Die Kombination aus Solaranlage und Speicher maximiert den Eigenverbrauch im Haushalt und macht deutlich unabhängiger vom Stromnetz. Das müssen Sie vor dem Kauf beachten. Wann ein Komplettpaket sinnvoll ist Was PV-Anlagen mit Speichern im Jahr 2025 kosten Wie man die Leistung und Kapazität bedarfsgerecht berechnet Wer zu Hause möglichst viel Solarstrom selbst verbrauchen möchte, braucht zur Photovoltaik-Anlage (PV) einen Batteriespeicher. Mit einem Komplettpaket aus beiden Komponenten lässt sich der tagsüber erzeugte PV-Strom auch nutzen, wenn die Sonne nicht scheint – etwa für das Laden des E-Autos, die Waschmaschine oder die Wärmepumpe. Hier die wichtigsten Infos vor dem Kauf. Wer ein Set mit Stromspeicher braucht Die Investitionskosten sind zwar höher als bei einer PV-Anlage ohne Speicher. Längerfristig gesehen kann man mit einem Komplettset aber mehr Geld sparen. Denn: Wer selbst Solarstrom produzieren und für Stunden mit Bewölkung sowie nach Sonnenuntergang speichern kann, der muss viel weniger Haushaltsstrom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Schon aufgrund von Steuern und Gebühren ist Netzstrom wohl auch künftig teurer. Zudem fährt der Staat die Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz immer weiter zurück. Große Gewinne kann man mit diesen garantierten Einnahmen aus der PV-Anlage also nicht mehr erzielen. Wirtschaftlich sinnvoller ist es, möglichst viel seines erzeugten Solarstroms selbst zu verbrauchen. Ein Komplettpaket benötigen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer, die sich maximal unabhängig von den Energieversorgern und deren Preisen machen möchten. Die Kombination aus PV-Anlage und Speicher ermöglicht einen deutlich höheren Eigenverbrauch des Solarstroms vom Dach. Ihren Anteil am Jahresstromverbrauch können Sie dadurch im Schnitt zu 70 Prozent decken – bisweilen auch mehr. Ohne Batterie-Erweiterung der Solaranlage beträgt der Autarkiegrad oft nur 30 Prozent. Vor allem profitieren Haushalte, die viel Strom verbrauchen, etwa wegen einer Wärmepumpe oder Wallbox. Wer ein E-Auto hat, gewinnt mittels Speicher nicht nur Flexibilität beim Laden. Wird etwa Solarstrom zu Gestehungskosten unter 15 Cent/kWh statt Netzstrom zu 30 Cent/kWh geladen, reduzieren sich die Fahrtkosten enorm. Gestehungskosten sind die Kosten für die Errichtung und den Betrieb der PV-Anlage im Verhältnis zum erzeugten Strom über die Lebensdauer der PV-Anlage. Doch je geringer der eigene Energiebedarf und je kleiner die geplante Solaranlage, umso weniger lohnt sich ein Speicher. Für Haushalte, die unter 3000 kWh Strom im Jahr verbrauchen, lohnt die Anschaffung sich selten: Die möglichen Einsparungen decken meist nicht die Kosten des PV-Sets. Was eine PV-Anlage mit Speicher kostet Der Gesamtpreis für ein Komplettpaket aus PV-Anlage, Solarstromspeicher, Wechselrichter und allen für den Betrieb notwendigen Bauteilen und Kabeln variiert je nach Hersteller, Leistung und Ausstattung. Er umfasst Anschaffungs- und Montagekosten und liegt für ein typisches Einfamilienhaus mit 5 bis 12 Kilowatt-Peak (kWp) auf dem Dach im Jahr 2025 zwischen rund 11.000 und 27.000 Euro netto. Ohne einen PV-Speicher kostet eine Solaranlage inklusive Wechselrichter, Befestigungs- und Installationsmaterial sowie der Montage etwa 7000 bis 17.000 Euro netto. Je höher die Leistung der PV-Anlage und Kapazität des Stromspeichers ist, desto günstiger sind oft die durchschnittlichen Anschaffungskosten pro Kilowatt-Peak (kWp) installierter Leistung. Weiterer Vorteil des Komplettsets: Der Installationsbetrieb muss nur einmal kommen. Das ist in der Regel günstiger, als zunächst die PV-Anlage anschließen und später einen Speicher nachrüsten zu lassen. Preisbeispiele für PV-Anlagen mit und ohne Speicher Der ADAC bietet in Kooperation mit dem Partnerunternehmen zolar auch PV-Anlagen mit Speichern an – inklusive Komplett-Service von der Planung bis zum Aufbau. Der ADAC Solar-Rechner verrät Ihnen mit wenigen Klicks, wie sehr sich Sonnenstrom für Sie rechnet. Danach kann man direkt ein individuelles Angebot erstellen lassen. Vorteil als ADAC Mitglied: Es gibt ein Solarmodul gratis. Bei manchen in Online-Shops angebotenen Komplettsets ist die Montage nicht inbegriffen. Vor der Bestellung sollte man deshalb prüfen, ob sich der Preis nur auf die Lieferung des Materials bezieht, und welche Folgekosten entstehen können. Apropos: Die Betriebs- und Wartungskosten betragen jährlich ungefähr ein bis zwei Prozent des Kaufpreises. Dazu gehören unter anderem die Beiträge für eine passende Versicherung und Gebühren für einen smarten Stromzähler. Mindestens alle vier bis fünf Jahre sollten Fachleute checken, ob PV-Anlage und Speicher einwandfrei funktionieren. Wann sich das Komplettpaket rechnet Ein Speicher für die PV-Anlage ist nur sinnvoll, wenn genug überschüssiger Solarstrom im Haus anfällt. Je mehr selbst produzierte Sonnenenergie man verbrauchen kann und je teurer der Strom aus dem öffentlichen Netz ist, umso eher lohnt sich die Investition. Wichtig ist auch, dass beide Komponenten zum eigenen Verbrauch passen und ihre Größen aufeinander abgestimmt sind. Ein finanzieller Faktor, den man vor der Kaufentscheidung einkalkulieren sollte, ist die aktuelle Einspeisevergütung. Die staatliche Förderung gibt es 20 Jahre lang garantiert für überschüssigen Solarstrom, den man ins öffentliche Netz einspeist. Für PV-Anlagen bis 10 kWp beträgt sie derzeit 7,94 Cent pro kWh. Wenn man Paneele mit insgesamt über 10 kWp installiert, ist es etwas weniger. Für eine PV-Anlage mit Stromspeicher liegt die Amortisationszeit meist zwischen zehn und 15 Jahren. Bei Solaranlagen ohne Speicher kann sie ein bis zwei Jahre kürzer sein, weil die Kosten am Anfang niedriger sind. Beides sind allerdings nur Durchschnittswerte. Wann sich die Anschaffung rentiert und man mit eigenem Solarstrom tatsächlich Geld spart, hängt von folgenden Faktoren ab: Anschaffungskosten und laufende Kosten Förderung von Bund, Land oder Kommune Prognostizierter jährlicher Ertrag der PV-Anlage Prognostizierter jährlicher Eigenverbrauch Jährlicher Stromverbrauch im Haushalt Preis für Haushaltsstrom aus dem Netz Standort und Laufzeit des Systems Die Kosten des Gesamtprojekts kann man beeinflussen, bauliche Bedingungen hingegen kaum: Voraussetzungen für einen hohen Jahresertrag der PV-Anlage sind die richtige Dachausrichtung und -neigung für eine optimale Sonneneinstrahlung. Erste Informationen über die Ertragsleistung Ihres Hauses können Sie im kommunalen Solaratlas einholen. Eine genaue Auskunft, auch hinsichtlich der statischen Voraussetzungen, können entsprechende Experten bei einem Vor-Ort-Termin geben. Leistungsverluste einer PV-Anlage und Kapazitätseinbußen eines Speichers nach mehreren Jahren Laufzeit lassen sich schwierig prognostizieren. Darum sollte man nicht nur an die Zeit denken, bis die Erträge alle Ausgaben decken. Wer möglichst lange von der Anschaffung einer Solaranlage mit Speicher profitieren möchte, sollte in qualitativ hochwertige Komponenten investieren, die eine längere Lebensdauer und bessere Performance bieten. Ein Preis-Leistungs-Vergleich ist ratsam. Wie groß die Komponenten sein sollten Maßgeblich für jegliche Planung ist die verfügbare Fläche für die PV-Anlage, beispielsweise auf dem Dach eines Eigenheims. Ein typisches Solarmodul benötigt gut 2 Quadratmeter Platz und hat 350 bis 450 Watt-Peak (Wp) Leistung. Für einen möglichst hohen Eigenverbrauch sollte eine PV-Anlage mindestens den jährlichen Strombedarf des Haushalts produzieren. Zum Beispiel erreichen zehn Module mit je 400 Wp eine Höchstleistung von 4 kWp und erzeugen bei guten Bedingungen rund 4000 kWh im Jahr. Das entspricht etwa dem Energiebedarf einer vierköpfigen Familie und braucht zirka 20 Quadratmeter an Fläche. Beispiele für belegbare Dachfläche und Ertrag in Süddeutschland In Verbindung mit einem Speicher für den Solarstrom, der nicht direkt tagsüber verbraucht wird, empfiehlt sich meistens eine größere PV-Anlage. Am besten lässt man sich dazu individuell beraten. Als Speicherkapazität sind 1 bis 1,5 kWh pro kWp installierter Leistung der PV-Anlage eine grobe Faustformel. Der Speicher sollte zu dem durchschnittlichen Tagesverbrauch passen und groß genug sein, um das Haus einen Abend und eine Nacht lang mit überschüssigem Solarstrom zu versorgen. Ist er überdimensioniert, verursacht das nicht nur unnötige Kosten, sondern er wird auch seltener vollgeladen und entladen. Die schlechte Auslastung der Batterien kann die Lebensdauer verkürzen. Zur genauen Bedarfsabschätzung des Speichervolumens ist es auch wichtig zu wissen, zu welchen Tageszeiten der meiste Strom im Haus verbraucht wird und wie hoch der gewünschte Autarkiegrad ist. Für eine erste Überschlagsrechnung muss man den Jahresverbrauch durch 365 Tage teilen. Das Ergebnis wird mit dem Faktor 0,5 multipliziert, wenn der Solarstrom vor allem morgens und abends genutzt wird, oder mit dem Faktor 0,33, wenn er hauptsächlich tagsüber verbraucht wird. Beispiel: Beträgt der Jahresverbrauch im Haushalt 4000 kWh und ist relativ gleichmäßig über den Tag verteilt, bedeutet das: 4000 : 365 x 0,33 = 3,6. Ein Batteriespeicher mit gut 4 kWh Kapazität ist hier also ausreichend. Bei der dazugehörigen PV-Anlage wären rund 4 kWp Leistung das Minimum.