Neue Super-Blitzer in Frankreich: Einmal geblitzt, mehrere Geldbußen?

In einer Straße in Paris ist eine Radarkamera zu sehen, da die Geschwindigkeitsbegrenzung auf fast allen Straßen von Paris nur 30 km/h (weniger als 19 mph) beträgt
Frankreichs Super-Blitzer sollen künftig mehrere Verstöße gleichzeitig erfassen können© dpa/Francois Mori

Autofahrern in Frankreich droht künftig bei Verkehrsverstößen eine böse Überraschung. Die französische Regierung plant neue Super-Blitzer, die mehrere Vergehen auf einmal erfassen.

  • Tempo, Rotlicht, Abstand, Gurt und Handy am Steuer werden erfasst

  • Standardstrafen könnten aufsummiert werden

  • Bußgelder werden in Deutschland vollstreckt

Die Ankündigung schlägt auch in Deutschland Wellen: Die französische Regierung plant, dass ein Teil der rund 4000 Radarfallen im Land künftig auch den Abstand, die Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer überwachen sollen. Die Zahl der fest installierten Blitzer soll zudem auf 4160 erhöht werden.

Super-Blitzer: Mehrere Geldbußen möglich?

Für Autofahrerende in Frankreich, die es mit den Regeln nicht so genau nehmen, könnte es mit den hochgerüsteten Radarfallen unangenehm und teuer werden. Diese sollen die unterschiedlichen Verstöße nämlich alle auf einmal erfassen können, so die Pläne. Wer dann mit dem Handy am Ohr zu schnell und zu dicht hinter seinem Vordermann herfährt, dem könnte gleich dreimal die Standardstrafe von 135 Euro drohen.

Ab wann genau die neuen Super-Blitzer einsatzfähig sind, ist allerdings noch nicht bekannt. Ob eine Aufsummierung der Einzelstrafen tatsächlich kommen wird, ist bisher offen. Die Regierungspläne sind in Frankreich umstritten.

Super-Blitzer basieren auf KI

Die neuen Radargeräte könnten mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) in die Lage versetzt werden, automatisiert auch weitere Verstöße zu erfassen, zitierte der Sender France Info aus den Regierungsplänen. Um die automatisierten Kontrollen auszubauen, will der Staat im kommenden Jahr 46,3 Millionen Euro investieren.

Mit dem ADAC Newsletter immer top informiert!

Bußgelder werden in Deutschland vollstreckt

Wer in Frankreich oder einem anderen Land der EU in eine Radarfalle fährt oder sich einen Strafzettel einhandelt, muss damit rechnen, dass der Bußgeldbescheid auch in Deutschland vollstreckt wird. Bereits geringfügige Verkehrsverstöße werden dort rigoros verfolgt.

Mit Material von dpa