Was ist wichtig z. B. bei Familienzuwachs, Anschaffung eines Zweitwagens, Familienurlaub mit Pkw/Camper oder bei einem Fahranfänger in der Familie? Wir informieren Sie.

Familienleben & Mobilität – warum die Versicherung mitwächst
Mit der Gründung einer Familie ändern sich viele Dinge – auch die Mobilität. Statt flottem Kleinwagen muss plötzlich ein geräumiger Kombi her, die Wochenendtrips werden zur Urlaubsfahrt mit Kind und Kegel, und irgendwann sitzt der Nachwuchs selbst am Steuer.All das hat Auswirkungen auf die Kfz-Versicherung – und wird von vielen Familien unterschätzt. Denn je nach Lebensphase ändern sich nicht nur die Anforderungen an das Auto, sondern auch an den Versicherungsschutz. Was am Anfang noch passt, kann einige Jahre später zu teuer, zu unflexibel oder schlicht unzureichend sein.
Umso wichtiger ist es, die eigene Police regelmäßig zu prüfen und an neue Bedürfnisse anzupassen. Lesen Sie hier, worauf Familien im Laufe der Jahre bei der Kfz-Versicherung achten sollten.
Familienzuwachs! Neues Auto?
Familienautos brauchen mehr Raum – und mehr Absicherung
Mit Kindern steigen die Anforderungen an das Fahrzeug: mehr Platz, mehr Sicherheit, mehr Flexibilität. Viele Familien wechseln daher von einem kleinen Stadtwagen zu einem Kombi, Van oder SUV. Doch was oft übersehen wird: Ein neues Auto bedeutet auch eine Anpassung in der Versicherung.Fahrzeugwechsel bedeutet veränderte Versicherungskosten
Ein größerer oder leistungsstärkerer Wagen verändert meist die sogenannte Typklasse, ein zentraler Faktor bei der Berechnung der Versicherungsprämie. Je höher die Typklasse, desto teurer wird die Kfz-Versicherung. Auch die Tarifart sollte überdacht werden.Denn bei Neuwägen lohnt sich oft eine Vollkasko statt nur Teilkasko. Fahrassistenzsysteme können Rabatte bringen und die Kaufart hat EInfluss auf die Prämie. Privatkauf, Leasing oder Finanzierung – Versicherer machen hier Unterschiede.
Mehr Verantwortung bedeutet mehr Sicherheitsansprüche
Wenn regelmäßig Kinder mitfahren, steigt der Anspruch an die Absicherung. Viele Versicherer bieten familienfreundliche Leistungen an, etwa:- Schutzbrief mit Pannenhilfe – ideal für Reisen mit Kleinkindern
- Erweiterter Fahrerkreis ohne hohe Zuschläge
- Rabattschutz, damit ein Schaden nicht sofort die Prämie erhöht
Zweitwagenregelung - wenn beide Eltern fahren
Zwei Fahrer, zwei Autos - ein Fall für die Zweitwagenversicherung
In vielen Familien reicht ein Auto schnell nicht mehr aus: Ein Elternteil fährt zur Arbeit, der andere bringt die Kinder zur Kita oder erledigt Einkäufe. Die Lösung ist oft ein Zweitwagen – und damit die Frage: Wie lässt sich dieser sinnvoll und günstig versichern? Hier kommt die Zweitwagenregelung ins Spiel. Viele Versicherer bieten Sonderkonditionen an, wenn beide Fahrzeuge im selben Haushalt angemeldet sind – besonders attraktiv für Ehe- oder Lebenspartner.Wie funktioniert die Zweitwagenregelung?
Normalerweise startet ein Fahranfänger in der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 0, was hohe Beiträge bedeutet. Bei einer Zweitwagenregelung kann das zweite Auto jedoch mit einer besseren SF-Klasse eingestuft werden – oft sogar mit SF ½, SF 1 oder gleich der SF-Klasse des Erstwagens, je nach Anbieter.In welcher Schadenfreiheitsklasse der Zweitwagen einsteigt, variiert je nach Versicherung. Auch Führerscheinneulinge können damit sparen, wenn sie ihr Fahrzeug auf die Eltern zulassen und als Zweitwagen versichern. Sie steigen dann in einer günstigeren SF-Klasse ein und können sich später die bessere Schadenfreiheitsklasse übertragen lassen.
Ratgeber Zweitwagen
Familienurlaub mit dem Auto – gut versichert unterwegs
Worauf sollten Familien achten?
- Prüfen, ob der Versicherungsschutz für das Reiseland ausreicht (oft ist Europa abgedeckt, bei weiteren Reisen ggf. Zusatzschutz notwendig).
- Ein Auslandsschadenschutz abschließen, denn dann wird nach deutschem Recht reguliert. Im Ausland sind die Deckungssummen nämlich oft niedriger.
- Bei Mietwagen- oder Wohnmobil auf den Versicherungsschutz im Mietvertrags achten.
Was muss mit ins Auto?
Für den Urlaub gilt: Sicher ans Ziel kommen heißt auch, gut vorbereitet zu sein. Unverzichtbar für Familien:- Kindersitze, die für das entsprechende Alter und die entsprechende Größe passen.
- Erste-Hilfe-Set, Warnweste und Warndreieck – in vielen Ländern Pflicht und bei Kontrollen wichtig
- Reiseunterlagen und Versicherungsnachweise, z. B. grüne Karte, Fahrzeugschein
- Notfallnummern und Kontakt zur Versicherung griffbereit haben
Pannen und Unfälle im Urlaub – was tun?
Ein Unfall oder eine Panne im Ausland kann Stress und Kosten verursachen. Familien sollten daher:- Die Nummer der 24-Stunden-Pannenhilfe ihrer Versicherung speichern
- Nach Möglichkeit eine Unfall-Checkliste mitführen (Fotos machen, Zeugen notieren, Polizei informieren)
Mit Familie & Camper unterwegs
Sie packen die ganze Familie ein und los geht's mit Wohnmobil oder Wohnwagen. Auch hier ist der richtige Versicherungsschutz entscheidend, damit die ganze Familien sicher an ihr Ziel gelangt.Kfz-Versicherung für Camping-Fahrzeuge
Kinder im Auto: Mitfahrer oder Mitversichert?
Kinder als Insassen – was ist versichert?
Mitfahrende Kinder sind über die Kfz-Haftpflichtversicherung grundsätzlich mitversichert, wenn sie sich rechtmäßig im Fahrzeug befinden, angeschnallt sind und im richtigen Kindersitz sitzen. Kommt es zu einem Unfall, bei dem das Kind verletzt wird, zahlt die Haftpflicht – selbst dann, wenn der Fahrer (z. B. ein Elternteil) den Unfall verursacht hat. Allerdings gibt es dabei Einschränkungen, etwa bei grober Fahrlässigkeit oder fehlender Sicherung.Kindersicherung im Auto – Pflicht & Versicherungsschutz
In Deutschland gilt: Kinder bis 12 Jahre oder unter 150 cm Körpergröße müssen in einem geeigneten Kindersitz gesichert sein. Bei Verstoß drohen nicht nur Bußgelder, sondern im Ernstfall auch Leistungskürzungen durch die Versicherung. Wichtig: Ein falsch montierter oder ungeeigneter Kindersitz kann dazu führen, dass die Versicherung einen Schaden nicht voll übernimmt – selbst bei einem unverschuldeten Unfall.Was ist mit fremden Kindern – z. B. bei Fahrgemeinschaften?
Viele Eltern nehmen regelmäßig Kinder von Freunden oder Nachbarn in ihrem Fahrzeug mit zur Schule, zum Training oder zur Geburtstagsfeier. Sofern es sich um berechtigte Insassen handelt, sind auch fremde Kinder über die Kfz-Haftpflicht mitversichert.Fahranfänger in der Familie – teuer, aber planbar
Wenn der Nachwuchs ans Steuer will
Früher oder später ist es so weit: Der Teenager macht den Führerschein. Für viele Familien ist das ein emotionaler und finanzieller Meilenstein. Denn sobald junge Fahrer mit dem Familienauto unterwegs sind, stellt sich die Frage: Wie versichert man das möglichst sinnvoll und bezahlbar?Grundsätzlich gilt: Wer regelmäßig ein Fahrzeug nutzt, muss in der Kfz-Versicherung unter Angabe des Geburtsdatums als Fahrer eingetragen sein. Wird ein Kind also als zusätzliche Person mitversichert, steigen die Beiträge teils deutlich. Denn Fahranfänger haben ein erhöhtes Unfallrisiko, was Versicherer einkalkulieren.
Fahranfänger beim Familienauto einfach mitversichern – oder eigenes Auto?
Viele Eltern melden das Auto auf sich an und lassen das Kind fahren – das ist zwar möglich, wird aber von Versicherern als „Zweckanmeldung“ kritisch gesehen und kann im Schadensfall Probleme bereiten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Kind als zusätzlichen Fahrer beim Familienauto angeben- Flexibel & günstiger, als ein eigenes Fahrzeug
- Versicherungsbeitrag erhöht sich je nach Anbieter und Fahrzeugtyp
- Meist teurer, da Fahranfänger in der Klasse 0 starten (hoher Beitrag)
- Nur sinnvoll, wenn das Kind dauerhaft und regelmäßig fährt
Telematik-Tarife: Sparen durch sicheres Fahren
Eine clevere Lösung für Familien mit Fahranfängern sind Telematik-Tarife. Dabei wird das Fahrverhalten per App oder Blackbox analysiert – wer umsichtig fährt, zahlt weniger.
Vorteile für Familien:
- Bis zu 30 % Beitragsersparnis möglich
- Sicherheitserziehung durch Feedback zur Fahrweise
- Versicherer sehen „gute Fahrer“ – trotz fehlender Erfahrung
Telematikbaustein der ADAC Autoversicherung
Begleitetes Fahren ab 17 (BF17) – lohnt sich das?
Beim Begleiteten Fahren ab 17 dürfen Jugendliche schon vor dem 18. Geburtstag fahren – allerdings nur in Begleitung eines namentlich in der Prüfbescheinigung eingetragenen Erwachsenen. Das senkt das Unfallrisiko nachweislich.Vorteile:
- Günstigere Versicherungsprämien, als beim Führerschein mit 18
- Durch die Begleiter haben Fahranfänger mehr Fahrpraxis und gewinnen so deutlich an Sicherheit
- Günstigere Beiträge bis zum 25. Lebensjahr
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Spartipps & sinnvolle Zusatzleistungen
So lassen sich Beiträge senken - die wichtigsten Spartipps für Familien
- Fahrerkreis realistisch angeben
– nicht zu groß, aber auch keine falschen Angaben - Kilometerleistung ehrlich einschätzen
– ein zu hoher Wert treibt die Prämie unnötig in die Höhe - Werkstattbindung akzeptieren
– spart oft 10–20% in der der Teil- bzw- Vollkasko, wenn man sich auf Partnerwerkstätten einlässt - Jährliche Zahlweise statt monatlich
–Einsparung des Ratenzahlungs-Zuschlags - Selbstbeteiligung erhöhen
– sinnvoll bei Teil- oder Vollkasko, wenn Rücklagen vorhanden sind - Telematik-Versicherung nutzen
– spart bis zu 30% in der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoprämie
Welche Zusatzleistungen sind für Familien sinnvoll?
- Schutzbrief:
Pannenhilfe & Abschleppservice – Eine schnelle Weiterfahrt ist besonders mit Kindern im Auto wichtig - Rabattschutz ab SF4:
Keine Rückstufung des ersten Haftpflicht- oder Vollkaskoschadens in einem Kalenderjahr. SF-Klasse bleibt unverändert. - Auslandsschadenschutz:
Deckt Schäden ab, die im Ausland durch unzureichend versicherte Unfallgegner entstehen - GAP-Deckung:
Bei fremdfinanzierten Fahrzeugen – gleicht die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert des Fahrzeuges und seinem Abrechnungswert gemäß Leasing-/Finanzierungsvertrag aus. Leasingdifferenzdeckung ersetzt diesen Betrag.
Fazit: Kfz-Versicherung für Familien – mitdenken, mitwachsen, mitentscheiden
Ob bei Fahrzeugwechsel, bei Fahranfängern, bei Zweitwägen oder bei Urlaubsfahrten: Familien sollten ihre Kfz-Versicherung regelmäßig prüfen und anpassen. Mit gezieltem Vergleich, dem Blick auf familienfreundliche Tarife und sinnvollen Zusatzleistungen lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch ein optimaler Schutz für alle Insassen gewährleisten. Denn Sicherheit und Mobilität sind gerade für Familien zwei wichtige Kriterien.
So fahren Sie und Ihre Familie entspannt und sorgenfrei – egal ob auf dem Schulweg, zum Einkaufen oder auf großer Urlaubsfahrt.
Was kostet die Autoversicherung?
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