Euro NCAP September 2024: Audi, Ford und Jeep im Test
Die Crashtest-Organisation Euro NCAP testet und bewertet die aktive und passive Sicherheit neuer Fahrzeuge. Neu im September 2024: unter anderem Audi Q6 e-tron, Ford Explorer und Jeep Avenger.
Jeep Avenger: Elektro-SUV erhält nur drei Sterne
Viele weitere Modelle zum Download und als Video
Seit 2023 verschärfte Bedingungen
Euro NCAP ist Verbraucherschutz
Seit nunmehr 25 Jahren fährt das Verbraucherschutzprogramm Euro NCAP (Abkürzung für European New Car Assessment Programme, deutsch Europäisches Bewertungsprogramm für neue Automodelle) mit Beteiligung des ADAC Autos gegen die Wand und nimmt die verfügbaren Assistenzsysteme unter die Lupe. Das Resultat: ein kompletter Blick auf die Sicherheit neuer Fahrzeuge. Und damit ein toller Service für Autokäuferinnen und -käufer.
Geprüft wird in vier Kategorien, in denen jeweils bestenfalls 100 Prozent erreicht werden können:
Insassenschutz
Kindersicherheit
Fußgängerschutz/ungeschützte Verkehrsteilnehmer
Aktive Sicherheit (u.a. Assistenzsysteme)
Erreicht das Auto insgesamt eine 5-Sterne-Bewertung, steht das für eine hervorragende Gesamtnote beim Aufprallschutz und eine gute Ausstattung mit umfassender und praxisgerechter Unfallvermeidungstechnologie.
Euro NCAP: Neue "Vision 2030"
Um den technologischen Wandel zur Förderung assistierter und automatisierter Fahrtechnologien widerzuspiegeln, werden die vier Schlüsselbereiche der Euro-NCAP-Bewertung, die seit 2009 in Kraft ist, an vier verschiedene Phasen eines potenziellen Unfallereignisses angepasst: sicheres Fahren, Unfallvermeidung, Aufprallschutz und Post-Crash-Sicherheit. Euro NCAP wird dafür virtuelle Tests einführen, die Tests zum Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmer verbessern und Bewertungsanreize für eine Reihe von Fahrerüberwachungssystemen einführen. Diese Änderung tritt schrittweise ab 2026 in Kraft.
2023 wurden die Kriterien bei Euro NCAP verschärft. So wird nun auch die Rettung aus dem Fahrzeug betrachtet. Türen und Fenster sollen sich zum Beispiel unter Wasser noch für einige Zeit öffnen lassen. Punkte gibt es zudem, wenn das Fahrzeug Alarm schlägt, sollte ein Kind im Auto vergessen worden sein, wenn das Notbremssystem auch Motorräder erkennt oder erfasst wird, wenn der Fahrende abgelenkt ist. Beim Crash mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern gibt es nun separate Bewertungen für Verletzungen an Oberschenkel, Knie und Schienbein.
Audi Q6 e-tron: 5 Sterne für das Elektro-SUV
Der Q6 e-tron ist Audis zweites Elektroauto mit 800-Volt-Technik. Die Plattform teilt sich das SUV aus Ingolstadt mit dem Porsche Macan. Im Innenraum erwartet die Passagiere auf den vorderen Sitzen eine große Displaylandschaft samt Beifahrerbildschirm. Die Reichweite beträgt bis zu 625 Kilometer nach WLTP, von 10 auf 80 Prozent lädt der Q6 in rund 20 Minuten, eine Schnellladesäule vorausgesetzt. Der elektrische Audi startet bei 63.500 Euro.
In der Euro-NCAP-Bewertung erhält das Modell die vollen fünf Sterne. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe mit Sitzplatzbelegungserkennung ausgestattet. In der ersten Sitzreihe schützen Airbags seitlich den Oberkörper und das Becken (in der zweiten Sitzreihe optional). Zwischen den Sitzen ist ein Zentralairbagsystem installiert, das die vorderen Insassen bei einem Seitenaufprall gegeneinander schützt.
Der Insassenschutz ist für Erwachsene sehr gut, das Verletzungsrisiko sehr gering bis gering. Auch der Schutz für Kinder ist sehr gut und das Verletzungsrisiko sehr gering. An den beiden äußeren Sitzplätzen der zweiten Sitzreihe und am Beifahrersitz sind Isofix-Halter mit i-Size-Kennzeichnung und Top-Tether-Ankerpunkten montiert. Die gegurtete Montage ist auf allen Sitzplätzen für vom Hersteller freigegebene Kindersitze unkritisch. In der zweiten Sitzreihe wird die Anwesenheit eines Kindes gemeldet, falls das Fahrzeug verlassen wird. Der Frontairbag auf der Beifahrerseite deaktiviert sich automatisch, wenn dort ein Kindersitz montiert wird.
Der Audi Q6 e-tron ist mit einem autonomen Notbrems-Assistenten mit Erkennung ungeschützter Verkehrsteilnehmer, einem aktiven Spurhaltesystem, einem automatisierten Geschwindigkeitsbegrenzer und einem Müdigkeits-Assistenten serienmäßig ausgestattet. Auch eine Multikollisionsbremse ist an Bord und ein e-Call-Notrufsystem serienmäßig verbaut. Ein ISO-konformes Rettungsdatenblatt (Rettungskarte) steht zur Verfügung.
Ford Explorer: Volle Punkte für den Kölner
Seit 2024 bietet Ford mit dem Explorer ein vollelektrisches E-Auto auf Volkswagen-Basis an. Das SUV teilt sich die Technik mit Modellen wie beispielsweise dem VW ID.4. Die Version mit 77 kWh großem Akku soll laut Herstellerangabe bis zu 602 Kilometer weit kommen. Mit weniger Reichweite und kleinerem Akku startet der Ford in der Basis bei 42.500 Euro.
Bei Euro NCAP verdient sich der Ford Explorer fünf Sterne. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe mit Sitzplatzbelegungserkennung ausgestattet. In der ersten Sitzreihe schützen Airbags seitlich den Oberkörper. Zwischen den Sitzen ist ein Zentralairbagsystem installiert, das die vorderen Insassen bei einem Seitenaufprall gegeneinander schützt.
Der Insassenschutz ist für Erwachsene gut, das Verletzungsrisiko sehr gering bis mittel. Auch der Schutz für Kinder ist gut, das Verletzungsrisiko sehr gering. An den beiden äußeren Sitzplätzen der zweiten Sitzreihe sind Isofix-Halter mit i-Size-Kennzeichnung und Top-Tether-Ankerpunkten montiert. Die gegurtete Montage ist auf allen Sitzplätzen für vom Hersteller freigegebene Kindersitze unkritisch. In der zweiten Sitzreihe wird die Anwesenheit eines Kindes gemeldet, falls das Fahrzeug verlassen wird. Der Frontairbag auf der Beifahrerseite kann deaktiviert werden.
Der Ford Explorer ist mit einem autonomen Notbrems-Assistenten mit Erkennung ungeschützter Verkehrsteilnehmer, einem aktiven Spurhaltesystem, einem automatisierten Geschwindigkeitsbegrenzer und einem Müdigkeits-Assistenten serienmäßig ausgestattet. Auch eine Multikollisionsbremse ist an Bord und ein e-Call-Notrufsystem serienmäßig verbaut. Ein ISO-konformes Rettungsdatenblatt (Rettungskarte) steht zur Verfügung.
Jeep Avenger: SUV sieht 3 Sterne im Test
Der Avenger ist das erste Elektroauto der Marke Jeep: Klein, vielseitig und praktisch, hat er für viele genau das richtige Maß. Quasi als i-Tüpfelchen gibt's für den Avenger eine Prise Geländegängigkeit. Zwar bekommt man lediglich Frontantrieb, aber die Bodenfreiheit von 200 Millimetern ist ordentlich. Der elektrische Avenger startet ab 38.500 Euro
Bei Euro NCAP verdient sich der Jeep Avenger nur drei Sterne. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe mit Sitzplatzbelegungserkennung ausgestattet. In der ersten Sitzreihe schützen Airbags seitlich den Oberkörper und das Becken. Zwischen den Sitzen ist kein Zentralairbagsystem installiert, das die vorderen Insassen bei einem Seitenaufprall gegeneinander schützen könnte.
Der Insassenschutz ist für Erwachsene ausreichend, das Verletzungsrisiko sehr gering bis mittel. Der Schutz für Kinder ist gerade noch ausreichend, das Verletzungsrisiko jedoch zum Teil sehr hoch. An den beiden äußeren Sitzplätzen der zweiten Sitzreihe sind Isofix-Halter mit i-Size-Kennzeichnung und Top-Tether-Ankerpunkten montiert (für den Beifahrersitz optional). Die gegurtete Montage ist auf dem Beifahrersitz für vom Hersteller freigegebene Kindersitze unkritisch, in der Mitte der zweiten Sitzreihe jedoch können keine universellen Kindersitze montiert werden. Die Anwesenheit eines Kindes wird nicht gemonitort. Der Frontairbag auf der Beifahrerseite kann deaktiviert werden.
Der Jeep Avenger ist mit einem autonomen Notbrems-Assistenten mit Erkennung ungeschützter Verkehrsteilnehmer, einem aktiven Spurhaltesystem, einem automatisierten Geschwindigkeitsbegrenzer und einem Müdigkeits-Assistenten serienmäßig ausgestattet. Eine Multikollisionsbremse fehlt jedoch. Ein e-Call-Notrufsystem ist serienmäßig verbaut, ein ISO-konformes Rettungsdatenblatt (Rettungskarte) steht zur Verfügung.
Infos zu den Euro-NCAP-Tests
Weitere und detaillierte Infos finden Sie auch auf der Euro-NCAP-Homepage. Alle Crashtest-Ergebnisse, die der ADAC veröffentlicht hat, finden Sie auf der Seite ADAC Crashtest.
Und hier sind die detaillierten Euro-NCAP-Ergebnisse (PDF) der Modelle, die zwischen 2021 und 2024 neu getestet wurden:
Alfa Romeo Tonale
Audi A3, Audi Q4 e-tron
BMW 2er Coupé, BMW i4, BMW iX
BYD Atto 3, BYD Dolphin, BYD Seal
Citroën C4
Cupra Formentor
Dacia Duster, Dacia Sandero, Dacia Spring
DS4
Fiat 500e
Ford Mustang Mach-E, Ford Tourneo Custom in Basisausstattung, Ford Tourneo Custom mit optionalem Sicherheitspaket
Genesis G80, Genesis GV80
Honda CR-V, Honda e, Honda HR-V,
Hyundai Bayon, Hyundai Tucson, Hyundai Ioniq 5, Hyundai Kona
Kia Sorento
Lexus RZ 450 e
Mazda CX-60
Mercedes C-Klasse
Nio ET5, Nio ET7, Nio EL6, Nio EL7
Opel Astra, Opel Mokka
Ora Funky Cat
Polestar 2
Renault Austral, Renault Kangoo, Renault Mégane E-Tech, Renault Zoe
Seat Leon
Škoda Enyaq, Škoda Kodiaq
Smart #1, Smart #3
Subaru Outback
Tesla Model Y
Toyota Aygo X, Toyota C-HR, Toyota Mirai, Toyota Yaris Cross
VinFast VF8
VW Caddy, VW ID.4, VW Passat, VW T7, VW Taigo, VW Tiguan, VW ID.Buzz
Wey Coffee 01
Zeekr X
Es folgen noch einige aktuelle Ergebnisse im PDF-Format, die schon nach den neuen Euro-NCAP-Regeln 2020 getestet wurden: Honda Jazz, Mazda MX-30, Toyota Yaris und VW ID.3
Technische Beratung: Burkhard Böttcher, ADAC Technik Zentrum