Stau, Unfall oder Feuer im Tunnel: So handeln Sie richtig
Wenn es im Tunnel zu einem längeren Stau kommt, sich ein Unfall ereignet oder sogar ein Feuer ausbricht, wissen viele Autofahrer nicht, was sie tun sollen. Der ADAC klärt auf.
Deutschlands Straßentunnel gehören zwar zu den sichersten der Welt. Aber was ist, wenn es darin einmal brenzlig wird? Der ADAC gibt Tipps, wie man sich bei einem längeren Stau, Unfall oder Feuer im Tunnel am besten verhält.
Tipps zum Verhalten in Tunneln
So vermeiden Sie unnötige Gefahren in Straßentunneln:
Schalten Sie immer das Abblendlicht ein.
Stellen Sie das Radio an und den Verkehrsfunk ein.
Halten Sie immer die zulässige Höchstgeschwindigkeit und einen ausreichenden Abstand zum Vordermann ein.
Achten Sie auf Ampeln und Verkehrszeichen.
Prägen Sie sich die Lage von Sicherheitseinrichtungen wie Notausgängen und Notrufstationen ein.
Wenden im Autotunnel verboten
Wenden Sie niemals im Tunnel, fahren Sie nicht rückwärts, halten Sie nur im Notfall an. In Autotunneln ist das Wenden grundsätzlich laut der Straßenverkehrs-Ordnung verboten. Wer sich nicht daran hält, riskiert einen Punkt in Flensburg und ein Bußgeld von 60 bis 90 Euro. Achten Sie auf entsprechende Beschilderungen sowie in Notfällen auf Informationen und Anweisungen des Tunnelpersonals etwa durch Lautsprecherdurchsagen.
Wie reagieren bei Stau im Tunnel?
Im Fall eines Staus sollten Sie den Warnblinker einschalten und vorsorglich eine Rettungsgasse bilden. Halten Sie mindestens fünf Meter Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen. Bei einem längeren Stillstand sollte man den Motor ausschalten und im Auto bleiben. Das ist wichtig, um eine unnötige Schadstoffkonzentration zu verhindern.
Normalerweise entlüfteten sich Tunnel durch den Fahrtwind des fließenden Verkehrs selbst. Bei Stau funktioniert das nicht automatisch. Deshalb am besten auch die Fenster geschlossen halten und die Lüftung auf Umlauft stellen. Sobald bestimmte Grenzwerte überschritten werden, schaltet sich die Tunnellüftung ein.
Was tun bei Unfall im Tunnel?
Schalten Sie den Warnblinker ein, wenn Ihnen im Tunnel ein Unfall passiert ist. Bei geringfügigem Schaden das Fahrzeug nach Möglichkeit aus dem Tunnel hinausfahren. Ansonsten stellen Sie das Fahrzeug in einer Pannenbucht, auf dem Standstreifen oder so nah wie möglich am rechten Fahrbahnrand ab. Schalten Sie danach den Motor aus und lassen Sie den Zündschlüssel stecken.
Ziehen Sie die Warnweste an, achten Sie beim Aussteigen auf den Verkehr und sichern Sie die Unfallstelle mit einem Warndreieck ab. Nutzen Sie das Telefon in einer Notrufstation, um Hilfe zu rufen. Um die Pannenhilfe zu holen, sollten Sie nicht das Handy, sondern das Telefon in einer Notrufstation nutzen. So kann das Tunnelpersonal Ihre genaue Position orten. Kümmern Sie sich nun um Verletzte.
Richtiges Verhalten bei Feuer
Wenn das eigene Fahrzeug raucht, sollten Sie sofort den Warnblinker anschalten und möglichst noch aus dem Tunnel hinausfahren. Ist das nicht mehr möglich, stellen Sie das Fahrzeug in einer Pannenbucht oder so nah wie möglich am rechten Fahrbahnrand ab. Schalten den Motor aus und lassen den Zündschlüssel stecken. Verlassen Sie das Auto und lösen Sie an der Notrufstation Feueralarm aus.
Brennt ein anderes Fahrzeug, halten Sie einen großen Sicherheitsabstand und schalten den Warnblinker an. Auch in diesem Fall stellen Sie den Motor Ihres Autos ab, lassen den Zündschlüssel stecken, verlassen das Auto und lösen einen Feueralarm in der Notrufstation aus.
Ein Feuer sollten Sie nur im Anfangsstadium selbst löschen. Bei den Notrufstationen finden sich normalerweise Feuerlöscher. Andernfalls müssen Sie weg vom Feuer. Verlassen Sie den Tunnel so schnell wie möglich über den nächstgelegenen Notausgang.
Ohne Angst durch den Tunnel
Bei einer leichten Angst oder auch nur bei Unwohlsein in Verbindung mit Tunnelfahrten hilft es bereits, bewusst und regelmäßig tief ein- und auszuatmen. So entspannen Sie sich. Sie können selbstverständlich auf eine Tunnelfahrt verzichten und stattdessen eine Alternativroute nutzen. Der ADAC gibt ausführlichere Informationen zum Phänomen Fahrangst und Tipps bei Unbehagen.
Wer unter Schweißausbrüchen, unkontrollierter Kurzatmung oder sogar Panikattacken leidet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Oft lässt sich so eine stärkere Form der Tunnelangst therapieren. In diesen Fällen sollte unbedingt auf eine Tunnelfahrt verzichtet und längeres Umfahren in Kauf genommen werden. Dies ist für Betroffene und andere Verkehrsteilnehmer die sicherste Lösung.
ADAC Maps mit tunnelfreien Routen
In ADAC Maps gibt es die Routenoption "Tunnel vermeiden". Strecke und Fahrtzeit können dabei allerdings deutlich länger werden. Wer etwa von München nach Ljubljana fahren und dabei den Karawanken-Tunnel als direkte Verbindung umfahren möchte, ist über acht Stunden und 533 Kilometer unterwegs. Tunnelbenutzer sind nach knapp fünf Stunden und 415 Kilometern am Ziel.