Toyota bZ4X + Kombi Touring: So viel besser ist die 2026er Version

Toyota hat das Mittelklasse-Elektro-SUV bZ4X überarbeitet. Das war auch nötig. Was sich geändert hat und wie der für 2026 geplante Kombi-Ableger aussieht. Testfahrt, Daten, Infos.
Elektro-SUV bZ4X endlich konkurrenzfähig
Sportliche Allradversion mit 252 kW/343 PS
Marktstart bZ4X Touring im Frühjahr 2026
Lange hatte sich Toyota Zeit gelassen mit einem eigenen Elektroauto, 2022 war es dann so weit: Das auffällig gezeichnete Mittelklasse-SUV bZ4X rollte zu den Händlern – und enttäuschte. Zwar war die Reichweite akzeptabel und auch der Verbrauch im ADAC Ecotest mit gemessenen 17,0 kWh auf 100 Kilometer überraschend niedrig.
Toyota bZ4X: Die Änderungen im Detail

Doch in einigen Punkten konnte der Japaner nicht mit der Konkurrenz mithalten. Schwache Ladeleistung, eine nicht vorhandene Ladeplanung, keine Akkustandsanzeige in Prozent und keine Möglichkeit, den Akku für flottes Laden vorzukonditionieren, waren die Hauptkritikpunkte.
Zum Facelift, das bereits bestellbar ist und im Januar 2026 ausgeliefert wird, hat Toyota die meisten Schwächen beseitigt. Geändert hat sich so einiges. Hier sind die wichtigsten Punkte.
Akku-Vorkonditionierung: Per Knopfdruck bzw. wenn eine Schnellladesäule als Ziel im Navi angegeben wird, wird der Akku im Vorfeld auf Temperatur gebracht. So soll auch bei -10 Grad Celsius der Ladehub von 10 auf 80 Prozent in 28 Minuten möglich sein. Beim Vorgänger dauerte das laut Toyota noch 60 Minuten.
AC-Laden mit 22 kW: Wer auf die öffentliche Ladeinfrastruktur in den Städten mit AC-Säulen angewiesen ist, dürfte sich darüber freuen, dass der bZ4X dort nun die vollen 22 kW ziehen kann und somit in gut 3,5 Stunden ganz volllädt (große Batterie). Aber: Das ist nur für die beste Ausstattungsstufe "Lounge" vorgesehen. "Comfort" und "Teamplayer", die beiden Ausstattungsalternativen, laden weiterhin nur mit maximal 11 kW.
Effizientere Motoren und größere Akkus: Die Einstiegsversion mit Frontantrieb und 58-kWh-Batterie hat nun 123 kW/167 PS, die Variante mit 73-kWh-Akku 165 kW/224 PS, die Allradversion AWD mit 73-kWh-Akku 252 kW/343 PS und damit 125 PS mehr als zuvor.
Verbesserte Aerodynamik: Neue Felgen und leichte Änderungen an der Karosserie sorgen für einen niedrigeren Verbrauch. Achten sollte man aber nach wie vor auf die Größe der Felgen. Mit 18 Zoll fällt die Reichweite im Vergleich zu 20 Zoll großen Rädern um rund zehn Prozent höher aus.
Höherer Komfort: Geräuschdämmung und Federung wurden verbessert.
Innenraum: Neues 14-Zoll-Display in der Mittelkonsole, verbesserte Bedienung, Anzeigen für Ladestand in Prozent, aktuell mögliche Ladeleistung, Anzeige des Gesundheitszustands der Batterie (SoH), ins Navi integrierte Ladeplanung, Rekuperationsstufen nun via Lenkradpaddel einstellbar, Smartphone-App mit EV-Funktionen, leichte Designänderungen, zwei Ladeschalen zum induktiven Smartphone-Laden in der Mittelkonsole, digitaler Schlüssel via Smartphone.
Die Verbesserungen machen sich im Alltag positiv bemerkbar. Und ja, jetzt lässt sich sagen: Toyota ist endlich im Elektrozeitalter angekommen. Dass die maximale DC-Ladeleistung immer noch bei nur 150 kW liegt, ist allerdings nach wie vor ausbaufähig.
Testfahrt im Toyota bZ4X Facelift

Und wie fährt sich der überarbeitete bZ4X? Ziemlich sportlich, auch wenn man das dem Familien-SUV auf den ersten Blick eigentlich nicht zutraut. In schnell gefahrenen Kurven hat der Japaner mit erstaunlich wenig Seitenneigung zu kämpfen und lässt sich selbst bei mehr als zwei Tonnen Leergewicht leichtfüßig bewegen.
Die präzise und angenehme Lenkung mit ihrem relativ kleinen Lenkrad trägt ihren Teil dazu bei, dass der Toyota handlich wirkt. Sänftengleich federt er aber immer noch nicht, schon kleine Unebenheiten bringen dennoch Bewegung in die Karosserie.
Mit dem mittleren Antrieb mit 224 PS (ab 47.990 Euro) ist das Crossover-SUV vollkommen ausreichend motorisiert, der Wunsch nach mehr Leistung kommt nie auf. Der bZ4X beschleunigt vom Start weg mit Nachdruck, gibt seine Leistung gleichmäßig ab und meistert auch größere Steigungen sehr souverän. Der bZ4X geht bei Bedarf zügig voran; wenn es sein muss, sprintet er in 7,4 Sekunden auf 100 km/h.
So bräuchte es das 52.990 Euro teure Topmodell mit reichlich übertriebenen 343 PS eigentlich nicht, und man muss sich dabei schon die Frage stellen, ob ein Familien-SUV wirklich das Potenzial haben muss, in 5,1 Sekunden auf Tempo 100 zu schnellen. Einen großen Vorteil hat diese Variante aber: Sie ist stets mit Allradantrieb unterwegs und bringt daher die Kraft besser auf die Straße als die frontgetriebene Version, die bei nassen Straßen schon mal mit den Hufen scharrt.
Bildergalerie: Der bZ4X im Detail

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Der E-Antrieb kann hinsichtlich der Laufkultur vollauf überzeugen. Es sind weder Vibrationen zu spüren noch störende Motorgeräusche zu hören – selbst das Surren des Elektromotors ist kaum zu vernehmen, da er gut gekapselt ist.
In Sachen Beschleunigung ist zwar auch der Einstiegsmotor mit 167 PS noch gut dabei (8,6 Sekunden auf 100), doch er wird bei 140 statt bei 160 km/h gedrosselt und nur mit dem kleinen 58-kWh-Akku ausgeliefert. Diese ab 42.990 Euro angebotene Version ist also nur eine Option, wenn es nicht auf maximale Reichweite ankommt.
Die liegt bei 444 Kilometern nach WLTP, die Versionen mit 73-kWh-Batterie kommen auf 511 bis 569 Kilometer (Frontantrieb) bzw. 468 bis 516 Kilometer (Allradantrieb). Auf dem Papier keine schlechten Werte. Wie effizient der Toyota tatsächlich ist und ob sich die Reichweiten bestätigen werden, wird ein kommender ADAC Test zeigen.
Gut: Die Assistenzsysteme nerven nicht, sondern unterstützen sanft. Und endlich scheint auch die Tempolimit-Erkennung besser zu funktionieren als bisher.
Viel Platz, ein Handschuhfach fehlt aber

Geblieben ist auch nach dem Facelift das tolle Platzangebot, besonders hinten. Die Passagiere schwelgen hier im Raum und können die Beine bequem ausstrecken. Der Platz würde für bis zu 2,10 Meter große Menschen reichen, wenn der Vordersitz auf 1,85-Meter-Mitfahrer eingestellt ist. Limitierend ist allerdings die Kopffreiheit: Ab 1,90 Meter ist Schluss. Auch der Kofferraum ist von urlaubstauglicher Größe, störend sind hier nur die Hartplastik-Verkleidungen der Radkästen, die sich schnell Kratzer einfangen.
Schade: Es fehlen zwei nützliche Stauräume. Zwar gibt es große Taschen in den Türen und die riesige Mittelkonsole fasst mehr als manche Rumpelkammer – aber ein klassisches Handschuhfach gibt es nach wie vor nicht. Einen Kofferraum unter der Motorhaube (Frunk) hat der bZ4X ebenfalls nicht zu bieten.
Technische Daten (Herstellerangaben) | Toyota bZ4X Comfort (ab 09/25) | Toyota bZ4X Teamplayer (ab 09/25) | Toyota bZ4X Teamplayer AWD (ab 09/25) |
|---|---|---|---|
Motorart | Elektro | Elektro | Elektro |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 123 | 165 | 252 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 167 | 224 | 343 |
Drehmoment (Systemleistung) | 268 Nm | 268 Nm | 338 Nm |
Antriebsart | Vorderrad | Vorderrad | Allrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 8,6 s | 7,4 s | 5,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h | 160 km/h | 160 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | 444 km | 568 km | 515 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 0 g/km | 0 g/km | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 13,5 kWh/100 km | 13,5 kWh/100 km | 14,1 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | 58,0 | 73,0 | 73,0 |
Ladeleistung (kW) | AC:11,0 DC:50,0-150,0 | AC:11,0 DC:50,0-150,0 | AC:11,0 DC:50,0-150,0 |
Kofferraumvolumen normal | 452 l | 452 l | 452 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | n.b. | n.b. | n.b. |
Leergewicht (EU) | 2.014 kg | 2.090 kg | 2.180 kg |
Zuladung | 451 kg | 375 kg | 405 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg | 750 kg | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 750 kg | 750 kg | 1.500 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 3 Jahre oder 100.000 km | 3 Jahre oder 100.000 km | 3 Jahre oder 100.000 km |
Länge x Breite x Höhe | 4.690 mm x 1.860 mm x 1.650 mm | 4.690 mm x 1.860 mm x 1.650 mm | 4.690 mm x 1.860 mm x 1.650 mm |
Grundpreis | 42.990 Euro | 47.990 Euro | 50.990 Euro |
Toyota bZ4X Touring: 2026 kommt der E-Kombi

Mit dem neuen Toyota bZ4X Touring erweitert der japanische Hersteller sein Angebot an batterieelektrischen SUVs um eine besonders vielseitige Modellvariante. Als geräumiger Bruder des bekannten bZ4X positioniert sich der Touring als Fahrzeug für Familien und alle, die einen robusteren Outdoor-Look mögen – mit mehr Platz, knackigerem Design und einer Reichweite von bis zu 560 Kilometern.
Zudem ist der Kombi stärker motorisiert als der normale bZ4X und gehört neben den GR-Sportmodellen zu den leistungsstärksten Fahrzeugen der Marke. Was die Konkurrenz auf dem Elektrische-Kombis-Markt angeht, sind der VW ID.7 Tourer, der MG5, der Opel Astra Sports Tourer Electric und der Peugeot E-308 SW zu nennen. Geht man in der Fahrzeugklasse nach oben und in den Premiumbereich, wären da noch Audi A6 e-tron Avant und BMW i5 Touring.
Optisch hebt sich der bZ4X Touring deutlich vom Ausgangsmodell ab. Felgen im Offroad-Look und eine markante Dachreling verleihen dem Fahrzeug einen robusteren Auftritt. Die schwarzen Radhausverkleidungen des normalen bZ4X erhält aber auch der Kombi. Die verlängerte Heckpartie mit neuem Stoßfänger und LED-Rückleuchten im Outdoor-Stil unterstreicht den Abenteuercharakter.
Kofferraum: 600 Liter Ladevolumen

Ein zentrales Merkmal des bZ4X Touring ist das erweiterte Kofferraumvolumen. Mit 600 Litern bietet das Modell rund ein Drittel mehr Stauraum als der Standard-bZ4X. Das Plus von 148 Litern resultiert unter anderem aus der 14 Zentimeter längeren Karosserie. Der Touring ist damit 4,83 Meter lang.
Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 40:60 umklappbar – hier bieten andere Modelle mehr Flexibilität. Der Raumgewinn resultiert laut Toyota unter anderem auch aus der kompakten Bauweise des elektrischen Antriebsstrangs.
Zwei Antriebe, bis zu 560 km Reichweite

Der bZ4X Touring wird mit zwei Antriebsvarianten angeboten: Frontantrieb mit 165 kW (224 PS) und Allradantrieb mit 280 kW (380 PS). Beide Versionen nutzen eine Lithium-Ionen-Batterie mit 74,7 kWh Bruttokapazität. Die maximale Reichweite nach WLTP beträgt bis zu 560 Kilometer. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 150 kW (DC), optional ist ein 22-kW-Bordladegerät für das AC-Laden verfügbar (Serie 11 kW).
Technisch setzt Toyota sowohl beim normalen bZ4X als auch beim Touring auf neue eAxles (Elektroantrieb) mit Siliziumkarbid-Halbleitern in der Steuerungseinheit, die Effizienz und Leistung verbessern sollen. Die Batterie verfügt über eine Wasserkühlung und eine Vorkonditionierungsfunktion, die sich manuell oder automatisch aktivieren lässt. Die maximale Anhängelast beträgt 1500 Kilogramm.
bZ4X Touring: Marktstart und Preis
Die Markteinführung des bZ4X Touring in Europa ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen. Preise und weitere technische Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Auf den Akku gewährt Toyota eine Garantie von großzügigen zehn Jahren oder eine Million (!) Kilometer.
Sollte in dieser Zeit die ursprüngliche Batteriekapazität unter 70 Prozent fallen, gibt es Ersatz. Das ist deutlich mehr, als die Konkurrenz zu bieten hat, es gibt aber eine Voraussetzung: Der bZ4X muss jedes Jahr zum Service unter Herstellervorgaben kommen, und dabei muss ein Batteriecheck erfolgen.
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