Euro statt wie bisher 96,40 Euro. Die Tagesvignette kostet ab Januar 9,30 Euro statt 8,60 Euro, für zehn Tage sind es 12,40 Euro statt 11,50 Euro und für zwei Monate 31,10 Euro statt bisher 28,90 Euro.
Frankreich: KI-Blitzer erfasst auch Handyverstöße
Superblitzer, die mehrere Vergehen auf einmal erfassen können? Genau das steht in Frankreich an. Die französische Regierung plant, dass ein Teil der aktuell rund 4000 Radarfallen im Land künftig auch den Abstand, die Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer überwachen sollen.
Die neuen Radargeräte arbeiten mithilfe künstlicher Intelligenz. Ab wann genau die neuen KI-Blitzer einsatzfähig sind, ist noch nicht bekannt.
Einreisegenehmigung für Großbritannien
Reisende nach Großbritannien benötigen ab April 2025 zusätzlich zum Reisepass auch eine kostenpflichtige elektronische Einreisegenehmigung (ETA). Bei der Online-Beantragung der ETA müssen persönliche Daten angegeben und Fragen zur Reise beantwortet werden. Zudem wird eine Bearbeitungsgebühr von 10 Pfund (ca. 12 Euro) erhoben, die per Kreditkarte zu bezahlen ist.